Kita Beginn: hin und hergerissen

Meine Tochter hat nun mit 13 Monaten mit der Kita begonnen, wir hatten bereits vier Tage Eingewöhnung, zwei Tage liefen schlimm.
Zwei Tage waren in Ordnung.

Ich habe so ein schlechtes Gewissen, gebe ich sie zu früh ab? Die Elternzeit ist mir so oft so schwer gefallen, für mich war der Einstieg in die Kita wie eine Art Befreiung, doch zu sehen, dass sie so an mir hängt, zerreißt mir momentan das Herz… und plötzlich kommen große Zweifel auf, ich habe Schuldgefühle und fühle mich wie eine schlechte Mutter.

Aber zu Hause war es oft auch nicht einfach, ich war oft überfordert, unglücklich, warum bin ich so hin und hergerissen?

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Deine Tochter hat noch viele Kitajahre vor sich, wie gut die werden, wird man nicht an den ersten vier Tagen messen. Ich würde empfehlen, einfach etwas Geduld zu haben und nicht zu schnell Resultate zu erwarten. Deine Stimmung überträgt sich ausserdem auf deine Tochter. Gehst du in die Kita mit dem Gefühl, dass sie dort gut aufgehoben ist, wird sie das genauso merken, wie wenn du selbst hin- und hergerissen bist. Es kann auch sinnvoll sein, den Vater hinzuzuziehen, der hat vermutlich etwas mehr Erfahrung damit, sich von seinen Liebsten zu verabschieden.

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Liebe TE,

macht dir bitte keinen Kopf. Das wird schon. Und du musst kein schlechtes Gewissen haben, dass du deine Tochter jetzt schon abgibst. Das ist vielleicht jetzt keine einfache Zeit, aber ich denke, dass schafft ihr mit der Eingewöhnung. Und es nützt ja auch nichts, wenn du eine überforderte und unglückliche Mutter bist. Dann lieber eine gute Eingewöhnung in die Kita und mehr Freiraum für dich.

LG und alles Gute
Hinzwife

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Die ersten Tage der Trennung waren für mich auch verflucht hart. Mein Vorteil war, dass ich sie in den liebevollen Armen meines Mannes lies und nicht bei Fremden.

Mittlerweile arbeite ich seid vier Monaten wieder und mein Mann hat diese Woche mit der Eingewöhnung der Kleinen bei der Tagesmutter gestartet.

Geplant war eine Stunde am Tag. Irgendwie waren sie täglich mindestens zwei da und hatten schon die ersten Male Trennungsübungen von 15 Minuten.

Völlig unproblematisch. Sie ist 10 Monate alt und hat einen heiden Spaß mit den "großen". Mal schauen wie es nächste Woche läuft.

Unser Vorteil ist, dass sie es bereits kennt, dass man sich verabschiedet und wieder kommt. Sie weiß, dass die Welt nicht untergeht. Aber die ersten Tage in denen ich arbeiten ging waren schon hart. Mein Mann hat geflucht wie ein Schneider.

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Mein Sohn ist jetzt schon älter und kommt nächstes Jahr in die Schule, aber ich habe quasi jedes Jahr aufs neue gesehen, dass sich die 12/13-monate alten Kinder mit der Eingewöhnung am schwersten taten. Das scheint irgendeine Fremdelphase zugegange sein. Insofern: Ganz normal.
Viel wichtiges als das alter in dem das Kind in die Kita kommt, ist die Qualität der Kita. Wenn die bei euch passt, würde ich dir erstmal Zeit geben - auch du brauchst Zeit um dich zu gewöhnen.

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Ich hatte meinen Sohn auch in einer Betreuung angemeldet. Ich habe es versucht - nachdem er die 15 Minuten geweint hat und geschluchzt aus tiefstem Herzen, bin ich nur unregelmäßig in die Gruppe gegangen, eigentlich nie mehr ohne ihn weggegangen und hab dann abgebrochen und den Vertrag gekündigt. Er ist nun bei mir, bis er drei Jahre wird und reif ist. Für uns war es einfach zu früh. Ich bin aber gerne Zuhause und habe das Privileg, eine große Tochter zu haben und selbstständig arbeiten zu können. Ich würde kein Kind in diesem Alter weggeben. Aber manchmal geht's nicht anders weil das Gehalt benötigt wird.

Bearbeitet von Anonyma111
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♥️

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Du sagst es! In dem Alter können sie doch noch nicht mal sprechen, manchmal noch nicht mal laufen und dann sollen sie allein unter lauter anderen Kindern klar kommen?

Ich könnte meine auch nie so früh abgeben, außer es wäre absolut überlebensnotwendig

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"Aber zu Hause war es oft auch nicht einfach, ich war oft überfordert, unglücklich, warum bin ich so hin und hergerissen?"

Weil dir dein Gefühl sagt, dass es zu früh ist. Es ist modern, Kinder mit einem Jahr in die Kita zu geben, und einem wird von allen Seiten eingeredet, wie wichtig das für das Kind wäre. Da verdrängen viele Mütter ihre Gefühle, die ihr sagen, was das Kind wirklich braucht.

Bearbeitet von -Destiny-
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Finde ich sehr problematisch, Kinder und ihre Bedürfnisse sind doch sehr individuell und ich glaube nicht dass man pauschal sagen kann was Kinder brauchen (außer natürlich das offensichtliche wie Nahrung, Zuwendung...). Vor allem nicht als Außenstehende. Ob es da zielführend ist, der TE ein schlechtes Gewissen zu machen?

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Meine Meinung!
Man kann das überhaupt nicht pauschalisieren!
Es gibt Kinder, die tun sich schwer, egal wie alt sie sind. Die Tochter meiner Freundin kam mit 4 1/2 in den Kindergarten und jeder einzelne Tag war eine Katastrophe.
Mein Sohn kam mit 14 Monaten und es war von Anfang an super und hat ihm sehr gut getan. Er war daheim nicht mehr genug gefordert und hat sich über die Abwechslung und den Kontakt mit den anderen Kindern sehr gefreut.
Per se zu sagen, dass man die Kids solange wie möglich daheim haben sollte ist absoluter Quatsch. Das kommt immer auf das Kind an!

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Ich kann dich so gut verstehen! Hättest du mich vor 10 Jahren gefragt, da hätte ich dir gesagt, dass ich mein Kind NIEMALS so früh fremdbetreuen lassen würde. Und was soll ich sagen? Meine Tochter ist 15 Monate und genauso seit 4 Tagen in der Eingewöhnung. Ich habe die Zeit mit ihr sehr genossen, aber ich habe auch gemerkt, dass sie den Kontakt zu anderen Kindern braucht und dass es mir auch gut tut, täglich 5 Stunden ohne sie zu sein (perspektivisch). Dann habe ich danach auch wieder mehr Elan, mich ihr mit meiner ganzen Aufmerksamkeit zu widmen. Du brauchst also wirklich kein schlechtes Gewissen zu haben. Der Mensch ist auch nicht dazu ausgelegt, einsam und alleine seinen Nachwuchs aufzuziehen. Es gibt Frauen, die gehen darin absolut auf. Ich auch, aber nur, wenn ich auch noch etwas anderes habe. Mal mit erwachsenen Menschen interagieren 😉. Was hat dein Kind denn von einer unausgeglichenen, eher unglücklichen Mutter, die es aber 24/7 um sich hat? Dann lieber Kita, und danach quality time mit ausgeglichenerer Mutter.

Was genau war denn so schlimm? Hast du das Gefühl, dass sie grundsätzlich bei den Erziehern gut aufgehoben ist? Gibt es einen Erzieher, zu dem deine Tochter schon eine Verbindung aufbauen konnte? Warst du die ganze Zeit anwesend? Wie sieht denn der Vater das Ganze? Wäre es eine Option, dass er für den Anfang die Eingewöhnung übernimmt. Ich habe schon öfter gehört, dass es mit den Papas besser klappt. Wahrscheinlich weil sie sich häufiger nicht so viele Gedanken wie die Mütter machen.
Ich habe das Gefühl, dass unsere Kita die Eingewöhnung sehr sanft vornimmt, da bisher keine Trennung stattgefunden hat und meine Tochter noch mit nur einem Erzieher Kontakt hatte. So war sie nicht überfordert und hatte Spaß. Ist deine Tochter eher ein zurückhaltendes Kind?
Ich denke, dass es sehr wichtig ist, dass alle Beteiligten deiner Tochter genug Zeit geben und nichts überstürzen. Versuche nach Möglichkeit selbst entspannt zu bleiben (ich weiß, das sagt sich so leicht), aber wenn deine Tochter deine Unsicherheit spürt, überträgt sich das auf sie. Eventuell wäre es eine Idee, dass deine Tochter ein Kuscheltier mitnimmt oder sie extra eins für die Kita bekommt. Vielleicht mit Reißverschluss, wo man noch einen Kuss von Mama reinstecken kann.
Ich denke, dass der Kitastart auch für Eltern nicht einfach ist. Ich habe sogar das Gefühl, dass es mir schwerer fällt als meinem Kind. Und das obwohl ich mich auf ein bisschen Freiheit gefreut habe. Es ist einfach ein großer Schritt. Dass du dem nicht nur freudig, sondern mit gemischten Gefühlen gegenüber stehst, ist menschlich und spricht dafür, dass du dir viele Gedanken um das Wohl deines Kindes machst. Und das macht dich zu allem anderen als einer schlechten Mutter! Verliert nicht den Mut und überfordere euch beide nicht. Es wird alles werden.

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Dein Kind ist noch so jung und braucht noch so viel Nähe und Aufmerksamkeit von dir. Es ist ok, dass du überfordert bist. Nimm dir Auszeiten.

In der Kita bekommt dein Kind garantiert nicht die 1:1 Aufmerksamkeit wie bei dir Zuhause. Das musst du abwägen, was dir Wert ist.

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Warte doch mal ab :) aller Anfang ist schwer. Und man sagt, dass Kinder sich am besten mit 1 oder mit 3 eingewöhnen lassen 😜

Motte ging mit 2, mir war das wichtig. Aus heutiger Sicht kann ich sagen, dass es für sie zu früh war. Immer noch. Aber naja. Ihre Schwester ist jetzt 8 Monate und liebt die Kita jetzt schon. Sie könnte locker mit 12/13 Monaten gehen 😂 aber ich hab erst einen Platz bekommen, wenn sie auch 2 ist. Muss sie sich halt noch etwas mit Mama „langweilen“.

Und obwohl beide Kids was anderes „besser“ gefunden hätten, kamen sie auch so zurecht. Motte hat viele Freunde in der Kita, sie machen so schöne Dinge, auf die sie sehr stolz ist. Ihre Entwicklung war enorm, man merkte total die Kita.

Die Eingewöhnung ist für beide Seiten vermutlich nicht leicht, aber das ist sie in keinem Alter, denke ich. Es ist ein völlig neuer Lebensabschnitt, wieder ein Stück „los lassen“ und ein neues, unbekanntes Abenteuer und das macht auch etwas Angst 😜

Aber wenn du von der Einrichtung überzeugt bist: Steh dazu! Deine Tochter wird es dort gut haben und du gibst sie ja nicht 24/7 ab, sondern über eine begrenzte Zeit in liebevolle Hände, wo sie viel Spaß haben wird. Das erkennt sie sicher auch bald 😊