Abtreibung

Wir verhüten mit der Hormonspirale. Da ich seit Tagen einen Blähbauch und Schmierblutung habe, habe ich einen Test gemacht. Zu unserer Überraschung war der positiv. Ich habe eine 4 jährige Tochter und einen 1 jährige Sohn. Finanziell können wir uns aktuell kein 3 Kind leisten, da ich momentan in Elternteil bin und mindest Elterngeld erhalten würde.

Ich möchte abtreiben, habe aber ein extrem schlechtes Gewissen und kann das so garnicht mit mir vereinbaren. Behalten kommt aber auch nicht in Frage… nie hätte ich gedacht das ich jemals in so einer Situation stecken werde.

An die Frauen die ähnliches schon hinter sich haben, habt ihr eure Entscheidung bereut. Wie habt ihr das alles verkraftet? Ich bin seit gestern fertig mit den Nerven.

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Hallo.

Tut mir leid zu lesen und ich kann dein Gefühls-Chaos nachvollziehen.

Ich habe im Bekanntenkreis ein Ehepaar, dass auch ungeplant schwanger geworden ist. Sie waren auch in der Zwickmühle "Abtreibung geht wegen dem Gewissen nicht, Behalten ist aber auch keine Option". Sie haben sich damals für die Adoption entschieden. Und bis heute finden sie diese Entscheidung als perfekt.
Vielleicht ist das auch eine mögliche Lösung für euch?

Ich wünsche dir/euch alles Liebe und Gute und ganz viel Kraft sowie gute Gedanken, um zu einem Weg zu finden, mit dem vor allem du dich wohl fühlst, wenn du ihn gehst.

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Es gibt immer mal solche "Unfälle", mache dir da bitte keine Vorwürfe. Am besten du setzt dich mit deinem Mann zusammen und schaut mal, was dafür oder dagegen spricht. Ob das dagegen dann für euch überwiegt, werdet ihr merken. Wichtig ist immer, dass ihr mit der jeweiligen Entscheidung leben könnt. Denkt in Ruhe darüber nach und lasst euch die Zeit, die ihr braucht, um klar zu werden. Anfangs ist es ein Schock, aber der Verstand und das Gefühl stellen sich dann ein.

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Hallo!
Ich habe auch vor ein paar Tagen überraschend positiv getestet, es muss ein Unfall trotz Kondom gewesen sein.
Wir möchten auch kein drittes Kind, aus vielen Gründen. Ich war heute beim Beratungsgespräch für den Schein.
Aber ich habe auch seit gestern Blutungen, stärker als in der Periode würde ich sagen oder mind. genauso.
Ich hoffe, dass das Schicksal von alleine entscheidet.
Es tut mir Leid, dass du in einer Zwickmühle bist.
Ich finde, wenn man es nicht will, muss man kein schlechtes Gewissen haben. Es gehört auch Verantwortungsbewusstsein dazu wenn man sagt, dass man das dritte nicht möchte, weil es finanziell, platzmäßig etc. einfach nicht passt.
Alles Gute für dich! 🍀

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Wenn du Schmierblutungen hast und die Hormonespirale trägst, würde ich erst einmal zum Arzt gehen, ob deine SS überhaupt intakt ist. Ich glaube, dass das Risiko dann höher für eine ELSS ist!? Zudem weiß ich nicht, ob man heute noch die Spirale zieht (ist ja auch ein Risiko und kann dann in einer FG enden).

Ich persönlich hatte eine Absaugung und habe mir auch noch Kinder gewünscht. Zu dem Zeitpunkt wäre es aber eine Katastrophe gewesen. Ich hab es gut verkraftet, war aber auch ganz am Anfang. Man sah noch nicht einmal etwas im US. Das konnte ich mit meinem Gewissen vereinbaren.

Lg

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"nie hätte ich gedacht das ich jemals in so einer Situation stecken werde."
Mit diesem Gefühl bist Du nicht alleine. Ich glaube, dass geht 99% aller ungewollt schwangeren Frauen so. Mir inklusive.

"Ich möchte abtreiben, habe aber ein extrem schlechtes Gewissen"
Verstehe mich jetzt bitte nicht falsch - hast Du eine Ahnung woher dieses schlechte Gewissen kommen könnte? Bist Du religiös? Ich bin katholisch und war mal ziemlich fest von den Ansichten der RKK in Bezug auf ungeborene Kinder überzeugt. Bis ich selbst ungewollt schwanger war. Da habe ich für mich bemerkt, dass nicht nur das Leben und die Verantwortung für das ungeborene Leben zählt, sondern mindestens genauso sehr mein eigenes Leben und meine Verantwortung dafür bzw. für die bereits geborenen Familienangehörigen. Alte katholische Amtsträger der RKK (ein Beispiel!) können keine Ahnung von dieser Situation haben, so dass deren Ansichten dazu für mich nicht (mehr) maßgeblich sind.


"An die Frauen die ähnliches schon hinter sich haben, habt ihr eure Entscheidung bereut."
Es war in der damaligen Situation die für mich etwas bessere Möglichkeit aus zwei gleichermaßen schlechten Möglichkeiten - auch wenn ich heute wirklich gut damit leben kann, weiß ich nicht, ob ich, hätte ich damals von der Möglichkeit gewusst, mich nicht vielleicht doch für eine offene Adoption entschieden hätte.

"Wie habt ihr das alles verkraftet?"
Gut, auch wenn es etwas gedauert hat. Wie gut man so ein einschneidendes Ereignis verkraftet, kommt ehrlicherweise auch sehr auf das "danach" an.

"Ich bin seit gestern fertig mit den Nerven."
Das ist normal, denn Du bist in einer großen Konfliktsituation, die das Gegenteil von trivial ist. Suche Dir Hilfe / Unterstützung! Sehr ans Herz legen kann ich Dir eine Schwangerschaftskonfliktberatung, erstmal völlig egal, wie Du Dich in Bezug auf Deine Schwangerschaft entscheidest. Diese Beratungen sind für Situationen wie Deine geschult und können Dir helfen, Deine Gedanken und Gefühle zu sortieren, so dass Du die Entscheidung treffen kannst, die für Dich jetzt die Richtige ist.

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Danke erstmal für die zahlreichen Nachrichten. Ich war in der Zwischenzeit beim Frauenarzt der nichts sehen konnte und Blut abgenommen
hat. Im Blut konnte man HCG nachweisen. Heute morgen war ich auch nochmal im Krankenhaus, da wurde ein Verdacht auf eine Eileiterschwangerschaft festgestellt. Morgen werde ich mehr wissen. Eventuell muss ich operiert werden…