FFZ ja oder nein?

Hallo zusammen,

Anfang Januar war mein Mann mit unserem Sohn 2,3 Jahre bei der U7. Der Arzt kannte unseren Sohn nicht vorher da die alte KiA in Rente ging. Bis dahin war alles unauffällig. Die Untersuchung ging 10 Minuten. Mein Sohn war müde und nach einer Stunde warten schlecht gelaunt. Er ist ein sehr entdeckungsfreudiger und aktiver Junge. Wir haben ihm für die Wartezeit ein Tiptoi Buch mit Stift erstmalig gegeben in der Hoffnung so langsam sein Interesse an Bücher zu wecken.
Der Arzt bemängelte als erstes wie schlecht diese Tiptoi Bücher seien und sie ADHS und Autismus fördern. Mein Sohn war noch vertieft im Buch und reagierte nicht wirklich auf den Arzt. Dies kommentierte der Arzt negativ mit „er ist in seiner eigenen Welt“. Da mein Sohn in der Wartezeit auch auf dem Stuhl geklettert ist und auch relativ schlecht ruhig auf einem Stuhl sitzen und warten kann, trug er ins U Heft motorische Unruhe ein. Als mein nackter Sohn sich nicht von ihm untersuchen lassen wollte und seine Hand abwies, war dies im Auge des Arztes ebenfalls negativ aufgefallen. Am Ende riet er meinem Mann uns im Frühförderzentrum vorzustellen. Allgemeine Fragen zur Motorik oder Sprache wurden gar nicht gestellt.

Ich finde die Untersuchung ist mehr als schlecht gelaufen. Klar, mein Sohn ist ein sehr aktiver, wilder Junge; kann nicht so gut still sitzen und will alles entdecken aber meiner Meinung nach ist das ein ganz normales Kleinkindliches Verhalten. Nicht, desto trotz habe ich im Frühförderzentrum angerufen und bald einen Termin bekommen. Ich bin offen für eine zweite Meinung, habe aber dennoch Angst, dass dort das Verhalten meines Sohnes negativ ausgelegt wird, sobald er nicht mitspielt.
War jemand auch beim Frühförderzentrum und die Diagnostik war dann am Ende doch unauffällig oder hat man die Erfahrung gemacht, dass man dort immer irgendetwas findet, was gefördert werden muss?

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Ich habe keine Erfahrung, denke aber wo nichts ist wird auch keine Einrichtung etwas finden.

Nach deiner Schilderung hätte ich auch nicht irgendwo im Frühförderungszentrum angerufen. Das klingt für mich alles ziemlich normal. Ich würde mich eher auf die Suche nach einem anderen Kinderarzt machen. So wie du euren schilderst würde ich kein 2. Mal dahin gehen. Das klingt einfach nur wenig interessiert, wenig empathisch, voller Vorurteile und insgesamt nach einem Klima wo ich mich absolut nicht wohlfühlen würde.

Bei unserer U7 hat Junior zum Beispiel nur geweint und überhaupt nicht mitgemacht oder wollte sich gar anfassen lassen. Der Doc meinte: "Völlig normal, zwischen 2 und 3 Jahren ist es das schwierigste Alter..." und fragte seine Fragen zur Entwicklung nur etwas lauter um gegen das Gebrüll von Junior anzukommen. 😅

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Ja, da hast du vollkommen recht. Eigentlich hatte ich ein gutes Vertrauen zu dem Arzt, weil er bei K2 etwas gesehen bzw. auf eine Zweitmeinung vom Facharzt bestanden hat und K2 somit doch noch rechtzeitig therapiert wird.
In unseren Augen ist das alles normales Verhalten. Ich dachte nur, wir probieren mal das FFZ aus um noch mal eine andere Meinung zu hören. Man ist ja doch sehr subjektiv und das eigene Kind ist für einen ja doch gut wie es ist.

Jedoch habe ich dennoch Sorge was da raus kommen wird.

Mein Mann möchte eigentlich auch nicht den Termin im FFZ wahrnehmen. Und ich möchte einfach nichts übersehen, falls er doch Förderbedarf hat.

Bearbeitet von Eule2023
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Jetzt hast du ja den Termin gemacht. Den würde ich auch wahrnehmen. Wie geschrieben: "Wo nichts ist, da wird auch keine Einrichtung etwas finden." Daher mach dir da nicht so arge Sorgen. Ansonsten wäre auch die Frage, wovor hast du genau Sorge? Selbst eine konkrete Diagnose von irgendwas wäre kein Weltuntergang, sondern ein Ansatz frühzeitig dagegen zu steuern.

Geht dein Kind schon in die Betreuung? Denn ansonsten könnte man da vielleicht noch ein Feedback einholen, wie das Verhalten dort durch die Betreuer bewertet wird.

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Gibt es die Möglichkeit dein Kind nochmal bei einem anderen Kinderarzt untersuchen zu lassen ? Dann würde ich mir eine zweite Meinung einholen und den Termin im Frühförderzentrum absagen ( falls der 2 Kia kein Bedarf sieht) , aber nur wenn du auch selber den Anschein hast dass dein Kind gut entwickelt ist.

Bearbeitet von Samara
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Alleine die Aussage, daß diese Bücher Autismus fördern 🤯 wäre bei mir ein Grund , den Arzt zu wechseln.
Sorry , aber er und auch du , wisst das es vererbar ist ?? Und nicht von irgendwelchen Gegenständen

Dein Kind hört sich völlig normal an. Ich hätte glaube ich dort nochmal angerufen und nachgefragt, was rr genau mit dem Buch meinte.

Nur Kopf schütteln.

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Das waren auch meine Gedanken. Falls er wirklich Autismus mit Tiptoi Büchern in Zusammenhang gebracht hat, ist das einfach eine komplett falsche Aussage und würde mein Vertrauen in die fachlichen Kompetenzen zerstören.

Auch dass er es negativ wertet, wenn ein 2-Jähriges Kind sich nicht anfassen oder untersuchen lassen will, finde ich merkwürdig. Das ist doch ganz normal in dem Alter.

An die TE: Ich würde auch mal rumtelefonieren, ob es die Chance gibt den Kinderarzt zu wechseln (zumindest falls das mit Autismus wirklich so gesagt wurde). Falls du den Termin im FFZ wahrnehmen willst (was ich schon verstehe, man will die Sicht des Kinderarztes ja nicht komplett ignorieren), dann mach dort bitte von Anfang an deutlich, dass ihr als Eltern keine Probleme seht, nur der Kinderarzt nach einem kurzen Kontakt. Dann werden die auch nicht auf Teufel komm raus etwas diagnostizieren, was nicht da ist.

Er geht wahrscheinlich noch nicht in die Kita? Unsere Kinderärztinnen kommen gar nicht auf die Idee irgendwelche Verhaltensstörungen zu vermuten, solange ich erkläre, dass in der Kita auch alles gut läuft. Ich versteh schon, dass Kinderärzte einberechnen müssen, dass Eltern auch mal was übersehen. Aber wenn den ErzieherInnen in der Kita nichts auffällt und den Eltern auch nicht, dann würde ich auf die Meinung eines Kinderarztes zum Verhalten des Kindes nichts geben.