Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom bei Haustieren?

Hallo!

Meint Ihr/Wisst Ihr, ob es das Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom auch bei Haustierhaltern gibt, bzw. habt Ihr sowas schon Mal erlebt?

Wir haben hier im Ort eine Hundehalterin, bei der mache ich mir allmählich diese Gedanken... seit sie ihren Hund hat, ist er fast immer krank (ständig irgendwelche Druchfälle, Magengeschichten, dann wieder was mit den Pfoten) und sie braucht immer Trost, weil sie sich immer mit dem Gedanken tragen muss, ihn einschläfern zu lassen. Ihr Hund ist ihr Ein und Alles (sie ist alleinstehend und lebt noch mit ihrer alten Mutter zusammen) und wenn es dem Hund schlecht geht, läuft sie wie ein Häufchen Elend umher und magert selber ab.

Natürlich tut sie einem dann leid und ist das Gesprächsthema Nummer 1 unter den hiesigen Hundebesitzern.

Ich weiß, das mit dem Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom ist ein ganz schlimmer Verdacht, man kann es ohnehin nicht nachweisen. Ich wollte nur mal wissen, ob Ihr sowas schonmal erlebt habt?

:-(

Gruß, liki

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Als ich mein Praktikum in der Psichiatrie gemacht habe waren dort sogar 2 Damen bei denen das Haustier/die haustiere die Leidtragenden waren. In einen Fall irgend so ne kleine Trethupe, die ihr dann auch abgenommen werden musste, im anden Fall war es die Nachbarskatzem, die sie anfütterte und dann zeug in´s essen mischte und sie den besitzen abnahm und denen noch erklärte, sie hätten ja keine ahnung von katzen, nur deshalb wäre das tier krank geworden und sie solen froh sein, dass sich jetzt jemand kümmert!

So selten ist das wohl also nicht!
Trotzdem würde ich keinevoreiligen schlüsse ziehen nur weil sie ein chronisch krankes tier hat

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Trotzdem würde ich keinevoreiligen schlüsse ziehen nur weil sie ein chronisch krankes tier hat

das tu ich nicht - zumal ich ja ohnehin nichts dagegen unternehmen kann :-(

es kam mir nur so als Gedanken und wollte mal wissen, ob es Erfahrungen mit dem Thema gibt.

Lg, liki

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.... es gibt Menschen, die ihre Tiere bewusst krank machen, nur damit sie Aufmerksamkeit bekommen und Gesprächsthemen haben ..... :-(
Geht sie denn auch zum Tierarzt? Wenn nicht, fände ich das auffällig!

LG Pechawa

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ja, sie sagt, sie geht ständig zum Tierarzt.

LG, liki

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Hallo!

Ich denke schon, dass es das gibt, aber sicher gibt es auch Halter die eben schon vor lauter Sorge ständig super-ultra-Aufmerksam beobachten, jedes Häufchen genau unter die Lupe nehmen, damit es auch nicht ein bisschen Breiig oder schleimig ist, selber schon ein Stethoskop haben um ihr Tier abhören zu können...

Das kann auch dazu führen, das an und für sich gesunde Tiere durch die Anspannung vom Frauchen eben nervlich drunter leiden, und gerade Magensachen und Durchfall ist ja oft auch ein Zeichen von psychischen Problemen. Ebenso Leck-Ekzeme etc.

Eine Bekannte von mir hat es geschafft, ihre Meerschweinchen mehrmals jede nacht zu wecken, abzutasten und mit Stethoskop abzuhören aus lauter Panik, die könnten wieder eine lungenentzündung bekommen, dass die Tiere dann tatsächlich krank geworden sind vor lauter Stress, das zog sich über Monate, bis ich sie so weit hatte, die Tiere abzugeben, bevor sie sie ganz umbringt.

Auch die mehreren hundert Euro beim Tierarzt hat sie gerne ausgegeben, war ja für ihre Tiere, und auch da wieder aufmerksamkeit für sie.

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ach je, das ist ja schlimm :-(

das ist auch eine Möglichkeit - dass durch das ängstliche Beobachten ein Stress für das Tier entsteht...

mir ist halt aufgefallen, dass sie einen enormen Zuwendungsgewinn hat. Sie erzählt gerne und ausführlich von dem Leiden ihres Hundes und natürlich macht man sich dann automatisch Sorgen um sie und ihren Hund.

LG, liki

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Es ist eben auch eine schwere Situation, die lebt alleine mit ihrer alten Mutter, da geht es ja oft um beginnende Pflege einer Mutter, die man nicht mehr ganz alleine lassen kann, die aber noch zu fit und geistig rege ist für ein Pflegeheim - das verweigern viele alte Leute ja, und zwingen so ihre Angehörigen in die Pflege.

Aber das ist natürlich eine irre blöde Sache für ein Kind, gerade wenn man selber vorher keine Gelegenheit hatte, sich ein richtig eigenes Leben aufzubauen. Man findet leichter mit drei Kindern einen Mann als mit einer pflegebedürftigen Mutter.

Vielleicht würde es helfen, ein wenig den Fokus vom Hund zu nehmen, sondern mal zu fragen, wie es ihrer Mutter geht, und wie es ihr selber geht, sie mal einladen auf eine Tasse Kaffee und die Hunde derweil im Garten spielen lassen, ihr einfach die Möglichkeit bieten, dem Alltag mit ihrer Mutter zu entfliehen. Mit einem dementen Menschen daheim ist man ja praktisch eingesperrt, weil man den immer nur kurz alleine lassen kann... oder sie auch mal besuchen kommen.

Oder mal erzählen, wie man es selber mit den Eltern und großeltern geregelt hat, ein wenig die Berührungsängste nehmen vor heimen, hilfsmöglichkeiten aufzeigen...

Ich kann sie recht gut verstehen, ich bin manchmal auch zu nahe am Nervenzusammenbruch mit meinem Vater, eigentlich ist es irrsinn es selber auch nur zu versuchen, aber man macht es eben trotzdem.

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