Positiver test-morgen neuer Arbeitsvertrag

Hallo ihr lieben!
Ich schreibe für meine Schwester (25), sie ist hier noch nicht angemeldet!

Sie ist gerade fertig mit der Ausbildung als Zahnarzthelferin und sollte morgen den Vertrag in der neuen praxis unterschreiben. Hat eben positiv getestet. Die hatten es schon drauf angelegt nur wollte sie jetzt weil sie direkt eine neue Stelle gefunden hat, erstmsl pausieren. Welche Möglichkeiten hat sie jetzt? Wie geht's weiter? Beim Zahnarzt muss sie das direkt dem Arbeitgeber sagen, wegen der Infektionsgefahr und dem röntgen.

Würde mich über einpaar Ideen freuen. Sind grad etwas überfordert. Freuen uns zwar riesig aber ist eine etwas unpassende Situation.

Lg

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Ich kenne die Situation, hatte ich letztes Jahr im Sommer auch. Genau das gleiche Zeitfenster. Da ich strickt gegen Lügen und Unwahrheiten bin, habe ich gesagt, dass ich schwanger bin. Daraufhin habe ich den Vertrag natürlich nicht bekommen.

Leider ist unser kleines Wunder dann in der 10 SSW von uns gegangen. Und ich stand da, ohne Job und ohne Kind. :( Ich denke im Nachhinein hätte ich wohl das deutsche Recht zu "lügen" in Anspruch genommen. Meine Überzeugung, dass man ja eine Rechenschaft dem Arbeitgeber gegenüber hat ist etwas zurückgegangen, nachdem ich nun sehe wie schwer man es als schwangere Frau ohnehin schon hat. Das Gesetz, dass man die Schwangerschaft verheimlichen darf hat durchaus einen Sinn und dient zum Schutz der Schwangeren - man darf es denke ich ohne schlechtes Gewissen in Anspruch nehmen. Zumal deine Schwester dann ja auch wirklich noch eingesetzt werden kann!

Ganz liebe Grüße!

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Vielen Dank für eure antworten :-) Das Problem ist wenn meine Schwester unterschreibt hat sie noch 6 Monate probezeit und darf jederzeit gekündigt werden. Und auch wenn nicht, ist das blöd weil wir in einem kleinen Ort leben wo jeder jeden kennt. Das macht man einfach nicht.
Sie arbeitet bis zum Ende des Monatsschrift in der ausbildungspraxis und wird sich mit ihrem Chef zusammensetzen. Vielleicht hat er eine idee wie es für sie am besten wäre. Das Verhältnis ist gut, konnte nur nicht übernommen werden weil eine ärztin die Praxis verlässt und es sonst zu viele Helferinnen da wären.

Danke euch!

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Hallo,

eine Schwangere darf nicht gekündigt werden - auch NICHT in der Probezeit!!!

Wenn deine Schwester aber in der Ausbildungspraxis anerkannt ist dann würde ich fragen ob sie sie unter den Umständen nicht befristet bis zum Geburtstermin einstellen würden. Denn das Gehalt aus dem BV könnte der AG sich ja zurückholen und hätte damit keine finanziellen Nachteile.

VG

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Generell ist es eigentlich erlaubt eine Schwangerschaft zu verheimlichen. Da deine Schwester aber beim Zahnarzt arbeitet, könnte es etwas anders aussehen.

ZFAs bekommen ja häufig ein BV. Und ich meine mal gehört zu haben, dass wenn man weiß man würde ein BV kriegen, dass man dann die Schwangerschaft nicht verheimlichen darf. Allerdings bin ich mir da wirklich nicht sicher. Zumal sie ja vielleicht auch anders eingesetzt werden kann. Nur an der Anmeldung oder so.

Ich habe dazu folgendes gefunden, was meine Vermutung bestätigen würde, aber sicher bin ich dennoch nicht. Da würde ich auf ein paar Antworten hier hoffen, die das genauer wissen.

"Eine Rechtspflicht zur unverzüglichen Mitteilung der Schwangerschaft kann sich allerdings aus bestimmten Treuepflichten gegenüber dem Arbeitgeber ergeben. Das kann z.B. der Fall sein, wenn die Arbeitnehmerin eine Schlüsselposition im Unternehmen besetzt und die Einarbeitung einer Vertretung längere Zeit in Anspruch nehmen würde. Auch wenn die Arbeitgeberinteressen dadurch berührt werden, dass aufgrund der Schwangerschaft Beschäftigungsverbote eingreifen (z.B. Verbot der Nachtarbeit), muss die Schwangerschaft unverzüglich mitgeteilt werden. Kommt die Schwangere dieser Rechtspflicht nicht nach, kann sie sich unter Umständen schadensersatzpflichtig machen."

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Bv bekommen sie nicht unbedingt. Sie kann ja immernoch am empfang arbeiten und Büroarbeiten übernehmen.

Trotzdem erst unterschreiben, dann beichten.

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Vertrag unterschreiben und es dann sagen.
Sie darf nicht mehr gekündigt werden auch nicht in der Probezeit

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Finde ich allerdings sehr unfair. Der ZA sucht dringend eine Kraft und kriegt eine, die gleich nach der Vetragsunterschrift ein BV will...super. Ob das so geht, weiss ich nicht, bin kein Arbeitsrechtler, aber reell ist was anderes.
Gruss Moni

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Und eine schwangere Frau bekommt die Stelle nicht weil sie schwanger ist?

Nicht umsonst darf man bei der Frage nach kinderwunsch und Schwangerschaft bei einem bewerbungsgespräch lügen.

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Ich habe im Dezember unterschrieben für 1.4. und war schwanger und nein ich habe nichts gesagt. Informiert habe ich den neuen AG Ende Februar und er hat wirklich gut reagiert. Ich arbeite in der Pflege.

Würde es auch immer wieder so machen denn es dankt dir hinterher niemand wenn du es sagst bevor du unterschreibst.

Und nein ab Bekanntgabe der Schwangerschaft existiert eine Probezeit nicht mehr und sie kann nicht gekündigt werden.

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Ich würde den Arbeitsvertrag unterschreiben und warten bis sie beim Fa war. Es ist das beste was sie machen kann, der Arbeitgeber hat keine kosten.

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Ich würde direkt bei meiner Rechtsschutzversicherung anrufen und mich dann beraten lassen? Ist deine Schwester dementsprechend versichert?

Dann ist sie auf der sicheren Seite.

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Hallo,

also rechtlich sieht es so aus:

Du musst deinem AG nicht mitteilen, dass du schwanger bist.
Ich würde es auch erst später sagen, lügen hin oder her das Gesetz besteht nicht umsonst.
Wenn es dennoch mitgeteilt wird und der AG deshalb keinen Vertrag aushändigt könnte man den AG nach dem AGG verklagen, denn es darf niemand benachteiligt werden, jeder hat die gleiche Chance auf diesen Job. (Gleichbehandlungsgesetz) Ob man dann jedoch den Job noch haben möchte ist eine andere Frage, aber auf Schadenersatz kann kam verklagen.