Abstillen - ich kann nicht loslassen… unfassbar traurig

Hallo ihr,

und zwar, das ist schon der dritte Beitrag den ich bezüglich dem Stillverhalten meiner Tochter verfasse. Es tut mir leid…. Es war seit gut einem Monat jetzt ein Kampf zu stillen. Sie hat die Brust angeschrien, sich weggestoßen…
Sie möchte nicht mehr an meine Brust.

Ich habe ihr dann nach und nach Fläschchen geben müssen.
Ich weiß, dass viele sagen, dass das abstillen dann selbst herbeigeführt ist wenn ich ihr die Flasche gegeben habe… aber sie wollte nicht mehr an die Brust und hat trotzdem vor Hunger geschrien! Ich musste ihr einfach die Flasche geben und habe es immer wieder gemacht als ich gesehen habe wie gierig sie sie austrinkt.

Nun ist das so, dass ich emotional nicht hinterherkomme… es ging mir alles viel zu schnell. Ich könnte weinen. Ich habe mir fest vorgenommen mindestens ein Jahr zu stillen.
Ich fühle mich so als würde ein Teil von mir absterben. Ich war noch nicht bereit dazu.
Aber alle Tipps haben versagt. Ich habe ihr paar Tage lang ausschließlich die Brust angeboten aber sie hat dann lieber gehungert.
Ich verstehe das alles nicht.

Ich glaube was ich jetzt brauche sind Tipps wie ich besser mit dem Thema Stillen emotional abschließen kann, da es wirklich nicht mehr klappt.
Es wurde mir irgendwie zu früh genommen und ich trauere dem den ganzen Tag hinterher.
Ich habe auch irgendwie Angst davor wie es ist wenn ich nicht mehr stille. Mit dieser gewonnenen “Freiheit“ habe ich nicht so früh gerechnet und ich möchte sie irgendwie auch noch nicht. Ich fand die Zeit, dass ich mit meinem Kind so viel und so oft zusammen war sehr exklusiv und diese Herausforderung und auch Ausnahmesituation hätte ich gerne noch viel länger genossen.
Vielleicht schmerzt es mich auch so sehr weil ich jetzt quasi „ersetzbar“ bin?

Ich weiß es nicht… ich weiß nicht wie ich mit dem ganzen umgehen soll. Ich kriege meine Gedanken überhaupt nicht geordnet und ich weiß auch nicht wieso der Verlust so schmerzt.

Bearbeitet von Apfelbaumchen

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Es wird besser! Glaub mir :-)

Mir ging es genauso. Meine Brust war uninteressant. Die paar Tropfen Milch, die ich zusammengebracht habe, hat er rausgekotzt. Ich habe mich wie eine Versagerin gefühlt.

Lass dich bitte davon nicht unterkriegen. Richte dein Krönchen und schau, dass du raus kommst. In die Sonne, unter Leute, unter andere Mamis. Das hat mir geholfen. Im Babyschwimmen, beim Massagekurs habe ich andere Flaschenmamis kennengelernt und das hat gut getan. Flaschenmamis aus unterschiedlichen Gründen - Krankheiten, Kaiserschnitte, Zungenbändchen, frühchen, einfach nicht wollen! Und jeder Grund ist absolut ok.
Gemeinsam kann man dann auch Mal schimpfen und jammern wie doof das ist und spätestens mit Beikoststart wirst du drüber lachen können.

Ich drücke dich ganz fest!!



Leider wird das Thema Stillen meiner Meinung nach sehr sehr aggressiv und rücksichtslos kommuniziert. Sowohl im Geburtsvorbereitungskurs als auch nach der Geburt wird die Brusternährung als das einzig Wahre propagiert aber über die Probleme spricht niemand!!! Und hat man ein Problem wird man von allen Seiten nur belehrt und bevormundet. Es ist einfach schrecklich und ich habe eine richtige Aversion gegen diesen „Stillwahnsinn“ entwickelt.

Und hat man sich fürs Abstillen entschieden/entscheiden müssen, leidet womöglich darunter, kommen wieder 5 Leute daher und hauen obendrauf mit Stillberatung und Brusternährungssets und und und. Leg dir ein gutes Fell zu, echt. Du machst das super!

Bearbeitet von mommytobee
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Ein wirklich super geschriebener Beitrag, dem ich mich inhaltlich komplett anschließe! Chapeau ❤

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Oh ja, ich kenne das Gefühl. Ich habe wegen meiner Schildrüsenerkrankung abstillen müssen, als die Kleine 6 Monate alt war. Es war furchtbar für mich.
Sie fand es nicht schlimm. Habe mir einen Monat Zeit gelassen zum Abstillen. Die Flasche fand sie scheinbar besser.
Ein paar Tage nach dem Abstillen holte sich eine Frau vor mir in der Apotheke eine Milchpumpe ab. Ich habe angefangen zu heulen.
Es wird besser. Du kanst es nicht ändern, nur akzeptieren. Ich glaube, die Hormone tun ihr übriges dazu. So zumindest mein Empfinden.

Alles Liebe

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Ich weiß nichty wie ich es kurz fassen soll, wahrscheinlich könnte ich eigentlich einen Roman schreiben, aber ich versuche es kurz zu halten. Meinen ersten Sohn konnte ich leider auch nicht stillen. Er hatte eine Neugeboreneninfektion und lag 10 Tage auf der Intensivstation hat 5 x am Tag drei verschiedene Antibiotika bekommen, war viel zu schwach zu trinken, war überraschenderweise ein viel zu leichtes und kleines Baby, dafür dass ich übertragen habe, das heißt unter diesen ganzen Umständen hat er auch nie gelernt, an der Brust zu trinken. Ich habe 3 Stillberatungen in Anspruch genommen, meine Hebamme war rund um die Uhr da, ich hatte zahlreiche Tipps von Bekannten und Freunden, vom Kinderarzt, es half einfach alles nichts, das Ende vom Lied ich wollte unbedingt diese "verdammte" Muttermilch verabreichen, weil es doch das Beste überhaupt ist und habe wie eine Bekloppte 6 Monate lang komplett abgepumpt, hatte unzählige Entzündungen, Milchstaus etc mit Fieber etc und als das einfach nicht mehr ging, ja... da war ich irgendwie wütend auf mich, enttäuscht von mir... ich kann das glaube ich gar nicht mal richtig in Worte fassen.
Aber jetzt im Nachhinein sage ich mir selber, man war ich da blöd. Hätte ich ihm von Anfang einfach die Milchnahrung gegeben, mir wäre so viel Stress erspart geblieben und hätte die Zeit, die mir keiner mehr wieder zurück geben kann, viel besser genießen können mit diesem kleinen Menschen.
Ja stillen ist gut, aber wenn es nicht geht, dabn geht es einfach nicht. Milchnahrung ist heutzutage auch so gut, wird ständig kontrolliert etc, sie werden auch so groß.
Das zweite Kind konnte ich sofort im Kreissaal stillen, als ob wir nie was Anderes gemacht hatten vorher.
Nimm den Stress raus. Genieße die Zeit, glaube mir, irgendwann kommt der Punkt und du wirst denken, Mensch, wäre ich da nicht so "versteift" gewesen.

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Hallo Apfelbäumchen,

Ich habe dir zwei Geschichten, die dir vielleicht emotional ein bisschen helfen können:

Als mein Sohn 5 Monate alt war, habe ich angefangen, wieder als Tagesmutter zu arbeiten. Meine kleine Tagestochter war 3 Monate alt und Flaschenkind.
Was soll ich sagen? Mein Sohn sah das Fläschchen und hat ab diesem Tag die Brust verweigert. Ich musste abstillen und kann deine Gefühle gut verstehen.

Meine Freundin hat 3 Kinder und konnte auf Grund von Schlupfwarzen nicht stillen.
Für sie war das kein Problem.
Ich wollte unbedingt lange stillen, bei meiner ersten Tochter (die so alt ist wie ihre Älteste) habe ich ganze 9 Monate gestillt. Meine Tochter hat Heuschnupfen, eine Tierhaarallergie und hatte als Kleinkind pfeiffrisches Drüsenfieber und mit 3 Wochen eine Bronchitis. Das Flaschenmädchen meiner Freundin war gefühlt noch nie krank und hat keine Allergien, die beiden Mädels sind heute 16 Jahre alt.

Wie hier in dem tollen Beitrag oben schon geschrieben wurde, ist die Stillpropaganda extrem aggressiv geworden und das ärgert mich auch maßlos, obwohl ich gerne stille!

Du hast definitiv als Mutter nicht versagt. Deine Kleine hat einen sehr starken Willen und das ist auch etwas schönes :-)