Schwanger mit 5. Kind

Guten Morgen

Tja wo fängt man an ... wir sind schon eine Großfamilie (Ich 35 und mein Mann 35 ), das war auch so gewollt (obwohl Kind Nr. 4 kurz nach Nr. 3 kam und schon ein kleiner Schock war). Nach unserem 4. Wunder war uns beiden klar - wir sind komplett.
Haben Ideen für später, wenn die Kids größer sind und genießen jetzt schon total die kleinen Freiheiten, die wir als Paar zurück gewinnen, weil unsere Jüngster (4 Jahre) immer selbstständiger wird. Zudem hat eins unserer Kinder besonderen Bedürfnissen.
Gerne wollten wir zwar immer ein kleines Mädchen, doch als der letzte sich auch als Junge entpuppte haben wir das an den Haken gehangen.
Alles an Babyzeug verschenkt/verkauft. Wir sind wirklich fertig mit dem Gedanken.

Naja bis jetzt. Seid ein paar Tagen weiss ich, dass sich bei mir ein kleines Etwas gemütlich gemacht hat und das Gedankenkarussell dreht sich wie verrückt.

Alles in allem sind wir zwar gut organisiert aber dennoch ist es oft wuselig.

Platz und die finanziellen Rahmenbedingungen sind auch sicher und stabil.

Mein Mann ist in einem völligen Schockzustand und lehnt den Gedanken an Familienerweiterung ab. Ich weiss zwar, dass er niemals unsere Familie auf Spiel setzen würde und nachher wohlmöglich doch glücklich und stolz wäre.
Ich muss ihm aber lassen, seine Einwände sind berechtigt. Unser Kind mit special needs, die geschätzte zurück erobert gewonnen Freiheiten, Pläne... weiter aufgeschoben oder werden ganz verworfen.
Und ich kann nicht den Laden am Laufen halten zusätzlich schwanger sein ... ein großer Unterstützer während den Schwangerschaften war er nie. Auch die zwischenmenschliche Nähe blieb während den SS immer auf der Strecke - leider.

Andererseits was kann dieses noch mikroskopisch kleine Etwas dafür?! Wohl nichts. Trotzdem bin ich mir selbst nicht sicher diesem Etwas gerecht zu werden und ob ich das alles schaffe. Aktuell überwiegen definitiv die Zweifel als irgendeine Art der Freude.

Puh -Danke fürs Lesen, das alles mal runter zu schreiben tut schon gut. Und Sorry, dass es so lang geworden ist.

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Hallo Lanimoel,

ich kann dich so gut verstehen, weil ich in einer ähnlichen Situation bin. Es tut mir so leid für dich.

Ich bin nun 37 und in der 9. SSW schwanger. Mein Mann 43. Wir haben einen 18 jährigen Sohn (von meinem Mann der bei uns lebt) eine 6 jährige und einen 8jährigen. Wir haben das Thema abgeschlossen. Kindersachen verkauft, ich wieder in einem guten Job, alles geregelt und dann der positive Test in der Hand. Den Boden unter meinen Füßen hat es mir weggerissen.

Ich stehe in der Schwangerschaft und Kindererziehung alleine dar. Mein Mann ist ein guter Vater aber Unterstützung habe ich im Alltag sehr wenig. Wenn das kleine auf die Welt kommt, wird es für mich sehr schwierig. Meine Mutter unterstützt mich noch aber mit einem Baby kommt sie nicht zurecht wegen des Alters. Das bedeutet, mein Leben ändert sich komplett. Das meiner Kinder will ich gar nicht anfangen.

Ich hab zwei Termine zu. Schwangerschaftsabbruch abgesagt. Ich könnte damit nicht leben aber ich verurteile niemanden wenn er es macht. Ich kann es so gut verstehen.

Mein Mann hat gesagt, es ist meine Entscheidung.

Ich kann dir nur raten, alles zu überdenken und auch damit wie du in der jeweiligen Situation weiterleben kannst. Ich drück dich ganz fest.

LG

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Vielen lieben Dank für deine Antwort.

Mein Mann ist wirklich toll, mein bester Freund und als Vater sehr liebevoll und hilfsbereit.
Ich verstehe ihn allerdings auch total.

Es ist ihm klar, dass er da genauso dran hängt wie ich, würde grundsätzlich auch mir die Entscheidung überlassen. Ich möchte das aber gar nicht alleine entscheiden.

Wir haben jetzt erstmal einen Termin bei der Konfliktberatung und nächste Woche beim Gyn danach sehen wir weiter.

Vielleicht müssen wir das auch alles erstmal schwarz auf weiss sehen um uns wirklich eine gute Meinung bilden zu können.

Vor unseren Jungs hatten wir eine FG, er hat mich überall hin begleitet aber emotional gesehen war es ihm egal. Dagegen hatte ich mächtig daran zu knabbern.

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Und auch dir, liebe Lanimoel, jetzt ganz ganz viel Kraft und auch Mut zu dir selbst, zu deinen Herzensgedanken! Dass ihr lauter Jungs habt bisher - das macht schon so ein Kribbeln ... ob es nun vielleicht !?!?!? Aber das kann letztlich auch nicht der Grund sein, weil er ja nicht sicher ist.
Ich denke, du wirst es spüren. Ja, wenn alles schwarz auf weiß zu sehen ist. Und vielleicht kannst du deinem Mann auch nochmal oder endlich sagen, wie es dir bei der Fehlgeburt ging. Es ist nicht selbstverständlich, dass ein Mann so mitfühlen kann. Es ist für ihn eben so wenig sichtbar. Er braucht das Ultraschallbild, aber eben auch dich.
Und du sein Verständnis, so wie du ihn verstehst.
Und auch bei dir: so eine schöne Wertschätzung für ihn!
Das mit dem "besten Freund" klingt schon so stark! Und ein liebevoller Vater für seine vier Söhne und hilfsbereit.
Das rührt mich an.
Nun alle Kraft für dich, die du brauchst!
Und auch dir lege ich ans Herz: Überlege, was dir helfen würde und sprich das ganz konkret an bei der Beratung! Es lässt sich viel gewinnen, wenn man für sich selbst eine gute Aussicht hat, einen kleinen Freiraum z.B. oder eine Entlastung. Das könnte gerade mit dieser Schwangerschaft dran sein. Wo du vielleicht bisher immer mit dem Motto "Einfach weiter!" gelebt hast.
Lass dir mal durch den Kopf gehen, was einfach schön wäre und wo du sagen könntest:
Ja, dann! #huepf
Oder umgekehrt kommst du natürlich auch drauf: Wovor "gruselt" es dich am meisten? #schwitz
So eine überraschende Wendung - unerwartet und eigentlich zu viel - kann sogar eine positive Wendung sein.
Gut ist schon mal, dass du nicht übereilst.
Das ist doch eine Stärke, die du als Mehrfach-Jungs-Mama erworben und geübt hast.
Alles Liebe für dich!
Kyra

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Hey also ich kann deine Situation gut nachvollziehen bin auch schwanger mit dem 5. Bin nur schon etwas weiter heute genau 22+0. Als ich erfahren hatte,daß da wieder so ein kleiner Mensch zu uns kommen möchte war ich auch ziemlich überrascht und erst wollte ich sagen, das schaffe ich so nicht mehr. Ich bin mit den anderen 4 wilden gut ausgelastet. Und wie du schon geschrieben hast die Freiheiten die so langsam wieder mehr werden, wieder abzugeben ist einfach doof.
Naja alles andere drum herum ist bei uns stabil, also Finanzen, Haus und Auto passen, aber viel Unterstützung habe ich auch nicht.
Dann ging es mir so miserabel ab der 6 ssw bis zur 19 ssw. Ich konnte kaum was machen.
So langsam kehrt erst Freunde darüber ein.
Lg