Frage zum Thema Beikost

Hallo ihr lieben,

ich hab mal eine Frage bzgl. Beikost. Ich habe vor ca. einem Monat mit Beikost in Form von BLW (Baby-Led-Weaning) angefangen und muss sagen das mittlerweile auch schon gut was im Bauch ankommt. Ich suche oft nach Rezepten und stoße oft auf Zutaten wie Weizenmehl. Ich habe mich Jahre lang ausgiebig mit Ernährung, Mikro- und Makronährstoffen etc. befasst und weiß, dass Weißmehl dem Körper wenig bis keine Nährstoffe liefert. Es ist für den Körper einfacher Zucker und wirkt sich daher negativ auf den Blutzuckerspiegel aus. Bei Kleinkindern ist das doch nicht anders oder ?
Auch bei Brot frage ich mich häufig, wieso es bei so Vielen Toastbrot zum Beikoststart gibt, da es Zucker und auch Salz enthält. Aber auch bei Vollkornbrot ist Salz enthalten, sind es dann so geringe Mengen das es dem Baby nicht schadet?
Und meine letzte Frage: wenn ich Kartoffeln oder auch Nudeln im Salzwasser koche, kann ich die dem Baby dann geben oder eher auch nicht wegen dem Salz?

Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen. Danke euch schon mal :)

Liebe Grüße
Anna und der kleine Nick

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Also: wir backen eigentlich fast ausschließlich mit Dinkelmehl, wobei ich meine letztlich gelesen zu haben so viel besser sei es garnicht...

Fertig gekauftes Brot geben wir manchmal- Toast haben wir eigentlich nie im Haus. Ich denke viele geben Toast, weil es weicher ist, wobei unsere Kinder ohne Zähne auch immer gut mit normalem Brot zurecht kamen.

Beim Kochen von Nudeln und Co. Salze ich das Wasser tatsächlich nicht, sondern dann nachdem ich für die Kleine Nudeln raus genommen habe.

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Danke für deine Antwort :)
Da hast du richtig gelesen. Dinkel und Weizen sind grundsätzlich dasselbe. Es ist nur eine andere Getreideart. Ungefähr so wie braune und weiße Champignons. Nährstofftechnisch nahezu identisch. Die eigentlichen Vitamine und Ballaststoffe von Getreide stecken in der Schale des Getreidekorns, die allerdings beim Verarbeitungsprozess in der Industrie entfernt wird. Übrig bleibt der Mehlkörper. Früher würde die Schale dann an Nutztiere verfüttert. Als man auf die gesundheitlichen Vorteile der Schale stieß würde sie dann teuer im Reformhaus verkauft. Heute findet man sie bei DM, Kaufland und Co. als (Weizen-, Dinkel-, Roggen-,…)Kleie.

Ich habe auch die Erfahrung gemacht das mein Kleiner auch schon ganz gut ohne Zähnchen „kauen“ konnte.
Die Idee mit dem nachträglich Nudeln salzen werde ich auf jeden Fall ausprobieren, danke :)

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Du scheinst dich mit dem Thema auszukennen.. welches Mehl würdest du empfehlen wenn man selbst backt?

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Also bzgl Salz: da ist ja im ersten LJ maximal 1g pro Tag empfohlen ab dem 2. LJ 2g.
Woher die kommen ist ja erstmal egal. Ich versuche daher es auszubalancieren. Ich gehe mal normales Brot und versuche dann halt den restlichen Tag mit Salz zu sparen bzw zu verzichten. Und versuche halt nicht grade die Sorten zu wählen die extra viel Salz haben. Oder ich backe selber aber auch da zu ich Salz rein ist aber wahrscheinlich weniger als in den meisten gekauften sorten. Nudeln koche ich tatsächlich auch ohne Salz. Toastbrot erachte ich tatsächlich als eher ungeeignet wie du sagst wegen Zucker und auch Salz.


Bei Weizenmehl kenne ich mich jetzt nicht so aus, grundsätzlich versuche ich aber schon Vollkorn Produkte zu bevorzugen.

Bearbeitet von chaos-queen88
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Danke für die Antwort :)
Das mit dem Salzwerten (1g im ersten LJ) hab ich auch schon gelesen. Habe das Brot auch schon selbst gebacken, jedoch ohne Salz, es hat grausig geschmeckt - zumindest mir und meinem Mann. Der kleine fand es lecker. Aber stimmt so habe ich es ja noch gar nicht gesehen, 1g Salz aufs ganze Brot geht ja völlig klar, da er ja nicht das ganze Brot am Stück isst.

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Man kann auch aus allem eine Wissenschaft machen.
Nein Salz bringt dein Kind nicht um. Ja für darfst auch in Salz gekochte Nudeln etc geben.
Meine Kinder werden ausgewogen ernährt. Aber ja hier gibt es Toast. Hier gibt es Weizenmehl. Wir kochen gern viel Traditionelle Rezepte. Deutsche Küche etc. Aber auch mal so Sachen wie Quinoa-Pfanne mit Gemüse etc.
Wir versuchen einfach viel Abwechslung reinzubringen. Neben unseren bewährten Rezepten gibt es immer wieder auch neue Sachen, die wir ausprobieren.

Und ja meine Kinder dürfen Zucker auch. In Maßen.
Ich bin grundsätzlich für einen Entspannten Umgang mit Essen.
Wir essen gerne Toast. Aber holen dann zum Beispiel das Dinkeltoast. Reines Weizentoast essen wir eigentlich nie.
Ich koche auch nicht separat für meine Kinder. Auch als Babys nicht. Da wurde einfach sparsamer gewürzt und bei Bedarf vorher für die Kids abgeschöpft, wenn wir es schärfer haben wollten.
Nur die Hühnereiweißallergie vom Kleinen sorgt manchmal dafür dass er was separates bekommt.

trAusgewogen, viel Gemüse, aber auch mal deftig. Und zum Nachtisch einen Erdbeer-Joghurt oder so oder eine kleine Tüte Gummibärchen.
In meiner Familie sind bisher noch alle groß geworden.
Mein Bruder ist zum Beispiel was essen angeht sehr schwierig. Er hat lange seit er ein Baby war nur Pommes, Toast mit Remoulade, Schablettenkäse und Lyoner gegessen. Und Salzstangen. Und getrunken hat er über Jahre Metzomix etc.
Ist jetzt kein Positiv-Beispiel. Aber als er mit Anfang 20 seine Werte hat checken lassen beim Arzt. War alles Tippi Toppi.
Seit 2/3 Jahren akzeptiert er immerhin auch Pizza. Aber viele normale Gerichte gehen nicht. Und dennoch ist er fit. Er hat sein Abi und studiert.
Also einfach entspannter an die Sache rangehen.

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Danke für die ausführliche Antwort. Ich gehe da entspannt heran, ich supplementiere mit Vollkorn oder Hafer. Ich habe einfach aus Interesse gefragt. Mir ist nur das Mikrobiom des Kleinen wichtig.
Ich ernähre mich schon Jahre gesund, Zucker- und Weizenfrei, also darf es mein Kleiner natürlich auch. Dinkel ist leider das selbe wie Weizen, bloß eine andere Getreideart. Nährstofftechnisch unterscheiden sie sich jedoch nicht, was die meisten leider nicht wissen aber das ist ein anderes Thema, würde hier jetzt den Rahmen sprengen.
Es freut mich das die Werte deines Bruders alle im grünen Bereich sind nur leider ist das kein Indiz dafür, dass eine solche Ernährung nicht ultra schädlich ist. Und nur weil die Werte jetzt in Ordnung sind heißt das nicht das es so bleibt. Bei einem Raucher kann auch jahrelang alles gut gehen. Das kann sich aber jederzeit ändern, habe da ein Paradebeispiel im Umfeld. Jeder kann sich ernähren wie er möchte und nur weil wir gewisse Dinge aus unserem Ernährungsplan gestrichen haben bedeutet das nicht ewige Gesundheit für uns aber falls mal etwas sein sollte wissen wir das wir alles dafür getan haben gesund zu bleiben. Und Ernährung spielt da eben eine immense Rolle.

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Hallo, also mein Kleiner bekommt von Anfang an mein glutenfreies Brot (vertrage Weizen nicht). Sonst hin und wieder einen Kornspitz (kleines Stück). Sonst salzen wir nichts, weder Nudeln noch sonst etwas. Generell verstehe ich deine Ansichten, ich achte auch penibel auf die Ernährung :). Und denke auch dass man das Mikrobiom seines Kindes so am besten unterstützen kann für seine Zukunft.

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Danke für deine Antwort :) freut mich immer zu hören/lese, dass ich da nicht die Einzige bin die so penibel darauf achtet. Werde dann wohl auch erst einmal komplett auf Salz verzichten bei ihm

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Zum Thema Nudeln:

Ich persönlich kann keine Nudeln ausstehen die nicht in gesalzenem Wasser gekocht wurden, ich finde auch da kriegt man schwer Geschmack dran mit später Salzen, das funktioniert für mich gar nicht.

Ich esse meine Pasta auch al dente, was fürs Baby nun auch nicht gerade toll ist, gerade zum Anfang.

Daher ist es in unserem Haushalt am einfachsten nen kleinen Topf extra aufzusetzen und da Pasta ungesalzen fürs Baby schön weich zu kochen. Dann können wir auch Pasta Sorten essen die fürs Baby schwieriger zu greifen sind und Baby kriegt Vollkorn Dinkel Hörnchen gemischt mit kichererbsenspirelli oder linsenpasta. Ich mach dann immer etwas mehr (also immer noch kleine Menge aber halt mehr als eine babyportion) und friere das dann mit Soße ein. Dann hab ich was für Tage an denen ich schnell was fürs Baby brauche.

Demnächst mach ich vielleicht auch selbst gemachte Spätzle fürs Baby wenn die Zeit es zulässt

Bearbeitet von Bottlegreen
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Ich backe ganz gerne mit Hafer (im Mixer zerkleinerte Haferflocken), das finde ich auch geschmacklich ganz gern. Weizenvollkornmehl nehme ich auch öfter her.
Wenn nur mal ein EL Mehl für die Bindung in ein Rezept mit rein kommt (bei Bratlingen o.ä.), dann nehme ich das nicht so genau und nehme einfach was ich grade da habe, auch Weißmehl (Weizen oder Dinkel).

Zumindest bis zum ersten Geburtstag werde ich das Nudelwasser nicht salzen. Wenn es außer Haus mal Nudeln aus dem Salzwasser gibt sehe ich das aber auch nicht so eng, ist ja nicht jeden Tag.

Brot haben wir noch nicht eingeführt. Am Anfang werde ich wohl salzfrei selber backen, nach und nach aber auch gekauftes Vollkornbrot verwenden. Ein bisschen Salz ist ja ok.

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Hi! :) An Vollkornmehl nahezu jeder Art ist eigentlich nichts auszusetzen. Der höhere Anteil an Ballaststoffen und Protein verlangsamen ggf. die Aufnahme der Kohlenhydrate in den Körper, außerdem sind sie wunderbares Futter fürs Mikrobiom. Vollkorn muss nicht grob gemahlen sein. Fein geht es super für Babys!

Dinkel hat ein anderes Nährstoffprofil als Weizen. Einen richtigen Vorteil hat es eigentlich nur bei Weizen Unverträglichkeit (keine Zöliakie) und mMn beim Eisengehalt.

Fermentiertes Getreide kann der Körper übrigens besser verwerten - Sauerteigbrot und die gute alte Pizza mit einem lang geführten Teig sind damit wertvoller als z.B. Pasta!
Aber auch VK Pasta passt wunderbar in eine ausgewogene, darmgesunde Ernährung. Eine Mahlzeit sollte idealerweise Kohlenhydrate, Proteine und Fette beinhalten, das verlangsamt die Verdauung und den Blutzucker Anstieg enorm.

Thema Salz: ich würde es im ersten Jahr weglassen. Allerdings ist es kein Thema, ein oder mehrmals pro Woche eine Mahlzeit zu haben, die Produkte mit Salz enthält. Wenn nicht täglich oder mehrmals am Tag, ist das kein Problem.

Falls Du Milchprodukte verwendest, schau mal nach Irish Brown Bread: https://www.gruene-insel.de/blog/2019/irisches-sodabrot-und-brown-bread/
Ich habe Dinkel VK Mehl genommen, ging supi! Das kannst du fürs Baby auch salzfrei backen. Es geht so schnell und ist leicht einzufrieren, dass sich das echt lohnt :)

Und für Pasta empfehle ich ein grünes Erbsen Pesto (1:1 Pasta & Erbsen; die Erbsen separat mit Zwiebeln&Knoblauch köcheln, von der Hitze nehmen und mit Minze und wahlweise 1EL Tahin, einem Schuss Pflanzen-/Milch, odet Sahne pürieren. Für dich Salz & Pfeffer dran und unter die Pasta heben).

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Hallo!

Vielen Dank für die guten Fragen; ein paar davon haben mich auch schon beschäftigt und es gibt schon viele gute Antworten!

Wollte nur etwas zum Salz im Brot beitragen:
Ich backe gerne selbst mit Sauerteig (habe einen im Kühlschrank wohnen), und da kommen auf 500-600g Mehl ca. 15g Salz. Aus dem Laib, der rauskommt, kann ich etwa 20 Scheiben schneiden, eine sollte also ±0,5g Salz enthalten (klar, am Rand weniger, in der Mitte mehr, weil die Scheiben dort höher sind). Wir sind noch nicht soweit (hier wird gerade erst Süßkartoffel verweigert), aber ich werde dem Kleinen so ein Brot vermutlich anbieten und das bisschen Salz in Kauf nehmen oder ggf. die Gesamtmenge noch etwas reduzieren, und kann dafür aber die Zutaten kontrollieren.
Weil ganz ehrlich: ungesalzenes Brot ist jetzt echt nicht gerade schmackhaft... 😬