Ich bin schwanger. Für viele ein Traum, für mich ein Albtraum

Hallo,
Ich bin seit heute erst dabei. Ich habe mich angemeldet, weil ich einfach jemanden zum Reden haben möchte. Ich bin 24 und ungewollt, trotz Spirale schwanger geworden. Für mich leider eine Katastrophe.

Ich möchte als erstes sagen, dass ich um einen respektvollen Umgang bitte und Leute mit drastischen Meinungen sich bitte etwas zurückhalten sollten. Ich verstehe, dass gerade bei vielen werdenden Müttern, sterneneltern oder Leuten mit kinderwunsch unverständnis aufkommen könnte. Ich kann verstehen, dass mein Text sehr gegensätzlich zu den Gefühlen vieler hier ist. Dennoch bin ich wirklich verzweifelt und kann nichts dafür wie ich meine Situation empfinde. Ich bitte darum Anfeindungen zu vermeiden.

Ich habe bisher überhaupt keinen Wunsch nach Kindern, hatte ich auch noch nie. Mich erfüllt der Gedanke Mutter zu sein überhaupt nicht. Im Gegenteil belastet mich dieser Gedanke extrem. Ein Kind bedeutet eine Lebensumstellung, die mir in absolut keinster Weise zusagt. Ich habe das Gefühl durch ein Kind unglücklich zu werden. Es geht mir nicht um die Frage, ob wir das schaffen würden, eher darum, dass wir uns unser Leben anders vorstellen. Ich weiß, dass mein Freund auch keinen besonderen Drang nach Kindern hat. Er ist jetzt 33 und erzählte mir, dass ihm ohne Kind absolut nichts fehlt. Bei ihm ist die Verzweiflung allerdings nicht so groß wie bei mir, da er sagt er könne sich ein Leben sowohl mit, als ohne Kinder vorstellen.

Ich bin ehrlich, ich denke tatsächlich über einen Abbruch nach. Ich habe aber große Angst davor was auf mich zukommt, ob ich bereue, ob ich die richtige Entscheidung treffe, ob ich mich änder. Ich habe zwar keine positiven Gefühle im Zusammenhang mit der Schwangerschaft, aber ich habe Moral, ich weiß natürlich, dass ein Abbruch an sich erstmal nichts gutes ist. Und ich weiß natürlich auch, dass es entgültig ist. Ich fühle mich unter Druck gesetzt. Wie soll ich denn in der Lage dazu sein eine so prägende Entscheidung zu treffen? Nicht nur die Entscheidung für einen Abbruch wäre entgültig, auch die Entscheidung für ein Kind.

Und ich habe auch noch eine Frage. Auf was für Fragen oder Meinungen müsste ich mich bei proFamilia einstellen? Sind sie dort wirklich neutral, oder versuchen sie einen
von einem Abbruch abzuraten?

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Hallo verzweifelt12,

Also vorab möchte ich dir sagen, dass ich dich nicht verurteile! Ich war zum Glück auch selbst nicht in einer solchen Situation.

Wie weit bist du denn schon, weil du dich so unter Druck gesetzt fühlst? Soviel ich weiß hat man bis zu 12.Woche Zeit.
Warst du denn schon beim Frauenarzt?

Ich würde auf jeden Fall eine Beratungsstelle aufsuchen, normalerweise gibt es ja auch verschiedene Anlaufstellen.
2 bekannte von früher waren damals auch dort und hatten mir damals erzählt dass die Leute dort schon recht neutral und auch vorallem ohne Vorurteile waren.

Es tut mir wirklich sehr leid für dich, ich kann nur erahnen wie schwer das gerade für dich ist, man merkt dir an, dass es für dich nicht leicht ist und dass du auch den nötigen Respekt vor all dem hast. Das finde ich sehr gut, man sollte sich das wirklich gut überlegen, wie du schon sagst, man kann es nicht rückgängig machen.

Ich mag ehrlich sein, für mich persönlich käme eine Abtreibung nicht in Frage, solange nicht das leben des kindes oder meines auf dem spiel steht, und ich bin auch kein Freund von "leichtfertigen" Abtreibungen, aber wenn man sich wirklich sicher ist, ist es am ende immer die entscheiung von demjenigen den es betrifft.
Man sollte sich aber die Frage stellen ob man im nachhinein wirklich damit umgehen kann.
Seit wann weißt du denn das du schwanger bist?
Wie man eine solche Entscheidung treffen soll kann dir wohl niemand wirklich beantworten, ich würde da auf mein Herz hören, auch wenn es vill angedroschen klingt. Ich würde mir aber die frage stellen ob ich danach damit leben könnte.
Wie sieht denn deine allgemeine Einstellung zu diesem Thema aus?
Kannst du die Entscheidung eines Abbruchs moralisch vertreten?
Das währen wohl die ersten Fragen die ich mir stellen würde.
Du sollst am ende mit deiner Entscheidung egal welche du triffst gut und möglichst glücklich weiter leben können.
Ich weiß nun nicht, ob ich dir mit meiner Antwort irgendwie weiter helfen konnte, aber ich hoffe es sehr. Fühl dich unbekannterweise lieb gedrückt, und rede so viel es geht mit deinem Freund darüber denn es betrifft euch beide.
Was mir noch einfällt, magst du denn generell nicht mama sein oder hast du eher angst und ein ungutes gefühl weil sich für dich im leben viel ändern würde also dass du immer rücksicht auf ein Kind nehmen müsstest?

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" Wie soll ich denn in der Lage dazu sein eine so prägende Entscheidung zu treffen?"

Wie mutig bist du im Umgang mit Abweichungen von deinem Lebensplan?

Dann würde ich zuerst auch einmal klären, inwieweit sich dein Partner mit einbringen möchte. Elternzeit, Kinderbetreuung, Arbeit, Teilzeit / Vollzeit?

Auf dieser Basis kannst du deine Fragen viel besser beantworten und eine Entscheidung fällen.

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Mich würde auch interessieren, seit wann du schon von der Schwangerschaft weißt. Seit heute dabei - damit meinst du ja: hier in urbia dabei, nicht seit heute #schwanger dabei.

Ich verstehe, dass es für dich jetzt kein Traum ist.
Du bist immerhin völlig überrascht worden und hattest überhaupt nicht mit einer Schwangerschaft gerechnet, weil du ja eine Spirale liegen hast. Dieser Schock kommt also zu dem hinzu, was du von dir als Grundhaltung beschreibst: Keine Sehnsucht nach einem Kind und die Lebensumstellung möchtest du jetzt auch nicht. Ich kann das - gegenüber deinem Freund - gut verstehen, denn er hat ja fast ein Lebensjahrzehnt länger unabhängig gelebt.
Das Alter ist natürlich nur ein äußerer Faktor, kann aber schon eine Rolle spielen.
Es spielt eine Rolle, was du für dich gerade vorhast.
Und dann, was ihr eben zusammen wolltet, was eure gemeinsame Lebensvorstellung bisher war.
Vielleicht hatte er gar nicht so konkrete Vorstellungen und lässt sich gerne auf das ein, was kommt? Und für dich ist es klarer? Das macht eine Umstellung auf ein Kind auch schwerer.

Deine Verzweiflung und das Gefühl von Druck kommt dadurch, dass du Moral hast und einen Abbruch an sich nicht gut findest. Wenn du dieser inneren Einstellung folgen willst, bleibt dir quasi nur übrig, das Kind zu bekommen - und das ist natürlich sehr unangenehm, wenn es für dich einfach nicht positiv besetzt ist. Es konnte sich bisher aber auch nichts Positives damit verbinden, weil es einfach so überhaupt nicht vorkam in deinen Vorstellungen.
So würde ich deine ganz akute Situation verstehen. Seit dem positiven Test vielleicht und seit ihr euch unterhaltet. Kommt es so hin?

Zeit ist jetzt sehr kostbar für dich, auch eine Beratung. Eine gute Beratung hört erstmal zu. Die Fragen stellst du. Du kannst auch jetzt schon notieren, was dir wichtig ist.
Gib dir jetzt die Zeit, erstmal in der Situation anzukommen. Du musst nicht schnell alles wissen. Nach und nach wirst du auf Gedanken kommen. Du hast ja Vorstellungen und Werte und Beweggründe - und die wollen abgewogen werden. Das geht erst, wenn du ruhiger geworden bist. Vielleicht auch, wenn du mal beim Arzt warst. Denn das warst du wohl noch nicht. Hast du schon einen Termin in Aussicht?
Noch einen guten Abend für dich heute!
Kyra

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Danke für eure Antworten. Ich versuche jetzt mal auf alle Fragen einzugehen.
Ich bin derzeit in ssw7. Aber in ein paar Wochen eine Entscheidung zu treffen, die sich auf das ganze Leben auswirken kann, finde ich wirklich belastend.

@Sternenmama, meine allgemeine Einstellung ist so, dass ich Abtreibungen zwar nicht toll finde, aber auch nicht verurteile. Ich bin der Ansicht, dass man von keiner Frau abverlangen sollte das Kind bekommen zu müssen, die Entscheidung und Gefühle sollte man meiner Meinung nach respektieren.

Es ist nicht so, dass ich einen Abbruch ausschließen würde. Meine große Angst ist, wie ich in 10 Jahren oder so darüber denken würde. Ich bin ja mit 24 noch relativ jung, da kann sich natürlich noch einiges verändern. Einen richtigen Plan für meine Zukunft habe ich bisher nicht. Also mein Freund und ich haben beide eigentlich nie eine klassische Familie im Sinn gehabt. Ich finde es einfach unglaublich schwer zu beschreiben, weil für viele eine Familie zu einem erfüllten Leben dazu gehört. Es ist gar nicht mal die Angst vor einer drastischen Umstellung, es ist vielmehr die Abneigung davor. So ist es bei meinem Freund und mir zum Beispiel auch so, dass wir nicht zusammen wohnen. Wir sind jetzt seit 3 Jahren zusammen und als ich vor 2 Jahren ausgezogen bin, habe ich mir bewusst eine Wohnung alleine gesucht. Wir sehen uns eben wenn uns danach ist. Mal nur alle 2 Wochen, dann bin ich mal einen ganzen Monat bei ihm. Und auch da habe ich ein extra Zimmer, falls wir mal lieber Zeit für uns verbringen möchten. Ich erzähle das jetzt, damit ihr die Situation vielleicht noch ein bisschen besser nachvollziehen könnt. Wir möchten uns Selbstverwirklichung und uns in erster Linie auf uns selbst fokussieren, können aber trotzdem aufeinander zählen. Wir haben uns gefunden, ticken da genau gleich.

Ich erzähle das jetzt, damit es vielleicht ein bisschen besser nachvollziehbar ist, wieso so ein Kind mich glaube ich unglücklich machen würde.

Gleichzeitig bin ich ein ziemlich nachdenklicher und verkopfter Mensch, weshalb ich tausendfach jeden Weg durchgehe. Aber im Endeffekt kommt ja nie was, wie man es in Gedanken durchgeht.


Tut mir leid, ich kann beim verfassen leider eure Antworten nicht sehen, ich hoffe aber das war informativ genug :) Wenn nicht sagt gerne worauf ich noch eingehen muss.

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hi, ich finde es in ordnung wenn man antreibt, wenn man das kind nicht möchte - egal warum. die entscheidung sollte natürlich nicht leichtfertig fallen. du hast ja noch etwas zeit. mit 24 hätte ich mich wahrscheinlich auch zu jung gefühlt - aber ich musste damals auch keine entscheidung treffen, weil ich nicht schwanger war. bei mir kam der kinderwunsch erst so ab 35. egal wie du dich entscheidest, es ist in ordnung! niemand darf dich dafür verurteilen.

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p.s. kenne aber einige wirklich tolle frauen die mit 24 oder sogar jünger ihr erstes kind bekommen und damit superhappy sind - will damit nur sagen, es ist dein leben und dein lebensentwurf und nur du entscheidest mit deinem freund!

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Ich bin auch keine Abtreibungsgegnerin, aber finde so eine Entscheidung sollte auf keinen Fall leichtfältig getroffen werden. Wenn du auch nur den kleinsten Zweifel hast, dann solltest du besser nicht abtreiben, denn du musst 100% hinter dieser wohl überlegten Entscheidung stehen. Neben der Abtreibung gibt es ja noch andere Optionen die du wählen kannst, wenn du wirklich kein Kind selber aufziehen möchtest: Adoption oder Pflegefamilie z.B.

Dass du nun Angst hast kann ich gut verstehen, denn so geht es wohl den meisten, die von einer SS überrascht werden. Und auch wenn man nicht überrascht wurde: Ich wurde geplant schwanger und habe in meiner ersten SS trotzdem immer wieder Angst und Zweifel gehabt ob ich schaffe, ob es wirklich die richtige Entscheidung war usw.

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Danke für deine Antwort.
Also eine Freigabe zur Adoption stelle ich mir extrem belastend vor. Da müssen die Eltern gefunden werden und ich muss eine Schwangerschaft und Geburt vollständig durchziehen. Eine Bekannte hat es so gemacht und sie musste das Kind auch nach der Geburt 8 Wochen lang bei sich behalten, weil keine Eltern gefunden wurden.

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Hi, ich war auch mit 24 schwanger, was jetzt 25 Jahre her ist.
Mein damaliger Freund und ich haben 200 km voneinander entfernt in verschiedenen Städten studiert.
Könntest du dein Studium fortsetzen?
Gäbe es die Möglichkeit, das Kind betreuen zu lassen?
Traust du es dir zu alleine verantwortlich zu sein, falls dein Freund und du weiterhin getrennt wohnt?
Kommst du mit der permanenten Fremdbestimmung klar, der nicht mehr vorhandenen Möglichkeit, dich zurück zu ziehen und Zeit für dich zu haben wenn du sie brauchst?
Also deine Bedürfnisse zurückzustellen, dauerhaft, kannst du dir das vorstellen?
Geht es finanziell?
Hast du Platz in der Wohnung?
Oder müsstest du umziehen?
Alles Dinge, die wichtig sind, finde ich.

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Danke für die Antwort.
Ich studiere nicht, hab ich nie ;) Arbeite in Vollzeit.
Finanziell geht es, von Platz her müsste ich dann zu meinem Freund ziehen, der aber auch nicht so weit weg wohnt. Mit Kind noch alleine zu wohnen könne ich glaube ich nicht.

Vorstellen kann ich mir das alles erstmal nicht, aber eine andere hätte ich mit Kind ja kaum.

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Ich wurde auch mit 24 das erste Mal Mama-völlig ungeplant. Ich war damals so wie du eingestellt: vielleicht gar nie Kinder bekommen und der positive Test war umso mehr ein Schock, vor allem da ich penibel verhütet habe.
Für mich kam moralisch eine Abtreibung nicht in Frage, aber die Schwangerschaft und das Mamasein zu akzeptieren fiel mir am Anfang unglaublich schwer. Vor allem der Punkt, dass sich für mich praktisch alles ändert, aber für meinen Mann praktisch alles gleich bleibt. Ich musste die Schwangerschaftssymptome aushalten, nicht er, ich musste in der SS auf Alkohol und gewisse Lebensmittel verzichten, nicht er. Ich musste die Geburt aushalten und mit Nachwirkungen zurechtkommen, nicht er. Ich musste meinen Job und Schlaf und Brüste hingeben, nicht er. Usw.

Im Nachhinein habe ich mich ganz schön dumm verhalten und machte mir das Leben unnötig schwer mit dieser Einstellung.

Ja, ein Kind zu bekommen, das ist eine Lebensumstellung. Und ich finde, man muss sehr flexibel sein. Sich immer wieder auf das Kind neu einstellen, weil das Kind auch immer wieder neue Dinge lernt und den eigenen Charakter bildet. Das ist eine Umstellung, die nicht einfach so nebenbei läuft.
Wenn man bereit ist, diese Umstellung anzunehmen, kann das eine der schönsten und emotionalsten Zeit des Lebens sein. Aber wenn man sich, so wie ich am Anfang, dagegen innerlich wehrt und nicht bereit ist, an sich selbst zu arbeiten und immer alles aufwiegen muss, dann wird es schwierig mit dem Mamasein.
Du musst dir bewusst sein, dass Mama sein, dich selbst im Charakter und in deinem Weltbild verändern wird. Und wenn du bereit bist, da mitzugehen, dann wird es eine sehr schöne Reise.

Ich selbst habe nun 2 Kinder, ein drittes ist nicht ausgeschlossen. Es ist manchmal sehr anstrengend, vor allem die ersten 2 Jahre. Aber ich bin unheimlich stolz auf meine 2 Kinder und auch, dass ich es geschafft habe. Es ist vor allem schön jetzt. Rückblickend war es auch gar nicht so schlimm, wie ich mir das Mamasein immer vorgestellt habe. Und ich denke mir immer, auch ohne Kinder kann das Leben ganz schön anstrengend sein. Der Job kann dir auf die Nerven gehen, die Lebensplanung durch Krankheit oder ganz berühmt jetzt: Corona! durcheinanderkommen. Mit Kinder bist du mit den Veränderungen wenigstens nicht alleine :)

Es geht, wie du sagst, nicht darum, ob du es schaffen würdest. Das würdest du. Sondern, ob du willst, dass deine Lebensplanung nicht nach einem festgesetzten Plan geht. Aber das würde es eben wohl auch ohne Kinder.
Ich habe meine Ziele übrigens auch mit Kind zum Teil schon realisieren können. Eine Weiterbildung im Beruf zum Beispiel. Also meine Kinder werfen meine Lebensplanung nicht um, sondern sie gehören nun dazu und bereichern mein Leben ungemein.
Im Nachhinein bin ich auch sehr froh, dass ich jung Mama wurde. Ich sehe für mich selbst momentan nur positive Aspekte.

Unglücklich mit einem Kind wird man, nach meiner Erfahrung, nur, wenn man nicht gewillt ist, an sich zu arbeiten und nicht bereit ist, von seinen Ansichten und Meinungen auch mal abzuweichen. Aber mit so einer Einstellung hat man es auch sonst eher schwierig im Leben.

Was bei Profamilia gefragt wird und angeschaut wird, kann ich dir gar nicht konkret sagen, ich war nie dort. Aber eine Beratung kann sicherlich sehr hilfreich sein. Schon nur, damit du all deine Gefühle und Ängste mal auf den Tisch legen kannst. Ich nehme an, dass sie sicherlich neutral sind.
Weiss dein Freund schon von deiner SS? Wie hat er reagiert?

So, das war meine persönliche Erfahrung als Mama mit 24. Vielleicht konnte ich dir etwas Mut machen, dass Mamasein zwar lebensverändernd ist, aber auf eine Gute Art und Weise.

Egal wie du dich entscheidest: wichtig ist, dass du Familie, Freunde und Partner hast, die dich unterstützen und hinter dir hast. Denn du sollst nicht alleine gelassen werden.

Ich verstehe dich voll und ganz. Und ich kann sogar den Gedanken an eine Abtreibung nachvollziehen, in so einer Situation ist man in einem völligen Gefühlschaos. Gut, dass du dich so bewusst mit dem Thema auseinander setzt. Denn, es ist bestimmt nicht einfach. Ich wünsche dir eine Entscheidung, mit der du zu 100% im Reinen bist. Alles Gute.

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Vielen Dank für deine Erfahrungen und deine lieben Worte :)

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Mein Freund hat davon erfahren. Er richtet sich da halt völlig nach mir. Auf der einen Seite lieb, auf der anderen Seite stört es mich aber auch ein bisschen. Er geht mir bei der Entscheidung nicht wirklich zur Hand.

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Es tut mir sehr leid für dich, dass du in dieser Situation bist.
Pro Familia berät auf jeden Fall neutral. Achte darauf, dass es auf jeden Fall Pro Familia ist. Es gibt eine Stelle von Abtreibungsgegnern, die so ähnlich heißt und so tut wie Pro Familia, aber nicht neutral ist. Das ist echt schlimm, weil Frauen dadurch wertvolle Zeit verlieren bis sie es merken. Leider fällt mir der Name nicht ein. Pro Femina oder so, glaub ich.
Alles Gute!

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Danke!
Von denen hatte ich auch schon gelesen

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Hallo,
ja, von denen hast Du sogar schon hier in Deinen thread gelesen, die mischen hier nämlich immer schön mit. Und verschicken gern viiiel ganz liebgemeinte PNs an Nutzerinnen, Du hast sicher auch schon Post bekommen ;-).
Ich lese hier seit gestern mit und möchte Dir gern meine Erfahrungen und Gefühle schildern, auch im Rückblick. Ich war mit 25 ungeplant schwanger, mitten im Studium.
Mir ging es damals ähnlich wie Dir. Ein Kind hat in meiner Vorstellung überhaupt keine Rolle gespielt. Ich hatte nie den Traum von Vater, Mutter, 2 Kinder, Hund und nem weißen Gartenzaun oder ähnlichen Konstellationen.
Es gibt ja viele, die schon als Jugendliche wissen, daß sie mal Kinder wollen, bei mir war das nie so.
Ich ging in meinem Studium auf, war jung, frei, alles war ziemlich gut. Und dann das. Test positiv, aus heiterem Himmel. Da tat sich eine neue Welt vor mir auf, zu der ich den Zugang einfach nicht fand. Auch gar nicht finden wollte. Der Gedanke an ein Kind war nicht „meins“ und wurde es auch nicht. Ich wollte zu diesem Zeitpunkt kein Kind haben, mir war das völlig fern.
Der Abbruch hat mich nicht kalt gelassen. Eine Abtreibung war immer etwas ganz Abstraktes gewesen, wovon man las oder hörte, und wovon man dachte, man hätte eine Meinung dazu.
Kann man gar nicht haben, wenn man diese Gefühlswelt nicht selbst erlebt hat. Dieses völlig Irreale.
Daran muß ich immer denken, wenn ich manche hier so schlau daherreden höre, obwohl sie diese Gefühle noch nie gefühlt haben.
Nach dem Abbruch war es eine ganze Zeit schwer, besonders, weil niemand zum Reden da war und ich alles mit mir allein ausmachen mußte. Ich war traurig und ich habe mich gehaßt - nicht wegen des Abbruchs an sich, sondern weil ich überhaupt in die Situation gekommen war, diese Entscheidung treffen zu müssen. Es war nicht leicht, diese Erfahrung in mein Leben zu integrieren.
Bereut habe ich den Abbruch nie. Das war ganz wichtig für mich, zwischen Reue und Trauer zu unterscheiden.
Heute bin ich 21 Jahre älter und glückliche Mutter. Im Rückblick kann ich sagen: ja, es ist definitiv eine Narbe auf meiner Seele, aber sie schmerzt nicht mehr. Ich sehe heute, daß die damalige Entscheidung für mich die richtige war. Ich wäre als Mutter damals nicht froh geworden, da bin ich mir sicher.
Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute. Und eine 100%ige Entscheidung pro oder contra gibt es fast nie, und meiner Ansicht nach muß man das auch gar nicht von sich erwarten. Eine klare Tendenz in eine Richtung weist einem den richtigen Weg.
Herzlich, tatzel #blume

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Hallo,

ich war vor mehr als 18 Jahren in der selben Situation. 23 Jahre mein Partner in der Ausbildung und ich ohne Job und ohne Ausbildung.

2 Wochen vor dem positiven Test habe ich noch gesagt, ne Kinder kommen für mich nicht in frage. Nie....

Als ich positiv getestet habe bin ich sofort zum FA und habe mir den Beratungsschein geholt.

Wir waren bei pro Familia. Die Beraterin war sehr nett, neutral und hat uns mögliche Wege für und gegen das Kind aufgezeigt.

Ich bin dann 2 Tage lang mit dem beratungschein durch die Gegend gelaufen. Habe mir alle Pro und Contras durch den Kopf gehen lassen.

Ich habe mich dann trotz schlechter Vorraussetzungen für das Kind entschieden.

Ich bin mit ihnen gewachsen und nun wo der erste kurz vor der Volljährigkeit steht, schaue ich glücklich und zufrieden auf eine tolle Zeit mit meinen Kindern zurück.

Die Entscheidung kann dir niemand abnehmen, was danach kommt muss man sehen.

Denke in Ruhe darüber nach, wäge alles für dich ab, dann wird es die richtige Entscheidung sein.