Schlechter Esser und nun noch Schoki verdorben

Hallo zusammen

Hab ne Weile überlegt Mal zu schreiben, aber heute morgen war wieder desaströs. Überhaupt ist das Essen derzeit, bzw seit Weihnachten, ein absolutes Desaster

Mein kleiner wird zwei
Er war noch nie ein guter Esser. Immer nur Mini Portionen über den Tag verteilt. Aber immerhin hat er bis dato alles gegessen und auch alles probiert. Wir sind nicht komplett gegen Schokolade und süßes, da will ich auch keine Diskussion drüber breit treten was da Sinn und Unsinn ist. Bei uns gibt es das ganze halt, aber in maßen. Am Wochenende zum Frühstück Mal einen Kakao, oder auch den Pudding nach dem Essen oder einen Keks zwischendurch. Er isst wahnsinnig gerne Obst und Gemüse, daher gibt es das eher als Süßigkeiten. Und ja, ich weiß auch dass Obst Fruchtzucker hat, und auch hier will ich keine Grundsatzdiskussion öffnen. Die Masse machts.

So zu meinem Grundproblem.
Wir waren Weihnachten bei meinen Eltern. Soweit so gut.
Allerdings sind die der Meinung, ein fast zweijähriges Kind muss sich zügeln lernen und so stand der Süßigkeitenteller permanent erreichbar auf dem Stubentisch. Ich habe ihn tausendmal weggestellt, er stand dann aber wieder sofort da. Der Kleine natürlich in Schlaraffenland. Morgens hat Opa immer Kakao gemacht und weil ein älteres Enkelkinder NUR Schokobrot isst wurde auch das ihm immer angeboten. Ich habe mir den Mund fusseilig geredet, aber nö, ich rede ja nur Unsinn. Und dem Knirps ständig seine Beute aus den Fingern entreißen will man ja auch nicht. Letztendlich habe ich es als Urlaub abgetan. Er isst eh nicht so viel, kennt gefühlt auch seine Hunger Grenze, bzw weiß wann er satt ist. Er hat, wenn er nicht mehr wollte, auch die Schoki hingelegt und nicht mehr beachtet, aber es gab halt einen steten Fluss...

Zu Hause hatte ich die Hoffnung, dass wir wieder in normales Fahrwasser geraten, aber er ist immer noch total fixiert auf Schoki und langsam wirkt es sich auf sein anderes Essen aus. Seit Tagen verweigert er ständig alles, was nicht irgendwie süß ist. Hier und da gibt's Mal ein zwei Löffel vom normalen Essen, dass wieder totales Drama und ich stecke in der Zwickmühle. Kind hungern lassen und ihm alles "normale" madig machen, weil ich drauf bestehe dass er sein Essen ist, oder nachgeben, damit er was in den Magen bekommt und nicht hungert. Ich will mein Kind ausgewogen und gesund ernähren. Aber wenn er sich allem verweigert, außer Obst und schoki, weiß ich langsam nicht mehr weiter.

Übrigens mag er (schon immer) kein Brot. Hin und wieder isst er es, aber meistens spuckt er es aus. Ich glaube das liegt an der Konsistenz, Ausschnitt und dergleichen isst er auch nicht, Käse stand Mal hoch im Kurs

Ich bin im Moment froh, dass er in der Krippe bis zu drei Portionen isst. Ich mache es auch nicht an meinen Kochfähigkeiten ab oder so, sondern weiß, dass das eine andere Dynamik herrscht. Aber wie bekomme ich ihn wieder zum "normalen" essen ... Das ist gerade so anstrengend... Muss ich das wirklich aussitzen?

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Mach dir nicht so viele Sorgen, er braucht vermutlich, im Moment, nicht so viel. Vergess nicht, er hat ja einen Überlebensinstinkt, er hungert nicht!!!

Aber, was meinst du damit, dass er in der Krippe ,bis zu 3 Portionen isst ?

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Da gibt es wohl 2x Nachschlag .. hab aber gerade erfahren (mein Mann bringt und holt ihn immer) dass die immer nur einen, wohl normalen großen, Löffel drauf machen also gehe ich in Endeffekt von einer insgesamt Recht normalen Portion aus, was trotzdem mehr ist als zu Hause bei einer Mahlzeit ... Derzeit ist er wohl auch wieder in einem Wachstumsschub, 2 cm im letzten Monat, daher wohl auch immer "ham" bei uns für Essen, aber wenn ich ihn anbiete will er Schoki, er weiß wo unser süß Fach ist im Schrank und dann steht er da, gibt's natürlich nicht und so wird gebrüllt und geblockt ... Ist gerade echt anstrengend

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Hi, ich kann dir keinen richtigen Tipp geben aber hab weiter unten gelesen ihr habt eine Süßigkeiten Schublade vor der er dann immer steht. Die vielleicht mal leer räumen und dann zeigen, wenn er schreit? Vielleicht isst er ja was anderes, wenn er selbst sieht dass das andere nicht da ist.

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Genau das wollte ich auch gerade vorschlagen. Schublade leerräumen. Er darf dann jederzeit ran und gucken, dass nix drin ist.


An die TE:
Ich würde jetzt einen Süßigkeiten-Entzug durchführen. 1-2 Wochen keinen Pudding, keinen Keks, keinen Kuchen.

Stattdessen vielleicht Eis selber machen (ich püriere TK Obst, vermische es mit griechischem Joghurt und friere es in Eisförmchen ein). Vielleicht auch noch eine Karotte oder ein anderes Gemüse druntermischen...
Das wäre die nächste Idee, Gemüse-Eis. Bestimmt gibt es da ganz tolle Ideen im Internet.

Hast du bei Brot/Käse/Wurst versucht, es mit Förmchen auszustechen? Es muss ja nicht viel sein, Hauptsache, immer wieder anbieten, damit er sich an den Geschmack gewöhnt.

Wir machen auch an und an warmes Porridge selbst. Oder Haferflocken mit getrockneten Früchten.

Vielleicht mal Brot selber backen, mit ihm zusammen? Und wenn es als erstes ein Hefezopf ist.

Es gibt ja auch ganz tolle Kochbücher für Babys, zuckerfrei. Da ist zwar manchmal Dattelsüße o. Ä. drin. Oder Pancakes mit Banane als Süßung.

Meine Tochter mochte lange keinen Geramont. Mehrfach ausgespuckt. Aber sie wollte jedes Mal davon haben. Nach dem siebten Mal oder so hat sie ihn gern gegessen. Manchmal muss man sich erst an was neues gewöhnen. Deswegen immer mal wieder anbieten.

Das würde ich zumindest ausprobieren.

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Das mit dem Eis klingt gut. Es gab heute gerade selbst gemachtes, aber einfach sorbet hab ich noch gar nicht ausprobiert, wollte es in seiner, aber was für ein Quatsch, das geht auch immer gut mit TK Früchten, die operiert, hat man sofort lecker sorbet..

Aber auch allgemein gute Tipps, danke

Ich Versuche schon viel selbst zu machen, viel ohne Industriezucker und Alternativen, auch Brot mache ich schon länger immer mal selbst, Versuche es mir Waffeln oder pancakes und was weiß ich, aber nunja, der Erfolg ist mäßig.

Porridge war jetzt auch meine neue Idee und ich habe vorhin noch alles dafür besorgt. Morgens hat er lange Zeit gerne Müsli mit Obst und Joghurt gegessen, aber auch das ist seit Weihnachten nicht mehr so richtig gefragt

Wahrscheinlich ist es wie alle sagen, abwarten, Tee trinken und wie gehabt weiter machen in der Hoffnung, dass sich alles wieder reguliert, wenn er merkt, dass es nicht die Norm ist. Meine Eltern wohnen auch zu weit entfernt, so dass er diesen Mengen nicht sehr oft ausgesetzt sein wird und Weihnachten war eine Ausnahmesituation, normal steht da auch nicht so viel rum

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Ich hab drei Kinder und beim 2. war das Thema Schokolade oder süßes auch stark vorhanden, weil er den großen Bruder hat und zudem bis er 2 war (ab 16 Monaten) von meinen Eltern 3x die Woche betreut wurde für 4 std am Tag. Zwischen 16 Monaten und 2 (da ging die Kita los) nahm er total zu, aß am liebsten Süßes und war gar nixjt mehr für normales Essen zu begeistern.
Als die Kita endlich losging , haben wir einen kalten Entzug gemacht. Bei uns zu Hause gab es eh wenig, Kind 1 bekam bis er 2 war keinen Zucker und ab dann nur in Maßen ca 1x die Woche . Außer im Sommer, da gabs regelmäßig wassereis .

Jedenfalls hat mein 2. Sohn auch erstmal nichts gegessen und ich hab es ausgesessen. Kein Kind verhungert vorm gedeckten Tisch.
Wir hatten viele, viele Wutattacken, waren aber immer liebevoll begleitend für ihn da.
Das dauerte allerdings schon seine 10-12 Wochen, bis er resignierte und mal wieder mehr aß. Er bekam in der Zeit dann noch nachts 230ml Premilch.
Gelohnt hat es sich, er aß dann anschließend wirklich alles.

Was geblieben ist, ist die Sucht nach Zucker und Fettigem, sobald er freien Zugang hat, ernährt er sich nur davon. Mein Großer dagegen überhaupt nicht. Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass er relativ früh auf Zucker war und dadurch gut zugelegt hat. Jedenfalls ist Kind 2 (12,5 Jahre) heute übergewichtig und Kind 1 untergewichtig.

Bei Kind 3 versuchen wir tatsächlich auch so lange wie möglich auf Süßes zu verzichten .

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Übergewicht liegt bei mir leider in der Familie, jetzt ist er total agil und drahtig, jede Kalorie wird sofort verbrannt, aber genau deshalb will ich nichts, dass süß Gewohnheit wird, denn die Anlage ist nunmal da, dass es sich schnell umkehrt. Daher hoffe ich einfach, dass wir wieder zu einem normalen Mittelmaß zurück finden. Das erste Jahr gab es auch gar keinen Zucker, im zweiten habe ich versucht viel zu ersetzen und süße Sachen selbst zu machen als gesunde Alternative, aber ich möchte es auch nicht ganz verwehren, denn irgendwann kommt er sowieso damit in Kontakt und ich hoffe, dass es dann nicht ausartet ...

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Ich drücke die Daumen, ich war selbst auch lange übergewichtig, wie fast alle in meiner Familie… daher achte ich auch drauf , es muss ein gesundes Maß bleiben.

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Ich finde es sinnvoll, den Nachtisch nicht nach dem Essen zu geben, sondern dazu. So kommt man gar nicht erst in Versuchung, ihn als Druckmittel zu verwenden. Es ist also normal, auch was süßes zu bekommen. Nachschlag gibt es nicht und wenn der Nachtisch den Hunger nicht stillt (was er nicht sollte, keine große Portion), muss das Kind halt den Rest auf dem Teller essen.

Und ansonsten einfach abwarten. Solche Phasen haben die Kinder doch alle mal. Ich würde es einfach nicht thematisieren, das macht die Situation nur noch angespannter.

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Bei uns gibt es nicht regulär Nachtisch, also nicht täglich. Gab es vor unserem Sohn schon nicht und das wollten wir auch nicht ändern, eben damit es keine Regel bleibt. Meistens entscheiden wir einfach spontan ob es noch was hinterher geben könnte, je nachdem wie gehaltvoll das Essen war. Im Moment ist er auch ein (für mich typisches) Kind, wenn der Nachtisch da stehen würde, wieder er nur diesen Essen, egal ob Hunger oder nicht. Bei uns darf außer dem er ä regulären Essen auch sowieso nichts anderes auf dem Tisch stehen, kein Topf, kein Getränk (außer die Gläser aus denen wir trinken, nicht die Flaschen, keine soße wenn wir mal grillen, Salatschüssel oder sonstwas, alles lenkt ihn ab und animiert zum nicht essen