Mutmachgeschichte: Vollstillen nach 5 Monaten

Da ich einen sehr schwierigen Stillstart mit positivem Ausgang hatte, wollte ich für diejenigen, die auch um ihre Stillbeziehung kämpfen, meine Geschichte erzählen. Vielleicht hilfts ja wen...

Meine Kleine kam pünktlich an 40+0 nach Einleitung bei vorzeitigem Blasensprung zur Welt, war danach sofort fit und wurde noch im Kreißsaal angelegt. Ich hatte in der SS extra einen Stillvorbereitungskurs gemacht und war hochmotiviert. Aber vom ersten Anlegen weg war ich davon überzeugt, dass etwas nicht stimmte. Die Kleine dockte immer ab, zappelte und war unentwegt am Schreien. Alles ganz normal sagte man mir...

Die Tage im Krankenhaus war die Kleine sicher 16 Stunden pro Tag an der Brust und wenn sie nicht an der Brust war, schrie sie. Alles ganz normal sagte man mir, mir kam das aber immer suspekter vor. Ich machte mehrmals darauf aufmerksam, dass sie keine einzige nasse Windel hatte. Am Tag 3 hatte sie bereits über 10% des Geburtsgewichts verloren und wir begannen mit Fingerfeeder stillfreundlich zuzufüttern. Gleichzeitig hatte ich den Milcheinschuss. Nach dem Stillen war das Spannungsgefühl gleich wie zuvor, mein Kind schrie gleich weiter, meine Brustwarzen waren inzwischen wund und am fünften Tag hatte sie bereits 15% des Gewichts verloren. Sie wurde mehrmals untersucht, bei ihr sei alles in Ordnung, ich hätte einfach zu wenig Milch. Mir kam das alles immer suspekter vor, sodass ich auf eigenen Wunsch nach Hause ging. Wir besorgten Pre zum Zufüttern und eine Waage zur täglichen Gewichtskontrolle

Meine Nachsorgehebamme riet dann zum Stillen, Pumpen, Zufüttern, Einnahme von Lactaval. Es war zum Haareraufen: meine Brüsten waren nachdem Stillen immer gleich gespannt wie vorher, nur durch das Abpumpen waren sie weicher und ich konnte auch immer etwas Milch abpumpen. Aber angeblich hatte ich einfach zu wenig Milch. Beim dritten Besuch (die Kleine war ein Monat alt) überwies sie mich dann auf mein Drängen zu einer Logopädin, die auf Babys spezialisiert war. Diese stellte dann eine hochgradige orale Restriktion (Zungenband, Lippenband, Verwachsungen) sowie ausgeprägte Schluckstörungen fest. Schon am nächsten Tag wurde das Zungenband und die Verwachsungen von einem spezialisierten Kinderarzt durchtrennt.

5 Tage nachdem Eingriff begannen wir mit täglich 3x10 Minuten logopädischen Übungen mit regelmäßige logopädischen Kontrollen. Schritt für Schritt merkte ich, dass das Stillverhalten meiner Kleinen besser wurde und ich musste immer weniger zufüttern. Seit dem fünften Monat wird sie nun ausschließlich gestillt und nun - mit 8 Monaten- Flascherl vehement abgelehnt.

Was ich mit der Geschichte also sagen will: lasst euch mit der lapidar Aussagen "zu wenig Milch" nicht abwiegeln, wenn ihr stillen wollt. Oft findet sich doch noch eine Lösung und wenn nicht, ist zB Zwiemilch oder Pre auch eine gute Lösung

ELTERN -
Die beliebtesten Milchpumpen 2024

Hebammen-Tipp
Medela Handmilchpumpe Harmony, Produktkarton im Hintergrund
  • hoher Bedienkomfort
  • leicht und kompakt
  • flexible Brusthaube
zum Vergleich
1

Huhu,

Ich wollte just in dem Moment einen Post eröffnen und nach genau solchen Erfahrungen fragen! Was für ein Zufall.

Wir haben auch das zungenband einschneiden lassen und meine Kleine ist jetzt 6 Wochen alt und ich „kämpfe“ grad, dass wir von „ich stille ab“ hin zu vollstillen kommen.

Danke für deinen Post! Ich werde meine Hebamme mal noch zur Logopädie befragen, denn das Stillen ist bei mir trotzdem nur mit stillhut möglich.

2

Danke für dein Post 💗 ich bin zwar Frischmama , aber auch schon sehr verzweifelt wegen den stillen. Vor allem wenn man im Krankenhaus soviel verschiedenes hört wie und was normal wäre, je nachdem wen man fragt.

3

Halt die Ohren steif.
Unsere Kleine ist 4 Wochen alt und ich kämpfe immer noch.
Dank Gelbsucht und Andockschwierigkeiten, hatte ich anfangs Probleme die richtige Menge zu produzieren. Wir mussten früh zufüttern und ich höre seit dem nur von allen Seiten: „wenn’s nicht klappt, ist es ja kein Beinbruch“ oder „bleib halt bei Zwiemilch, geht ja auch“.
Heute ist der erste Tag bei dem ich mit Abpumpen und Stillen komplett hinkomme, sodass ich heute genug hab, dass Zwergi zufrieden und satt schläft, die Windeln schön voll sind und sie in den Wachphasen ausgeglichen ist.
Dafür hab ich gepumpt wie ein Weltmeister, existiere aus Stilltee, Malzbier und Bockshornkleekapseln und hab mich in der letzten Woche durch 4 Tage Dauerstillen am Abend gekämpft.

Halte durch für dein Kind und für eure Stillbeziehung und hör auf dein Bauchgefühl, welche Ratschläge sich für dich gut anfühlen und welche nicht.

4

Danke das macht mir Mut. 💗
Ich will auch unbedingt Vollstillen. Da ich durch falscher Beratung an Tag 1 aber eine lädierte linke Brust habe klappt das nicht. Rechts reicht zwar immer mal für eine komplette Runde, da ich aber nur rechts geben kann, ist jede zweite Runde eben mit Pre zusätzlich. Macht mich etwas traurig. Aber ich hab Mittwoch um 0:01 erst die Geburt gehabt und hoffe daher, dass ich in zwei drei Wochen vielleicht schon dahin komme..ich hab keine Idee wie lange das dauern wird mit der Abheilung. Und ich weiß auch nicht ob ich die abgepumpte Milch nehmen kann, Wiel schon einiges an Blut dabei ist:(

weitere Kommentare laden
6

Hallo,

herzlichen Glückwunsch und wie schön, dass ihr es geschafft habt.

Bei uns war es tatsächlich ähnlich, nur nicht ganz so ausgeprägt und langjährig.

Mein Maus kam per Kaiserschnitt mit einem sehr geringen Gewicht zur Welt.
Anfangs klappt das stillen soweit ganz gut, aber ich hatte das Gefühl sie dockt nicht richtig an und nimmt nicht genug warzenhof in den Mund.

Im Krankenhaus sagte man, es seie alles gut. Sie hat auch ab dem 3 Tag zugenommen. Nachdem wir zu hause waren, nahm sie zunächst weiter zu. Nicht sonderlich viel, aber sie nahm zu - leider nicht sonderlich lange. Ihr Gewicht stagnierte einige Tage. Also hieß es abpumpen und mit der Flasche füttern - für mich ist eine Welt zusammen gebrochen, es fühlte sich an wie der Anfang vom Ende.
Beim pumpen kam mehr als genug Milch, dementsprechend war sie da, aber sie bekam sie nicht aus der Brust. Ich habe mehrere Male mit meiner Hebamme gesprochen, sie hat beim stillen zugeschaut. Alles in Ordnung, sie ist nur zu klein und zart, deshalb schläft sie schnell ein.
Ich hatte weiterhin ein komisches Gefühl, woraufhin ich mich an eine stillberaterln gewendet habe. Auch diese sagte nur zartes Kind, Technik ist wunderbar.
Ich habe dann einen Termin bei einem kinderzahnarzt ausgemacht, da ich das Zungenband im Verdacht hatte.
Zwischenzeitlich war ich in einer stillambulanz auch dort, alles bestens kind nur sehr zart und hat deshalb noch nicht genug Kraft zum saugen.

Beim kinderzahnarzt, stellte man dann fest, das zungenbänchen ist zu kurz. Sie konnte ihre Zunge nicht frei im Mund bewegen. Wir lösen es dann direkt trennen und uns die passenden Übungen zeigen.
Ihr trinkverhalten besserte sich schlagartig. Nach einer Woche hatte sie den Dreh dann raus und ich habe Stück für Stück die Menge des zufütterns reduziert.
Nun stillen wir seit drei Wochen voll und sind über glücklich und froh auf das Bauchgefühl gehört zu haben.