Umgang mit Wutanfällen

Guten Abend zusammen,

meine Tochter ist 20 Monate alt und schon immer sehr offen und furchtlos gewesen.
Sie geht freudig auf alle Menschen zu, läuft mir dauernd davon wenn sie etwas interessantes sieht und hat einen sehr starken Willen.

Das führt leider dazu dass sie sehr schnell wütend wird und ich merke dass ich langsam beginne Dinge zu vermeiden, um nicht den nächsten Ausraster zu provozieren.
Beispiel: Sie liebt Hunde und möchte jeden streicheln und knuddeln den sie sieht.
Das geht nunmal leider nicht und wenn wir draußen unterwegs sind und ich in weiter Entfernung einen Hund sehe, möchte ich einen anderen Weg nehmen damit sie den Hund nicht bemerkt und keinen Wutanfall bekommt wenn sie ihn nicht streicheln darf.
Bzw. selbst wenn es mal zu einer positiven Begegnung kommt und wir dann weiter gehen müssen, wird auch hemmungslos ausgerastet.
Das heißt: laut kreischen, ihre Haare ziehen, auf den Boden werfen, mit dem Kopf und Füßen wild umherschlagen, mittlerweile auch kratzen und beißen wenn man sie dann hochnimmt und beruhigen versucht.

Diese Ausraster gibt es jedesmal wenn es nicht nach ihrem Willen geht.
Wenn wir vom Spielplatz aufbrechen müssen, wenn die Fahrt mit dem Kinderkarussell vorbei ist, wenn sie im Einkaufswagen oder Kinderwagen sitzen soll, …

Ich bin mittlerweile wirklich ratlos und weiß überhaupt nicht mehr wie ich reagieren soll.
Dazu kommt dass ich mittlerweile im 8. Monat schwanger bin und es langsam schwierig wird ein explodierendes Kleinkind auf dem Arm zu halten.

Es tut mir leid sie so zu sehen und ich finde es so traurig dass jede schöne Aktivität immer zu einem Wutausbruch am Ende führt, und ich deswegen schon Ausflüge vermeide.
Dass das der falsche Weg ist weiß ich, ich brauche einfach mal einen Rat, wie ich damit umgehen soll und sie richtig begleiten kann in ihren Gefühlen.

Ganz liebe Grüße

ELTERN -
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Ich kann keinen Rat geben, aber möchte dir sagen, dass es völlig OK ist Situation vermeiden! Man muss seine Ressourcen halt einfach einteilen!

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Ich finde das sogar einen total guten und empathischen Rat! Es gibt Tage, da ist man dünner gestrickt als an anderen.

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Das wollte ich auch gerade schreiben. Meist sind es auch Phasen, die wieder vorbei gehen. Diese Phasen muss man nicht auf Krampf überstehen und jeden Wutanfall in der Öffentlichkeit herausfordern.

In dem Dreh 2 Jahre waren wir zum Beispiel gut 3 Monate ohne Kind einkaufen, weil es einfach super anstrengend mit ihm war. Auf den potenziellen Wutanfall im Supermarkt hatte ich keine Lust, also blieb immer einer mit Kind zu Hause und der andere machte den Wocheneinkauf. Inzwischen geht es wieder problemlos ohne Drama. 😊

1

Kennst du das Buch "Das gewünschteste Wunschkind der Welt treibt mich in den Wahnsinn"? Gibt's auch als Hörbuch, kann ich sehr empfehlen!

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Hast du sie einfach mal toben lassen ohne einzugreifen?

Kleine Kinder müssen ihre Emotionen noch ‚erleben‘ um sie einordnen und verarbeiten zu können.
Wenn man da immer beruhigend eingreifen möchte, dann unterbricht man den Prozess quasi.

Solange der Platz wo sie es tut sicher ist, würde ich ihren Wutanfall versuchen auszuhalten. Wenn sie fertig ist nimm sie in den Arm und rede mit ihr drüber.
Während sie in Rage ist hört sie eh nicht zu 😅

Viel Glück

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So blöd das jetzt klingt "aber da musst DU durch". Gerade mit knapp 2 Jahren machen die Kleinen wieder einen mega Entwicklungsschub durch. War bei uns auch so. Plötzlich kamen mit den Wutanfällen auch viele neue Wörter, motorisch wieder eine Steigerung, der Schlaf war durcheinander, ....

Wir versuchen immer ruhig zu bleiben, versuchen Mini zu verstehen zu geben, dass wir verstehen, dass sie wütend is und bieten Alternativen an (zB. hochnehmen, kuscheln, kitzeln, ...) Funktioniert meist gut, vor allem nach einiger Zeit, wenn die Kleine merkt, dass ihr Ausraster nichts an unserer Reaktion ändern (wir versuchen nicht wütend oder frustriert zu wirken). Wir animieren sie auch immer ihren Gefühlen Wort zu verleihen. Sie ist jetzt 22 Monate als und kann zumindest "grantig" (=wütend im Dialekt) sagen.

Sie sind einfach noch klein und verstehen vieles in der Welt nicht und schon gar nicht die eigenen Gefühle.
Und lass dir blos nicht von fremden Leuten sagen, das Kind wäre nicht gut erzogen, oder mache Drama, oder sowas in der Art. Es ist ein kleines Kind, ein Kleinkind, und das Verhalten ist ganz normal.