Extreme wutanfälle

Hallo ihr lieben 🙂
Ich schreibe heute für eine Freundin, die mit extremen wutanfällen ihres Prinzen kämpft. Meine kleine ist Gott sei dank noch ein bisschen entfernt davon mit 9 Monaten.
Der kleine Kerl ist super lieb, aufgeweckt und schlau. Ein wirklich toller Junge mit 2,5 Jahren. Wenn diese wutanfälle nicht wären. Er rastet komplett aus wegen Kleinigkeiten. Mal weil ein teller falsch auf dem Tisch steht, mal weil er keine Schuhe zum rausgehen anziehen mag...immer lapalien. Diese wutanfällen ziehen sich dann teilweise über zwei Stunden hinweg, in zu beruhigen ist nicht möglich. Sie hat alles schon versucht. Begleiten, kurz mal alleine lassen, aber sie kommt dann nicht an ihn ran. Im Moment ist sie der Verzweiflung nahe, im Dezember kommt das zweite Kind. Ihr geht die Kraft ein bisschen aus, was ich auch verstehen kann. Und hat gleichzeitig Angst, wie es dann wird, wenn der kleine Bruder da ist.
Habt ihr vllt Tipps im Umgang mit diesen wutanfällen?
Ich bin ihr da leider auch keine große Hilfe 🙈
Danke schon mal 🙂

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Ich glaube, so unglaublich viel kann man nicht machen, Warten, bis es sich verwächst.

Mir hilft es, es als eine Kurzschlussreaktion des Kopfes zu sehen, die das Kind grade nicht steuern kann. Oft macht die innere Haltung schon viel aus.

Vielleicht kann sie mal überprüfen, ob ihr Sohn vielleicht zu selten die Möglichkeit hat, selbst zu entscheiden. Also, vielleicht gibt es zwei paar Schuhe die gehen würden, vielleicht kann sie ihn beim Tischdecken mit einbinden und dann kann er sich die Teller stellen, wie er will und sich selbst einen aussuchen. Da würde ich gucken, ob man da wirklich älle Kämpfe führen muss. Manche bestimmt, aber ich würde es mir für einen Teller auf dem Tisch eher nicht antun. Manchmal weiß man ja auch schon im Vorfeld, was heikle Situationen sind und kann sich was überlegen. "Julian, wir wollen gleich raus gehen, siehst du, was für ein Wetter da grade ist? Oh ja, ein richtiges Regenwetter, weißt du auch schon, was man da anzieht? Oh ja, richtig, Gummistiefel. Was ein Glück hast du so schöne Kindergummistiefel mit Auto drauf, damit kann man schön durch die Pfütze laufen. Komm, wir ziehen sie schonmal an und dann können wir für Oma ein Foto machen, wie du in deinen Gummistiefeln aussiehst"

Manchmal muss man einen Wutanfall auch einfach hinnehmen, ist dann eben so. Warten, bis das Kind getröstet werden will, immer mal anbieten, ihn in den Arm zu nehmen.

Sagen, dass man es versteht. " Oh weh, du wolltest so gern die Sandalen anziehen, aber jetzt geht es nicht, weil es zu kalt ist.... Oh, da verstehe ich, dass du dich ärgerst..."

Manchmal hilft es, wenn ich etwas völlig unerwartetes tue, z.B. mitweinen, dass ich auch xy wollte und es nicht geht. Sorgt oft für Verblüffung und manchmal werde ich dann "getröstet" oder mir wird was angeboten.

Ist aber immer trial und error. Mal hab ich eine gute Idee, die funktioniert, mal nicht.

Gute Nerven für deine Freundin

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Danke für deine schnelle Antwort 😊
Ihn wählen lassen, macht sie fast schon mit allen Dingen. Damit ist er dann auch zufrieden. Aber dann gibt es halt noch tausend andere dinge, die sie nicht beeinflussen kann. Z.b. sagt er er will wasser, dann trinkt er einen schluck und rastet total aus, weil er doch lieber Tee will. Wenn er dann Tee kriegt, ist das Kind aber schon in den Brunnen gefallen und wutanfall in vollem gange.🙈

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Ja, ist alles echt hart. Ich glaube, viel liegt daran, dass sie sich in dem Alter noch nicht so gut vorstellen können, wie sie sich fühlen werden, wenn xy passiert. Also, Es geht ihnen wegen irgendwas nicht so gut und dann glauben sie, dass es besser wäre, wenn die Wasser trinken würden/das Brot noch nicht halbiert wäre/sie ohne Schuhe draußen wären... Um dann festzustellen, dass jetzt doch nicht alles gut ist und dann wollen sie lieber Tee/Müsli/ eine kurze Hose...

Meine 3-jährige hat mir letztens den ganzen Tag erzählt, dass sie unbedingt Fahrrad fahren üben will. Als wir dann 5 m Fahrrad gefahren sind, rief sie mir im höchsten Mecker-Ton zu: "Mama, ich hab doch gesaaaagt, ich will Roller fahren". Ja, die süßen Kleinen können einen auch echt an den Rand des Wahnsinns treiben.

Es bessert sich, wenn sie besser verstehen, wie so die Welt funktioniert und das "aber ich will" die Physik dieser Welt nicht verändert

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Schließe mich der ersten Antwort an.
Wutausbrüche, auch wegen scheinbaren Nichtigkeiten sind völlig normal...die einen sind da ausgeprägter die anderen sanfter.
Mein kind1 hatte gefühlt zwi 2 und 3,5 j. pro Tag 20-30 Wutanfälle und teilweise auch stundenlang 🙈
Ja..mit 2,5 kam die Schwester zur Welt..ich möchte nicht behaubten das es leicht war. Es gibt einen Grund warum Eltern mit mehreren kleinen Kindern mit geringen Altersabstand zeitweise seeeeehr erschöpft sind und warum kleinkinder irgendwann mit unseren persönlichen 'Grenzen' konfrontiert werden (müssen).

Buchempfehlung: gewünschtestes Wunschschkind und Artgerecht das Kleinkinderbuch.

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Er ist da definitiv von der "harten sorte" 😅
Die buchempfehlung werde ich ihr weitergeben, danke dir 🙂

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Für uns mag es eine Nichtigkeit sein, für die Kleinen bricht die Welt zusammen.
Im Fall deiner Freundin kann aber auch die Schwangerschaft noch erschwerend hinzu kommen. Er merkt, dass etwas anders ist und dass eine große Veränderung bevor steht.

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Ja er merkt bestimmt, dass eine große Veränderung ansteht.
Und du hast das wirklich gut formuliert, für uns eine Nichtigkeit, aber für ihn bricht in dem Moment die Welt zusammen.