Eine Frage an die Langzeit-Vollstillerinnen

Hi Ihr Lieben,

Jetzt stillen wir immer noch voll und die Kleine ist 7.5 Monate alt. Ich hab mir nie einen Plan gemacht, es hat sich einfach so ergeben und sie hatte bis jetzt kein Interesse an Brei oder Fingerfood. Kommt aber langsam, wir drücken ihr jetzt immer was in die Hand.

Trotzdem ersetzt das noch lange keine Stillmahlzeit.
Das Stillen ist so praktisch und geht so schnell, dass ich ehrlich gesagt wenig motiviert bin, es zu ändern. Schwiegermutter sagt nun, das Kind müsse doch schon viel mehr Brei bekommen, das sei viel zu lange und ich würde ihr was vorenthalten, wenn sie nichts zu essen bekommt (also anderes als Mumi).

Wie habt Ihr das denn gemacht? Systematisch mit Brei angefangen oder auch so lange laufen lassen, bis das Kind die Brust nicht mehr wollte?

Sie ist wohlgenährt und kerngesund, zu fehlen scheint ihr nichts. Wie lange könnte ich sie voll stillen? Habe mir da vorher nie Gedanken drüber gemacht. Brauchen tun die Kleinen eigentlich nichts ausser Muttermilch im ersten Jahr, oder doch?

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Ich bin zwar keine Langzeit-Vollstillerin, aber ich antworte trotzdem mal 😃.
Ich finde, du machst das gut. Ihr bietet ihr ja immer wieder was an und wenn sie will, wird sie schon zugreifen. Wir haben tatsächlich systematisch mit Brei angefangen (mit 20 Wochen), hatte ich mir anders vorgestellt. Ich wollte eigentlich noch einen Monat länger ausschließlich stillen. Aber der Kleine hatte alle Reifezeichen und ich hatte den Eindruck, dass er es braucht und will. Ergebnis: Kind isst wie ein Scheunendrescher. Wichtig ist doch, auf das einzugehen und sensibel dafür zu sein, was die Kleine braucht und nicht irgendwelchen Plänen zu folgen. So sehe ich das. Und das machst du ja genauso. Lass dir keinen Stress machen von den selbsternannten Expertinnen in der Familie. 😉

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Ich stand genau vor der selben Situation: In meinem Umfeld haben alle Mütter schon mit Beikost begonnen, meine Mutter und Schwiegermutter haben auf mich eingeredet, dass Kind bräuchte doch jetzt endlich mal etwas gehaltvolleres als Milch. Habe dann meinem Baby etwas Avocado zum probieren gegeben, mit dem Ergebnis, 20 Minuten Dauergebrüll und Unzufriedenheit.

Hatte dann letzte Woche ein sehr erhellendes Gespräch mit meiner Hebamme, die auch Ernährungsberaterin ist und wir sind die Reifezeichen durchgegangen, mit dem Ergebnis, mein Baby ist noch gar nicht so weit.

Dann hat sie mir etwas sehr wichtiges mitgegeben: Beikost heißt Beikost, weil es zusätzlich zum vollen Stillen angeboten wird. D.h. ich werde das erste Jahr voll stillen und erst Beikost anbieten, wenn mein Kind dazu bereit ist. Ich werde auch nach Anraten meiner Hebamme direkt mit "richtigem" Essen anfangen und kein Brei kochen (wir haben die verschiedenen Vor und Nachteile erörtert und ich habe mich dafür entschieden).

Voll stillen kannst du das ganze erste Jahr. Wie gesagt, auch wenn du anfängst Beikost zu geben, ist dies quasi nur ein Snack (landet wohl eh nicht so viel im Magen, da viel auch daneben landet).

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Hallo 🤗
Meine Tochter hat mit 13 Monaten angefangen, sich langsam an Essen zu gewöhnen, so lange wurde sie eigentlich voll gestillt 🤷🏼‍♀️ sie ist ein kleiner Mops und quietschfidel.
Ich hab mir da nie Sorgen gemacht und mich auch nicht stressen lassen. Ich wollte sie auch nicht zwingen 🤷🏼‍♀️
Natürlich hab ich den Kinderarzt gefragt, ob das in Ordnung ist und er fand es klasse.

Wenn es für dich in Ordnung ist, dann lass es so laufen 🤗

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Lass dich nicht verunsichern 😊 du richtest dich nach dem Tempo deines Kindes und damit machst du alles richtig.

Uns ging es genauso. Viele Eltern um uns herum haben ihren Kleinen mit 4 Monaten den ersten Brei gegeben, wir haben aber 6 Monate ausschließlich gestillt und dann ganz in Ruhe und in kleinen Mengen sowohl Fingerfood als auch Brei angeboten. Unser Sohn ist jetzt 9 Monate alt und war nie ein guter Brei-Esser, wird es wohl auch nicht mehr und wir drängen ihm da auch nichts auf. Das Einzige, was an Brei gut klappt und ihm schmeckt, ist ein Getreidebrei abends. Er liebt Fingerfood, aber satt isst er sich daran selten. Deshalb wird er nach den gemeinsamen Mahlzeiten und zu dem dann folgenden Schläfchen gestillt :)
Mit der Zeit wird er von sich aus mehr essen und das wird bei deiner Kleinen auch so sein.

Und es ist ganz richtig, dass es im ersten Lebensjahr aus einem Grund "Bei"kost heißt. Die Babys sollen sich langsam an feste Nahrung gewöhnen und müssen nicht möglichst schnell möglichst viele Milchmahlzeiten ersetzen. Meine Hebamme sagte immer" Eating under one is just for fun!" :)

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Haha, das merk ich mir!
Eating under one is just for fun 😂 👌🏼

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Hi mir geht es genau wie dir , mein Schatz ist jetzt 8 Monate. Er will lieber selber essen. Ich versuch jetzt jeden Druck abzubauen. Ich biete Gläschen, Selbstgekochtes als Brei und in Stücken an. 1 Tag so 1 Tag wieder so. Es gibt auch reiswaffel und hirsesnacks (hoffe das ist in Ordnung wenn jemand ein Argument dagegen hat bin ich gewillt das zu hören den für gute Tipps bin ich immer dankbar). Gestern abend gab es bisschen Brot zum lutschen und stück Banane und gedreide Frucht Gläschen. Er hat wie immer Krümmel und wenige Löffel gegessen.ABER: eigentlich würde ich gerne viel weniger stillen. Ich wäre froh wenn wir schon Stillmahlzeiten ersätzt hätten. Auch Pre kommt für meinen kleinen absolut nicht in Frage... Hatten wir schon mal absoluter Weltuntergang !!! Ich hab also keine Wahl als mich mit der ganzen Sache zu arrangieren und zu akzeptieren das es nun mal ist wie es ist...in den Spielgruppen gab es immer welche die erzählten was ihre Babys (selbes alter) schon alles essen und wann sie nur noch gestillt oder die Flasche kriegen. Das hat mich innerlich unter Druck gesetzt weil ich dachte es muss so laufen und es fehlt ihm am Ende was. Lg

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Lass dich nicht verunsichern.

Zu anderen Zeiten, galten andere Empfehlungen. Meiner Mutter wurde bei meinen großen Geschwistern direkt nach der Geburt Abstilltabletten gegeben, weil es damals so üblich war.

Heute ist es anders. In den Köpfen ist das, was "in" war, als die eigenen Kinder klein waren.


Bei meiner habe ich einfach Brei angeboten.
Wenn sie ihn nahm, prima. Wenn nicht, auch ok.

Sie hatte schon früh eine gute Intuition. Was sie nicht vertragen hatte, lehnte sie direkt ab.
Was sie mochte, schaufelte sie.

Und wenn sie in einem Schub steckte oder einen Infekt weg-verarbeitete (ohne dass dieser voll durchkam), dann stillte sie wieder voll. Von einem Tag zum anderen.

Und stellte wieder zurück um auf nur abends/morgens, ebenso schnell von einem Tag zum anderen. ;-)


Anbieten, ohne erwarten, Essen als etwas natürliches sehen und abwarten.
Wenn sie bereit ist, wird sie es nehmen.
Wenn nicht, dann hat sie vielleicht einfach nur ihren eigenen Geschmack ;-)

Wichtig fand ich immer, dass ich selbst genug esse/trinke und genug Nährstoffe zu mir nehme
und auch, dass ich bei den sofort-Umstellungen auf meinen Körper achtete (Brust ausstreichen und die Umstellung von wieder-voll auf wieder-fast-gar-nicht-mehr meinem Körper erleichterte).

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Danke für Eure Antworten! Dann mach ich es einfach weiterhin wie mit allem: Aufs Gefühl hören und schauen, was die Kleine möchte. Sie futtert schon ganz gern ihre Obstschnitzen oder lutscht daran, so ganz abgeneigt ist sie dem Essen also nicht. Wir machen weiter so, vielleicht stillt sie sich eines Tages ja selbst ab.

Heute morgen schien sie das erste Mal etwas neidisch auf mein Frühstück mit Brot und Ei 😂

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Mein großer hat erst mit etwas über einem Jahr angefangen sich für Essen zu interessieren. Brei wollte er nie. Habe ihn dann aber auch weiter gestillt und es wurde nach und nach weniger und er hat mehr gegessen. Hebamme und Kinderarzt waren immer zufrieden. Komplett abgestillt haben wirit 2 Jahren und 7 Monaten.

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Hallo,

Ich stille zwar jetzt nicht mehr voll (Kind ist jetzt 20 Monate), aber habe es im ersten Jahr auch so gehandhabt wie du. Ab etwa einen halben Jahr habe ich selbst gekochten Brei angeboten und danach jeweils gestillt. Sie hat mal mehr und mal weniger vom festen Essen genommen. Es gab auch Phasen, wo sie Brei und Co. komplett verschmäht hat. Das war aber nie so schlimm, weil sie ja immer noch genug Milch nahm. Eigentlich habe ich sie immer selbst bestimmen lassen, was sie isst und wieviel. Vor 2 Monaten war sie im Krankenhaus mit Lungenentzündung und hat jegliche Nahrungsaufnahme verweigert. Nur Stillen ging etwas. Da war ich echt froh, dass ich noch nicht komplett abgestillt hatte. Die Milchproduktion war erstaunlich schnell wieder hochgefahren und die Kleine hat kaum was abgenommen.
An deiner Stelle würde ich auch aufs eigene Bauchgefühl hören und es so machen, wie es sich für euch beide richtig anfühlt.

Viele Grüße