KV will schriftlich weniger Unterhalt zahlen

Ich bin schwanger.
Schreibe hier, da es anonym geht.

Mein Partner meinte heute zu mir, dass wir doch was schriftlich machen sollten, dass er nicht nach Düsseldorfer Tabelle zahlen muss. Er geht zwar nicht davon aus, dass wir uns mal trennen, er liebt mich dafür zu sehr. Aber 400€ oder mehr könne er sich nicht leisten (zu hohe Fixkosten). Wenn wir uns nicht auf einen Betrag x einigen, ist er gegen das Baby.

Was soll ich tun? Wie handhabt ihr das?

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Ich würde ihm sagen, dass ich so einen Unfug nicht unterschreibe, da der sowieso keinen rechtlichen Bestand hat und dann dass er sich für so eine bekloppte Forderung mal eine Runde schämen gehen soll.

Grüße Küstenkönigin

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Hallo,

ähm.

Ihr seid zusammen, Ihr erwartet ein Baby, und er möchte Dir für den Trennungsfall Bedinungen aushandeln, die (wahrscheinlich??) vor keinem Gericht Bestand hätten, und erpresst Dich damit, dass er sonst auf Abstreibung bestünde, zusammengefasst?
Was sucht er, einen Trennungsgrund??!

Ich habe einen Exmann mit wenig Geld und ein Kind aus der gescheiterten Ehe. Wir haben vor der Scheidung notariell festgelegt, dass wir gegenseitig auf Ehegattenunterhaltung verzichten, "auch in Notsituationen". Ehrlich gesagt habe ich damit auch mich selbst geschützt, denn die meiste Zeit habe ich uns finanziert und er seine "Träume verwirklicht".

Kindesunterhalt ist aber nicht ausschließbar.

Er ist freiberuflich, und da ist das mit der Düsseldorfer Tabelle ein bisschen schwierig, weil wir Unterhalt außergerichtlich klären, müsste ich ihm vertrauen, dass er sein Einkommen halbwegs ehrlich angibt.

Jetzt ist es aber so, dass er WENIGER als die Tabelle als Mindestsatz vorgibt zahlt. Dafür zahlt er meistens sowas die Schuhe vom Kind, die Winterjacke und hälftig Sportverein und Schulessen. Trotzdem hab ich die meisten Kosten.
Ich hab ihm die neue Tabelle letztes Jahr mal geschickt, damit er sich an den neuen Sätzen orientiert. Er ist immer noch deutlich drunter mit seiner Zahlung, aber hat sie zähneknirschend erhöht.

Wahrscheinlich bin ich total dumm, dass ich nicht auf das Extrageld bestehe, zumal ich auch nicht viel Geld habe.
Aber wir haben einen ganz guten Umgang, das Kind wächst recht konfliktfrei in zwei Wohnungen mit zwei Familien auf, wir schaffen es gut, für das Kind wichtige Ereignisse auch mit BEIDEN Elternpaaren zu erleben (ich mag seine Freundin sehr); wir kriegen trotz Ärgers ab und zu auch zeitlich flexible Lösungen, dass er das Kind mal länger hat, wenn ich unterwegs bin, oder umgekehrt. Dieser Umgang ist mir letztlich wichtiger als Geld. Klar könnte ich versuchen, beides zu kriegen, bin aber zu erschöpft und zu wenig an Finanziellem interessiert, um es krachen zu lassen. Irgendwie passt es bei uns so.

Ehrlich gesagt klingt Deine Geschichte aber anders. Erpressung mit ABTREIBUNGSWUNSCH, bevor Ihr überhaupt getrennt sein? Das finde ich sehr drastisch und würde mir Angst vor einer echten Trennung machen. Was will er? Rosenkrieg?

Zusammenfassend würde ich a) nichts unterschreiben; GERADE unter solchen Bedingungen nicht. Wenn er im FRIEDEN so auf seinen Vorteil bedacht ist, würde ich mich für Kriegszeiten nicht voraussschauend schlechter stellen wollen.

b) würde ich ihn bitten, mit Dir über seine Vorstellung von Partnerschaft und Familie zu reden und versuchen, wieder auf einen Nenner zu kommen. Den müsst Ihr doch mal gehabt haben?
und c) würde ich mich AUF KEINEN FALL drängen lassen, das Kind NICHT zu bekommen. Wenn ich es ohnen einen Mann bekomme, der für die Finanzierung einer EVENTUELLEN Trennung lieber nicht haben will, dann würde ich das vielleicht sogar selbst so entscheiden, Kind ja, Mann nein.
Ich jedenfalls wäre sehr vor den Kopf gestoßen und würde mir das alles sehr gut überlegen - ein Kind für den Fall einer eventuellen Trennung nicht zu bekommen, wäre aber sicher keine Option.
(Und eine Unterschrift auch nicht.)

Ich war bei der Scheidung bei einer sehr guten Notarin, die mich für 100 Euro sehr gut beraten hat in Sachen Anwälte / Kosten (wir hatten nur einen), Unterhaltsausschuss und überhaupt Rechte etc. die ich und das Kind (!!) haben. So eine Art der Beratung würde ich mir mal suchen, denke ich.

Klingt nach Grundsatzüberlegungen bei Dir. Alles Gute.

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Was ich tun würde??
Koffer packen!!

Es gibt mehrere eskalatinsstufen beim thema trennung (Quelle habe ich jetzt keine)
1. Darüber nachdenken.
2. Konkrete infos einholen.
3. Konkrete handlungen ausführen.

Dein partner ist auf stufe zwei, wenn er sich diese tabelle angesehen hat.

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Ihr könnt schreiben, was ihr wollt, aber wenn er Dich sitzenlässt und Du brauchst Unterhaltsbeistandschaft vom Jugendamt, ist denen vollkommen egal, was Du unterschrieben hast. Da gilt die Düsseldorfer Tabelle und fertig.
Und das ist auch richtig so.
Dem Knaben würde ich ob einer solchen Erpressung und Nötigung wohl gehörig den Marsch blasen.
LG Moni

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Sicher, dass der "Vertrag" dann nicht vor Gericht stand hat???

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Ja, weil du nicht auf Geld verzichten kannst, was deinem Kind zusteht. Nur dein Kind selbst könnte verzichten, aber es ist nicht volljährig und kann somit solche Entscheidungen nicht treffen.
Also muss der Vater zahlen, was das Gericht entscheidet und nicht was ihr vereinbart.

Aber ganz ehrlich?
Tritt dem Kerl mal gepflegt in den Allerwertesten! Wenn er die Entscheidung für oder gegen euer Kind davon abhängig macht, was im Trennungsfall zu zahlen ist, dann arbeitet er wohl schon an Fluchtplänen, falls ihm das neue Familienleben nicht schmecken sollte....

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Was dein Partner da gerne hätte, ist irrelevant.

Er kann viel wollen, wenn der Tag lang ist.

Fakt ist:

Kindes unterhalt ksnn nicht per Vertrag geregelt werden. Es zühlt sein Einkommen und daraus ergibt sich die Höhe. Ob ihm das bun passt oder nicht....

Die einzige Ausnahme:

Der zahlende Elternteil ist lt. Einkommen tatsächlich zahlungsunfähig. Dann besteht trotzdem die möglichkeit über jugendamt gerichtstauglich eine UH höhe zu vereinbaren.

Also person A bietet an trotz sehr geringem einkommen 70 Euro zu bezahlen, dsnn kann man das durchaus vereinbaren um im Zweifelsfall einen nachweis zu haben.

Ansonsten gilt: seinen wunschzettel darf er an den Weihnachtsmann schicken!

Und dann noch die unterschwellige Erpressung... die bringt dss ganz ja zum überlaufen. Für mich ein grund zu überlegen, ob ich mit dem menschen zusammenbleiben will....

Mein gesch. Mann hat immer beteuert, er würde nie wegen unterhalt streiten...

Dss gegenteil war der fall...

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Schick ihn doch bitte mal vorbei! Was hat er denn gedacht, wer für SEiN Kind aufkommen soll, wenn nicht er? Es gibt genügend Väter, die sich erfolgreich drücken und wo die Allgemeinheit einspringt. Aber so ein Vogel, der seine Kohle für alles mögliche raushaut und für das Kind nicht genug übrig bleibt, dem gehört mal ordentlich mit dem Baseballschläger eins auf die 12 gehauen.

Bevor eine Trennung bei euch relevant ist, empfehle ich ihm, schnell ein paar Scheine in die Hand zu nehmen, um sich sterilisieren zu lassen. Es wird nicht billiger, wenn er zu blöd ist zu verhüten. Kinder muss man sich auch leisten können und wollen. Und er will es ganz offensichtlich nicht.

Unterschreib was du für richtig hältst und damit Ruhe ist. Der Typ ist so dämlich, der braucht es, vera***** zu werden. Rechtlich ist so ein Wisch sowieso nichtig.

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Bist du dir sicher, dass die Vereinbarung dann nichtig ist????

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Ja diese Vereinbarung ist nichtig!
Auf den Kindesuntethalt darf msn auch nicht teilweise verzichten.

Es gibt eine Mindesthöhe, die ggf falls für max 6 Jshre vom Jugendamt gezahlt wird, wenn der Vater nicht leistungsfähig ist. Und die holen es sich von ihm zurück!

Grundsätzlich ist Kindesunterhalt gesetzlich vorgeschrieben, unter Berücksichtigung des Einkommems zu leisten.

Das Geld steht nicht Dir, sondern dem Kind zu, solange es minderjährig ist für seine Versorgung. Punkt!

Lediglich auf Betreuungsunterhalt (unverheiratet), Trennungsunterhalt (verheiratet) und Ehegattenunterhalt (nsch scheidung) ist verzicht- oder verhandelbar. Den darf msn frei vereinbaren oder drauf verzichten.

Für Kindesunterhalt zählt dss nicht.

Und angenommen, du brauchst unterstützende Leistungen, so könnte dir ein Nachteil entstehen, wenn du diese Vereinbarung triffst. Eben weils gesetzlich ausgeschlossen ist.
Das gesetzliche Recht des Kindes auf Unterhalt kannst Du nicht einschränken!

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Es ist doch völlig egal, ob die Unterschrift vor Gericht bestand hätte oder nicht. Tatsache ist, dass er in einer intakten (?) Beziehung versucht, sich vor der Verantwortung zu drücken. Klingt für mich so als ob er bereits plant zu gehen. Würde an deiner Stelle alle wichtigen Unterlagen kopieren und gut wegpacken, damit er dich hinterher nicht voll verarschen kann. Ich würde da gar nichts unterschreiben. Wenn er dann geht oder gegen das Kind ist, ist er ein charakterlich sehr schwacher und ätzender Mensch...

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was ich tun würde:

eine ruhige Schwangerschaft genießen, langsam meine Trennung vorbereiten und ihm dann gehen.

Rechtlich: Du kannst grds. nicht auf zukünftigen Unterhalt (auch nicht teilweise) verzichten, § 1614 BGB.
Aber : es gibt wirksame Feistellungsvereinbarungen. Diese umgehen den § 1614 BGB und wirken nur zwischen den Eltern, also nicht ggü. dem Kind.

Das wird oft gemacht, wenn der eine Partner dem andern bereits anderweitig finanziell entgegen kommt (Übertragung des Hauses etc).

Aber Wirksamkeitsvoraussetzung ist natürlich, dass Du den Unterhalt für das Kind zahlen kannst und Dich nicht bedürftig machst.

Daher: unterschreib nichts und trenn Dich.

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Vielleicht geht es auch etwas langsamer und friedlicher? Wer weiß, was der zukünfitge Papa da alles gehört haben mag - das ist ja nicht so viel anders als das, was du hier an Rat bekommst.

Wenn ich dich richtig verstehe, sein ihr Beiden in einer Beziehung und nun hat sich ein Baby angekündigt. Eigentlich freut ihr euch doch, oder nicht? Eigentlich wollt ihr eine Familie sein, oder nicht? Warum solltet ihr euch nicht darauf einlassen? Je mehr Gedanken ihr euch über ein mögliches Nicht-Gelingen macht, desto weniger werdet ihr vermutlich um eure Beziehung kämpfen. Vielleicht wäre es viel schöner, euer Wunder zu genießen?

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Ich bin mir sicher, dass Du nicht mit mir kommunizierst, möchte Dir aber dennoch in einem Satz antworten.

Wenn Du der Meinung bist, dass der Mann sich eigentlich freut usw., dann sollte er sich aber bzgl der Aussage "wenn du das nicht unterzeichnest, bin ich gegen ein Kind" erklären.

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Hallo an die Threaderöffnerin,

Du hast jetzt ein paar Mal geantwortet, aber fast nur, dass er das von seinem Vater hat und ob wir alle wirklich sicher seien, dass so eine Unterschrift / Vereinbarung keinen Bestand vor Gericht hätte.

Nimmst Du uns nochmal mit auf Deine Gedankengänge? Für mich klingt das wie: "er will mich erpressen, ich gehe darauf ein und verlasse mich darauf, dass ich am Ende Recht bekomme"?
Ich wiederhole auch für diesen Fall nochmal meinen Rat, Dich da vorher gut (notariell) beraten zu lassen. Nicht dass Du versehentlich auch noch auf Deinen Unterhalt oder das Familiensilber verzichtest.

Naja, und auch sonst würde mich natürlich interessieren, wo Du nach 24 Antworten inzwischen stehst. Was denkst DU?
Liebe Grüße