Kind oder Hund?

Hi,

eigentlich habe ich keine Ahnung ob ich hierhin, oder ins ungeplant schwanger Forum gehöre.
Ich bin wohl schwanger (war noch nicht beim FA), trotz dreimonatsspritze.
Mein Partner weiß noch nichts, ich will die Untersuchung nächste Woche abwarten.

Er wird mit der Schwangerschaft kein Problem haben. Ich wollte nie Kinder.

Nun ja, soweit, so typisch. Mein größtes Problem (alles andere Geld, Wohnsituation usw ließe sich regeln) ist unsere Hündin.
Sie hasst Kinder, geht diese ohne Vorwarnung in ernster Beschädigungsabsicht an. War für uns nie ein Problem, wir haben keinen Kontakt zu Kindern. Nun das...

Vermitteln ist eigentlich keine Variante, da sie psychisch ein ziemliches Wrack ist. Zu der Kindesache kommen noch ein paar andere Sachen. Sie hat halt die ersten zwei Jahre in ein Käfig von 1qm verbracht und wurde nur zum Sport rausgeholt. Und die Linie ist nicht besonders nervenstark.
Es ist jetzt auch keine leicht händelbare Größe. 35kg, 65cm.
Hinzu kommt ein Krebs-Schilddrüsen- und Herzleiden. Ob sie die Geburt erlebt ist daher unklar, momentan ist sie stabil.

Und nun? Abtreiben wegen einem kranken Hund? Einen Hund einschläfern wegen Kind? Den Hund "abschieben"?

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Hallo
Ich würde sagen: Weder - noch! Sondern erst mal abwarten.
Noch weisst Du nicht mit Sicherheit, ob Du wirklich schwanger bist. Warum also schon jetzt mit den Flügeln schlagen.... Klär das erstmal ab.
Und dann hast Du nochmals ca. 38 Wochen Zeit, Dir eine Taktik zu überlegen.
Mit Krebs-, Schilddrüsen- und Herzleiden erledigt sich die Sache allenfalls am ehesten von selber, so schlimm das jetzt auch klingen mag.
Aber ein gesundes Kind abtreiben wegen eines kranken Hundes? Never! Den Hund vorsorglich einschläfern, wenn er jetzt stabil ist? Auch nicht! Also: Abwarten und ruhig bleiben.

Alles Gute! #winke Dani

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Hallo!

Eigentlich ist es zu früh, wirklich was zu sagen.

Was sagt denn der Tierarzt in Sachen Gesundheitszustand des Hundes? Wenn schon Krebs vorhanden ist, dann klingt es ja nicht unbedingt so, als ob der Hund in einem halben Jahr immer noch schmerzfrei bei bestem Wohlbefinden leben würde. Da müsstest Du dann so oder so überdenken, ob Einschläfern nicht besser wäre, als mit vielen Schmerzmittel ein paar Wochen zu erkaufen, die mehr schlecht als recht verlaufen. Einfach aus eigener Erfahrung bin ich eher fürs frühere Einschläfern als unendlich lange zu warten, weil diese Zeit oft nicht mehr wirklich "gut" ist, sondern maximal "erträglich" mit vielen Tierarztbesuchen etc., gute Zeiten kommen dann gar nicht mehr. Ob es das wirklich wert ist, da habe ich einfach Zweifel.

Wie stehst Du denn an sich zu dem Kind? Ja, du hast nie Kinder geplant, aber wie fühlst Du jetzt, wo die Frage eben nicht mehr heißt "plane ich eine Schwangerschaft?" sondern die neue Frage wäre "darf dieses Kind, das bereits da ist, dessen Herz schon schlägt, zur Welt kommen?" Das ist einfach eine ganz andere Frage.

Es ist natürlich Deine Entscheidung, ob Du das Kind bekommen willst, aber ganz ehrlich, von einem Hund, dessen Gesundheit sowieso schon eher schlecht als recht ist, würde ich die Entscheidung nicht abhängig machen. Wenn Dir der Hund aber als Vorwand und Entschuldigung ganz recht ist und du sowieso eher zum Abbruch tendierst, dann spar dir die Ausrede und sei lieber wirklich ehrlich zu Dir selbst. Alles andere hinterlässt nur Schuldgefühle.

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Hi,

ich würde auch erst einmal abwarten ob ihr euch der Situation überhaupt stellen müsst.

Und sollte es so sein, dann würde ich mit meinem Tierarzt das Gespräch suchen (ich kenne meinen seit sehr vielen Jahren). Ihn könnte ich fragen was "Sinn" macht, wie er handeln würde.

Ich persönlich würde einen Hund mit dieser Geschichte nicht mehr vermitteln (es sei denn, es gäbe jemanden der den Hund sowieso kennt und schon betreut hat) und eventuell über eine Euthanasie nachdenken.

Gruss Ornella

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1. Frage:
Willst Du das Kind, wollt ihr das Kind - ganz unabhängig vom Hund?

2. Frage:
Wie sind die gesundheitlichen Aussichten Deines Hundes?

Je nach Schwangerschaftsverlauf kann es ja schon lange vor der Geburt dazu kommen, dass Du auf Hilfe für Deinen Hund angewiesen bist, weil Du Bettruhe halten musst oder gleich ganz im Krankenhaus bist... gibt es da jemanden, der mit ihr gehen kann?
Wäre ein gezieltes Training mit der Hündin eine Option? Entweder in Richtung "absoluter Gehorsam" oder in Richtung "Frustrationstoleranz hochsetzen"? Noch habt ihr ja Zeit...
Und alles ist natürlich abhängig von der Gesundheit Deiner Hündin.

Es gibt im übrigen Vereine und Trainer, die sich ganz explizit auf die Resozialisierung (und ggfs Vermittlung) schwieriger Hunde spezialisiert haben - allerdings gäbe es das nicht umsonst... vielleicht eine Option, wenn ihr alleine nicht weiter kommt und die Gesundheit doch ganz okay ist...

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Danke für die Rückmeldung.

Würde ich das Kind wollen? Ja, ich denke schon. Ich habe eigentlich immer gesagt, ich tu alles damit nichts passiert und wenn doch, ist es halt so.
Mein Freund wird sich jedenfalls sehr freuen...

Zur Hündin:
Sie ist aktuell gesundheitlich stabil, meint die Tumore wachsen nicht weiter. Die rassetypische Herzkrankheit, naja, die Werte sind gut, trotzdem kann sie morgen tot umfallen (wie jeder angehöriger ihrer Rasse).
Schilddrüse ist soweit nicht tragisch. Laut TA kann sie auch noch fünf Jahre rumrennen, oder halt morgen eingeschläfert werden müssen.

Thema Training: Über absoluten Gehorsam führen wir sie draußen. Das klappt gut, ist aber reines Management.
Ich hatte mit mehreren Trainern gesprochen (alles Fachleute für das Thema), da geht keiner ran. Problem ist, sie ist völlig neutral bis sie explodiert. Mit Maulkorb passiert gar nichts. Ein sicheres Training mit Kindern ist da nicht möglich.

Mit dem Hund spazieren gehen würde mein Freund übernehmen. Das wäre das kleinste Problem.

Ja, ich denke, abwarten wäre das sinnvollste. Wenn die Katze ausm Sack ist, werde ich mal unter den Hundlern umhören, vielleicht haben die ne Idee.

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Könnt ihr jetzt schon anfangen mit Türschutzgittern im Haus zu arbeiten - also jeden Raum zusätzlich durch besagte Gitter schützen, den Hund dran gewöhnen, dass er auch öfter ohne Dich/Euch im Nebenraum bleiben muss, euch aber sehen/riechen kann?
Klemmgitter halten nicht mal einem lediglich mäßig aufgeregten 20kg Hund stand, also am besten anbohren und das anspringen der Gitter zum absoluten Tabu erklären.
Wenn ihr kein neues Zuhause findet, wird Managment die einzige Option sein, genau wie draussen.

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Abtreiben und/oder einschläfern sind keine Optionen. Ebenso wenig wie eine Vermittlung. Das der Hund Kinder angeht sehe ich jetzt nicht so als Problem, da es fremde Kinder sind. Hunde merken sehr wohl, das Frauchen schwanger ist und das Baby dann zu dir gehört. Natürlich darf man NIE Hund und Kind allein lassen, aber man kann trotz Baby mit Hund trainieren. Ist natürlich alles eine Frage der Organisation. Lass es auf dich zukommen, da der Hund sehr sehr krank ist - es ist ja fast noch ein Jahr zeit - wer weiß was bis dahin passiert.

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Dass der Hund "merkt" dass das Kind zu Frauchen gehört und deshalb okay ist, ist vermutlich der Grund, warum meistens Kinder in der Familie gebissen werden...

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Das ist ja eine Antwort! :-[ Du scheinst dich ja wunderbar mit Hunden auszukennen. Wir hatten schon immer Hunde und noch nie wurde jemand gebissen und wir hatten alle Rassen ROTWEILER TERRIER SCHÄFERHUND LABRADOR PITBULL!!!

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Weder das Kind kann abgetrieben werden, mit der Begründung, dass der Hund Kinder hasst,

noch darf ein Tierarzt einen Hund einschläfern, nur weil ein Kind kommt.

Du wirst mit der Situation zurechtkommen müssen. Ich würde abwarten.

LG

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Klar kann ich das Kimd abtreiben... mein Körper, meine Entscheidung.

Ein Hund aus Verhaltensgründen einzuschläfern ist in D ebenfalls vollkommen zulässig.

Danke für die emphatische und fachkorrekte Antwort minimoeller. Das brauche ich jetzt...

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Beides ist rechtlich und moralisch in Ordnung.
Um mal beim Hund zu bleiben: Einen gefährlichen Hund zu führen, der ohne Vorzeichen zubeisst, erfordert ein extrem gutes Managment und wenn das dann doch mal schief geht, dann ist das Geschrei gross. Wenn man also zum Tierarzt geht und die Situation schildert (Gebrauchshund, Deprivationssyndrom, Beisshistorie) dann werden die sich nicht weigern.

Und bis zur 12. Woche dürfte sie natürlich abtreiben, völlig egal ob das Kind nur grade nicht passt oder ob sie nächstes Jahr auf Malle Urlaub gebucht hat oder weil das Geld nicht reicht oder weil sie den Hund nicht euthanasieren will/kann.

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Gesetzt dem Fall du bist schwanger, dann ist es immer noch ein himmelweiter Unterschied, ob es fremde Kinder sind, oder das eigene, für den Hund wird es ein weiteres Familienmitglied sein und da sie in der Hierarchie ganz unten steht in eurem Rudel, wird sie das Kind auch als ranghöher betrachten. Was natürlich nicht heißen soll, dass ihr das Baby allein mit dem Hund lasst, aber du sagst ja selbst, dass sie nicht leicht händelbar ist. Ich würde ach sagen, warte erstmal ab, was der Arzt sagt und dann haben sowohl du und der Hund rund 40 Wochen Zeit, mit der Schwangerschaft zu wachsen, deine Hormonausdünstungen bekommt sie ja schon mit, ganz so überraschen wird es sie also nicht. Der Papa soll dann nach der Geburt gleich etwas getragenes vom Baby mit nach Hause nehmen (am besten eine Windel :)), damit der Geruch des Babys nicht ganz neu ist.

Die Idee mit den Türschutzgittern finde ich im Übrigen sehr gut, sollten aber in Hinblick auf die Hundegröße und damit zu erwartende Körperkraft verschraubbar sein und nicht nur klemmbar.

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Hallo!

Wenn Du schon längere Zeit im Tierschutz und/oder Hundeforen unterwegs bist, kannst Du da auch Dein Gewicht nutzen. Wenn ein Stammuser sich aus absolut nachvollziehbaren gründen von Tieren trennen muss, dann hilft die Community immer zusammen. Es wird ja wohl einen einzigen geben, bei dem es zuverlässig keinen Kinderkontakt gibt, und der eben weil Du es bist den Hund nehmen könnte - insbesondere wenn Du ggf. anbietest, bei Tierarztkosten weiter zu helfen etc.

Das wäre letzten Endes wahrscheinlich in diesem Fall die beste Lösung. Schließlich bleibt ein Baby ja auch nicht klein, sondern wird zum Krabbelkind, später zum Kindergartenkind, das man noch weniger leicht begrenzen kann, das aber immer noch seine Impulse zu schlecht kontrollieren kann, um zuverlässig mit Hunden umzugehen.