enttäuscht von mir selber..

hallo ihr lieben.. ich brauche mal euren Rat oder eure Meinung.
Ich bin zurzeit sehr nachdenklich. Irgendwie bin ich von mir selber als Mutter sehr enttäuscht. Ich habe mir in meiner 1. Schwangerschaft geschworen das ich eine gute Mutter sein möchte. Die ihre Kinder niemals anschreit oder ihnen das Gefühl gibt nicht genug zu sein. Ich wollte immer mit 100%iger Aufmerksamkeit meine Kinder erziehen. Mittlerweile bin ich(25) Mama von 2 Kindern.
Meine Tochter ist 2,5 Jahre alt und mein Sohn wird im Januar 1.
Ich bin die meiste Zeit alleine mit den beiden weil mein Mann viel arbeitet. Haushalt bleibt meistens auch an mir hängen. Ich liebe meine Kinder über alles aber ich bin irgendwie nicht 100% mit dem Kopf bei mein Kindern. Morgens wenn wir wach werden freue ich mich abends schon wieder ins Bett zu gehen. Manchmal zähle ich die Stunden wann ich die beiden wieder schlafen legen kann.
Ich versuche viel mit den beiden zu spielen mich mit ihnen zu beschäftigen aber es fällt mir so unglaublich schwer mit meiner Tochter zb Doktor zu spielen oder mit ihren Bausteinen. Sie kann leider noch nicht wirklich sprechen, nur ein paar Wörter kann sie sagen ich weis nicht ob es da dran liegt, weil sie sich eben noch nicht ausdrücken kann.
Ich hab immer gesagt ich werde niemals meine Kinder anbrüllen aber mittlerweile vergeht kein Tag an dem ich nicht mindestens einmal laut werde.
Ich bereue es danach sehr und schäme mich vor mir selber. Vor allem wenn ich sehe das meine Tochter sich dabei erschreckt oder es ihr danach nicht gut geht. Ich nehme sie danach immer direkt in den Arm und entschuldige mich bei ihr, sage ihr das ich sie über alles liebe.
Meine Tochter ist zurzeit mitten in der Trotzphase! Sie schreit und brüllt den ganzen Tag wenn ihr etwas nicht passt, ihr geschreie und ständiges geweine triggert mich irgendwie extrem ich weis nicht wieso. Meistens ist ihr Geschrei immer der Auslöser wieso ich dann lauter werde.
Habt ihr Tipps wie ich das ändern kann ? Es belastet mich wirklich sehr das ich immer so schnell wütend werde bzw. nicht genug Geduld habe um ihr Verhalten auszuhalten..
ich möchte jedes Alter der beiden genießen denn ich weis das die Zeit viel zu schnell vorbei geht 🥺

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„Ich habe mir in meiner 1. Schwangerschaft geschworen das ich eine gute Mutter sein möchte. Die ihre Kinder niemals anschreit oder ihnen das Gefühl gibt nicht genug zu sein. Ich wollte immer mit 100%iger Aufmerksamkeit meine Kinder erziehen.“

Wenn du das könntest, wärst du kein Mensch und hättest sicher keine zwei Kinder. Die Vorstellung geht meiner Meinung nach weit ab von der Realität. Du hast 2 Kinder nah zusammen, du bist ein Mensch, der Gefuldsfaden ist nicht unendlich… Du bist eine sehr gute Mutter und gibst jeden Tag dein Bestes! Du tust was du kannst und mehr muss es nicht sein! Wir können nicht alles zu 100% machen und das ist vollkommen in Ordnung! Mache dir weniger Stress und gib dein bestes, das ist mehr als ausreichend 😊

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Hi,
ich fühle mit dir. So Phasen habe ich gefühlt manchmal auch und es tut mir furchtbar leid. Gerade vor paar Tagen wieder, Baby und Kleinkind zuhause und dazu noch krank, Haushalt und alles drum und dran 🤦‍♀️ Mein großer, ein sehr sehr willensstarkes Kind, kann mich in den Wahnsinn treiben. Gleichzeitig ist er aber auch furchtbar sensibel und da sieht man ganz genau was der falsche Ton bei ihm „anrichtet“. Was mir immer hilft ist der Gedanken, dass das Kind nichts absichtlich macht. Es macht nichts um mich zu nerven und es kann in dem Alter auch nichts dafür. So kann ich in sehr vielen Situationen viel entspannter reagieren

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Bitte sei hier nicht zu streng zu dir selbst.

Zwei kleine Kinder, die häusliche Belastung, das bringt einen selbst an die Grenzen. Die Selbstorganisation bei hoher Belastung und
In Stressituation ruhig zu bleiben und die Gedanken klar zu haben, sind in erster Linie Fähigkeiten. Man bekommt diese nicht, nur weil man Mutter wird, wenn man sonst nie in solchen Situationen war. Es macht auch keinen Sinn dich selbst dafür zu verurteilen.

An erster Stelle würde probieren den Tag so zu gestalten, dass du eine Verschnaufpausen hast. 2-3 mal die Woche einen Babysitter für einen Vormittag ist Gold wert. Da kannst du wieder Energie tanken. Sollte das bei euch nicht möglich sein, ich habe immer gerne Kinderkurse besucht oder andere Müttern getroffen, dann beschäftigen sich die Kinder selbst und ich konnte durchatmen.

Bei der 2,5 jährige Tochter könnte man probieren in den Haushaltstätigkeiten hinzuzuziehen. Nicht dass sie wirklich was hilft, aber mitzumachen macht vielen Spaß. Meine Kleine räumt zB mit mir die Spülmaschine aus. Sie gibt mir eins nach dem anderen aus der Spülmaschine und ist ganz happy und stolz dabei.

Bei 2,5 Jahren könnte ich mir vorstellen beim Kochen sie zu fragen, bringst du mir nun das Salz? Einen Teller? Nun 2 Gabel und 2 Messer? Dann bedanke ich mich bei ihr, wenn sie es macht. Das stärkt das Gemeinschaftsgefühl und bringt den Kindern auch mehr Zufriedenheit.

In den akuten Situationen veratme ich den Stress. Ich habe auch keine Erwartung an dem Kind, dass es gutgelaunt sein muss. Wenn es quengelt den ganzen Tag, dann ist es eben so. Ist ja schlimmer für sie als für mich.

Zusammenfassend ist der erste Schritt Grundablauf im Tag zu entstressen und der zweite Schritt in den Situationen Strategien zu finden mit der Wut oder Verzweiflung umzugehen.

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Deine Erwartungen an dich selbst waren halt ziemlich unrealistisch 😅 tut mir leid, das zu sagen.

Das wichtigste zu erst: hast du genug Auszeit? Kindfrei Zeit? Nur wenn du gut für dich (!) sorgst, kannst du gut für andere sorgen. Und gelassen bleiben. Dein Tank muss voll sein, also fülle ihn ;)

Ansonsten - mach es dir leicht. Trotzphase ist anstrengend, bald hast du 2 Kinder drin. Wähle deine Kämpfe weise. Das bedeutet nicht, dass du deinen Kindern alles durchgehen lassen sollst. Ich hab Motte aber auch schon mit Nachthemd und Hose in die Kita geschickt, weil sie partout kein anderes Kleid anziehen wollte. 😅 nur so als Beispiel.

Ansonsten half mir Verständnis. Ich hab einen Workshop besucht zum Thema Autonomiephase, ich hab Bücher gelesen (das gewünschteste Wunschkind und Babyjahre) und hier im Forum quer gelesen. Einige beschäftigen sich auch mit ihrem eigenen inneren Kind, das war bei mir jetzt nicht so relevant, aber viele werden da angetriggert. Und das kann man ruhig auch mal reflektieren.

Du bist aber definitiv KEINE schlechte Mutter, sondern einfach menschlich. Kein Mensch (!) kann immer gelassen bleiben und wird nie brüllen, das ist utopisch. Kein Mensch kann immer geduldig Arzt spielen und hat da Stunden Freude dran. Ich spiele das auch mal 20-30 mit Motte und dann muss sie wieder alleine ran, mir ist es nämlich auch zu langweilig 😅

Also grob zusammen gefasst:

- pass auf dich selbst auf, tue DIR was gutes!
- habe realistische Erwartungen an dich selbst
- wähle deine Kämpfe
- nimm vieles auch einfach mal hin/informiere dich, es ist normal! 😊

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Also Eltern müssen doch nicht zu 100% Eltern sein. Das ist so ein Mythos unserer Zeit. Früher hat man in Großfamilien gelebt, weil man die Arbeit der Kinderbetreuung geteilt hat. Alleine zwei Kinder und Haushalt ist für mich die pure Hölle. Ich liebe meine Tochter und bin sehr dankbar für sie. Ich habe jahrelang für sie gekämpft, aber ich freue mich wenn Montag ist und ich zur Arbeit gehen kann. Sie freut sich auch auf die Kita. Ich freue mich auch auf Freitag und die Familie. Nur aufeinander hocken tut niemandem gut. Du solltest dir ein Leben neben den Kindern suchen und Unterstützung. Das muss keine Betreuung sein, aber zum Beispiel feste Gruppen.

Ganz ehrlich und hinterfrage mal warum du so ein Mutterbild hast. Das ist schon ganz schön starr und das macht immer unglücklich.

Bearbeitet von Inaktiv
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*lach* ehrlich gesagt klingt das für mich völlig normal?
Oder anders gesagt: 25 Jahre weiter, Deine Tochtd sagt Dir: ich möchte meine Kinder niemals anschreien und immer (!!) mit 100%(!!)iger Aufmerksamkeit bei Ihnen sein". Was würdest Du ihr antworten?

Himmel, Du hast zwei Kleinkinder, wenn Dir da nicht ab und zu mal der Geduldsfaden reisst wärs wohl echt net normal. Ich ahb auch ne 2,5jährige zu Hause, und sie kann mcih in den Wahnsinn treiben! Da werden gerne mal die Nudeln bewusst auf den Boden geworfen, mti diabloischem Lächeln, weil sie es so witzig findet, wenn ich mich aufrege. Oder sie hat gerade so eine Beissphase und Zwicken, das tut saumäßig weh. Da schrei ich nicht, kann aber auch mal sehr laut werden und sehr deutlich, und halte sie auch mal fest, bevor sie wieder zubeisst. Und ja, das Geschreie triggert mich auch sehr - ich sage ihr immer, dass meine Ohren dann klingeln und ich dann leider gar nicht mehr hören kann, wenn sie was von mir will.. ich hab aber auch schon mal zurück gebrüllt (fand sie aber leider eher witzig).

Und nein, ich halte nix davon, das u ändern, warum auch? Sie muss doch Grenzen lernen. Und die Grenze ist da, wo sie mir weh tut und ich akzeptiere auch keine Nudeln mit Sosse, die absichtlich auf den Boden gekippt werden.Denn wenn sie andere Kinder haut und beisst - die hauen und beissen zurück. Und in der Kita werden sie auch deutlich, wenn dort mit Essen geworfen wird. Wenn sie zu Hause nicht lernen, ab wann die Geduld ausgereizt ist, dann erfahren sie das ausserhalb sehr schmerzhaft..

Kinder müsen sich an den Eltenr reiben können und lernen, wie man Konflikte austrägt. Wenn Du immer signalisierst, dass alles in Ordnung ist, jedes Geschrei, alles - dann können sie sich nie "reiben", nie lernen, einen Konflikt auszutragen. Und das ist super wichtig, denn diese Fähigkeit brauchen sie auch außerhalb der Familie.

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Hallo,

das klingt nach ganz vielen Mamas- auch nach mir. Ich bin inzwischen aber 37, meine Kinder 10 und 13 und die letzten Jahre waren sehr prägend für mich.
Leider werden wir dazu erzogen und von der Gesellschaft geprägt, dass immer alles perfekt sein muss. Wir setzen uns zu hohe Ziele, die fernab von jeder Realität sind.
Solch ein perfektes Familienleben würde doch nur funktionieren, wenn wir alle wie Roboter wären und alles glatt und reibungsfrei funktionieren würde. Das können nicht mal Roboter- selbst da gibts ständig technische Probleme!

Es macht keine Sinn, dass ständig Perfektion und Harmonie herrscht. Das Leben mit Kindern ist ein einziges Abenteuer- der Sinn hinter allem ist es ein Mensch zu sein, der lernt und sich weiterentwickelt. Deine Kinder lernen von dir und du lernst von deinen Kindern. Unsere Kinder sind unsere allerbesten Lehrer- niemand sonst kann uns so gut Sachen beibringen wie sie. Dafür darfst du dankbar sein.
Hinter jedem Trotzanfall, jeder schlaflosen Nacht- einfach hinter allem, steckt eine wichtige Nachricht, eine Lektion für dich- du muss sie nur erkennen.
Und deine Kinder machen dich doch zum Menschen- zum echten ganzheitlichen Menschen. Denn du zeigst Emotionen und Gefühle- ja manchmal auch, wenn du sie anbrüllen musst, weil deine Geduld am Ende ist- das ist menschlich! Zutiefst.
Ein ganzer Mensch zu sein bedeutet nicht immer nur fröhlich und glücklich zu sein, sondern auch mal verzweifelt, wütend und traurig. Ein ganzheitlich erfülltes Leben beinhaltet nicht nur Höhen, Glück und Freude, sondern auch Scheitern, Unglücklich sein und Wiederaufstehen.
Das ist das Abenteuer auf dass du dich einlassen kannst, dann wird alles leichter und besser und du wächst jeden Tag.
Deine Kinder lernen von dir, was es heißt bedingungslos geliebt zu werden und dass du sie liebst, auch wenn du mal genervt bist und auch wenn sie mal nicht auf dich hören. Die Liebe zwischen auch ist beständig und hält das alles aus.#

Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, empfehle ich dir mein Buch
Abenteuerland Familie- warum schlaflose Nächte, Trotzanfälle und die tägliche Diskussion um die Hausaufgaben eine wahre Bereicherung für uns Eltern sein können.
Simone Friedrich, Bod-Verlag

Ich wünsche dir alles Liebe, vor allem, dass du dich selbst lieben kannst als wertvollen Menschen