Kind abtreiben im 6 Monat ?!

hallo,

als erstes möchte ich sagen das es NICHT UM MICH GEHT.

Eine "Freundin" von mir ist schwanger ..ungeplant.. was ich aber nicht soo ganz glaube..sie erzählte mir gestern das ihr fa meinte da sie bis zum 6 monat eine risiko ss hat das wenn das kind behindert wäre ( arm fehlt,geistig,downsymdrom uvm) sie es "abtreiben" kann.

allem elend unterstützt sie diese meinung den sie möchte kein kind das behindert ob geistig oder körperlich haben. ich selbst kann das nicht verstehen.

nun meine eigentliche frage : geht das den überhaupt ? ist das dannn nicht "mord" sie ist momentan in der 15 ssw

Liebe grüße furchbar

2

Ja, das geht! Der Verweis auf die sogenannte medizinische Indikation erlaubt es sogar, Babys, bei denen Untersuchungen auf eine Behinderung hinweisen, bis zum natürlichen Ende der Schwangerschaft, also bis kurz vor dem Einsetzen der Wehen, straffrei abzutreiben.
Deine Frage- meine Antwort: Ja, das ist Mord. Würde dieses Kind zur Welt kommen und der Arzt würde es umbringen, käme er ins Gefängnis. Im Mutterleib ist alles möglich!
Deine schwangere Freundin hat Angst, ein behindertes Kind zu bekommen. Ist diese Angst denn begründet? Jede schwangere Frau hat Angst, ihr Kind könnte krank sei und um so größer ist das Geschenk, ein gesundes Kind zu haben.
Ich wünsche ihr, dass alles gut wird.#sonne

1

nabend

wenn eine medizinische indikation vorliegt, dann kann man auch so spät einen abbruch vornehmen lassen

3

Ja, das ist erlaubt.

Wenn eine schwere Behinderung vorliegt.

Dazu muss man aber auch sagen, ein schwer behindertes Kind ist nicht einfach, da kann man nicht das Kind in eine Kita geben und arbeiten, und auch wenn das Kind 12 Jahre alt ist, kann es sich nicht selber versorgen. Auch mit 32 Jahren wird es noch auf Hilfe angewiesen sein. Ein ganzes Leben lang.

das muss man schon vorher wissen, ob man das kann oder nicht kann, ob man das Kind behalten will, es in einer Behinderteneinrichtung betreuen lassen will oder es ganz abgeben will. Oder eben nicht bekommen.

Das ist als Spätabtreibung auch eine ganz normale Geburt.

Ich selber finde es auch nicht gut, aber seit ich einen pflegebedürftigen Vater habe sehe ich so manches anders... ich würde da schon extrem intensiv Nachdenken, um welche Behinderung es sich handelt.

40

Hi
Ja jaber die te schreibt ja auch,egal welche art der behinderung. Wir reden hier nicht nur von schweren geistigen schaeden,sondern evtl auch kleinwuchs, arm verkuerzt oder ein gliedmaße fehlt. Und ich finde nicht,das ein kind, das kleinwuechsig ist, oder einarm/bein fehlt, sichnichz selber versorgen kann, oder normal inden kiga gehen kann.
Lg conny

4

Sie hat immer mal wider Blutungen.. Die gedanken hat sie sich einfach gemacht.. Sie arbeitet auch im pflegeberuf aber für sie ist eine behinderung schon wenn ein arm nicht vorhanden ist oder das augenlicht fehlt...

8

also ein fehlender arm ist definitiv kein abtreibungsgrund. das kann sie sich gleich abschmicken.

wie die regelung in d genau ist weiß ich nicht. aber in ö ist die abtreibung eines schwer behinderten kindes (da musst du schon entsprechende nachweise vom spezialisten bringen - und spaß ist das dann auch keiner) bis in die 40. ssw möglich #schwitz

ich kenn nen fall in graz wo das in der 25. ssw ne ähnliche situation gegeben hat. sie ist ins kh, hat das baby durchchecken lassen. kind komplett gesund. alles ok. damit war es für sie zwar dann nicht lustig schwanger zu sein, aber zumindest wusste sie es wird gesund.

was den nachweis anlangt: ich kenn nen fall, erst vor zwei jahren gewesen, bei der bis in die 35. ssw gestritten wurde ob es nun behindert ist oder nicht. einmal stand sie sogar zum abtreibungstermin auf der matte (28. ssw) und da hat ihr der chefarzt hoch und heilig versichert das kind ist gesund. also wieder abgesagt: 1 woche später, ging das theater von wegen nicht lebensfähig wieder von vorne los. das ende vom lied: kind kerngesund. irren ist diesbezüglich also auch heute noch menschlich.

was die blutungen anlangt: ich hatte bei der kleinen auch massive blutungen (ich musste im kh bleiben weil ich umkippen und einfach unbemerkt sterben könnte bei dem blutverlust). das ist kein indikator auf ein krankes kind, sondern meist eine tiefliegende plazenta. grade in der frühschwangerschaft. in den meisten fällen verwächst sich das um die 20. ssw rum ...

43

Heftig..schau doch mal, wer alles bei Paralympics mitmacht! Es gibt blinde Künstler etc...

Was wäre, wenn ein Mensch nach Krankheit oder Unfall "behindert" wird? Töten? In NL schon möglich...Traurig, traurig und so lebensfeindlich.

5

Hallo,nein das ist kein Mord und liegt ganz allein an deiner Freundin und die Art der drohenden Behinderung. Zu dem fehlenden Augenlicht zum Beispiel muss ich sagen: Ist das Leben für das Kind nicht lebenswert weil es blind ist? Die Schwester von meinem Freund z.B. hat Jahre gebraucht um ss zu werden und hatte dann in der 20.SSW die Diagnose bokommen das ihr Sohn einen offenen Rücken und einen Wasserkopf hat. Er wäre als nicht lebensfähig gewesen oder schwerst körperlich und geistig behindert und dann doch noch gestorben. Sie hat sich wahrlich nicht die Entscheidung leicht gemacht und hat ihn dann still geboren. Und wenn es "schon" bald 5 Jahre her ist, sie fühlt sich als Mörderin weil ihr jeder dazu geraten hat und sie so unter Druck setzten. Aber für das Kind war es das "Beste". Sie war jung, hatte alles für die SS getan, Folsäure ect. genommen und trotzdem ist es passiert.:-( Und wenn deine Freundin auch eine Risiko Schwangere ist muss es nicht heißen das das Kind auch behindert wird!!:-)

6

Wir versuchen seit 3 Jahren, ein Kind zu bekommen. würde ich ein behindertes Kind bekommen wollen? nein, wohl eher nicht. natürlich kommt es auf die Schwere der Behinderung an. Ein fehlender Arm oder Blindheit gehören für mich nicht zu den "schlimmen Sachen".

Ein naher Verwandter hat das Downsyndrom. Er ist schon 20 Jahre alt, aber meine 5- und 3-jährigen Nachbarskinder sind schon wesentlich weiter in ihrer Entwicklung. Ich könnte das einfach nicht. ich verstehe kein Wort was er sagt, er kann nicht mal alleine auf die Toilette gehen und, und, und. Und das 20 Jahre lang schon! Die Ehe ist zerbrochen, Weggehen bzw. mal nicht Mama-sein gibt es nicht und gearbeitet hat sie auch schon seit 20 Jahren nicht mehr. Ich finde nicht, dass es übertrieben oder groß egoistisch ist, wenn man in seinem Leben auch glücklich sein will. Sie sagt, sie ist glücklich. Manchmal. Super.

Ich bin deswegen kein schlechter Mensch. Und deine "Freundin" auch nicht!

Allerdings finde ich es nicht in Ordnung, ohne GEWISSHEIT diesen Schritt zu gehen. Und groß hinauszögern würde ich diese Entscheidung auch nicht. Je später, desto schlimmer. Also bis zum natürlichen Ende der Schwangerschaft finde ich dann schon wieder absolut inakzeptabel.

47

Darf ich nur kurz eine Frage stellen: was machst du denn, wenn du ein gesundes Kind bekommst, das zB mit zwei eine Menigitis hat und dadurch behindert ist. Oder einen Ertrinkungsunfall hat und dadurch schwerstbehindert ist. Was tust du dann? Menschen glauben immer alle Risiken und Unannehmlichkeiten ausräumen zu können.....

7

Gib mal bei youtube oder google "tim lebt" ein. Dann schwant dir ein wenig mehr von der legalen Abtreibungspraxis in unserem Land.

9

Hallo,

ich glaube nicht, das es die Indikation gibt, wenn dem Kind das Augenlicht fehlt, oder die Gliedmassen....

Ich stelle mir immer wieder die Frage, wer entscheidet, ob ein Leben lebenswert ist. Was man macht, wenn das eigene Kind durch einen Unfall behindert wird? Ich für mich würde das wohl nicht können, aber ich war auch noch nie in der Situation, und möchte es auch nicht sein.

Ich verurteile aber niemanden, der sein Kind still entbindet, wenn es schwere Behinderungen hat. Jemand aus dem weiteren Familienkreis hat es damals gemacht, 23. SSW, Kind gross wie in der 18. SSW, mehrfache Behinderungen, niemand konnte sagen, ob die Schwangerschaft überhaupt bis zur 40.SSW geht, und ob das Kind die Geburt überlebt. Das ist ein Fall, wo ich es durchaus verstehe.

10

Ich arbeite im Gesundheitsbereich und kann bestätigen, dass dem so ist. Zwar ist die direkte embryopathologische Indikation abgeschafft worden, aber bei einer Behinderung wird meistens automatisch eine medizinische Indikation ausgestellt. Meist mit der Begründung, dass es für eine Frau nicht zumutbar ist, ein behindertes Kind zu bekommen. Theoretisch gibt es keine Beschränkung, bis zu welcher Woche abgetrieben werden kann. Es gibt auch keine Vorschriften, wie schlimm die Behinderung sein muss, damit die Frau die Indikation bekommt. Es wird fallbezogen entschieden.

In der Realität ist es so, dass 90% der Diagnosen Trisomie 21 abgebrochen werden, beim Turner Syndrom liegt es wohl ähnlich hoch (das beschäftigt mich, da eine Bekannte das Turner Syndrom hat, mittlerweile promoviert und abgesehen von einigen gesundheitlichen Einschränkungen ein sehr glücklicher Mensch!). Es ist dann von Klinik zu Klinik verschieden, bis wann ein Abbruch durchgeführt wird. Es gibt Regionen, wo das strikter gehandhabt wird. Erschreckend für mich ist ein Forum das sich mit besonderen Diagnosen in der Schwangerschaft beschäftigt und auch "Abtreibungstipps" gibt, auch im Ausland. Die Frage ist dann nicht primär, wie komme ich mit einem behinderten Kind zurecht, sondern, wo finde ich einen Arzt, der bei dieser Diagnose in der 20., 24., oder 28. Woche noch eine Abtreibung durchführt.

Das Thema ist traurig, obwohl ich absolut Pro Choice bin. Ich führe selbst Schwangerschaftsabbrüche durch und halte diese Entscheidung für ein Recht der Frau. Innerhalb der Frist von 13 Schwangerschaftswochen (Bemerkung: Ich wäre dafür die Frist auf 12 Wochen p.m. zu verkürzen. So war das Gesetz ursprünglich auch gedacht, aufgrund einer Unachtsamkeit wurde es falsch formuliert, so dass wir heute die Frist von 12 Wochen p.c. haben) eine Schwangerschaft abzubrechen. Es ist m.E. auch ein Unding, wie eine Frau, die aus privaten Gründen in der 6. Woche einen Abbruch macht, rechtswidrig, aber straffrei abtreibt, mit dem ganzen Beratungszwang, aufgrund einer Behinderung aber in der 24. Woche legal abgetrieben werden darf. Das Recht auf Abtreibung sollte meiner Meinung nach sich aus dem Entwicklungsstadium herleiten, bis wann es legitim ist und nicht daraus, ob das Kind behindert ist. Eine Einschränkung des Lebensrechtes augrund Behinderung halte ich persönlich für schlimm.

Ein anderes Thema sind Abbrüche über der Frist bei gesunden Gründen, wo eine medizinische Indikation ausgestellt wird. Bei sehr jungen Frauen, Drogenabhängigen wird das je nach Region liberal gehandhabt. Ganz schlimm ist es bei Frauen aus anderen Kulturkreisen, die manchmal einen Abbruch in der 19. Woche wollen, aus "reiligiösen" Gründen, weil man sonst merken würde, dass sie keine Jungfrau mehr sind. Hier würde ich am liebsten ein Kotzsmiley hinsetzen.

12

Ich danke Dir für Deine klugen Worte. Tut soo gut einmal eine differenzierte, gut durchdachte Meinung zu lesen.