Stillen ist ja so (un-)gesund? Zumindest für Mama?

Hallo urbia-Mamis,

ich fange langsam wirklich an zu zweifeln:

Also erst einmal: Ich bin 40, meine Kinder sind fast 4 und 1. Ich habe mich mit einem zu schnellen und intensiven Wiedereinstieg in den Beruf und meinen Ansprüchen etwas übernommen, so dass ich auf Burnout krankgeschrieben bin.

Ich nehme leider auch immer mehr ab (wieder gut 10 kg in den letzten 3 Monaten, BMI ist heute bei 20, also noch im grünen Bereich, aber langsam dürfte es echt aufhören).

Nun liegt mir meine Ärztin seit Wochen in den Ohren, dass ich Abstillen soll, weil es zu sehr an meinen Kräften ziehen würde und sie mir sonst nichts verschreiben könnte. Was mich am Abstillen hindert: Vor allem, dass es zu sehr an meinen Kräften ziehen würde, mich nachts mit der Kleinen darum zu streiten, ob sie die Brust bekommt oder nicht. Ich hab einfach das Gefühl, es ist mir zu anstrengend, das jetzt durchzuziehen.

Jetzt war ich bei meiner Gyn, weil ich einen blöden Ausfluss habe, und was bekomme ich zu hören: Das Scheidenmilieu ist nicht in Ordnung. Das läge vor allem am Stress und - ratet mal - am Stillen. :-( Das hat mich wirklich umgehauen, weil meine Gyn sonst sehr pro stillen ist und es auch gut fand, dass ich die Große 27 Monate lang gestillt habe.

Gibt es hier jemanden, dem es ähnlich geht oder ging? Was macht Ihr / habt ihr gemacht?

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Du weißt doch woran es liegt, oder? ;-)

Am Job- bzw. dass du dich damit übernommen hast.

Kannst du da kürzer treten in Zukunft?

Man kann dir sehr wohl etwas verschreiben, der Arzt müsste sich nur informieren, was stillkompatibel ist und das ist den meisten leider zu aufwändig :-(.

Das Scheidenmilieu kann man mit Joghurt wieder aufbauen. Weiß deine Gyn um deinen Stress in der Arbeit?

Erst wenn DU denkst, es liegt am Stillen, dann still ab.

lg
sparrow

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Danke. :-)

Das Jobproblem ist so gut wie gelöst, ich wechsel einfach noch mal in einen etwas anspruchsloseren Job und mache nur eine halbe Stelle für die nächsten 1-2 Jahre.

Nein, ich selbst empfinde das Stillen alles andere als belastend, eigentlich empfinde ich es eher als Entlastung, weil ich die Kleine damit in sekundenschnelle ruhig bekomme, wenn ich Ruhe brauche. Das Wundermittel Brust ist halt nicht ersetzbar. :-D

Ja, meiner Gyn habe ich davon erzählt.

Wenn das Problem mit der permanenten Gewichtsabnahme nicht wäre, wäre ich auch gar nicht ins Zweifeln gekommen (bei der Großen hab ich ja auch nicht durchs Stillen abgenommen), aber irgendwie - brauchte ich wohl gerade mal wieder jemanden, der mir sagt, dass es schon ok ist. Vielen Dank dafür!

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Wenn du jetzt krank geschrieben bist und dir Ruhe gönnst, dich nicht wegen des STillens bekloppt machst, wirst du auch wieder zunehmen.
Manchmal ist halt alles zuviel und der Körper beginnt zu streiken.

Stille weiter und mach dir Joghurt-Tampons ;-)

lg
sparrow

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Klar, liegt sicherlich alles am Stillen! :-p
Ich glaube, manche Ärzte machen es sich zu einfach. Selbst habe ich es zwar noch nicht erlebt, aber schon oft hier gelesen: Mama zeigt Mangelerscheinungen - liegt am Stillen. Mama ist körperlich erschöpft - liegt am Stillen. Kind hat schlechte Zähne - liegt am Stillen. Kind verhält sich extrem anhänglich - liegt am Stillen.

Wenn du wegen eines Burnout-Syndroms krankgeschrieben bist, ist es ja durchaus vorstellbar, dass sich dein Scheidenmillieu stressbedingt verändert hat. Aber warum soll denn der Stress am Stillen liegen? Beim Stillen wird auch im Körper der Mutter das Hormon Oxytocin freigesetzt. Lies mal, was das ist: http://de.wikipedia.org/wiki/Oxytocin
"Das Neuropeptid erhöht nicht nur den Milchfluss beim Saugen des Säuglings, sondern beeinflusst – zusammen mit dem Rückgang des Stress-Hormons Cortisol – die Stimmung der Mutter: „Es verschafft angenehme, manchmal sogar lustvolle Gefühle. (…)"
Ich denke auch, dass es kräftezehrender wäre, mit meinem Kind nachts zu streiten, ob es stillen darf oder nicht. Und wenn deine Ärztin nicht weiß, was sie dir verschreiben soll, dann sollte sie sich mal bei embryotox informieren.

Ich weiß ja nicht, wie dein Alltag so aussieht, aber ich denke, du brauchst vielleicht weniger Medikamente und dafür mehr Ruhe, Entspannung und Unterstützung (auch beim Stillen). :-)

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"Oxytocin verringert den Blutdruck und den Kortisolspiegel, wirkt sedierend und kann zu Gewichtszunahme und verbesserter Wundheilung führen"

Wie toll! Das zeige ich ihr! #huepf

Vielen Dank für die Ermutigung, genau das wollte ich hören! :-)

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Hallo,

da Du ja weißt woran es liegt, versuch da einfach kürzer zu treten. Klar, zehrt Stillen an den Kräften, also musst Du Dir etwas suchen wie Du wieder zu Kräften kommst.

Ich hatte, als meine Zwillings ca. 3 Monate alt waren Gallenkoliken. Fast zwei Wochen wusste keiner was genau war, aber viele Ärzte in der Notaufnahme wollten mich überreden abzustillen. Ich habe mich geweigert, da ich entscheiden wollte wann ich abstille und nicht fremdbestimmt werden wollte. Die Schmerzen waren höllisch, aber ich habe keine Medikamente genommen. Schließlich hat mir mein Hausarzt eine Einweisung ins KH gegeben und ich bin in das KH, wo ich entbunden haben. Dort hat keiner von Abstillen geredet...zuerst wurden die Gallensteine und dann in einer OP die Gallenblase entfernt und ich habe anschließend weitergestillt.
Was ich Dir mit meiner Geschichte sagen möchte ist, dass es fast (!) immer andere Wege gibt.

Wünsche Dir alles Gute!

LG

kleiner #hasi mit Zwillingsjungs (fast 2 J)

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Whow, Respekt! Ich weiß nicht, ob ich das geschafft hätte!

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Danke. Leicht war es nicht. Mit frischer OP Narbe immer wieder abpumpen...meine Kinder nur 1x am Tag kurz sehen...aber es hat sich gelohnt!!!
Da ich nie voll stillen konnte (hatte ja zwei, da hat die Milch leider nicht gereicht), war es mir sehr wichtig ihnen wenigstens die Milch zu geben, die ich hatte.
Du schaffst das schon!!!

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Hallo!

In so einer Situation finde ich es wichtig, dass Du auf DICH hörst. Wenn Du abstillen möchtest, dann mache das, wenn es die für Dich richtige Entscheidung ist. Nicht, weil es Dir jemand nahelegen möchte. Wenn Du voll dahinter stehen würdest, hättest Du die Kraft, auch nachts mit der stressigen Situation durch das Abstillen umzugehen. Wenn Du Dich aber halbherzig für´s Abstillen entscheidest, wird es schwierig....und aus meiner Sicht unnötger Stress.
Ich habe meine Söhne lange gestillt und mein kleiner Sohn hat sehr lange morgens gegen fünf Uhr noch bei mir getrunken. Die Mahlzeit war sicher überflüssig - aber ich hatte nicht die Energie, nachts kleine "Kämpfe" auszufechten. So haben wir irgendwann den passenden Zeitpunkt gefunden und es lief völlig problemlos.

Das Stillen hat Einfluss auf das Scheidenmilieu (laut meiner Gyn.), aber das ist nichts krankhaftes. Wenn dann Die Abwehr z.B. durch Stress zusätzlich geschwächt wird, kann es z.B.

Du schreibst selber, dass Du Dich durch den intensiven Einstieg in Deinen Beruf und Deine hohen Ansprüche übernommen hast. Aus meiner Sicht ist das eher der Auslöser für Deine derzeitige Situation und nicht das Stillen. Vielleicht gibt es da Möglichkeiten, das Pensum zu reduzieren oder auch den Anspruch auf Deine eigene Leistung etwas zu reduzieren.

Ich wünsch Dir viel Kraft, um einen guten Weg für Dich zu finden!

LG Silvia

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hallo!

oh ja, würde ich nicht stillen, könnte ich fliegen ;-)

seit der geburt meiner tochter erzählen mir sämtliche ärzte zu denen ich ging, dass ich abstillen soll. damit machen sie sich nämlich mit einem dummen satz aus einem "problempatienten" einen unkomplizierten durchschnittsfall.

was das beste für das kind und ja, auch für die mutter ist, interessiert dabei leider niemanden. und ich war bei einer ganzen reihe ärzte seither (rückenprobleme, ungeklärte durchfälle etc... von darmspiegelung bis physio war alles dabei ;-)) und hörte überall dasselbe.

ich wiege auch fast 15 kg weniger als vor der schwangerschaft. na und? weniger soll es bitte auch bei mir nicht werden, aber ich bin fest davon überzeugt, dass mein körper es nicht zulassen wird, dass ich durchs stillen verhunger.

lass doch mal ein blutbild nehmen und guck dir deine werte an. vielleicht hast du einfach nur probleme mit dem eisen oder mit der schilddrüse.

irgendwann wird die gewichtsabnahme aufhören und wenn nicht, wird irgendwann das stillen aufhören... ganz von alleine ;-)

liebe grüße und alles gute
hopsdrops + emily, 15 monate

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Hallo pegsi,

es wurde ja eigl schon alles gesagt. Nur noch 2 Anmerkungen:
- Was will der Arzt dir denn gegen Stress und Überlastung im Job/Alltag verschreiben ?
- Was, wenn es dir nach dem Abstillen genauso schlecht geht und du dann auch noch traurig darüber bist, nicht mehr zu stillen ??? Kann der Arzt dieses Risiko absehen?

Still nur ab, wenn DU das willst!

LG

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Also ich sehe es nicht ganz so wie die anderen. Ich habe nur 3 Monate gestillt weil ich ständig krank war. Habe sämtliche Infekte mitgenommen die irgendwo vorbei kamen. Teilweise mit 40 Grad Fieber u.s.w.. Dadurch wurde meine Milch weniger und ich habe dann abgestillt. Klar hätte ich ihn ständig anlegen können, aber meiner Gesundheit hätte es nicht gut getan. Die Milchproduktion kostet den Körper viel Kraft die er nicht fürs gesund werden verwenden kann. Was nützt dem Kind ne ständig kranke Mutter. Das wichtigste an Muttermilch hat dein Kind bekommen. Man ist ja nicht nur Mutter und muss in so wichtigen Sachen wie die eigene Gesundheit auch mal an sich denken.

Meine Meinung, entscheiden musst Du.

Alles Gute für Dich.

LG Guitti + Adrian 25 Wochen