Bin verzweifelt und am Ende

Hallo,
ich habe einen Sohn der 19 Monate alt ist. Er ist kein Wunschkind, bei einer Unachtsamkeit entstanden. Habe die Schwangerschaft erst spät bemerkt, da ich mit zwei Jobs viel Stress und Action hatte, aber im positiven Sinne. Tag X stand vor der Tür, der Abend vor dem geplanten Schwangerschaftsabbruch….. die Tablette die ich nehmen sollte konnte ich nicht nehmen, es ging irgendwie nicht und so entschied ich mich für das Kind. Ich habe keine Familie mehr, nur eine Mutter die mir von der Schwangerschaft abgeraten hat. Die Schwangerschaft war schrecklich für mich, der Anblick im Spiegel hat mich angewidert, ich habe mich mich selbst gehasst. Habe weiter 2 Jobs verrichtet die Ablenkung tat mir gut, so konnte ich mich nicht mit mir selbst beschäftigen. Die Gefühle gingen auf und ab, ich wollte ihn nicht, hab es so bereut. Keine Mutter hat mir auch nicht beigestanden, ich war ihr plötzlich komplett egal. Bei der Geburt war ich alleine, es gab Komplikationen. Es war die Hölle. Er kam in letzter Sekunde noch auf natürlichem Weg. Da ich schon 39 war , hat es das ganze nur schlimmer gemacht denn ich habe eine schlimme Organesenkung bekommen die mir täglich das Leben zusätzlich zur Hölle macht. Ich bin seit Geburt alleine, keine Freunde die helfen, keine Mutter kein Nix. Habe kein Auto und erledige alles zu Fuß was viel Zeit und Kraft in Anspruch nimmt. Meine Traurigkeit wird immer schlimmer , ich hasse mein Leben, hassendes Mutter zu sein denn ich habe kein Leben mehr. Er ist ein sehr anstrengendes Kind, habe mir Hilfe geholt, die aber gar nix bringt außer bla bla und meine kostbare Zeit rauben. Mein Körper macht jetzt ganz schlapp, bin fertig und seit Dezember Dauer krank. Jetzt hat es mich richtig erwischt. Seit Monaten weine ich jeden Tag, habe null Geduld für das Kind, er schläft nicht viel und somit habe ich wirklich gar kein Leben mehr. Mir ist das alles zu viel, ich weiss nicht ob ich ihn abgeben soll, würde ich es bereuen, kann ich noch innen Spiegel schauen. Er hätte es aber bei einer richtigen Familie besser als bei mir, eine immer schlechtgelaunte mutter. Ich habe selbst so viele Baustellen, die fehlende Mutterliebe meiner Mutter, die will nichts von uns wissen, das macht mich so fertig noch zusätzlich. Mir geht es so schlecht das ich mir nur wünsche schlafen zu gehen und nicht mehr aufzuwachen. Wie soll ich nur so weiterleben, ich bin so unglücklich…. Könnte noch so mehr erzählen, aber das wird zu viel. Ich habe gehofft, mir die last etwas von der Seele zu schreiben….

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Hallöchen meine Liebe,

du scheinst einfach mal Zeit für Dich zu brauchen!

Woher kommst Du denn?

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Hi, bei uns vermittelt z.B. der Kinderschutzbund Paten Familien, die sich mit um das Kind kümmern um z.B. Mama zu entlasten, wäre so etwas was für dich? Gibt es die Möglichkeit ihn in einer Krippe betreuen zu lassen? Hast du mal darüber nachgedacht deine Themen mit deiner eigenen Mama aufzuarbeiten, z.B. in einer Therapie?
Liebe Grüße!

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Die Stellen habe ich schon kontaktiert. Habe eine Familienhilfe die nicht wirklich eine Hilfe ist. Habe auch noch zwei Hunde und das Amt sieht meine aufgeräumte saubere Wohnung und nimmt mich irgendwie nicht richtig ernst. Ich hätte nur gerne mal jemanden der ihn 2 mal die Woche für ein paar Stunden nimmt das wäre schon eine große Erleichterung.mein Tag endet gleich wo ich mit der Wohnung fertig bin. Krippe sind wir seit nem Monat in der Eingewöhnung, durch meine Krankheit musste ich aber unterbrechen und mein Sohn ist extrem anhänglich. Das wird noch dauern. Ich weiss nicht ob ihm das da im Kindergarten gefallen wird, habe kein gutes Gefühl. Wir hatten schon eine kurze Trennung und als ich neulich einen Termin beim Kinderschutzbund gemacht hatte, wir fertig waren, sagtevich zu ihm : wir wollen nun nach Hause. Er ist total durchgedreht weil er dachte jetzt lasse ich ihn daxalieine. Der Kindergarten hat ihm bislang nicht gut getan…

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Liebe Lexxi,
Ich finde es toll dass du schon so aktiv geworden bist!
Eingewöhnungen dauern immer eine Zeit, aber irgendwann wird es bestimmt klappen! Er spürt sicher auch deine große innere Ambivalenz. Kinder haben da ja sehr feine Antennen für. Findest du die Bezugserzieherin denn Sympathisch? Das merken Kinder nämlich auch sehr gut, und wenn du kein vertrauen hättest, wäre es auch für ihn schwierig. Und, wenn es eh schon eine schwierige Zeit ist bei euch und dann auch noch eine Eingewöhnung stattfindet ist vermehrte Anhänglichkeit ja nachvollziehbar. Hast du vielleicht eine Freundin oder so, die er schon kennt die mal bei dir zu Hause aufpassen könnte? Dann könntest du dich zb einfach mal zurückziehen, wärest aber trotzdem ggf. greifbar?
Liebe Grüße

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Hallo Lexxxy,

ich kann dich verstehen, habe auch einen kleinen „Unfall“ zu Hause. Ich denke oft daran, wie easy es gerade ohne Kleinkind wäre. Wie gerne ich wieder selbst entscheiden würde, was ich gerade tue. Und das nur im Kleinen, sprich, ich gehe jetzt duschen, leg mich auf die Couch oder mach was im Garten. Bei allem muss man das Kind mit ein- oder im Zweifelsfall umplanen. Anstrengend. Dazu Job und weitere Verpflichtungen.
Weißt du, was mich aufbaut? Mein „großes“ Kind. Sie ist auch erst acht, aber zeigt mir immer wieder, wie schön es wird. Schon ein Stück auf Augenhöhe, Gesellschaft statt Belastung, Spaß und Stolz. Ich war nie eine Baby oder Kleinkindmama, meine Zeit kommt mit zunehmendem Alter des Kindes. Das ist einfach so. Ich weiß nicht, ob es bei dir auch so ist. Aber wenn ja, halte durch! Freu dich, auf das was kommt. Stell dir vor, wie dein Kind wird wenn es größer ist. Ihr zusammen ins Kino geht oder mal einen Sonntag auf der Couch gammelt. Ausflüge macht, was spannendes erlebt. Vielleicht hilft das ein bisschen über die Zeit jetzt.

Ich wünsche dir alles Gute!
Mellie

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Du brauchst dringend Hilfe, Therapie bestimmt, gibt es nicht von heute auf morgen, aber es gibt Familienhilfen, Jugendamt , Gesundheitsamt, diverse Beratungsstellen. Hol dir schnell Hilfe, du bist nicht allein.
Geh auch zu deinem Hausarzt und erzähle alles.

Und anderes ist auch eine Einstellungssache, ich habe ein Wunschkind und bin nicht alleinerziehend, aber den Alltag mit Kind mache überwiegend ich und komme wunderbar ohne Auto aus.

Natürlich hast du noch ein Leben, du siehst es nur gerade nicht.

Bleibe bei dir, die Sache mit deiner Mutter kannst du in Ruhe aufarbeiten, wenn dir akut geholfen wurde, das ist im Moment nicht wichtig.

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Welche Form von Hilfe hast du dir geholt, die nur bla bla ist? Psychologe?

Geht das Kind in die Kita oder hast du die kleine Maus 24/7 da?

Wann ging das Drama mit den negativen Gefühlen los? Direkt anfangs mit der Schwangerschaft?

Gibts einen Vater zu dem Kind?

Wie bist du finanziell aufgestellt? Kommen da auch noch Sorgen mit dazu?


Du kannst das Jugendamt für Hilfe kontaktieren. Es gibt zum Beispiel Familienhilfen. Oder sie können dir einen Betreuungsplatz vermitteln.

Vielleicht wäre auch eine Mutter-Kind-Kur was.

Oder sogar eine Mütterkur, ohne Kind. Und Kind darf solange "Urlaub" in einer Pflegefamilie machen. Ist ja vielleicht für euch beide eine nette Auszeit. Dein Kind spürt ja sicher auch, dass es dir nicht gut geht...

Ich denke, das Jugendamt ist auf jeden Fall der richtige Ansprechpartner für dich. Die sind ja nicht per se böse, wie RTL und co das gerne darstellen...


Was du immer bedenken solltest: so bis drei sind die Kinder absolut 24/7 auf Betreuung angewiesen. Das wird weniger! Sie werden selbständiger und man kann ihnen mehr und mehr zutrauen. Bei meinem 1,5jährigen geh ich nachschauen, wenn länger als 30 Sekunden Ruhe ist 😂 und das ist denkbar selten, schließlich hängt er mir die meiste Zeit sowieso am Hosenbein 😵‍💫

Ich bin jedenfalls unfassbar froh, dass der Papa mir den Kleinen ganz oft abnimmt. Und Oma spannen wir auch noch mit ein. Was du da ganz alleine leistest, ist der Hammer!

Du darfst dir aber selbstverständlich auch Hilfe wünschen - ich für meinen Teil würde ohne Hilfe auch durchdrehen...