PiDaNa emotionale Wartezeit

Ich weiß hier kann mir grade niemand wirklich helfen.
Ich hatte Sonntag Abend GV mit meinem Freund. Das erste Mal länger ohne kondom, er ist zumindest zum Teil auf mir gekommen, vielleicht auch in mir. Genau weiß ich es nicht.

Nun ist es so, dass wir noch Verhütung vereinbart haben. Ich wünsche mir, das wir das Kinderthema angehen, er wünscht sich noch Zeit.
Nunja, er wusste genau, dass ich kurz vorm Eisprung war (nach Kalender gestern), und trotzdem hat er es so durchgezogen.
Wir haben Montag früh darüber kurz gesprochen und er war sehr geknickt. Und hat dankbar meinen Vorschlag für die pille danach angenommen.
Diese habe ich etwa 12 Stunden nach dem GV genommen.
Ich erlebe grade emotionale Achterbahn, Wahrscheinlich aus der Situation heraus, verstärkt durch die Hormonbombe.
Heute früh hatte ich dann einen deutlichen Temperaturanstieg (NFP zur Zyklusüberwachung). Wie ich gelesen habe, muss das nicht zwingend Eisprung bedeuten, sondern kann auch durch die PiDaNa kommen.

Ich bin grade emotional echt gefordert und nah am Wasser. Ich habe wahnsinnig Angst schwanger zu sein, nicht weil ich nicht will, sondern weil mein Freund so zögerlich bzw. ablehnend ist.
Er weiß seit wir zusammen sind, (ca 1,5 Jahre) dass ich nur im absoluten Notfall abtreiben würde, den sehe ich aber nicht. Nicht in dieser Beziehung mit diesem tollen Mann, wir beide normal berufstätig, wohnen zusammen. Trotzdem macht mich die Vorstellung fertig, zu wissen, dass er es (jetzt) nicht wollen würde. Auch wenn er sagt, er steht zu mir.

Ich weiß es ist noch nichts klar. Ich muss jetzt zwei Wochen aushalten, ich hoffe, die Kopfschmerzen und Emotionalität lässt bald nach. Damit ich wieder ein bisschen rationaler denken kann.

Leider zeigt mir die Situation genau, wie sehr ich mir ein Kind wünsche, und wie weit ich mit meinem Freund noch davon entfernt bin.

1

Ich bin gerade auf Deinen Beitrag gestoßen. Ich bin ein Mann und schreib Dir eben als älterer Mann. Ein Satz von Dir hat mich angetriggert: "Wir haben Montag früh darüber kurz gesprochen und er war sehr geknickt." Aus meiner Erfahrung würde ich sagen: Das ist einer der Momente, an denen ein Mann wachsen kann, weil er hier zur Verantwortung herausgefordert ist. Versteh mich bitte recht: Du hast ihm diese Verantwortung ganz schnell abgenommen. So bleibt ein Mann ein kleiner Junge. Ich wünsch Dir und ihm, dass - wenn wieder so ein Moment kommt - Du in ihm den tollen Mann wecken kannst, der er doch für Dich ist.

2

Ich sehe es ähnlich wie der Kommentator davor.
Du hast ganz schnell die Verantwortung übernommen, mit enormen Folgen für dich. Das sind hochdosierte Hormone, natürlich wirken die auf dein ganzes System ein und verursachen Stimmungsschwankungen, Ängste.
Ich finde es auch aus seiner Sicht wirklich bedenklich. Wenn man absolut kein Kind will, trägt man eben die Verantwortung dafür und verhütet. So ist halt der emotionale Druck bei dir. Du musst es richten. Letztlich ein sexistisches Problem. Die Frau soll es regeln, da es sie ja betrifft. Vielleicht muss dein Freund da noch reifen, denn ein Kind bekommen, das bedeutet enorme Verantwortung übernehmen. Ein Leben lang.
Ich kann deine Traurigkeit darüber verstehen. Auch Wut wäre angebracht.
Aber letztlich solltet ihr darüber reden, was eure Wünsche sind, wie eure Planung aussieht und auch welche Konsequenzen das hat, z.b. nicht mehr ohne Kondom Sex zu haben.

3

Du Liebe,
wie geht es dir mittlerweile - so in der Mitte der Wartezeit bis zu einem möglichen Test.
Haben sich die Nebenwirkungen der Pille danach etwas gelegt und auch deine Emotionalität, die so anstrengend ist - aber auch so ehrlich und aufrichtig.

Die ganze Situation ist so belastend für dich. Jedoch hat dein Freund doch eigentlich gezeigt, dass er risikobereit ist und auf seine Weise ausgedrückt, dass es auch dabei wäre - mit Kind.
Also ... so könnte man es auch verstehen. Du hattest ihm offen gesagt, dass es möglich ist.

Bleibt doch im Gespräch. Ich glaube, das Zögern ist etwas, was nur durch die Realität überwunden werden kann. Denn auch als Frau spürt man ja bei allem Wunsch ein Zögern: wie wird das dann alles ...
Und da sucht man dann gerne eine Sicherheit beim Partner. Und wenn da auch nichts kommt.
Ich glaube, der Mut zum Kind ist bei jedem Paar verschieden verteilt. Und zu sagen: o.k. ich habe so viel Mut und so viel Nicht-Mut ...
Das könnte Gelassenheit reinbringen.
Dass er sagt, er steht zu dir, das ist doch mehr Zögern als Ablehnen, oder?
Ich glaube es ist überhaupt eine große Verunsicherung - bei beiden Geschlechtern - und ihr könnt es wagen! Sag ihm, dass du die Pille danach nicht nochmal nimmst. Das wäre ein möglicher Weg.
Wie ist er die letzten Tage auf dich eingegangen? Hat er mitbekommen, wie es dich mitnimmt? Da könnte er auch viel verstehen.
NFP ist sehr gut, um das Gespür für sich selbst und die eigene Fruchtbarkeit zu haben. Und daran kann er Anteil nehmen. Ihr könntet euch als Paar nochmal damit befassen, vielleicht einen Kurs zu zweit machen. Dann erfasst ihn vielleicht das Staunen, was es überhaupt bedeutet, ein Kind bekommen zu können. Auch für ihn ist es doch ein Wunder. Und mit mehr Anteilnahme an deinen körperlichen Prozessen erkennt er auch seinen Teil.

Schreib´ doch wieder, wie es dir geht. Oder wenn du magst, können wir uns auch privat austauschen. Es ist einfach eine sehr sensible Zeit im Zugehen auf das erste Kind.
Liebe Grüße von Kyra

4

Ich finde, einen solchen Versuch der Beeinflussung widerwärtig. Das hat hier meiner Meinung nach nichts verloren.

5

Hallo du,
der letzte Beitrag hat mich zögern lassen, dir wieder zu schreiben. Aber nun möchte ich doch dich selbst fragen, wie du meine Nachricht fandest. Und vor allem, wie es dir jetzt geht? Ob die Beschwerden nach der Pidana wieder gut geworden sind. Die zwei Wochen sind ja um, die du einberechnet hast, bis du wieder mehr bei dir bist.
Ich weiß gar nicht, ob du eine Benachrichtigung erhältst, wenn ich dir hier schreibe, weil du ja in schwarz schreibst.
Aber vielleicht schaust du einfach so mal wieder in deinen Thread.
Mein Angebot für private Nachrichten bleibt ja bestehen.
Es kommt wirklich viel zusammen in der Lebenssituation, in der ihr beide gerade seid. Und es kann gut werden. Die Angst vor Neuem spielt halt immer eine Rolle - mal mehr beim Mann, mal bei der Frau.
Alles Gute für dich und für deinen/euren weiteren Weg! Wäre doch schön, wenn ihr es miteinander schafft!!
Liebe Grüße von Kyra