EXTREME WUTANFÄLLE 3jähriger

Hallo,
es geht um mein Sohn 3 jahre wird in juli 4. seit knapp 2 wochen hat er extreme wutanfälle.
bsp. wir sind einkaufen er möchte was haben und ich kaufe es nicht er schreit dan den ganzen Laden zsm lässt sich unter keine Umstände beruigen egal ob man mit ihm ruhig spricht auf augenhöhe oder etwas lauter wird er hört nicht auf..

oder zb. gestern sind wir raus er wollte nicht ins Auto steigen ist komplett ausgeflippt und nix und niemand konnte ihn beruhigen geschweige überhaupt den Grund herrausfinden..

heute wollte er ein Eis, da es aber draußen zu kalt war bekam er keins wieder total ausgerastet das ging zu hause noch weiter und er schreit so laut das wen ich ne aussenstehende Person wäre denken würde das jemand ihn grade zusammen schlägt..

Ich versuche auch nach dem wutanfall mit ihm zu reden aber er versteht es nicht so ganz.

Ich bin mega verzweifelt und kann einfach nicht mehr ich könnte nur noch heulen weil ich einfach nicht weiter weiß es setzt mich enorm unter stress ich habe angst mit ihm raus zu gehen wegen diesen wutanfällen weil ich ihn nicht unter kontrolle habe..

hat jmd eine ähnliche situation und evtl tipps und ratschläge?

Danke fürs lesen

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Hey ich bin in genau der selben Situation. Meiner wird im Oktober 4 Jahre alt. Momentan ist er sehr sehr schwierig. Wenn ich ihn zb kurz streicheln will, rastet er erstmal aus. Komme nicht an ihn ran. Alle meine Fragen was denn los ist und wie ich ihm helfen kann bringen nichts bzw. sie werden ignoriert.

Also ich wäre auch über Erfahrungen und Ratschläge dankbar

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Hi,
haben wir hier auch immer wieder, auch 3, paar Monate jünger. Wird langsam besser. Ich muss gestehen meine aktuelle Strategie ist Augen zu und durch. Ich gehe auf Augenhöhe, spreche mit ihm und versuche seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes zu lenken. Im Supermarkt zB wenn er ausrastet, weil er etwas nicht bekommt, frage ich ihn ob es mir etwas andere aus dem Regal geben will. Und ich versuche ihm die Situation zu erklären. zB heute steht keine Schokolade auf unsere Einkaufsliste, wir haben Schokolade zu Hause, wenn du möchtest kannst du mir helfen das Mehl aus dem Regal in den Wagen zu legen. Und was bei uns auch hilft ist, wenn man das Gefühl benennt (Ich weiß du bist traurig/wütend/etc). Klang für mich immer lächerlich, die Tatsache, dass er merkt, dass er gehört wird, beruhigt den Kleinen aber tatsächlich

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Bin ich eigentlich die Einzige, die keine Ahnung hat, welches Gefühl ihr Kind gerade durchlebt? Also ob es jetzt traurig ist, weil es das Eis nicht bekommt oder wütend oder frustriert?

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Ganz wahrscheinlich ist es eine Mischung aus all dem. Ich finde ja, dass Frust eigentlich die Kombination von "Trauer" und "Wut" recht gut umschreibt.
Du kannst doch aber auch zwei Gefühle benennen? "Ich verstehe, dass das dich traurig und wütend macht." Man kann ja durchaus mehr als ein Gefühl haben, auch Kinder. Deshalb werden sie ja so überrannt davon. :-)
Vielleicht kannst du dein Kind ja sogar fragen: "Bist du traurig darüber? Ich sehe auf jeden Fall dass dir die Situation grad gar nicht gefällt."

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Hallo

...und herzlich Willkommen im Club! 😅


Meine Tochter wird auch im Juli 4 Jahre alt und hat einen Sturkopf. Diese Wutanfälle kenne ich nur zu gut.

Beim Einkaufen lass ich sie immer helfen und wenn sie mag, darf sie mit einem kleinen Einkaufswagen fahren.
Spielsachen darf sie sich ansehen, aber wir kaufen sie nicht. Ich erinnere sie immer daran, dass sie sich das wünschen darf (sie wünscht sich dann alles vom Christkind 😉).
Falls es doch zu einem Wutanfall kommt, dann schnapp ich sie einfach. Mir ist es egal, wenn die Leute schauen!

Mein Sohn schmiss sich damals zu Boden und schrie, wenn er etwas wollte. Einmal mitten im Geschäft und ich hab mich einfach neben ihm hingelegt und gebitzelt "ich will aber!" - da haben nicht nur die Leute geschaut. Meinem Sohn war es wohl so peinlich, dass seitdem Ruhe war.

Auf Augenhöhe gehen und Gefühle benennen funktioniert auch teilweise. Ich sag ihr meist mehrere Gefühle, die sie fühlt oder das sie es als unfair empfindet... Das hat damals bei meinem Sohn sehr gut funktioniert.

Wenn sie sich nicht anzieht und ins Auto steigen möchte, sag ich ihr, dass sie dann wohl alleine Zuhause bleiben muss.
Dann funktionierts meistens sehr schnell, dass sie dem nachkommt.


Viele gute Nerven euch allen! 😉

LG, Alysianna

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Ich finde du machst das sehr gut. Ich denke die "Regeln", die du beim Einkaufen aufgestellt hast und an die du dich hälst tun sehr viel um solche Wutanfälle zu minimieren. Sie bilden einen Rahmen, den deine Tochter kennt und an dem sie sich orientieren kann. Auch dass du empathisch aber trotzdem beharrlich bleibst hilft deinem Kind bestimmt.

Bei der TE finde ich zB: Kein Eis denn es ist kalt draussen, tatsächlich eine unlogische Konsequenz/Begründung. Das wirkt so willkürlich, dass das mich auch wütend gemacht hätte.
Dass deine Tochter sich die Spielsachen zwar nicht gleich kaufen, aber vom Christkind wünschen kann, ist nachvollziehbar, auch für dein Kind. Auch sie mithelfen zu lassen gibt ihr ja ein Stück Autonomie und Selbstwirksamkeit, und das ist ja oft das was sie reklamieren wenn Kleinkinder Wutanfälle haben, das "selber machen/haben/entscheiden wollen".

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Vielen lieben Dank für dein Feedback! 🤗

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Jawoll, hier auch eine geplagte Mami :-p
Mein kleiner wird erst 3 im Juli, wir machen das aber jetzt mit seit er 1,5 ist. Kiga hat natürlich genau wie ich alles mögliche versucht (schimpfen, reden, verbieten, belohnen, …. Und und und) und nichts hilft. Wir haben jetzt einen Termin bei der Frühförderung 🤷‍♀️ wenn die den goldenen Tipp hat, gebe ich ihn weiter 🤣

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Hallo Losa,

man kann Wutanfälle bei Kindern nicht wirklich immer verhindern. Und das ist auch gut so. Sie sollen ja ihre Gefühle ruhig kennenlernen und ausleben dürfen und dein Sohn braucht jetzt deine Unterstützung, wie er gut damit umgehen kann.
Sich durch den Supermarkt zu schreien ist keine gute Lösung, genauso wie z.B. Sachen umwerfen, oder andere Treten oder Kratzen oder Beißen.
Vielleicht hilft ihm, einmal kräftig mit dem Fuß aufzustampfen und zu sagen „ich finde das ganz schön blöd / gemein / ungerecht“…. dass ich jetzt kein Eis bekomme!
Oder du sagst es für ihn: „Du findest es ganz schön blöd, dass du jetzt kein Eis bekommst! Das macht macht dich ganz schön wütend“

Wenn er sich gesehen und verstanden fühlt, dann kannst du ihm helfen diesen Frust jetzt auszuhalten.

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Meine bald vierjährige ist auch manchmal schwierig. Sie ist Recht stur und wird sehr ärgerlich,wenn sie nicht bekommt,was sie mag. Am besten hatte es bei uns da immer geholfen. Klar zu bleiben in der Kommunikation,es bei der Aussage "nein,dieses oder jenes gibt es jetzt nicht"zu belassen und ihr dann offene Arme anzubieten. Auch wenn sie erst weggeht,dann kommt sie Recht schneller wieder dazu und lässt sich umarmen um wieder runter zu kommen.

Beim Lesen deines Textes habe ich überlegt,ob vielleicht etwas verändert werden könnte,um die Situation nächstes Mal angenehmer zu gestalten. Ohne Kind einkaufen oder Kind aktiv bei allem mit einbeziehen. Wir brauchen Bananen,Holst/suchst du bitte welche,dann brauchen wir Milch....,/oder vorher dem Kind was zu essen. Geben/den Plan für den weiteren Tag kurz zusammen fassen???

Nach jedem Zank versöhnen (man kann verhalten doof finden,aber das Kind wird geliebt. Immer
/Situationen evt. Später/am Abend noch Mal aufnehmen und verbalisieren-alternativen aufzeigen./Bedürfnisse herausstellen

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Im Englischen nennt man Dreijährige auch Threenager, weil sie sich so aufführen wie Teenager in der Pubertät. Bei uns wurde die Autonomiephase mit drei auch nochmal auf ein neues Level gehoben. Es fiel auch noch mit der Geburt seiner Schwester zusammen. Da kam es zu viel Frust und Wut. Tatsächlich habe ich es vermieden mit ihm einzukaufen. Ansonsten viel auf Augenhöhe gehen, Gefühle benennen und ggf aus der Situation nehmen. Ist er wieder zugänglich, solltest du fragen, was er von dir braucht, damit es ihm besser geht.
Das vergeht wieder. Der Große wird im April vier und es wird grade besser. Momentan tobt er sehr selten, sondern sagt meist: Mama, ich bin so wütend, weil....
Und dann finden wir eine Lösung.

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Das haben wir mit unserem großen Kind durch.
Ich hab mich daneben gesetzt, und gewartet, bis es vorbei war und das Kind auch hat anfassen lassen.
Im Einkaufszentrum, bei Aldi, auf dem Gehweg, im Hausflur. Kind ist bald 7, es wird besser. ;)

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Hier noch ein geplagte Mama 🥺🥴
Unser Sohn ist im Februar drei Jahre geworden und wir haben diese Anfälle auch extrem. Er ist dann für nichts mehr zugänglich, steigert sich total rein, fängt richtiggehend an zu zittern - wie ein Anfall fühlt sich das an. Bei uns ist es sein extremes Autonomiebedürfnis, weswegen wir diese Ausraster auch wegen absoluten Alltäglichkeiten haben (Schlafi anziehen, Hände waschen o.ä.)
Er war schon früh in der Trotzphase (begann mit 15 Monaten), ist sehr stur und willensstark, gleichzeitig aber enorm weit für sein Alter, gerade sprachlich.
Richtig schlimm wurde es, als seine kleine Schwester langsam mobil wurde und dann als er im September 2022 in den KiGa kam.
Wir haben jetzt eine Familientherapie bei der Caritas in Anspruch genommen, die ich nur jedem empfehlen kann. Ich war zuletzt nervlich wirklich am Ende (gerade auch noch schwanger mit Kind 3)
Es tat sehr gut einmal die Sichtweise eine professionellen dritten Person einzunehmen und sich Tipps zu holen, wie man in den jeweiligen Situationen am besten (vor allem besonnen!) reagiert. Dazu haben wir der Dame auch mal zwei Videos von solchen Wutausbrüchen gezeigt.
Ihrer Meinung nach hinkt bei ihm die Emotion der Kognition hinterher, er hat also noch keine emotionale Impulskontrolle, bzw. ist diese noch nicht so weit entwickelt.
Interessant ist bei uns, dass er im KiGa ein absolut unauffälliges Kind ist. Diese Ausraster gibt es nur zuhause oder in Gegenwart von meinem Mann und mir...
Ich hoffe es geht bald vorbei 😬

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Ich habe beim lesen gedacht du beschreibst mein Kind. :-D
Darf ich Interesse halber fragen was ihr in der Therapie für kompetente Hilfen, Ideen erhalten habt? Ich fühle mich oft machtlos weil er so gar nicht mehr zugänglich ist. Weder dabei sitzen noch abwenden, ignorieren oder gut zureden, spiegeln, ablenken klappt. Alle meine Ideen machen es schlimmer und zögern die Anfälle raus…

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Das Gefühl der Machtlosigkeit habe ich auch. Inzwischen komme ich damit aber besser zurecht.
Wir verfuhren bisher so, dass sich der an der Eskalation beteiligte Elternteil zurückgezogen hat und der andere "unbelastete" hinzu kam.
Genau das soll man aber nicht tun, sondern da bleiben und dem Kind zeigen "ich bin trotzdem für Dich da, wir stehen das gemeinsam durch".
Ebenso hilft es, Emotionen zu benennen (Kinder können das in dem Alter ja nicht)
"Du bist jetzt gerade richtig wütend, das verstehe ich". Ich denke durch das Verbalisieren bekommt das Kind einen Zugang zu seinen eigenen Emotionen.

Bei meinem Sohn ist in der akuten Anfallsphase mit Worten dann gar nichts mehr zu machen. Ich stehe dann stumm da und warte ruhig (🤣), bis er wieder runter kommt.
Die Therapeutin meinte aber, man kann auch ruhig nebenan gehen, dies aber dem Kind kund tun - "ich warte nebenan/im Bad/im WoZi auf Dich, komm', wenn Du Dich beruhigt hast".
Jedes Kind ist natürlich individuell, von daher sicherlich auch der "richtige" Umgang in diesen Situationen von einem zum anderen verschieden.