3-jähriger eifersüchtig auf Baby 6 Monate - Erfahrungen/ Tipps gesucht

Hallo, ich hab nen Dreijährigen und ein Baby, inzwischen 6 Monate. Der große war tatsächlich nie groß eifersüchtig aufs Baby, sondern sehr vorsichtig, rûcksichtsvoll und liebevoll.

Seit kurzem hat sich das aber sehr geändert. Das Baby ist mobil geworden und robbt fröhlich durchs Zimmer. Kommt also an alles ran, was auf dem Boden liegt. Der große wünscht sich immer wieder, dass das Baby im Baby Nest liegt und strampelt. Will aber natürlich das Baby nicht mehr ;)

Wenn das Baby nun robbt, wird er teilweise richtig aggressiv. Legt sich direkt vor Baby s Nase in weg, halb auf ihn drauf, hält das Baby sehr doll fest, haut ihm auf den popo…, rennt durch s Zimmer und stoppt haarscharf vorm Baby. Puuuu, meine Nerven. Hab die letzte Woche glaub viele neue graue Haare bekommen!

Also ich verstehe, dass es schwierig für ihn ist, dass das Baby nun an alles ran kommt, was er auf dem Boden hat. Gleichzeitig muss ich halt bei so einem Verhalten auch direkt eingreifen.
War das bei euch auch so? Habt ihr Erfahrungen und/oder Tipps für mich? Wie seid ihr vorgegangen?
Oder habt ihr sogar Ideen für spiele, die die Verbindung der beiden wieder stärkt und fördert?

Danke euch:)

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Wir haben bisher nur ein Kind, daher spreche ich nicht aus Erfahrung.
Das es normal ist wie du beschreibst denek ich schon, denn plötzlich auf die eigenen Sachen aufpassen zu müssen - in dem Alter gehts ja gerade auch viel um "Besitz", Meins-Deins usw . stelle ich mir auch doof vor aus Sicht des Kindes.

Ideen wären folgende (wie gesagt nur Ideen nicht erprobt):
- Eine Sicherheitszone bauen, wo das Baby nicht ran kommt und euer Großer alles lassen kann, was ihm wichtig ist
- Mit ihm zusammen regelmä´ßig ein Spiel draus machen "oh oh, da kommt Baby x, schnell wir legen Kissen in den Weg oder komm wir bauen eine Mauer aus Kochtöpfen" oder sowas in der Art?
- "Hey Großer, guck doch mal was von deinem Spielzeug du Baby X zum erforschen hinlegen kannst, du hast doch bestimmt was cooles für dein Geschwisterchen..."

So in die Richtung velleicht?

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Hey.

Habe zuhause auch ein Kleinkind (2 Jahre) und ein 4 Monate altes Baby.

Bisweilen ist der Große auch total süß zu ihm und vorsichtig… bis auf ein paar wenige Ausnahmen 😅

Ich glaube es ist wichtig, dem Großen eine „Ecke“ oder einen Bereich einzuräumen, wo er eben etwas ungestört spielen kann… zumindest etwas. Ich denke, dass er vielleicht eine Rückzugsmöglichkeit braucht, wo er mal ungestört ohne Baby spielen kann.

Ansonsten ist es eben, wie es ist und das Baby ist neunmal da und möchte natürlich auch die Welt kennenlernen und alles erkunden. Da heißt es dann also, gut aufpassen, das Baby nicht alleine mit dem Großen lassen (auch nicht 2 Minuten) und versuchen, mit den beiden zu agieren und beiden gleich viel Aufmerksamkeit schenken☺️

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Genau, die Phase hatten wir auch. Nicht schön. Man muss wirklich sehr aufpassen und kann die 2 nicht allein lassen. Ich hab das Baby bei jedem Toilettengang mitgenommen.

Wir haben das Spiel vom Großen teilweise in die Höhe verlagert. Wir hatten eine freie Fensterbank wo er dran kam, aber das Baby nicht. Würde auch mit höheren Tischen/Regalen klappen. Und dann gibt es gemeinsames Spielzeug wo eben auch das Baby dran darf.

Es ist eine Phase, es wird besser. Jeder muss nun erstmal seinen neuen Platz finden.

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Puh ich erinnere mich gut. Das war bei uns auch immer eine sehr, sehr anstrengende Zeit.

Erwarte nicht vom Großen, dass er immer aufs Baby Rücksicht nehmen oder es mitspielen lassen muss. Du kannst dir sicher vorstellen, wie nervig und frustrierend es wäre, wenn dein Mann nicht nur plötzlich eine zweite Partnerin mit nach Hause bringen würde, ohne dich vorher gefragt zu haben, sondern sie nach einer Weile auch noch anfängt, an deine Sachen zu gehen: Deine Kleider anzieht, dein Make-Up ausprobiert, ungefragt dein Handy benützt oder beim Kochen einfach dazwischen funkt und ungefragt Sachen in deinen Topf wirft...ungefähr so fühlt es sich für dein großes Kind an 😉Und dann bekommen die Älteren noch ständig zu hören, sie müssen lieb und rücksichtsvoll sein und werden ausgeschimpft, obwohl sie ja nur versuchen ihre Sachen zu beschützen (dass das Baby trotzdem nicht gehauen werden darf und man da sofort eingreift, steht natürlich außer Frage)
Ich habs auch lange nicht so gesehen und meine Großen wurden da auch ziemlich aggro und handgreiflich!

Schaffe stattdessen getrennte Spielbereiche, wo dein Großer Ruhe vor seinem kleinen Geschwisterchen hat und in Ruhe etwas aufbauen und spielen kann, ohne dass sofort alles wieder zerstört und durcheinander gebracht wird.

Meine Kinder wollten in dem Alter noch nicht gerne allein in ihrem Kinderzimmer spielen, sondern in meiner Nähe sein. Deswegen haben wir uns mit einem großen Kamingitter beholfen. Damit hab ich den Großen einen Bereich im Wohnzimmer abgetrennt. Das Krabbelkind hatte dort keinen Zugang, sie konnten sich zurückziehen und sie konnten in Ruhe ihre Autoschlangen, Bauwerke etc. errichten.

Mit einem Dreijährigen kann man auch schon gut reden. Wenn er das Baby festhält/haut dann zeig ihm, was er stattdessen tun soll: Also dass er nicht hauen, sondern dir Bescheid sagen soll wenn das Baby stört. Und das du dann kommst und ihm hilfst, in dem du das Baby wegnimmst. Das funktioniert bei uns recht gut und seitdem schallt hier ständig ein "Mama, er kommt schon wieder!!!" durchs Wohnzimmer 😅

Ein sehr sehr schönes Buch, das genau dieses Thema behandelt, mir sehr die Augen geöffnet und meine großen Kinder geliebt haben, weil sie sich verstanden fühlten ist "Willi und sein Wüterich". Haben wir sicher 1000 mal gelesen.

Es gibt sich mit der Zeit. Meine Kids sind jetzt 4,5, fast 3 und 15 Monate. Der Kleine wird zunehmend einbezogen, Sachen werden geteilt und manchmal z.b. extra Türme gebaut die er kaputt machen darf usw. Aber ganz ohne dass ich es eingefordert oder erwartet habe. Separate Spielbereiche, in die sich jedes Kind zurückziehen kann und die sicher vorm Krabbelkind sind, sind aber nach wie vor sehr, sehr wichtig.

Ich wünsche dir starke Nerven, es wird besser!

Bearbeitet von Maximama90
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Ich habe einen knapp 3 1/2 jährigen Sohn und eine knapp 9 Monate alte Tochter und bei uns ist es bisher - überraschenderweise - nicht so. Überraschenderweise, weil der Große von Anfang an wirklich sehr eifersüchtig war und auch weiterhin ist. Aber seitdem die Kleine mobil ist, interagieren die beiden viel mehr und haben richtig Spaß miteinander. Ich glaube, viele Konflikte verhindere ich im Voraus. Ich achte darauf, dass Sachen, die er baut oder bastelt, vor seiner Schwester geschützt sind. Er weiß sich aber auch selbst ganz gut zu helfen, rettet seine Spielsachen selbst oder kommuniziert, was er nicht möchte, sodass ich ihm helfen kann. Oft holt er auch schnell irgendetwas anderes für die Kleine und drückt ihr das in die Hand.

Zum Thema Spiele: Die Möglichkeiten sind natürlich noch begrenzt, aber mein Sohn hat riesigen Spaß daran, seine Schwester zum Lachen zu bringen. Sie gluckst und kichert über seine Aktionen aber auch wie sonst bei niemandem 🥰 Sind meist ganz banale Dinge: Er hüpft vor ihr rum, er wirft einen Ballon in die Luft, so etwas. Heute steckte er von der Hüfte abwärts in so einem Krabbeltunnel und tat so, als wäre er eine Raupe, die durchs Wohnzimmer kriecht. Und sie hinterher 😁 Sobald sie über irgendetwas lacht, wiederholt er das immer wieder. Wenn er sie in ein Spiel einbeziehen will, versuche ich das auch immer zu unterstützen. Sie fährt also mit, wenn er aus dem Sofa eine Eisenbahn gebaut hat, sie kommt mit in seine Höhle usw. Das macht beiden Spaß.

Von solchen Momenten zehre ich dann, wenn er zum xten Mal an einem Tag "Nein, Mama, ich brauch dich jetzt!!" schreit, sobald ich seine Schwester auf den Arm nehme 🙄