Wir stillen seit 19 Monaten...

Hallo liebe Mamis,

...und es fällt mir schwer die Stillbeziehung zu beenden. In der Schwangerschaft hatte ich die Vorstellung 6 Monate zu stillen. Als der Stillstart jedoch nicht so einfach war und ich darum kämpfen musste, merkte ich, dass es viel zu schade wäre das Stillen nach diesen 6 Monaten aufzugeben. Zumal die Zeit einfach an uns vorbeigerannt ist und die Milch war auch noch gut in Fluss. Das Stillen gab uns Ruhe und ließ die Zeit für einen Moment stillstehen. Wir genießen das bis heute. Außerdem war mir in der Schwangerschaft ja auch noch nicht klar welche Gefühle die Geburt und auch das Stillen auslösen. Man kannte die Bedeutung nicht, man konnte es sich ja nur vorstellen wie es wird. Also sagte ich mir, dass ich mindestens 12 Monate stillen werde. Mein kleiner Racker liebt die Brust. Wir sind einfach ein eingespieltes Team. Die Nächte waren sehr lange wirklich sehr anstrengend. Das haben wir irgendwann auch ohne abzustillen hinbekommen. Es verging der 1. Geburtstag und an abstillen war nicht zu denken. Also stillte ich weiter und sagte mir, spätestens mit 18 Monaten Stille ich ab. Im Umfeld musste ich mir immerwieder anhören, dass ich nicht loslassen kann, wie schlimm es ist ein so großes Kind zu stillen... man sagte mir, dass ich den Kleinen noch mit 18 stillen werde, wenn ich jetzt langsam nicht die Kurve bekomme... Man sagte mir, dass ich mir das Leben unnötig schwer mache und noch vieles mehr.
Mein kleiner Bär wurde 18 Monate alt und so überlegte ich immer intensiver wie ich denn wohl abstillen soll und werde. Mittlerweile habe ich eine gewisse Vorstellung dazu, sodass ich überlege wie das letzte Mal stillen bei uns aussehen soll. Und das löst in mir Traurigkeit aus. Warum soll ich auch etwas so schönes aufgeben? Weil die anderen der Meinung sind, dass es jetzt an der Zeit wäre? Nur um mein Umfeld zurfriedenzustellen?
Wiederum kenne ich auch Mamas, die mehrere Kinder haben und bei jedem Kind unterschiedlich lang gestillt haben. Sie gaben mir den Rat auf niemanden zu hören, außer auf uns. Das ist mir natürlich auch so klar, aber man fühlt sich oft verunsichert. Es ist eine begrenzte Zeit in unserem Leben. Es gibt Momente, die werden sich nicht mehr wiederholen. Es werden neue schöne Momente kommen, aber bis dahin genieße ich noch die Nähe zu meinem Kind bis wir beide bereit sind. Ich bin es, wenn er es sein wird...hoffentlich nicht erst mit 18 Jahren!

Egal, ob es ums Stillen, Schlafen oder die Ernährung geht. Alle anderen (Fachleute ausgenommen) wissen immer alles besser und wissen wohl auch immer am Besten, was für andere das Beste ist. Aber mehr gegenseitige Toleranz wäre wohl das Beste für uns alle!

Warum ich das schreibe? Musste mal raus und hier gibt es bestimmt Mamas, denen es ähnlich geht :-)


Viele Grüße
Sunshine

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Wow, sehr schön geschrieben. Ich stille zur Zeit mein 3. und letztes Kind. Wir genießen es beide. Er ist jetzt 7 Monate alt. Ich peile mit dem Abstillen den 2. Geburtstag an. Ich lass es einfach auf mich zukommen.

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Hey, ich finde es total schön, dass Ihr das macht. Ich habe gedacht wie Du, hatte dann anfangs Schwierigkeiten, Staus, Entzündungen,... Und fand es auch schade aufzuhören, es passte noch. Jetzt wird mein kleiner Mann 1 Jahr alt, ich musste spontan ins Krankenhaus, das war Zwangsabstillen... Ich würde an Deiner Stelle einfach weitermachen. Meine Cousine hat beide Kinder bis etwa 2 Jahre gestillt und es kaum einem erzählt, um den Sprüchen irgendwann aus dem Weg zu gehen. Unsere Situation kommt im Umfeld auch so an, als ob ich froh sein müsste, dass es jetzt endlich beendet ist. Ich bin nur traurig, weil ein natürliches Ende war es nicht.
LG und macht weiter so

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Entschuldige, per Handy falsch geantwortet

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Ihr entscheidet, wann ihr nicht mehr stillt - so lange dein Kind und du sich da einig seid, ist es doch okay.

Ich gehe mal davon aus, dass ihr nur noch nachts stillt? Oder auch noch über Tag? Mit 19 Monaten müssten dort doch alle Mahlzeiten ersetzt sein?

Es wäre nur zu überlegen - sofern doch noch über Tag gestillt wird - ob das mit z.B. dem Kindergartenbeitritt kolidiert. Die Brust geben die Kindergärtnerinnen nicht ;-)

Meine Schwiegermutter hat ihre Tochter 3 Jahre lang gestillt. Für mich persönlich undenkbar, aber das muss jeder selbst wissen.

Wir sind erst bei 10 Monaten und ich stille nur noch vereinzelt tagsüber (dann meist nur zum Mittagsschlaf) oder nachts, wenn ich selbst im Bett bin aus Bequemlichkeit ;-) (und weil ich stillen immer noch gut finde, aber Flasche geben auch)
In 4 Monaten können die Jungs in ihre frisch sanierten Kinderzimmer umziehen - dann brauchen sie hoffentlich nachts erstmal keine Nahrung mehr. Schauen wir mal.

LG von einer Zwillingsmami

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Mein kleiner wird eigentlich nur noch abends, nachts und morgens gestillt. Manchmal noch zum mittagsschlaf. Dazwischen gar nicht mehr. Es ist für ihn auch keine nahrungsquelle in dem Sinne.

Was die kita etc angeht, mache ich mir gar keine Gedanken und die würde ich mir auch nicht machen, wenn ich auch tagsüber noch stillen würde. Er ist ja auch mal bei der Oma oder mit dem Papa mehrere Stunden alleine. Die geben ihm auch keine Brust #rofl die kleinen sind da clever...

Mir ist zum Beispiel auch wichtig, dass er weiß, dass unterwegs oder wenn wir zu Besuch sind ebenfalls nicht gestillt wird. Er verlangt es aber auch nicht... Da ist alles um ihn herum viel interessanter.

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Huhu,

wir stillen seit fast 30 Monaten. Mittlerweile meist nur noch 1-2 Mal in 24h. Ich überlasse es meinem Sohn, wann er fertig ist. #verliebt

Bin gespannt. Wahrscheinlich werde ich das letzte Mal garnicht als solches erleben. ;-)

LG Jelinchen

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Am liebsten wäre mir, wenn ich auch nicht wissen würde wann ich das letzte mal Stille... Alles andere ist ein Abschied und Abschiede finde ich blöd. Ihr macht das super :-)

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Naja, unser Kleiner wird demnächst 3,5 J und wir stillen nach wie vor. Wasandere sagen ist mir mittlerweile - gelinde gesagt - Jacke wie Hose.

Unsere Gesellschaft ist was das Stillen betrifft
1. schlecht aufgeklärt
2. verhalten

Selbst die WHO empfiehlt nach wie vor explizit Stillen bis zum vollendeten 2. Lebensjahr - MINDESTENS. Natürlich insofern es für beide Seiten Okay ist.

Und für uns ist es nicht nur voll Okay, es erleichtert uns so vieles.

Auch unser Kind word sich abstillen, ohne Druck und ohne Zwang - so wie abertausende Kinder hier auf dieser Erde auch.

An einem Kind an Mamas Brust stört sich die Gesellschaft, aber an der Autowaschwerbung mit der Lady mot Glitzerstring und blanken Brüsten auf dem Stadtbus nicht? Da soll mir doch mal jemand sagen, was daran nicht verkehrt ist!

Wir machen daraus kein Geheimnis (mehr), denn die eigentlich völlig normale und gesunde Stilldauer von 2J + gehört nocht versteckt, sondern endlich mal etabliert. "Langzeitstillen" - dieses Wort alleine schon: was für ein Käse.

Bei uns in den Städten gibt es glücklicherweise immer mehr größere Stilltreffen, in welchen sich auch zunehmend Mütte mit längerer (durchaus völlig gesunden!) Stilldauer treffen.
Es ist traurig und ein Armutszeugnis was sich sogenannte "Langzeitstillmütter" von Außenstehenden anhören müssen: von "Schuld"-zuweisungen bis hin zu Vorwürfen und Verurteilungen. Selbst von Frauen: Schrecklich! Wir Mütter die länger als es chic ist Stillen müssen uns aber nicht verstecken, das Problem liegt definitiv nicht bei uns!

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Das hast du wirklich sehr schön geschrieben! Ich selbst stille nun seit 13 Monaten - an abstillen ist zur Zeit nicht zu denken! Sie liebt die Brust...
Mich würde aber interessieren wie ihr die ganz arg anstrengenden Nächte in den Griff bekommen habt? ich gehe wirklich auf dem Zahnfleisch da die kleine Maus maximal 2 Stunden in sehr sehr seeehr guten Nächten mal 3 Stunden ohne Stillen auskommt!
Es ist teilweise Beruhigungssaugen - teilweise aber auch richtige "Nahrungsaufnahme"...
ich würde mich sehr über eine Antwort von dir freuen :)

Liebe Grüße

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Hey :-) hier kommt meine Antwort...besser spät als nie.

Wir waren in einer schreiambulanz und haben uns helfen lassen. Man selber ist sich vllt nicht ganz so sicher was nun richtig und was vllt contraproduktiv...

Es war nicht so einfach etwas zu ändern. Zu mal eine Veränderung meistens Kraft kostet... Kraft, die man braucht aber durch die Müdigkeit nicht unbedingt hat. Gerade dann ist es gut da jemanden zu haben, der einen dabei unterstützt.

Mir wurde gesagt, dass der kleine zwischen 1 Uhr und 4 Uhr morgens einmal etwas bekommen muss, weil in der Zeit der blutzuckerspiegel fällt und sich viele Babys und Kleinkinder damit schwer tun. Und so hab ich dann entschieden, dass er zum schlafen gestillt wird, aber danach bis 1uhr nicht mehr... Auch wenn die Uhr 0:45h angezeigt hat, wurde er nicht gestillt. Erst nach 1h...wenn er wach wurde, dann wurde er anders beruhigt. Streicheln, summen, kuscheln und im schlimmsten Fall durch herumtragen. Das hat auch mal mehr und mal weniger gut geklappt. Danach stillte ich ihn nach weiteren 4-5h. Das machte ich davon abhängig, wann er zum ersten Mal wach wurde... War das um 1h, dann stillte ich ein weiteres Mal um 5 oder 6h...war das um 2, dann um 6 oder 7uhr usw. Natürlich nur, wenn er ein weiteres Mal auch gestillt werden wollte. Damit sind wir gut gefahren und nach 2 Wochen wachte er nur noch 2x nachts auf und keine 10x :-)

Es gibt aber auch jetzt immer mal eine Phase, da werden die Nächte unruhiger. Das ist aber normal...

Hoffe, dass ich dir helfen konnte.

Vg