Stillprobleme über Stillprobleme...

Hallo :)

(Achtung: lang)

ich melde mich hier nun aus reiner Verzweiflung und Trauer..
Mein Baby wurde vor 5 Wochen per KS wegen geburtsunmöglicher BEL geholt. Er hatte die Plazenta am Hals, daraus folgten dann Anpassungsschwierigkeiten und eine Nacht auf der Intensiv. Er kam am nächsten Morgen zu mir, anlegen durfte ich ihn dann sofort. Auf der Intensiv hat er solange pre bekommen.
Hat gut geklappt, er hat direkt gut getrunken, war allerdings nach dem Anlegen immer unzufrieden. Er hing dann dauerhaft an der Brust, aber das war natürlich okay und gut. Leider hat er ohne mein Wissen weiterhin bei Untersuchungen (wo ich nicht dabei war) pre bekommen und wurde immer unzufriedener an der Brust.
Wir haben aber gekämpft, wurden nach 4 Tagen entlassen und abends kam mein Milcheinschuss. Wir sind die pre dann losgeworden. Eine Woche konnte ich "problemlos" (von wunden Brustwarzen natürlich abgesehen) vollstillen. Dann kamen unsere ersten Stolpersteine, Gelbsucht und zu geringe Zunahme. Wir haben noch eine weitere Woche gekämpft und alles zur Milchsteigerung probiert. Bockshornklee, Malzbier, Milchbildungskugeln, Powerpumping, natürlich viel Anlegen, Haut auf Haut, etc.
Letzendlich hat es nicht gereicht und meine Hebamme meinte ich muss nun (stillfreundlich) zufüttern. Haben wir auch gemacht, er hat endlich zugenommen.
Die pre wurde (erneut) langsam abgesetzt.
Ein paar Tage hat es geklappt, doch dann fingen meine Brüste an furchtbar weh zu tun. Wurde kurzzeitig durch Stillhütchen besser, bis ich den ersten Milchstau bekam.
Das zog sich dann 3 Wochen, die Schmerzen wurden immer schlimmer, aber keiner konnte mir helfen. Stillen wurde zur Herausforderung und ich bekam regelrecht Panik davor.
FÄ fand nichts, 3 Hebammen waren ratlos und die Stillberaterin meinte das Anlegen sieht eigentlich super aus.
Irgendwann kam endlich der Hauch einer Diagnose: Vasospasmus. Habe sofort mit Magnesium, Calcium, Lecithin, Schüßler Salzen und Mambiotic begonnen. Einen Tag besser, wir waren alle super hoffnungsvoll und am nächsten Tag direkt wieder Ernüchterung; Die Schmerzen waren viel schlimmer, meine Brüste fingen (unabhängig vom Anlegen) immer wieder an zu krampfen. Stillen und auch pumpen wurde unerträglich.
Meine Hebammen meinte nun ich soll einen cut setzen, da es vor allem psychisch eine ziemliche Belastung ist und meine Milch auch ziemlich zurückgegangen ist. Keiner hat mir mehr helfen, keiner weiss wo das Problem ist.

So ganz möchte ich aber nicht aufgeben, nachdem ich den Wunsch einer Spontangeburt aufgeben musste, hatte ich wenigstens auf ein problemloses Stillen gehofft...

Ich will nun hier fragen ob irgendwer im der selben Situation war oder mir weiterhelfen kann...

ELTERN -
Die beliebtesten Milchpumpen 2024

Hebammen-Tipp
Medela Handmilchpumpe Harmony, Produktkarton im Hintergrund
  • hoher Bedienkomfort
  • leicht und kompakt
  • flexible Brusthaube
zum Vergleich
1

Bei uns sah es fast genauso aus. Die Geburt lief bei uns exakt gleich. BEL und Kaiserschnitt, da Spontangeburt zu gefährlich, Anpassungsschwierigkeiten und eine Nacht in einem anderen Krankenhaus als ich, damit dann auch Pre und zufüttern etc.
Ich habe mich auch sehr ans Stillen geklammert, weil ich das Gefühl hatte bei der Geburt total versagt zu haben. Ich hatte aber auch viele Probleme (einen ewig nicht diagnostizierten Brustsoor, der mir extreme Schmerzen bereitet hat, mehrere Abszesse in der Brust, die teilweise punktiert werden mussten und natürlich mehrere Milchstaus). Jeder hat gesagt, ich soll aufhören zu stillen, weil ich so viele Schmerzen damit hatte, aber ich wollte unbedingt durchhalten und nach etwa 3 Monaten war so gut wie alles weg und jetzt ist mein kleiner 14 Monate alt und wir stillen immer noch.
Zu deiner Situation: Du hast dein bestes gegeben und tust es immer noch! Wenn dich das Stillen so sehr belastet, dann erlaube dir damit aufzuhören. Du hast deshalb nicht versagt. Dein Baby hat ganze 5 Wochen lang viel Muttermilch bekommen. Das ist schon eine super Leistung! Pre Milch ist auch vollkommen in Ordnung. Wenn du noch weiter stillen möchtest, könntest du dir vielleicht noch eine andere ärztliche Meinung einholen? Bei uns gibt es im Krankenhaus eine extra Brust-Sprechstunde. Eventuell gibt es bei dir auch irgendwo so etwas? Die können dir vielleicht eher weiterhelfen. Meine Hebamme hat auf Ostheopathie geschworen, vor allem bei einem KS und Stillproblemen. Das haben wir auch probiert. Es hat uns nicht viel gebracht, wäre aber einen Versuch wert.

Zu eurem (und unserem) schweren Start. Falls es dich immer noch sehr belastet, mir hat das Buch „ich hätte es mir anders gewünscht“ sehr geholfen meine Schuldgefühle ein wenig zu relativieren. Ich hätte mir auch gewünscht, dass ich schon früher von dem Konzept eines Bindungsbades gehört hätte. Kennst du das? Damit soll die erste Stunde nach der Geburt nachempfunden werden. Ich habe mich sehr geärgert, dass ich erst davon erfahren habe als mein Sohn schon ein halbes Jahr alt war. Ich weiß nicht ob es bei deinen Stillproblemen hilft, aber es kann auf jeden Fall nicht schaden.

2

Wie schön zu hören, dass es jemanden mit fast derselben Situation gibt! Nach dem Buch werde ich auf jeden Fall mal sehen, man hat ja doch noch irgendwo damit zu kämpfen...

So eine Brust-Sprechstunde haben wir tatsächlich, werde gleich mal einen Termin anfragen 😃
Das Bindungsbad machen wir Dienstag mit der Hebamme, ich hoffe, ich schaffe es danach vielleicht zumindest zum Teil zu stillen. Die Hebamme ist da eher hoffnungslos...

Danke!:)

3

Hallo,

Wir hatten ähnliche Probleme. Nach einem Not-KS könnte ich zunächst normal anlegen. Aber der Kleine wurde in der zweiten Nacht auf die Kinderstation verlegt weil er sich nicht mehr beruhigen wollte. Da hat er dann auch die Flasche bekommen.
Ich hab dann angefangen zu pumpen und weiterhin versucht zu stillen aber er war nie satt danach. Irgendwann habe ich auch Vasospasmen bekommen. Ich war wirklich fix und fertig. Die schmerzen waren unerträglich. Bei mir ist es besser geworden nachdem ich bei einer Osteopathin war. Zum einen hat es dem Kleinen beim trinken geholfen, er könnte danach endlich besser schlafen und ich hatte vorher überall Verspannungen.
Vielleicht wäre das noch etwas was du probieren kannst.
Liebe Grüße
Käthe

4

Hi, es tut mir sehr Leid, dass es solche Startschwierigkeiten gab.
Aber du machst alles richtig und mach dich bitte nicht verrückt.
Ich hatte beim ersten Kind auch andauernd Krämpfe, besonders draußen (ist ein Oktober Kind und es war rrecht Kühl) und abends. Es war auch Vasospasmus. Ich habe viel Magnesium in der Schwangerschaft nehmen müssen. Und dann plötzlich aufgehört. Der Körper hatte sozusagen Entzugserscheinungen. Und ich habe noch im KH angefangen zu pumpen, da mein kleiner zu schwach war an der Brust zu saugen.
Wichtig ist Calcium und Magnesium nicht zusammen zu nehmen, die verhindern sich in der Aufnahme. Kaffee hemmt die Aufnahme und wenn du Medikamente wie Pantoprazol nimmst, dann immer im Abstand von 2 Std zu den Mineralien. Magnesium 3x am Tag 300-400mg und Calcium 1-2 Std danach. Vor dem Stillen, Pumpen die Brust wärmen mit Kompressen oder Rotlichtlampe, gibt's bei Rossmann. Auch bei Milchstau super Hilfe, wärmen und massieren. Sobald du einige Wochen das Magnesium genommen hast und es ist kein Krampf mehr da, versuche es langsam auszuschleichen.
Ich wünsche euch alles Gute.

5

Diese Stillsprechstunde von der gesprochen wurde ist sicher eine gute Idee. Ansonsten würde ich auch eine Stillberaterin dazuziehen.

Hast du die hochdosierten NEMs (Mg, Ca,...) täglich eingenommen?
Wenn ja, super schade. Bei mir ist es dann wirklich nach ca 10 Tagen besser geworden. Dann habe ich es noch eine Woche weitergenommen und dann nurnoch nach Bedarf ca 1x/Monat, wenn die Brust wieder geschmerzt hat.
ich hatte auch ca 7 Wochen Probleme an einer Brust zu stillen.
Als ich dann wusste das es ein Vasospasmus ist (kannte mein FA nicht), wurde es echt viel schöner.

6

Ahja, wie schon beschrieben, nicht gleichzeitig einnehmen.
Auch nicht mit Eisen, falls du das nehmen musst (ich musste es damals)
Habe morgens Ca und Abends Mg genommen.

7

Eine Stillberaterin habe ich, sie war da aber planlos und meinte lediglich vom Anlegen wirds besser...
Habe dann mit einer weiteren Kontakt gehabt, sie wusste auch nicht wirklich weiter, hat mir bloß Tipp zum stillfreundlichen Zufüttern gegeben.

Ja ich habe es täglich genommen, Magnesium morgens, Calcium abends, den Rest der Nahrungsergänzungsmittel über den Tag verteilt.. Es wurde ja auch tatsächlich für 1-2 Tage besser und danach fings wohl irgendwie erst richtig an. Da hatte ich dann Dauerkrämpfe, selbst wenn ich ihn davor gar nicht angelegt habe... :(

Bearbeitet von e.2023
weiteren Kommentar laden
8

Ich hatte auch Vasospasmus bei beiden Kindern, bei der großen bin ich 10 Wochen lang bei jedem Stillen an die Decke gegangen, habe es dann jedoch mit einer Stillberaterin in den Griff bekommen.
Habe Magnesium und Calcium genommen, vor dem Stillen wärme, nach dem Stillen gekühlt. Nach 2-3 Wochen wurde es besser, leider nicht sofort, die NEM müssen ja erst das wirken anfangen.
Wenn du wirklich noch weiterstillen möchtest, dann nehm die NEM erstmal eine Weile und schau ob es sich bessert. Beim 2. hab ich die NEM direkt im KH schon genommen und trotzdem tat es ca. 2 Wochen wieder so höllisch weh.
Alles Gute dir !

10

Hi,
ich fühle mit dir, wir hatten zwar eine schöne Geburt aber einen furchtbaren Stillstart. Letztlich hat es trotz Milchstau, Wunden Brustwarzen und Vasospasmus irgendwann geklappt und heute, nach 12 Monaten stillen wir noch und das ohne die o.g. Probleme. Ich schließe mich allem was vorher genannt wurde an. Bei mir hat gegen die Wunden Brustwarzen noch Lasern geholfen und ich habe nach dem 2. Stau von Mambiotic auf ein anderes Präparat mit zwei Probiotika gewechselt (Probiona Kulturen Komplex Kapseln von nature love). Sind im Endeffekt sogar günstiger ☺️
Und meine Milchproduktion ist nach jedem Stau drastisch zurück gegangen und ich musste viel anlegen und Geduld aufbringen bis es sich wieder reguliert hatte. Im Nachhinein würde ich auch nicht mehr pumpen, ich glaube das hat noch mehr zum Vasospasmus beigetragen als das saugen und nuckeln. Ist aber nur ein Gefühl.
Ich drücke dir ganz fest die Daumen dass ihr es noch hinbekommt, denn es lohnt sich. Und wenn es nicht klappt oder du keine Kraft mehr hast (denn das ist ja einfach mega anstrengend) wünsche ich dir dass es gelingt es “loszulassen”.
Liebe Grüße und alles gute!!! 🍀