Wir wissen nicht mehr weiter... Katze pinkelt in die Wohnung

Hallo,
so langsam kommen wir an die Grenze und fragen uns, ob wir nicht lieber ein neues Zuhause für unsere Katzen suchen sollten...

Zur Geschichte: Wir haben zwei Katzen, Maxi ist 12 Jahre alt, Mini 6 Jahre. Unsere Wohnung hat ca 95 m2, plus Balkon, der für die Katzen auch zugänglich ist (Katzenklappe).

Und wir haben einen fast 3jährigen Sohn.

Seit ca 1/2 Jahr pinkelt Maxi ständig in die Wohnung. Entweder in unser Bett, in meine Handtasche, auf die Couch etc.
Wir waren beim Tierarzt, haben sie untersuchen lassen - organisch alles in Ordnung, Vermutung: Stress. Auf Empfehlung haben wir Feliway-Stecker in der Wohnung verteilt. Das half ca 4 Wochen, dann ging´s wieder los.
Dann haben wir eine Heilpraktikerin kommen lassen, aber da Maxi fremde Personen nicht mag und sich ständig versteckt, konnte sie nicht viel sagen. Sie hat die Wohnung zwecks Katzenfreundlichkeit untersucht: genug Kratz- und Versteckmöglichkeiten, Katzenklos ausreichend, Futterplätze in Ordnung.

Es ist nicht schön, wirklich nicht, dass es ständig stinkt. Und man hat schon richtig Angst ins Bett zu gehen, es könnte nass sein. Oder wegfahren. Das kann man keinem Nachbarn zumuten.

Was sollen wir tun?
Wir überlegen wirklich, die Katzen abzugeben. Und das, obwohl sie ihr ganzes Leben bei uns verbracht haben. Aber die Kosten steigen und die Nerven sind total strapaziert.

Hat jemand Tipps?

Danke.

Gruß Julia

1

Hallo,
ist der Urin untersucht worden,wurde eine Blutuntersuchung(nieren und Leberwerte) gemacht?Pinkelt die Katze gezielt auf Deine Sachen?Wie lange war die Heilpraktikerin da?Also hat sie sich viel Zeit genommen um eventuell drauf zu warten das die Katze rauskommt?Hat die Katze sonst noch irgendwelche Eigenarten?Wie hat sie damals reagiert als euer Sohn auf die Welt kam?Wie versteht sie sich mit dem Kind?Eventuell suchst du nochmal nach einem Tierheilpraktiker der sich mit Bachblüten auskennt.
LG Kimchayenne

2

Hallo,
ja, die Tierklinik hat die Katze und alle Körpersäfte untersucht, sie war sogar über Nacht dort... Alles ok.
Sie pinkelt nicht nur auf meine Sachen, auch mein Mann muss dran glauben. Seltsamerweise nie auf die Sachen unseres Sohnes.

Die Heilpraktikerin war an zwei verschiedenen Tagen jeweils ca 2 Stunden da... Sie ist auf Tiere spezialisiert, hat uns auch eine homöopathische Mischung verschrieben, die Stress vermindern soll bzw. "das Selbstbewusstsein" der Katze fördern soll.

Wir wissen ja, dass solche Dinge nicht von heute auf morgen funktionieren und wirken, aber mittlerweile geben wir ihr die Tropfen seit 10 Wochen und es ist keine Besserung bemerkbar.

Maxi hatte schon starke Probleme, als unser Sohn geboren wurde, aber damals hat sie sich ab und zu übergeben (die ersten 2 Wochen) und dann war´s gut.
Sie geht nicht zu ihm und will schmusen, dafür ist er sicherlich noch zu unsensibel, aber liegt entspannt 1m neben ihm und schläft. Mini spielt mit ihm...

Ich habe keine Ahnung, was los ist.

3

Hallo,
was für Tropfen habt ihr bekommen?
LG Kimchayenne

weitere Kommentare laden
6

Hallo Julia,

habt Ihr schon mal Katzenklos an verschiedenen Orten ausprobiert?

Unser einer Kater hat mit ca. 13 Jahren auch mit "Wildpinkeln" angefangen -> und es hat einige Wochen gedauert bis wir herausgefunden haben, dass ein Katzenklo unbedingt in der Küche stehen muss!

Er benutzt es zwar eher selten, aber ohne pinkelt er wieder irgendwo hin. #augen

Gruß

Karen

7

Hallo, gerne teile ich Ihnen eine Meinung mit.
vor ca. einem Jahr starben unsere 2 Katzen und das Haus war sehr leer geworden.

Da der Tod unserer Katzen, beide am gleich Tag, sehr ungewöhnlich war, trafen wir uns noch einige Male mit der Tierärztin.
Ich lebe in Italien und dort ist es üblich, daß Tierärzte, die auch für den Tierschutzbund arbeiten auch Tiere zur Vermittlung in Ihren Arztpraxen haben, so können sie besser und schneller vermittelt werden. Eine gute Sache.
Bei unseren letzten Besuchen bei der Tierärztin ist uns eine Katze mit ihren wirklich sehr süßen Kindern aufgefallen. Wir fragten nach und die Tierärztin erklärte uns, daß alle Babys schon vermittelt wären, aber die Mutter wild und unvermittelbar wäre, sie hätte selber Probleme das Tier anzufassen. Sie sagte uns, daß die Katze nach der Sterilisation wohl wieder freigelassen würde. Mein Mann und ich sahen uns an und für uns stand fest, wir würden es versuchen. Die Tierärztin sagte uns, wenn es wirklich nicht ginge, sollten wir die Katze zurückbringen. Dann kam der Tag und wir wollten Lilly, so sollte sie heißen, abholen.
Die Tierärztin hatte große Mühe und es ging nur mit vielen Decken, um sie aus dem Käfig zu holen. Sie kam in unseren Katzenkorb und wir fuhren nach Hause. Wir stellten den Korb in unser Wohnzimmer und öffneten die Tür. Dann war sie den ganzen Tag nicht mehr zu sehen. Am 2 Tag kam sie vorsichtig raus, ging auf die Katzentoilette und frass auch. Da Lilly noch sehr jung war, kauften wir ihr etwas zum Spielen. Von da an raste sie mit ihrer Maus durch das ganze Haus und nach 1 Woche war auch das Eis zwischen uns gebrochen und wir machten die Tür zum Garten auf. Lilly hat uns akzeptiert und man kann nicht mehr von einer Wilkatze sprechen, sie gehört zum Haus und ist sehr lieb. Freiheit ist nicht nur dem Menschen wichtig...
Dies zur Vorgeschichte.
Nun zu Deinem Problem Julia.
Meine Geschichte geht weiter: Nach ca. einem Monat waren mein Mann und ich der Meinung, daß Lilly nicht alleine bleiben sollte. Wir fuhren wieder zur Tierärztin,
wo wir den Bericht für Lilly abgaben, die Kontrolle der Tierhalter wird hier ernst genommen und wir haben auch regelmäßig Bilder von Lilly der Ärztin geschickt.
Bei unserem Besuch haben wir ihr gesagt, daß wir gerne einen Spielgefährten für Lilly suchten. Die Auswahl war nicht schwer, denn uns war ein großer Kater mit großen blauen Augen aufgefallen, den ich schon mehrmals freundlich über den Kopf gestreichelt hatte.
Ich ging zu dem Kater und er ließ sich bereitwillig auf den Arm nehmen; dabei bemerkte ich, daß ihm ein Hinterbein fehlte. Als der Kater mich liebvoll anquaschte und anfing zu schmusen, sagten wir der Tierärztin, daß ist er. Sie sagte uns jedoch, nein es würde nicht gehen, der Kater wäre schon in 3 Familiengewesen und mache sein Geschäft überall hin. Küche, Coutch, Teppich, er sei total unsauber, sie hätte auch Mitleid und Ihn mit nach Hause genommen und es wäre eine Katastrofe. Mein Mann und ich sahen uns an und sagten, wir möchten es aber auf jeden Fall versuchen. Also nahmen wir ihn mit. Am anderen Morgen war die Bescherung da und Ricki hatte sich auf unserem Teppich ausgelassen. Ich griff Ihn in den Nacken wie eine Katzenmutter und zeigte ihm mit der Nase, was er gemacht hatte, dann nahm ich ihn mit ins Badezimmer und setze ihn in das Katzenklo. Ich nahm seine Pfote und kratzte damit im Katzenstreu. Diesen Vorfall hatten wir 2 Mal und dann war Ruhe.
Ich muß dazu sagen, der Kater ist mehr als sauber und wir säubern das Katzenklo 3-4 Mal am Tag, sonst benutzt er es nicht. Aus Sicherheitsgründen haben wir ein zweites Katzenklo in der unteren Etage des Hauses aufgestellt. Er ist wirklich sehr pingelig.
Ich bin der Meinung, daß, wenn eine Katze sich vernachläßigt fühlt, sie protestiert.
Auch Veränderungen hat sie nicht gerne und wenn gar noch ein Kind kommt und unbewußt etwas Vernachlässigung eintritt, reagiert sie. Die vorletze Familie von unserem Ricki hatte ein Kind bekommen und Ricki hatte sich mit sehr schlechtem Benehmen bemerkbar gemacht.
Heute ist Ricki alsolut sauber aber er ist sehr sehr anhänglich, er sucht ständig den Körperkontakt und fordert ihn sogar lautstark ein. Wir haben Erfahrung mit Katzen, aber so ein anhängliches Tier hatten wir noch nie. Für mich beruht sich sein Verhalten auf Vernachlässigung hin. Sicherlich ist ein Kind, was in die Familie geboren wird das Allerwichtigste, aber wir sollten dabei nicht vergessen, daß Tiere auch Gefühle haben und nicht verstehen, wenn die Zuneigung weniger wird, weil die Zeit dafür fehlt. Ich glaube, daß Dein Kater unglücklich ist und Zuneigung sucht, da hilft Dir auch kein Arzt oder Medikamente. Um so mehr Du Dich aufregst, fühlt er sich vernachlässigt. Versuche, ihn mit Liebe zu erziehen und versuche, Dir etwas Zeit für das Tier zu nehmen. Schließe ihn nicht aus, binde ihn weiter in die Familie ein und habe etwas Geduld, er wird es Dir danken.
Wir haben uns 2 Problemtiere geholt und waren sehr geduldig und liebevoll, haben dabei aber auch erzogen, das geht auch bei Katzen.
Ich würde keine der beiden Katzen je wieder hergeben.
Lilly ist keine Wildkatze mehr (2 Jahre) nur noch eine kleine liebe Katze.
Ricki unser 3 beiniger Kater (13 Jahre) ein Vorbild an Sauberkeit, wenn ich selbst alles sauber halte und ein verwöhnter Schmusebär, der einfordert.
Beide Katzen verstehen sich gut und ergänzen sich toll, Ricki geht mit Lilly auch in den Garten und fühlt sich sicher. Alleine würde er es nicht wagen, aufgrund seiner Behinderung, die er sehr gut einschätzen kann.
Mein Motto: Liebe, Zuwendung und Geduld, nur so kann man erziehen.
Da dein Sohn schon 3 Jahre ist, kannst Du auch spielerisch versuchen, den Kontakt zwischen Sohn und Katze zu fördern.
Noch ein Tip: Sollte Dein Kater sich wieder schlecht benommen haben, versuche es wie die Katzenmutter mit dem Nackengriff, zeige ihm, was er angestellt hat und bringe ihn zum Klo.
Wenn Ihr das Bild von meinem Kater seht, bitte nicht schmunzeln, es gibt eine Erklärung:
Wir Ihr wisst, hat er nur 3 Beine und uns ist aufgefallen, daß er sein Kopf immer anlehnen wollte. Wir haben darüber nachgedacht, er hat durch seinen Unfall eine starke Schulter-Muskulatur entwickelt aber seine Halswirbel scheinbar nicht. Ich habe eine Nackenrolle genäht, an welcher er sicht abstützen kann, die er täglich nutzt.

Liebe Grüße
Inge