Nächtliche Schreiattacken nach schönen Erlebnissen

Liebe Community,

mir ist bei unserer Tochter (2 Jahre) jetzt schon mehrmals aufgefallen, dass sie nach schönen menschlichen Erlebnissen wie: wir besuchen die Familie meines Mannes, die sie liebt, (besonders arg) oder liebe Freunde kommen zu uns (mittelarg), ganz heftige Schreiattacken in der folgenden Nacht hat.
Kann mir das jemand erklären? Gerne auch mit weiterführenden Hinweisen.

Sie geht unter der Woche in den Kindergarten, normale Nächte. Wenn wir am Wochenende für sie schöne, aber auch aufregende Ausflüge in die Bibliothek oder andere nicht menschenverbundene Orte machen, auch ruhige Nächte.

Vielen lieben Dank schon Mal!

1

Wie beschäftigen sich denn den Bekannten mit den Kindern?
Spielen sie mit ihnen sehr aktiv und wild?

2

Ich würde meinen, sie passen sich an. Also auch sehr wild. Und es gibt viel Trubel und Abwechslung. Die älteren Menschen sind eher ruhiger.
Aber unsere Tochter selbst ist super wild , tanzt und ist voller Freude.

6

Das war meine Vermutung.
So war es bei uns auch. Exakt dasselbe, nur dass die älteren mitgemacht haben und erst aufgehört haben, als das Kind nicht mehr wollte. Es war einfach zu viel war. Völlige Überreizung.
Die Kinder in dem Alter können noch nicht einschätzen, wann es genug ist. Das müssen dann die Erwachsenen machen und leider auch mal nein sagen und einen Gang runter schalten.

weiteren Kommentar laden
3

Sie ist dann eben einfach reizüberflutet. Ich kenne das von meinen Kindern auch. Sie lieben den Trubel, sind in der Situation glücklich, aber eben auch unter Strom. Und dieses unter Strom sein macht das herunterfahren nachts eben sehr schwer. Weihnachten wird hier beispielsweise kaum geschlafen.

Was du tun könntest ist Pausen erzwingen. Wir gehen bei Familienfeiern mittlerweile zwischendurch alleine (oder nur mit sehr ruhigen Menschen) spazieren oder auf den Spielplatz, damit die Kinder Pause vom Trubel haben. Oder man akzeptiert die schlechten Nächte.

9

Herzlichen Dank für Deine Antwort!
Reizüberflutung haben wir natürlich vermutet, aber die Schreiattacken sind wirklich erschreckend.
Danke für die Bestätigung und den Rat mit den Pausen werden wir berücksichtigen.

16

Wenn es nachts so schlimm ist, könnte es sich vielleicht um Nachtschreck handeln? Bei manchen Kindern wird auch das durch Reizüberflutung begünstigt.

weiteren Kommentar laden
4

Hat unserer schon seit Geburt so gemacht. Unsere Nächte sind eh schon katastrophal, nach Erlebnissen noch ne ganze Ecke mieser 😵‍💫

Bei uns ist aus gegebenem Anlass nach nem Erlebnistag ein Tag Ruhe mit ganz viel kuscheln eingeplant. Und wir versuchen, die Erlebnistage nicht zu lang zu machen, und wenns zu wild wird, wird auch zwischendrin mal runtergefahren und ne ruhige Minute eingelegt.

Wir haben da schon ein Auge drauf, da es bei uns ja hin und wieder schon tagsüber ausartet und er richtige Aussetzer hat. Wenn er anfängt, hektisch und fahrig zu werden, Augen weit aufgerissen, das Lachen wird hysterisch und ähnlich wilde Symptome, dann nehmen wir ihn aus der Situation und gehen eine Runde kuscheln.

10

Vielen Dank für Deine Antwort und Deine Erfahrungen! Das klingt sehr fordernd.
Wir werden auf zeitliche Begrenzungen, Pausen und Verhalten stärker achten 👍

5

Das ist normal. Sie verarbeitet die Erlebnisse. Sie muss beim besuch sicher viel input aufnehmen, den sie nicht so gewohnt ist. Da läuft das gewohnte ganz anders. Den Ablauf im KiGa ist sie inzwischen gewohnt. Deswegen sind da die Nächte auch gut.

Ihr könntet die Treffen mit der Familie früh beenden, damit sie zeit zum Runterkommen hat.
ich würde sagen so gegen 16h dann heim gehen/schicken, damit sie noch 2h vor dem schlafen gehen hat, wo sie runterkommen kann. Aber vermutlich bleibt der besuch halt länger, weil die treffen sonst so kurz sind.

12

Dankeschön für Deine Antwort!
Das ist ein guter Tipp, die Treffen künftig früher zu machen, damit nach hinten noch mehr Zeit ist vor dem Schlafengehen. Wir sind eh meistens auswärts.

7

Das kennen wir auch gut. Wenn wir eine Krabbelgruppe besuchen oder andere Freunde oder Besuch haben oder auch nur einen Ausflug zu Ikea ist meist die Nacht unruhig.
Denke die Kinder verarbeiten da ganz viel im Schlaf.

Ich versuche zeitig zuhause zu sein dass er noch mindestens 2 Stunden Zeit hat, zuhause in Ruhe zu spielen, bevor es schlafen geht.
Besuch schauen wir auch dass sie spät. 17 Uhr gehen, damit noch bisschen Ruhe einkehren kann. 🙈
Und wenn ein Tag ganz voll war, versuche ich am nächsten Tag einen ruhigen langweiligen Tag einzulegen..

13

Vielen Dank für Deine Antwort!
Das ist toll, dass sich viele Tipps decken. So werden wir es machen 👍

11

Das hatten wir bei uns auch. Den Nachtschreck, also zumindest eine Form davon, denke ich.

Ich hatte es mir so erklärt, dass einfach nach schönen Dingen, emotional fordernden Tagen (auch liebe Familie, ggf. der Abschied dann abends), buntem Trubel usw. vieles nachts verarbeitet werden muss. Unsere Kinder (9 und 4) träumen da heute noch sehhr intensiv und oft wirr nach solchen Tagen, die Kleine schläft unruhig, wird öfter wach.

Nachtschreck war beim Großen nach solchen Tagen häufiger, gerade so im Alter wie Deine Tochter. Ich fand das anfangs sehr beängstigend. Die Kleine hat das zum Glück nicht so, aber wie gesagt, sie schläft insgesamt dann schlechter, redet im Schlaf, bewegt sich viel...

Wahrscheinlich ist das völlig normal und gehört zum Verarbeiten dazu. :-)

14

Danke für Deine beruhigende Antwort!
Es ist tatsächlich sehr beängstigend, weil unglaublich laut und heftig. Wir werden die vielen Tipps ausprobieren und es unter normales Verhalten verbuchen 😊

15

Du kannst auch einfach mal nach "Nachtschreck" googlen - da stehen sicher auch noch Tipps. In der Regel sind die Kinder da ja nicht ansprechbar und sollen wohl auch nicht geweckt werden. Aber da das bei uns schon 7 Jahre her ist, habe ich das tippmäßig nicht mehr so ganz im Kopf ;-)

Übrigens ist es bei uns auffällig oft, wenn es emotional aufwühlend war. Wenn die Großeltern den ganzen Tag zu Besuch sind und sich abends verabschieden zB. Oder wenn meine beste Freundin für eine Woche kommt und dann wieder fährt. Da ist die "Trauer" auch immer groß.

Noch eine Idee: Bei uns hat in dem Alter nach Ausflügen geholfen, abends beim Gutenachtritual nochmal bewusst Bilder vom Tag auf dem Handy anzuschauen und zu sprechen "schau mal, das war heute toll, wie du da gerutscht bist" ... Oder das Kind hat noch erzählt, was es besonders toll fand, wo es traurig war, was Oma geschenkt hat usw. Also den Tag nochmal sehr bewusst rekapitulieren. Manchmal vorverarbeitet es dann schon ein wenig und die Nacht wird ruhiger.

Alles Gute!

Bearbeitet von lime15
weiteren Kommentar laden