Ich möchte abstillen und fühle mich furchtbar deswegen

Hallo,

mein Kleiner ist jetzt 11 Tage alt und ein absolutes Wunschkind. Ich liebe es, ihn zu stillen, wollte es wirklich von Herzen immer gern tun, aber es geht einfach nicht mehr.

Die Geburt war schon kein so optimaler Start...ich habe sehr viel Blut verloren, konnte die ersten anderthalb Tage nicht mal aufstehen und hatte einen Blutdruck von 55/39, der sich erst am Tag nach der Geburt langsam erholte...habe ihn jedoch so unendlich oft angelegt, aber es wollte sich lange kein Milcheinschuss einstellen.

Etwa 15 - 20 verschiedene Hebammen und Schwestern haben mir pausenlos die Brustwarzen ausgedrückt, um das Kolostrum zu gewinnen und zu stimulieren - zudem habe ich angelegt und gepumpt, was ich auch immer noch tu, aber es ist nichts zu machen, meine Milch reicht einfach hinten und vorne nicht aus. Ich habe pro Tag nur etwa 200 - 250 ml Milch. Mein Baby braucht aber das doppelt bis dreifache. :-(

Noch dazu kommt, dass er fast immer, sobald er die Brust richtig hat, einschläft, nach spätestens 5 Minuten, meist sogar nach 1 - 2 Minuten und er ist durch nichts aufzuwecken - die ersten 2 Tage war er auch deswegen wohl ziemlich schwach...obwohl man ihm dann das Kolostrum mit dem Löffel fütterte und er ab Tag 2 Flaschennahrung zusätzlich bekam.

Dann ist es auch so, dass er, sobald ich ihn anlege, entweder sofort losbrüllt und dann richtig zubeißt - was höllisch weh tut oder dass er, wenn er merkt, dass nicht sofort die Milch kommt oder er nicht auf Anhieb die Brust richtig im Mund hat, ebenfalls brüllt und sich teilweise binnen Sekunden richtig in Rage brüllt.

Er tut mir so leid...ich möchte/wollte so gerne stillen - aber er ist fast immer so außer sich und gestresst - je öfter ich ihn anlege, desto schlimmer wird es. :-( Dass es mal klappt, passiert nur 1 - 2 Mal pro Tag und dann schläft er sofort ein...

Und ich halte es auch nicht mehr aus...das Pumpen macht mich fertig...wenn es nur die Bisse und das Gekneife in die Brustwarzen wären, das wäre nicht so das Problem, aber alles zusammen...aber gleichzeitig sucht er wie verrückt nach der Brust nach jeder Flaschenmahlzeit...und wühlt mit der Nase herum. Ich will ihm doch so gern geben, was er sucht, aber dann endet es meist nur wieder in lautem Gebrüll und einem total gestressten Baby mit hochrotem Kopf...und/oder sehr stark schmerzenden Brustwarzen.

Er tut mir so leid...verhungert mir entweder an der Brust oder brüllt sich in Rage...und dann heißt es immer, ich solle so oft anlegen, wie es geht. Aber ich stresse mir das arme Kind doch total kaputt. Ich will das nicht. Und jetzt immer und immer weiter pumpen, möchte ich auch nicht, das macht mich nervlich kaputt. Ich hatte erst im Krankenhaus mehrere Nervenzusammenbrüche und gehe seitdem in eine psychiatrische Gesprächstherapie...

Ich möchte also abstillen...nur wie? Und ist das die richtige Entscheidung? Schließlich möchte ich ihm nicht zumuten, jetzt monatelang mehrmals täglich erfolglos nach der Brust zu suchen. Hört diese Suche denn nach dem Abstillen bald auf? Schnuller, Finger beruhigen ihn keineswegs. Ich hab das Gefühl, er will die Brust vor allem nach der Flasche zum Kuscheln/Einschlafen - was ich ihm ja auch gerne geben möchte, wie gesagt, aber so stresst er sich doch nur...und ich auch. :-(

Was soll ich machen? Wie kann ich ihn sanft von der Brust wegkriegen und abstillen, ohne dass er dauerhaft verzweifelt nach der Brust weitersucht?

Eine Hebamme habe ich...ebenso wie eine zusätzliche Begleitung durch Hebammen, Sozialarbeiter und Psychologen...und ich werde die auch beim nächsten Termin am Freitag fragen, wie ich abstillen kann und so weiter...aber ich dachte, ich frage auch hier mal..

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Hey,

das hört sich schlimm an. Ähnliche Probleme hatten wir beim stillen auch.
Schon nach dem ersten Tag waren meine BW so wund, dass ich einen halben Tag pausieren mußte. Als ich aus dem KKH kam habe ich erst mal so lange gepumpt, bis meine BW komplett abgeheilt waren.

Danach ging der Teufelskreis erst richtig los. Brustschreiphasen, zu wenig Milch etc.

Ich hatte mich dann dazu entschlossen erst zu stillen und dann den Rest mit der Flasche zu geben. War für mich in Ordnung, dadurch konnte ich die Milchmenge aber nicht erhöhen.

Ich habe mich irgendwann an die La Leche Liga gewand. Leider war es für uns zu spät. Auch wenn du schon viel Unterstützung hast, würde ich dir empfehlen dich an diese Damen zu wenden. Nach meiner Erfahrung wissen die tatsächlich was sie tun.

Ich hatte eine gute Hebamme aber leider reichte ihre Erfahrung nicht aus.

Und wenn du dich zum abstillen entscheidest, das ist nicht schlimm. Auch für mich war die Entscheidung sehr schwer. Ich habe es langsam gemacht. Jeden Tag einmal stillen weniger und so war es für mich nicht so schlimm.

Es bringt nichts, wenn ihr euch zum stillen zwingt aber ihr beide darunter leidet. Es muß euch beiden gut gehen.

Reicht es nicht, wenn du ihn nach der Flasche nur auf die Brust legst ohne anzulegen?

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Hey,

vielen Dank für deinen Rat und Zuspruch. Ich hatte ein wenig Angst, hier feindlich angegangen zu werden, weil ich das alles nicht mehr so will. Aber davon ist ja keine Spur zu lesen gewesen. :-)

Also meistens will er anscheinend nur nuckeln...manchmal klappt das Anlegen, manchmal genügt ihm der kleine Finger. Aber nur auf die Brust legen reicht ihm nicht, er will schon an etwas saugen. Nuckel/Schnuller haben wir probiert, aber den ignoriert er konsequent. ;-)

Aktuell klappt es so ganz gut, er trinkt ja sowieso so gut wie nichts aus der Brust, also ist es wohl auch nicht schlimm, wenn ich nur wenig Milch habe...und wenn die Brüste hart werden, pumpe ich ab. Das ist aktuell 3 mal am Tag.

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Liebe Yulara,

willst Du 100% abstillen? Wenn nein, lass Dir dringend von La Leche League helfen, ev wäre ein Brusternährungset etwad für Dich.

Leider nur kurz.
Muss bald weg

Grüsse
Susa

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Huhu, danke schonmal! Der Name La Leche League ist mir irgendwie ein Begriff, ich werd das mal ergooglen...

Naja, ganz abstillen nicht...ich will ihn an der Brust gern beruhigen können...denn er trinkt ja eh nicht. ;-) Ich glaube, meine Brüste enthalten Lorazepam oder so...wirklich...sobald er richtig angedockt ist und 2 - 3 mal gesaugt hat, fallen ihm schon die Augen zu. Ich glaube nicht, dass es an Ermüdung durchs Saugen kommt, denn er kann stundenlang (wirklich stundenlang) am Stück an meinem kleinen Finger saugen und dann ne halbe Stunde später trotzdem seine Flasche austrinken. So lange Finger-Saug-Sessions kamen zum Glück erst 1 - 2 mal vor, ich weiß nämlich auch nicht, ob das so gut ist...meist genügen auch da ein paar Minuten bis er eingeschlafen ist. Aber vorgestern hat er sich so in Rage gebrüllt...Brust ging nicht (Wutgebrüll...da war kein Anlegen möglich trotz x Versuchen mit gut Zureden), gegessen hatte er, Windel war frisch, Singen, Spieluhr, wiegen, tragen, Fliegergriff, Bauchmassage hat alles nur zu noch mehr Wut geführt...da gabs den Finger und auf einmal war er zufrieden. #kratz Da hat er dann ne gute Stunde dran gesaugt, dann gings noch mal an die Brust (und es klappte auf einmal...) und 2 Minuten später fiel er in komatösen Schlaf.

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Hallo Yulara,

Wende dich bitte an das Stillforum stillenundtragen.de, die können dir helfen.

Lg Kathrin

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http://www.stillen-und-tragen.de

Das ist die Internetseite.

Lg

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Danke sehr. #herzlich

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Ich hatte große Probleme beim Stillen und habe alles versucht. Da ich es aber nicht aufgeben wollte, habe ich einfach beides gemacht. Stillen und Flasche. Es hat immerhin 8 Monate geklappt und dann wollte er die Brust nicht mehr.
Lass dich auf jeden Fall beraten und dir helfen, aber letztendlich zählt das, was euch beiden am besten gut tut. Das kannst nur du herausfinden und entscheiden.

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Und dann heißt es immer wieder, jede Frau könne voll stillen und die Brust produziere immer so viel, wie das Baby braucht. :-(

Ich denke nicht, dass es uns auf Dauer gut tut, wenn ich auf Teufel komm raus stille...Beruhigungsstillen/nur nuckeln scheint ihm zu genügen...es ist mir wichtig, dass er zufrieden ist...

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Stimmt ja nicht, nicht jede Frau kann es. Das sagen meist die, bei denen es klappt.#augen

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Hallo,

Du hast ja schon einiges an Hilfe. Zusätzlich würde ich dir raten dir eine geschulte Stillberaterin zu suchen. LaLecheLiga und AFS machen dies kostenlos und unverbindlich und auch telefonisch. Schau mal hier :

http://www.lalecheliga.de/

http://www.afs-stillen.de/

LG und alles Gute

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Danke sehr. :-)

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Hallo Yulara,

Was Du schreibst, haben mein Kleiner und ich vor rund acht Monaten durchgemacht. Es war echt nicht einfach, aber nach drei Monaten war die Hürde geschafft.
Vorher gab es immer die Brust und hinterher PRE. Endloses Abpumpen und teils blutige Brustwarzen, Brustentzundung, Abszess... Ich wollte unbedingt stillen und hab mich mit Unterstützung der LaLecheLiga durchgeboxt. Verstehe aber wirklich jeden, der das nicht will! Lass Dich dort beraten. Was mir noch geholfen hat, war das Stillbuch von Hannah Lothrop ( sorry ist grad nicht in Reichweite, evtl. Falsch geschrieben). Bin in der Zeit meine eigene Stillexpertin geworden.
Seit mein Kleiner drei Monate alt ist, läuft es ohne Zufüttern. Inzwischen ist er acht Monate und wir haben eine wunderschöne Stillzeit, die sicher trotz Beikost noch einige Zeit andauern wird.

Vielleicht macht Dir das etwas Mut.

Hol Dir kompetente Unterstützung und nimm zugleich den Druck raus. Egal was Dein Baby bekommt, bist Du ne tolle Mama.

Alles Gute für Euch

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Ich danke dir vielmals für die lieben Worte! #blume Das macht wirklich Mut und es freut mich, dass es bei dir dann doch geklappt hat!

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Hallo yulara,

herzlichen Glückwunsch zur Geburt eures kleines Sohnes. Ich antworte dir mal, da ich fast identisches erlebt habe. Wenn du dich wirklich für das abstillen entschieden hast, wird dir das Forum hier keine große Hilfe sein.

Ich habe auch gepumpt und PRE zugefüttert. Wir hatten ebenfalls einen besch.. Start und ich habe heulend an der pumpe gesessen. Nach 3,5 Wochen habe ich es aufgegeben! Es hat einfach nicht geklappt (an alle die das jetzt denken: ja ich hätte es noch schaffen können voll zu stillen. bestimmt irgendwann..) und mir war elendig zu mute. Die viele Zeit und die vielen Nerven die ich an der Pumpe verlor - wer hätte sie mir wieder gegeben? Wie dem auch sei, ich hatte meine Gründe ebenso wie du sie hast. Wenn du noch genug Kraft und Willen hast: Wende dich wirklich an eine stillberaterin. Ansonsten bist du keine schlechte Mutter nur weil du dich dagegen entscheidest!

Zum abstillen: ich habe einfach die pumpabstände und die pumpdauer verringert. Ging ohne Probleme und war nach einer Woche erledigt..

Wenn du noch Fragen hast kannst du dich ja melden..

Liebe grüße
jada

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Hallo jada! Oh, wie schön, dich hier wiederzusehen. :-) Wir waren ja annähernd gleich weit und dein Söhnchen hatte es dann doch sehr eilig. ;-) Wie geht es dir und hast du die Geburt gut verkraftet?

Ich danke dir sehr für deinen Zuspruch und deine Unterstützung. Schade, dass es bei dir auch so besch... lief... :-( und von Freundinnen höre ich, ich müsse nur alle paar Minuten anlegen, dann klappt das schon. Von wegen...gestern und vorgestern hat Oscar jeweils 2 Stunden am Stück an meiner Brust gelegen und ab und zu mal genuckelt...und dazwischen geschlafen. Damit kann ich sicher meine Milchproduktion nicht auf einmal verdreifachen. Er schläft ja ständig dabei ein. Mich stört das überhaupt nicht, wenn ihm nuckeln genügt, ist das absolut okay für mich. Ich möchte nur, dass ihm nichts fehlt... zur Zeit kriegt er die ca. 180 ml, die ich pro Tag abumpe, mit der Flasche. Was er so nebenbei nuckelt, weiß ich nicht, in den meisten fällen kann es aber nicht viel sein. Kommt selten vor, dass er wirklich mal 15 - 20 Minuten am Stück wach anliegt und kräftig saugt. Vielleicht einmal alle 1 - 2 Tage. Und dann kriegt er den Rest eben so als Flaschennahrung...wir füttert Nestle NAN - und ihr?

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Ja leider hatte er es irgendwie eilig :( und lag anschließend ein paar Stunden auf ITS.. habe ihn erst Stunden nach der Geburt gesehen. Es war schrecklich und ich habe es nach wie vor nicht verarbeitet... das braucht auch noch viel Zeit. Bei dir lief es wohl auch nicht so gut. Oder?

Ich habe wie gesagt auch abgepumpt und die 400 ml verfüttert. Er hat aber schon früh deutlich mehr getrunken und ich wollte und konnte nicht mehr pumpen! es war alles sehr ähnlich wie bei dir... auch im Krankenhaus. Schrecklich oder? Es war sehr schwer und ich habe auch als ich endlich entschieden habe abzustimmen sehr viel geweint und die gut gemeinten Ratschläge habe ich auch bekommen.. Ich kann dir nur raten: egal was andere raten und sagen. Troff die Entscheidung losgelöst davon und sie wird richtig sein! Ich habe die Flasche inzwischen akzeptiert.. man kann auch die Flasche liebevoll geben und Bindung entsteht auch auf anderen wegen.

Wir füttern HIPP Bio Combiotik PRE.

Ich wünsche dir starke Nerven und viel Kraft und Selbstvertrauen bei deiner Entscheidung. Denk dran: es ist dein baby. eure individuelle und ganz persönliche Situation und Entscheidung. Niemand kann das nachfühlen bei dem das stillen gut klappt..