„Ihre Tochter muss essen“

Hallo ihr Lieben,

ich muss meinem Ärger mal ein wenig Luft machen. Vielleicht erinnern sich einige noch an meinen Beitrag, dass meine Tochter mit 6,5 Monaten jede Nahrung, außer ihrer Milch, verweigert. Ihr habt mir alle lieb zugesprochen und mich beschwichtigt, dass es nicht schlimm ist und es bei euren Kindern ähnlich war, also habe ich mir weiterhin keine Gedanken macht. An dieser Stelle noch mal danke für eure Hilfe! ☺️

Heute waren wir zu U5. Meine Tochter ist 72,5 cm groß und wiegt 7340 Gramm. Vom Gewicht ist sie auf der 50. Perzentile, die Körpergröße ist etwas über der 50. Perzentile. Entwicklung usw. war top. Dann gab es eine dicke Rüge wegen dem Beikostthema. Mein Mann und ich wurden von einer Schwester (nicht von der Ärztin) regelrecht angemault, dass es in dem Alter nicht sein kann, dass sie ausschließlich ihre Milch zu sich nimmt und ab und zu von Familientisch mal an etwas rumknabbert. Sie müsse zwingend Eisen und andere Nährstoffe zu sich nehmen, damit die gesunde Entwicklung weiterhin gewährleistet ist.

Mein Mann ist jetzt natürlich wieder auf dem Trichter, sie wieder mit Brei zu füttern, ob es im Geschrei endet ist für ihn nebensächlich, Hauptsache sie isst.

Für mich war es eine richtige Erleichterung, dass wir das mit dem Essen vom Familientisch so handhaben, weil sie dann spielerisch lernen kann, zu essen.

Ich bin hin- und hergerissen. Natürlich sind die Ärzte und Schwestern keine Ernährungsexperten. Das Argument zieht bei meinem Mann aber nicht. Er meint, ich wäre es genauso wenig und die Ärzte haben mehr Erfahrung.

Was kann ich denn jetzt tun? Meinen Mann kann ich bei der Ernährungsfrage ja nicht einfach übergehen, er lässt sich aber von dem Breithema einfach nicht mehr abbringen.

Danke fürs lesen und für Tipps!
Liebe Grüße
Schlumo

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Hallo schlumo,

als ich mit meinem Sohn bei der U-Untersuchung war, war er genau 6 Monate alt. Und da hat die Arzthelferin genauso gemeckert, wie bei dir. Der Arzt hat gar nicht gefragt, wie es mit dem Essen läuft. Zu dem Zeitpunkt sind wir gerade eher schleppend mit der beikost angefangen. Und sie hat mir damals richtig Angst gemacht. Jetzt um Nachhinein weiß ich, jedes Kind hat sein eigenes Tempo. Mein Sohn hat erst mit 8 Monaten angefangen, ganz feinen brei zu essen. Mit ca. 9 Monaten dann auch Stücke. Und jetzt ist er fast 14 Monate und isst alles :D
Ich habe mir vorgenommen, nichts mehr darauf zu geben, was die Arzthelferin oder der Arzt sagen.
Mach dir keinen Stress!

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Hallo,

danke für deinen Beitrag! 🙏🏼

Im Grunde genommen, höre ich ja auch nicht auf das, was die Arzthelferin sagt. Bei meinem Neffen war ist mit den ersten Mahlzeiten damals auch nicht anders. Er ist jetzt knapp 16 Monate alt und isst wirklich alles mit.

Mein Problem ist, dass mein Mann jetzt auf Biegen und Brechen Brei füttern will, obwohl er weiß, das es mit Tränen und Geschrei endet... da bin ich etwas ratlos, wie ich da einen Kompromiss mit ihm finden kann.😕

Liebe Grüße! ☺️

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Dein Mann hat keine Ahnung, sorry. Das ist genau so blöd, wie wenn sie unbedingt Pre füttern wollen, obwohl man stillt. In dem Alter ist es einfach gar kein Problem, nur Milch zu bekommen. Spielerisch essen lernen ist das Beste sowieso. Vielleicht könnt ihr zusammen ein paar Bücher studieren, Breifrei, zB, und "Mein Kind will nicht essen". Da steht es klipp und klar von einem Kinderarzt, dass man Kinder NIE zul essen zwingen sollte, egal welche Probleme herrschen. Und in eurem Fall ist es eh unnötig, Gewicht und alles passt etc.

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Deine Einstellung ist die richtige! Viele Arzthelferin leben leider nicht im letzten Jahrhundert...

Was deinen Mann angeht. Wenn er es unbedingt will dann lass ihm doch brei füttern. Wenn es klappt super, wenn das Kind nicht möchte, dann wird er von selbst nach einigen Versuchen aufgeben 😉

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Danke für deine Antwort! 😊

Ich lasse es ihn probieren & wenn sie wieder meckert und weint, bekommt er ja selbst mit, dass sie nicht möchte. Danach werde ich mich durchsetzen, dass sie weiterhin vom Familientisch essen bekommt und selbst isst, wenn sie es möchte. Unsere Tochter ist super entwickelt, die Ärztin hatte nichts zu beanstanden. Was mich im Nachhinein bestärkt, dass wir es richtig gemacht haben!

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Ist dein Mann denn zu Hause zur Fütterzeit? Wenn ja, dann soll er Brei geben und das Geschrei aushalten. Wenn nein, dann lass dir nicht reinreden!

Ich finde deine Einstellung gut und ein Baby kommt durchaus das erste Jahr super mit nur Milch klar!

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Hallo,

lieben Dank für deine Antwort! ☺️

Ja, er ist dank Homeoffice zu Hause. Ihm ist es wichtig, seinen Teil dazu beizutragen, was ich auch schön finde. Er kümmert sich liebevoll um unsere kleine, da kann ich mich wirklich nicht beschweren. Einzig das Beikostthema ist immer wieder ein Konfliktpunkt. Er wird schon merken, dass es nicht klappt und wenn er die kleine weinen sieht, lässt er es mit Sicherheit auch sein.

Viele Grüße 😊

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Also ich finde es sehr bedenklich zu sagen, der Mann soll dann den Brei geben. Es geht hier nicht darum wer das Geschrei aushalten soll, sondern darum, dass das Baby leider und mit Zwang gefüttert werden soll. Es ist da ziemlich egal wer das macht. Es ist so oder so einfach schrecklich.

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Dann geht doch mal zu einem Ernährungsexperten.

Das Thema ist auch oft in Podcasts aufgegriffen, ich fand das immer super erklärt (Echte Mamas und Das gewünschteste Wunschkind haben es glaub ich beide mal als Thema).

Es ist absolut nicht notwendig, dass Brei gefüttert wird. Die Milch enthält ALLE Nährstoffe (außer Eisen, wobei man da eigtl auch nix genaues weiß; das ist aber ein komplexeres Thema) in perfekter Kombi, zudem hat sie genug Kalorien. Karottenbrei hat z.B. nur halb so viel und das Hirn braucht Kalorien, daher mischt man dem Brei Öl bei (nicht wegen der Verdauung, dachte ich auch lange).

Zudem kannst du mit dem Brei gar nicht alle Nährstoffe so abdecken, dass du die perfekte Kombi triffst, die grade gebraucht wird.

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Zu früh abgeschickt🙈

Mein Mann und ich waren bei einem (BLW) Workshop, das war richtig super. Zudem hab ich das Buch „Breifrei“ von Tatje Bartig-Prang gelesen und die Podcasts gehört. Das fand ich alles sehr überzeugend und schlüssig :)

Vllt ist da was für deinen Mann dabei. Also nicht blind den Ärzten vertrauen, die eben von Ernährung auch keine Ahnung haben. Und Erfahrung find ich da nicht so ne gute Referenz. Essen soll Spaß machen und nicht jetzt schon im Kampf enden, der eben so gar nicht nötig ist :)

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Hallo,

vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag!

Solche Workshops werden bei uns in der Nähe leider nicht angeboten, wir wohnen sehr ländlich.

Die Podcasts und das Buch nehme ich aber als Empfehlung sehr gerne mit! ☺️

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Da solltet ihr euch wirklich nochmal zusammensetzen. Es wurden hier ja schon einige Bücher empfohlen, die ihr euch dazu ansehen könnt. Grundsätzlich solltest du deinen Mann klarmachen, dass Zwang beim Essen sehr viel Kaputt machen kann. Angefangen beim Vertrauen in die Eltern. Weiterhin ist das meiner Meinung nach schlicht Kindesmisshandlung wenn man dem Baby die Löffel mehr oder weniger in den Mund zwingt. Erst Recht wenn nicht ansatzweise ein Medizinischer Grund besteht. Was bei euch ja nicht der Fall ist. Mag jetzt juristisch strittig sein, wo das anfängt. Aber diesen Aspekt solltest du deinem Mann vielleicht auch klarmachen. Es ist im Grunde Gewalt wenn man ein wehrloses Baby zum Essen zwingen will. Psychische und je nachdem auch physische. Ein absolutes No-Go! Daran sollte man nichtmal denken!
Ganz abgesehen davon, dass sie ein sehr ungesundes Verhältnis zum Essen entwickelt. Dann hat er sie jetzt vielleicht zum Essen gebracht, aber dafür steigt dann später das Risiko für eine Essstörung. Er sollte da vielleicht etwas langfristiger denken. Und im Sinne der Psychen Gesundheit eures Babys.

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Achja ich finde den Vorschlag von esistjuli auch super. Bevor dein Mann auf die Idee kommt zwang anzuwenden. Kannst du ja vorschlagen, dass ihr euch von einem tatsächlichen Experten beraten lasst. Vielleicht auch jemand, der sich speziell mit Babys auskennt.

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Huhu,

noch mal danke für deine Beitrag!

Und bitte nicht falsch verstehen, wir werden ihr den Löffel unter keinen Umständen in den Mund zwingen. Sie macht den Mund für den ersten Löffel auf, mag es dann nicht und fängt an zu weinen. Dann hören wir auch auf! Ich würde unter keinen Umständen zulassen, dass ihr der Löffel in den Mund gezwungen wird.

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Ich finde, dein Mann und du, ihr nehmt euch nicht viel. Er will auf Arzt und Schwester hören und du befragst Laien im Internet um Rat. 😌
Ohne hier jemanden absprechen zu wollen, eine gute Mama (oder guter Papa) zu sein, sind hier doch fast ausschließlich Leute, die nur ihre eigenen Kinder "ernährt" haben. Der Arzt und selbst die Schwester, haben dafür einen Rundumblick auf die Entwicklung der Kinder.
Vielleicht könnt ihr ja einen Kompromiss finden: Dein Mann versucht nochmal den Brei zu füttern - vielleicht gibt es ja kein Geschrei und sie mag doch irgendwas. Die anderen Mahlzeiten gestaltest dafür du...

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Huhuuu,

Meine kleine ist 1 und wird noch vollgestillt. Thema beikost und essen war nie ihrs. Weißt du was der Arzt gesagt hat? „Stillen sie? - ja ; also wo ist das Problem fragte er mich.

Dein Kind wird dann essen wenn es essen will, mit 6,5 Monaten so ein Drama draus machen.. würd ich nicht. Das Kind wird „gezwungen“ zu essen - das wird später Nur zu einem verstörten Essverhalten führen. Sag das deinem Mann. Zwingen kann man auch kein Kind, kein Baby.
Beikost heißt ja nicht umsonst BEIkost. Im ersten Jahr ernährend sich die meistens Babys von Mama und Flasche. Und das reicht.
Ich würde dem Kind erst zu essen geben wenn es essen will bzw zeigt dass es Interesse an dem Essen von euch hat.

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Hi Schlumo,
ich hab meinem Großen damals einfach bisschen Karotte etc mit in die Milch gemischt, den Sauger bisschen größer genommen und ihn so nach und nach an die Geschmacksvielfalt gewöhnt. Brei pur mochte er auch nicht. Milch gemischt mit verschieden Obst/Gemüsesorten umso mehr.
Vll hilft Euch das weiter :-)

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Ergänzung: Theoretisch kannst Du den Brei auch statt Wasser mit Pre/Milch anrühren. Zuerst ganz dünn über die Flasche und nach und nach dicker, dann mit dem Löffel.