Kleinkind will nur Milch - schläft aber deswegen schlecht, weil hungrig... Hilfe!

Hallo!

Bitte entschuldigt den langen Text! Wir haben schon viel versucht und bevor ihr noch 100 Dinge fragen müsst, versuche ich alles vorab zu beantworten. Eine Kurzfassung habe ich am Ende meines Textes verfasst.

Vielleicht kann jemand einen Rat geben… Wir wären sehr dankbar, denn mittlerweile geht es sowohl mir als auch meinem Mann echt an die Substanz.

Unsere Tochter ist fast genau 15 Monate alt. Sie ist motorisch und sprachlich sehr gut entwickelt, spricht schon viel und versteht auch vieles. Das Problem: sie isst sehr, sehr schlecht und wacht demzufolge in der zweiten Nachthälfte ständig auf, weil sie hungrig ist. Bisher ging es ganz gut mit einem Nachtfläschchen, nun scheint dieses nicht mehr genug zu sättigen sodass sie in der zweiten Nachthälfte alle 1-2 Stunden anfängt zu schreien. Beim Kinderarzt waren wir, hinsichtlich körperlicher und geistiger Entwicklung ist sie völlig unauffällig.

Beikost hat sie genommen, war aber nie eine gute Esserin. Nur wenn sie äußert hungrig war, hat sie ein ganzes Gläschen geschafft. Mit 12 Monaten fing sie an, den Brei komplett zu verweigern, auch Tischessen und Fingerfood hat sie nicht akzeptiert. Sie aß (wenn überhaupt) sehr, sehr kleine Mengen (nicht mal 1 TL) und fing dann an zu randalieren und Milch zu wollen. (Sie kann das schon verbal ausdrücken, wir interpretieren also nicht dass sie Milch will, sondern sie sagt es uns.) Wir haben alles versucht: Fingerfood, pürierte Nahrung, unterschiedliche Esssituationen (stehend im Lernturm, im Stühlchen, auf dem Schoß), während wir ebenfalls essen, während sie alleine isst und wir nebendran sitzen, wir in der Küche aber nicht am Tisch sind, wenn Oma/Opa füttert/ das Essen anbietet… Alles nix. Sie isst ein wenig, fängt dann an das Essen wegzuwerfen, die Schüssel wegzuwerfen und zu weinen. Dann kommt immer „Mille, Mille!“

Wir haben sie niemals gezwungen zu essen. Bei einem „Nein!“ von ihr (sowohl verbal als auch Kopf wegdrehen oder mit den Händen abwehren) haben wir ihr nicht weiter Essen angeboten sondern sie in Ruhe gelassen. Selbstverständlich darf sie beim Essen immer etwas trinken, sie hat ihre Trinkflasche aus der sie jederzeit trinken darf. (Das kann sie alleine.)

Hunger hat sie, denn die Milch trinkt sie danach gierig leer.

Laut Kinderarzt ist das eine Phase die vorbei geht. Das ist aber schon seit 3 Monaten so und langsam gehen mein Mann und ich echt auf dem Zahnfleisch, weil sie jede Nacht aufwacht und ständig Fläschchen will.

Kurzfassung: unsere Tochter will partout nicht essen, egal was wir tun. Dadurch schläft sie extrem schlecht.

Wir wären unglaublich dankbar für Ideen, was wir noch tun könnten...

Viele Grüße und herzlichen Dank!
Sesam-Eule mit Mann und Mini-Eule

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Hallo! Habt ihr probiert, ihr nachts nur Wasser anzubieten, damit sie tagsüber mehr Hunger hat? Theoretisch ist es am Tag ja erstmal nicht so schlimm, wenn sie noch Fläschchen bekommt, oder? Ihr bietet ja alles an, sie kann es nehmen und zusätzlich die Milch hsbrn.
Nur nachts ist es anstrengend, weil so natürlich keiner zum Schlafen kommt, deshalb würde ich da anfangen.

Ist es regelmäßig? Also, möchte sie zB um 23 Uhr, 3 Uhr und 7 Uhr eine haben? Oder mal eine Flasche, mal 5 Stück?
Je nachdem würde ich nach und nach die Flaschen abgewöhnen. Also zB zuerst die 23 Uhr-Flasche und nach ein paar Tagen, je nachdem wie es klappt, die nächste. Immer begleitet, sowohl sprachlich, als auch kuschelnd etc.
Das wird aber vermutlich ein paar unschöne Nächte geben, denn egal, ob es wirklich Hunger ist oder Gewöhnung, ihr nehmt ihr etwas Liebgewonnenes weg. Da darf sie traurig, wütend.. sein.

Alles Gute!

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Vielen Dank für deine Antwort! Ja, das haben wir schon probiert - führt leider dazu, dass sie anfängt sehr zu weinen und wieder Milch zu fordern. Sie scheint mir wirklich hungrig zu sein, denn wenn sie das Fläschen hatte herrscht erstmal Ruhe.

Wann sie das Fläschen will ist völlig unregelmäßig. Mal um 24 Uhr, mal um 3 Uhr, manchmal auch erst um 6 Uhr (aber letzteres ist die ganz große Ausnahme) Meist will sie 2 Fläschchen, selten reicht ihr auch eins. Es gibt natürlich auch gute Nächte, aber es ist uns bisher beim besten Willen kein Muster aufgefallen (Also ein "wenn wir x tun, will sie kein Fläschchen.)

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Ich hab mir zu dem Thema gerade die letzten Folgen des "Der kinderleibundseele Podcast" von Dr. Nicola Kühn angehört. Da geht es um Kleinkindernährung. Dort gab's ein paar gute Anregungen, die ich umsetzen möchte. Also auch zum Thema warum Kinder schlecht essen und was man ändern kann. Hörs dir mal an, war wirklich gut.

LG

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Vielen Dank für deinen Beitrag, ich habe mir die Folgen vorhin heruntergeladen und werde sie demnächst auf dem Spieplatz hören. Bin sehr gespannt!

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Hey, wir haben auch eine sehr schlechte Esserin hier, nur mit dem Unterschied, dass sie Muttermilch statt Flasche bekommt und verlangt.
Es gibt bei uns mittlerweile Tage an denen sie tatsächlich „gut“ (für ihre Verhältnisse!) isst, aber manchmal geht es über einen Quetschie nicht hinaus.
Sie ist jetzt 20 Monate und als sie 9 Monate alt war, habe ich das nächtliche Füttern (Stillen) eingestellt. Sie kam z. Teil alle 45 Minuten 😩
Das lag jedoch auch daran, weil sie das Stillen als Einschlafhilfe genutzt hat.
Eine Veränderung im Essverhalten konnten wir danach bedingt feststellen. Wenn ich nicht verfügbar bin, trinkt sie sich gerne mit Hafermilch satt anstatt zu essen. Und ansonsten isst sie kaum Kohlenhydrate, gast nur Obst und Gemüse.
Aktuell ist sie 78cm und wiegt knapp 9 KG 🤷🏼‍♀️

Nun zu Euch:
Ich glaube die nächtliche Flasche gibt ihr zwar Extrakalorien, ist aber am Ende mehr eine Angewohnheit und das könnt ihr theoretisch abgewöhnen.
Mitunter verlangt sie dann am Tag etwas mehr zu Essen, oder eben noch mehr Flaschennahrung.
Im Grunde habt ihr das Pendant zu uns, also quasi eine Langzeitstillende nur als Flaschenkind ☺️
Ich weiß dass man gerne eine super Lösung für das „Problem“ haben möchte, aber ich fürchte die gibt es nicht, außer Akzeptanz…

Ergo:
Wenn ihr das nächtliche (Milch) trinken abgewöhnen wollt, macht es ruhig (ich kann hierzu das Buch von Miriam Ende empfehlen), sie wird sich am Tag bei Bedarf mehr holen, wenn sie es braucht.
Und ich glaube ganz fest, dass sie irgendwann stetig mehr feste Nahrung aufnimmt. Hier braucht man „nur“ Geduld.
(Ich kenne ein Kind, das bis über den 2. Geburtstag hinaus JEDE feste Nahrung verweigert hat und später aber ein super Esser geworden ist 🍀).

Euch alles Gute 🌷

P.s. All das was ich schreibe gilt natürlich nur, wenn klar ist, dass sie keine Unterernährung in Bezug auf Zunahme/Wachstum hat!!

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Vielen Dank für deine Antwort! Das war sicher auch sehr hart für euch...

Ich wollte sie stillen, das hat aber leider nicht geklappt, obwohl ich wirklich mit allen Mitteln darum gekämpft habe. Daher bekommt sie zwangsläufig Fläschchen.

Tatsächlich ist es bei uns ähnlich: es gibt vereinzelt Tage, an denen sie futtert wie ein Scheunendrescher. Gestern habe ich ihr beim Bäcker eine Brezel gekauft weil sie auf die Theke zeigte und "Namnam!" sagte. Prompt hat sie gut 2/3 der Brezel gegessen. Abends hat sie dann noch gut 80 g Heidelbeeren gegessen. Die Nacht war dann auch echt okay, sie wollte erst um 5 Uhr Milch. Heute dagegen hat sie morgens Wurst gegessen, das Brot dazu flog im hohen Bogen weg. Seither... Milch, und vielleicht 2 Weintrauben.

Du hast da einen Satz geschrieben, der uns bestärkt... Nämlich dass am Ende nur Akzeptanz hilft. Denn: wir wollen sie auf gar keinen Fall zum Essen zwingen! Das Buch schaue ich mir auch mal an.

Sie ist nicht unterernährt - zwar ist sie recht leicht, aber weit vom bedenklichen Bereich entfernt. (Sie ist momentan 80 cm lang und wiegt knapp 10 Kilo.)

Sie ist ein sehr aktives und motorisch geschicktes Kind und läuft (auch rückwärts), rennt, klettert, spielt... Auch hinsichtlich ihrer geistigen Entwicklung gibt es absout nichts zu meckern, sie spricht schon über 60 Wörter (klar, dabei sind nicht alle Laute richtig, statt "Schuhe" sagt sie z.B. "Dhue"). Nur das Essen ist halt... nu ja, einfach schwierig.

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Also kann man ja grundsätzlich sagen, dass alles in Ordnung ist 🤗
Jedes Kind ist nunmal einzigartig und das ist auch wunderbar so❣️
Deine Gedanken und Sorgen bzgl. der schlechten Ess-Situation kann ich vollkommen verstehen und wir sind ja in einer ähnlichen Lage - geteiltes Leid ist halbes Leid 😉

Übrigens hatten wir gerade den Noro-Virus, ich war sogar 2 Tage im KH. Alle haben mir immer „Angst“ gemacht, weil die kleine Maus einem Infekt angeblich nichts entgegen zu setzen hat… Sie hat das von uns am besten weggesteckt und war nach einer halben Nacht wieder symptomfrei und am nächsten Morgen wieder fit 🤷🏼‍♀️
Also hat das alles gar nichts zu heißen ☺️
Lehnt Euch entspannt zurück und genießt die Zeit ❣️

Bearbeitet von Toffiefee
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Meine Kinder haben beide in dem Alter nochmal eine Phase gehabt, in der sie plötzlich wieder viel mehr Milch wollten nachts, wie zB 3 Monate vorher.
Ich schiebe das der enormen geistigen und motorischen Entwicklung zu.
Hat sich bei meinen Kindern von allein normalisiert und ich habe echt alles versucht, diese Phase zu verkürzen.
Das einzige, was uns geholfen hat, war, die Situation anzunehmen wie sie ist und es sich so einfach wie möglich zu machen.
Alles vorbereitet hinstellen. Pulver abgemessen in der Flasche, kaltes Leitungswasser genommen statt es zu erwärmen und alles direkt zB neben dem Bett.
Dann war die Unterbrechung für alle einfacher und wir haben mehr und tieferen Schlaf bekommen.

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Vielen Dank für deine Antwort!

Die Theorie mit der motorischen / geistigen Entwicklung hatten wir auch schon. So nach dem Motto: die Hirn-Kapazitäten werden gerade für Motorik / Sprache gebraucht, es sind keine Kapaztäten mehr frei um selbst essen zu lernen.

Zum Glück hat unsere Kleine schon mit 6 Monaten beschlossen, dass sie keine warme Milch mag. Nachdem sie drei Tage lang die Milch so lange stehen ließ bis sie kalt war, haben wir beschlossen dass es eben ab sofort nur kalte Milch gibt. Daher, das machen wir tatsächlich schon so: Döschen mit abgemessenem Milchpulver und Flasche mit abgemessenem Wasser neben dem Bett, sodass ich es nur zusammenschütten muss.

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Hallo,

Was mein erster Gedanke war, das eventuell irgendwo ein Zahn kommt der ganz fies lange dauert und einfach unangenehm ist.
Aber auch so hatten wir solche Phasen immer.
Welche Milch und wieviel kriegt sie?
Hast du schon mal probiert wenn sie nachts aufwacht schreiend einen Schmerzsaft? Ob es nicht doch diese fiesen Zähne sind. Backenzähne zum Beispiel dauern bei uns Monate bis da was sichtbar wird . Bei uns gerade auch wieder. Manchen tut dann das saugen gut, manchen nicht. Ansonsten ist mit bzw um 12 Monaten ein Riesen,riesen Entwicklungsschub der es in sich hat, wo die Kinder dann eher Schritte zurückgehen und wieder plötzlich mehr Milch möchten, nichts essen usw bis es vorbei ist kann es dauern. Irgendwann glaube ich auch beginne Kinder auch schon zu träumen und fürchten wenn sie aufwachen, auch häufig ein Grund das dann die Flasche beruhigt. Denn sie wissen dann noch nicht das Träume keine Realität sind. Man kann nur abwarten. ;-)