hallo ihr lieben! ich hoffe, ich finde hier einige Frauen, die mir weiterhelfen können oder vielleicht selbst in dieser Situation waren.
vor vier wochen hab ich erfahren, dass ich schwanger bin. ich war absolut fassungslos und hab geheult wie am spieß. wie konnte das trotz verhütung passieren? der vater musste das alles erstmal verdauen, ist aber letztendlich für mich und unser kind da, wenn ich mich dafür entscheide.
ich hatte zwei termine bei pro familia und morgen wäre der besagte termin für einen abbruch. ich war mir zu etwa 70% sicher, dass ich den abbruch will. nach dem ersten und nach dem zweiten termin. ich fühlte eine erleichterung. seit ein paar tagen kämpfe ich mit der entscheidung. was wenn ich das bereue? was wenn, obwohl ich niemals kinder wollte, dies mein glück ist? ich habe nicht mehr viel zeit, da ich bereits in der neunten woche bin. wieso kann ich keine entscheidung treffen? und das nach vier wochen? müsste ich nicht endlich wissen, was ich will und was nicht? ich will keine kinder, kann mir ein leben mit nicht vorstellen. aber was hindert
mich an dieser entscheidung? der gedanke morgen alles „hinter mir zu haben“ löst in mir angst und traurigkeit aus. dabei war es immer eine pure erleichterung. vielleicht habe ich mich einfach scion damit abgefunden? ich habe keine verbindung zu der schwangerschaft, keine glücksgefühle oder ähnliches. auch nicht als ich den herzschlag das erste mal gehört hab. was wenn ich es bereue das kind zu bekommen oder keine gefühle aufbauen kann? wieso kann ich mich nicht einfach dagegen entscheiden?
ich hoffe auf eure erfahrung und eure meinung :)
ungeplant schwanger, wieso kann ich mich nicht entscheiden?
Eine Meinung oder Erfahrung kann ich dir nicht geben. Da ich aber selbst kurz vor dem geplanten Ende meiner Schwangerschaft stehe, weiß ich, wie schwer das ist.
Ich selbst bin mir zu 100% sicher das Kind nicht zu wollen.
Ich denke, du musst versuchen, dein „gewohntes Ich“ von deinem schwangeren Ich zu lösen für eine Entscheidung. Die Hormone sind ja nicht zu unterschätzen.
Wie auch immer du dich entscheidest, ich wünsche dir alles Gute!
Hallo du.
Ich habe Anfang Februar die gleiche schwere Entscheidung treffen müssen.
Im Prozeß war es die schwerste Entscheidung die ich treffen musste. Am Ende war es die beste Entscheidung für mich - einen Abbruch zu wählen. Auch ich habe mich gefragt ob ich es bereuen werde. Eine Antwort habe ich vorher darauf nicht gefunden. Denn mit der Reue ist es eben so, dass man sie immer erst im Nachhinein spürt.
Ich war mir allerdings ziemlich sicher dass ich einen Abbruch will. Obwohl leichte Zweifel da glaube ich immer etwas mitschwingen.
Das ist einfach eine der schwersten Entscheidungen, deshalb eben kann man sie nicht einfach so treffen. Ich habe das noch nicht ganz verkraftet aber bin dennoch der Meinung, es war die richtige Entscheidung. Und nur weil eine Entscheidung sehr schwer ist und im Nachhinein wehtut, heißt es nicht, dass es eine falsche Entscheidung war. Auch richtige Entscheidung können wehtun und schwer sein. Wichtig ist, dass du bei dir selbst bleibst. Und für was auch immer du dich entscheiden wirst, bereue es nicht. Denn jede Entscheidung hat zu diesem Zeitpunkt wobsie getroffen wird, ihre Berechtigung umd ist richtig. Das heisst nicht, dass man später im Leben nicht anders entscheiden würdest.
Wenn du keine Gefühle gegenüber der Schwangerschaft hast und Erleichterung gespürt hast als du dich dagegen entschieden hast, dann würde ich persönlich sagen, das heißt schin was. Vielleicht schwingt viel angst wegen dem Eingriff mit?
Leider kann einem niemand die Entscheidung abnehmen. Du sagst dass du keine Kinder willst und dir ein Leben mit nicht vorstellen kannst. Auch das ist eim wichtiger Punkt.
Vielleicht wirst du ja du zu einem späteren Zeitpunkt darüber nachdenken, ganz geplant und selbstbestimmt schwanger zu werden und es dann ganz anders und vor allem gewollt annehmen zu können?
Was mit persönlich geholfen har war der Gedanke daran, dass ich kein Kind bekommen möchte, dass von anfang an nicht gewollt war und eine Schwangerschaft auszutragen, die mir so viel Kummer und sorgen bereitet hat.
Ich möchte mir die Chance geben mich irgendwann vielleicht doch noch mal bewusst dafür zu entscheiden und es zu wirklich zu wollen.
Ich wünsche dir alles gute und viel Kraft für den Weg den du wählst und vor dir hast.
Hallo liebe Vanessa,
vielleicht hilft dir der Satz: keine Entscheidung ist auch eine Entscheidung?
Weil dir die Entscheidung so schwer fällt und du dich von Anfang an damit so plagst.
Ich meine, es ist ja klar, dass man erstmal sehr mit dem Schock zu kämpfen hat, wenn man trotz Verhütung schwanger ist. Es kommt völlig unerwartet und man ist daher auch unvorbereitet.
Dafür hast du in den schweren Wochen seither schon viele Prozent Kind "erreicht". Selbst für ein Wunschkind fühlt sich eine Frau am Anfang der Schwangerschaft nicht gleich gut. Eher im Gegenteil. Es ist einfach was Großes im Leben, wovor man sehr Respekt hat und sehr gemischte Gefühle.
Wenn man dann anfängt, da weiterzufragen: warum fühle ich mich nicht gut, soll ich mich gegen das Kind entscheiden ...? Dann quält einen das sehr.
Es ist so eine besondere Situation, die sich auch gut klären kann, wenn man sich ihr überlässt. Sprich: keine Entscheidung ist auch eine Entscheidung. Dein Freund ist für dich und das Kind da.
Was sollte falsch sein, das Kind zu bekommen?
Wie es später werden/sein wird - das weiß man nie an der Stelle, an der man sich entscheidet.
Es braucht einen anderen Grund.
Ein Kind an sich ist einfach erstmal doch was Gutes. Du spürst nach der kurzen und auch nicht einfachen Zeit schon, dass das Hinter-dir-lassen Angst und Traurigkeit auslöst. Das könnte heißen, dass es schon begonnen hat gut zu werden mit dir und deinem Kind. Sogar trotz deinen Überlegungen, es nicht zu bekommen. Also, ganz schön viel!
Die Gefühle ordnen sich. Wir können sie nicht "machen" und du brauchst auch eine vorweisen. Es ist normal, am Anfang nicht euphorisch zu sein. Und normalerweise baut eine Frau Gefühle auf. Eben bei dir schon 30 %, wenn auch gemischte Gefühle. Es ist eine Umstellung und Umgewöhnung und sie ist schon im Gang. Du musst das morgen nicht machen.
Hallo Vanessa,
da stehst du vor einer scheren Entscheidung und du weißt nicht einmal, ob du sie treffen magst.
Es gibt viele, die zu diesem Zeitpunkt nur schwarz-weiß oder positiv-negativ sehen. Jedoch gibt es auch so viel mehr dazwischen.
Wenn du dir jetzt noch nicht 100% sicher bist und das Gefühl hast unter Zeitdruck in den nächsten Tagen entscheiden zu müssen, wie wäre es mit Variante C) ?
Wenn die anderen Varianten lauten:
A) Jetzt sofort zu entscheiden das Kind für immer zu haben.
B) Einen Abbruch der Schwangerschaft.
Wie wäre es über andere Dinge nachzudenken wie zum Beispiel eine offene Adoption.
Wenn dies für dich infrage kommen sollte, müsstest du nicht in den nächsten Tagen entscheiden, ob du das Kind behalten magst.
Diese Entscheidung kannst du die Schwangerschaft über in Ruhe und ohne Druck treffen.
Solltest du dich im Laufe der Zeit für das Kind entscheiden, bist du froh die Entscheidung selbst, reflektierend und ohne Druck getroffen zu haben.
Solltest du dich während der Schwangerschaft nach deinem alten Leben senen und merken, dass es nicht das ist, was du möchtest und was du dir für dein Leben wünschst. Du dich somit gegen das Kind entscheiden, könntest du dem Kind durch eine offene Adoption ein Leben in einer liebevollen Umgebung schenken und hättest vielleicht die Chance es später einmal kennenzulernen.
So würdest du dir den Zeitdruck aus der Sache nehmen und ganz entspannt gucken können, ob du eine Bindung zu dem Kind in dir aufbauen kannst.
Das ganze kommt natürlich nur infrage, wenn du dir eine offene Adoption oder allgemein eine Adoption vorstellen könntest.
Diese Option wird leider oft nicht gesehen und könnte einem in dieser Situation doch vielleicht helfen. Vielleicht magst du dich diesbezüglich ja informieren?
Liebe Grüße
Ja, eine Adoption ... und dann am besten das Bundesland und evtl. die Identität wechseln.
Es mag ja sein, dass es Menschen gibt, die so einer Option positiv gegenüberstehen. Die meisten werden aber eine Frau, die schwanger ist und ihr Kind nach der Entbindung weggibt, hinter vorgehaltener Hand oder auch direkt verurteilen. Sie wird als "die, die nicht für ihr Kind sorgen will" gebrandmarkt.
Ich finde das auch einen sehr schwierigen Vorschlag.
Denn wie soll man eine "Schwangerschaft auf Vorbehalt" durchhalten?
Die fragende Haltung die ganze Zeit beibehalten.
Die ja gerade so wahnsinnig anstrengend ist.
Das ist schwer vorstellbar. Und grau ist da nicht verlockend.
Ich sehe eher, dass es dunkel begann, grau wurde oder noch ist (wie Dämmerung) und sich langsam doch Lichtblicke zeigen.
Und Farben.
Vanessa, du bist jung und könntest mutig durchstarten.
Dass es nicht dein Partner ist, habe ich weiter unten gelesen.
Das ist vielleicht ein Hindernis, weil vieles andere damit noch in Frage steht.
Vielleicht war es Intuition, dass ein anderer Mann der Vater ist.
Manchmal drückt ein "Seitensprung" aus, was man empfindet oder sich wünscht.
Es kommt auch bisschen drauf an, was um dich herum ist, was deine Familie sagt, ob du Freundinnen mit Kind hast, beruflich zufrieden bist - aus all dem fügt sich dein Leben zusammen.
Das Kind ist nun schon irgendwie ein Teil davon. Vergessen wirst du es nicht mehr. Es liegt in deiner Hand, das Beste draus zu machen. Vielleicht einfach das Glück zuzulassen.
Leben ist das, was geschieht, während wir Pläne machen, oder!? Jedenfalls meinte das John Lennon.
Eine Frau, die jetzt in den Fünfzigern ist, sagte mal zu mir: Wir haben drei Wochen geheult und gut war´s.
Alles Liebe für dich und von mir aus wünsche ich dir Mut, das Kind zu behalten.
Hallo Vanessa,
neben den 70%, die für den Abbruch sprechen, melden sich doch die 30% ziemlich stark in dir, etwas, das sich doch auf das Kind einlassen will. Nimm‘ dich da auf jeden Fall ernst, wenn du merkst, dass du die Gedanken nicht loskriegst. Auch wenn du momentan noch kein so richtiges Bild von der Vorstellung hast. Kommen dir vielleicht noch unfertige Bilder, eine Ahnung, wie du es gestalten wolltest? Es gibt ja die unterschiedlichsten Elterntypen und du beobachtest das vielleicht immer mal wieder in deinem Umfeld. Haben andere Freunde von euch schon Kinder oder wärt ihr die ersten?
War der Vater eigentlich bei der Beratung dabei oder warst du alleine dort? Wie geht es ihm jetzt? Er sagt dir nach dem anfänglichen Schock jedenfalls zu, dass er für dich und euer Kind da wäre. Seid ihr schon länger zusammen?
Was hat dir bei den beiden Gesprächen geholfen? Du warst zweimal dort - was für Fragen sind noch offen für dich?