Ploetzlich Milch-Intoleranz?

Hallo, liebe Mamis, zur Zeit bin ich etwas ratlos und frage nach, ob so was noch jmdn. passiert ist. Mein Sohn, der im Jan. 3 wird, trinkt seitdem er 1 ist H-Milch und hat nie Probleme damit gehabt. Vorige Woche hab ich ihm eine verschieden H-Milch-Marke gekauft, und weiss nicht, ob es daher kommt, oder von einem Fruchtjoghurt, aber er hat Freitag Abend 2x leichten Durchfall bekommen. (eigentlich hat er gleich nach dem Joghurt gesagt, sein Bauch tut weh und bald darauf kam der breiige Stuhl). Ich hab ihm sofort Milupa HN gegeben und alles wurde ok. MI und DO hab ich ihm Milchreis mit ESL-Milch gekocht, hat nix davon gehabt. Dann hab ich gestern probiert, wieder seine H-Milch zu geben, und gleich danach klagte er wieder ueber Bauchweh und hat etwas weicheren Stuhl bekommen. Kann das darauf deuten, dass er auf einmal eine Intoleranz entwickelt hat? Etwa Laktoseintoleranz? aber warum nur bei der H-MIlch?? Hat jmd. so was erlebt? Ich denke, ich werde die Minus-L Milch versuchen..Danke fuer Euere Hilfe!!

LG,
Delia#winke

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Was ist den HN oder ESL? Enthält das keinen Milchzucker?
Bei einer Milch-Intoleranz gibt es zwei Möglichkeiten:
Man kann den Milchzucker nicht vertragen. Das nennt man eine Laktose-Intoleranz und diese Laktose (oder Milchzucker) ist in jeder tierischen Milch, manchmal sogar in Brot, oder Süßigkeiten... Eine Laktoseintoleranz hat man nur in extrem seltenen Fällen ab Geburt - dann würde man nämlich auch keine Muttermilch vertragen - die tritt also irgendwann auf und kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Meine Tochter z.B. verträgt selbst kleine Mengen Laktose in Kaubonbons nicht, das ist aber schon extrem.
Man kann auch das Milcheiweiß nicht vertragen. Das ist dann eine Milcheiweiß-Allergie. Da weiß sicher jemand besser Bescheid, der das hat...

LG!

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Also HN ist Heilnahrung, speziell fuer Durchfall, und die ESL Milch ist vom Kuehlregal, haelt aber laenger als normale Frischmilch. Die Heilnahrung hat keine Laktose, die ESL dagegen ganz normale Laktosemenge, wie jede Milch. Deshlab war es auch komisch, dass er darauf nicht reagiert hat wie auf die H-Milch..Ach, und tut mir wirklich leid fuer das Problem Deiner Tochter, klingt wirklich ganz extrem..

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Oh, danke.
Aber Laktoseintoleranz ist eigentlich nicht so schlimm. Es gibt so ziemlich jedes Produkt laktosefrei zu kaufen und sie kann ganz normal ernährt werden.
Schwierig ist Essen gehen, geht aber auch. Spontan beim Schnellimbiß Essen holen verkneifen wir uns.
Richtig blöd sind nur diese Mitbring-Buffets in Schule und Kindergarten. Da weiß man nie, wer was gemacht hat und was drin ist. Aber es gibt Schlimmeres...

Ich denke aber auch, bei euch wirds eher Zufall gewesen sein. Unsere Maus hat neulich 3 (!) reife Birnen gegessen. Als der Durchfall anfing, gingen wir panisch auf die Suche nach versteckter Laktose ;-) ;-) Bis uns der Zusammenhang mit den Birnen klar wurde :-)

LG!

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Mein erster Gedanke wäre eigentlich eher Magen darm, statt gleich an eine Intoleranz zu denken.

Bevor ich jetzt verschiedene Milch ausprobieren, würde ich ihn mal 2-3 tage wie "Magen darm krank" behandeln.
Also, keinerlei Milchprodukte, ein bisschen Diät halten.
Und dann ihm wieder seine gewohnte Milch geben. Dann schauen wie es ihm geht.

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Danke fuer die Idee, bluegrass! werde es auch versuchen, habe schon wieder mit der HN begonnen..Kann aber Magen-Darm sein, auch ohne weiteren Symptome der Kleine ist putzmunter und war so die ganze Zeit

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Hallo Delia,
mein Sohn hatte eine sehr starke Kuhmilchintoleranz, hat sogar schon als Säugling meine Muttermilch erbrochen.
Ich habe dann über ein Jahr auf sämtliche tierischen Milchprodukte verzichtet. Stattdessen Hafer-, Reis- und Mandelmilch gegeben. Zur Kalorienanreicherung Mandelmus genommen. Bei ihm war die Unverträglichkeit auf Casein und Laktose sogar im Blut nachweisbar, nach über einem Jahr Pause sind die Werte deutlich gesunken, und er darf kleine Mengen Kuhmilch und Produkte wieder haben.
Er ißt mittlerweile selber, wählt aber wenig Milchprodukte.
Meine Tochter ist 16 Monate und trinkt noch viel Milch zur Beikost, hat davon auch oft sehr dünne Stühle, scheint sonst keine Beschwerden zu haben. Sie mag die Ersatzmilch überhaupt nicht, also versuchen wir ihren Milchkonsum so knapp wie möglich zu halten.
Liebe Grüße und alles Gute für den Kleinen

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Hallo,
an deiner Stelle würde ich derzeit nicht so wild herumexperimentieren. Da kann man viel falsch machen und es kann sich verdammt schnell auch eine oder mehrere Allergien entwickeln. Bei Milch wäre das sogar der Normalzustand. Schnell verträgt das Kind dann auch kein Käse, Joghurt, Schokolade,... mehr.
Du kannst das beim Arzt testen lassen. Dann kannst du sicher sein.
Ich selbst Verträge auch keine Milch. Irgendwann habe ich aber herausgefunden, dass ich keinesfalls Probleme mit Lactose habe, sondern mit dem Milcheiweiss der Kuh. Ich kann Kleine Mengen Kuhmilch zu mir nehmen, falls die Milch wirklich vom Bauernhof kommt und unbearbeitet war - Tetrapak geht gar nicht (nein, ich habe nichts gegen Tetrapak, meine restliche Familie trinkt diese Milch). Ansonsten vollkommen problemlos ist Büffelmilch oder Ziegenmilch - letztere schmeckt mir aber nicht.

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Hallo,

erstmal ist Laktose-Intoleranz ab einem bestimmten Alter weder eine Krankheit, noch eine Allergie, sondern der Normalzustand bei einem Großteil der Weltbevölkerung.

Nur Völker, die seit Jahrhunderten Viehzucht betreiben, haben eine Toleranz für Laktose über das Kleinkind-/Kindergartenalter hinaus entwickelt.

Man fällt bei einer Laktose-Intoleranz weder mit einem allergischen Schock um, wenn man Milch trinkt, noch schadet einem das in irgendeiner Form langfristig, noch führt das Trinken von Milch dazu, dass man immer empfindlicher wird. Der Körper kann den Milchzucker nicht verarbeiten und scheidet ihm mit Durchfall wieder aus. Das ist alles.

Den meisten laktoseintoleranten Menschen fehlt dieses Enzym auch nicht komplett, so dass sie kleinere Mengen an Milchprodukten durchaus vertragen.
Ich vertrage z.B. noch die Milch im Kaffee, aber kein ganzen Glas Milch. Ich kann auch zwei Kugeln Milcheis essen, dagegen geht Sahnetorte nicht. Mit Käse hatte ich noch nie Probleme.
Aber das kann man ausprobieren, wenn man nicht gerade etwas vor hat. Da passiert nichts, außer Bauchweh und Durchfall.

Wenn man auswärts essen gehen will, kann man Laktase-Tabletten aus der Drogerie oder aus der Apotheke nehmen. Dann kann der Körper für eine Weile Laktose abbauen. (Ich weiß allerdings nicht, ab welchem Alter die empfohlen werden. Da müsstest Du fragen.)

Laktose-Intoleranz wird übrigens vererbt (was ziemlich logisch ist, wenn man bedenkt, was das eigentlich ist). Bei uns ist das eine Linie von meiner Oma, über meinen Vater über mich auf meine Tochter. Offenbar hatten wir mal asiatische Vorfahren. Ich habe auch eine typisch asiatische Blutgruppe.
Frag' mal in der Familie nach. Da wirst Du sicher auf andere Verwandte mit Problemen mit Milchprodukten treffen, falls Dein Sohn das hat.

Was da heutzutage eine Welle von gemacht wird, ist vollkommen übertrieben. #augen
Auf einmal haben alle eine Laktoseintoleranz und bei den winzigsten Mengen in Käse oder in Medikamenten bekommen die Leute Schnappatmung, als wären sie dem Tod gerade noch von der Schippe gesprungen, weil sie es noch rechtzeitig gelesen haben. #klatsch

Es gibt auch Allergien, die mit Milch zusammen hängen, aber das ist eine ganz andere Baustelle.
https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/allergie/nahrungsmittelallergie/milchallergie
Wenn Du Dir da unsicher bist, lass Deinen Sohn beim Arzt testen.
Bei einer MIlch-Allergie hilft -L-Milch auch nicht.

Für mich klingt das bei Deinem Sohn aber nach einer einfachen Laktose-Intoleranz. An Deiner Stelle würde ich ihm mal ein Glas -L-Milch geben und gucken, ob er dann auch Bauchschmerzen und Durchfall bekommt.

Vielleicht hat er auch einen Magen-Darm-Infekt. Das muss man beobachten.

LG

Heike

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Danke fuer die ausfuerhliche Antwort! Wir haben gerade eine Stuhlprobe geschickt um zu sehen, was da los ist. Ansosnten ist er super fit und hat keine Probleme, jedoch sind wir immer noch mit der Heilnahrung. Die -L Milch ist gewiss der naechste Schritt! Und ja, ich finde auch , dass alles rund ums Thema Allergie und Intoleranz zielmlich extrem vorgestellt wird, viel mehr als etwa vor ein paar Jahren..

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Bei meinem Sohn, auch 3, wurde tatsächlich ein Bluttest gemacht, da wurde eine Genmutation festgestellt. Müssen jetzt 3 Wochen komplett auf Laktose verzichten und dürfen danach wieder kleine Mengen testen, zB ein kleines Rosinenbrötchen oder so. Denke aber, Laktosebomben wie pure Milch im Müsli und Joghurt werden wir einfach weiterhin -L kaufen. In vielen Käsesorten ist von Natur aus übrigens keine Laktose enthalten.

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Es kann alles mögliche sein - Laktoseintolleranz, Kuhmilcheiweißallergie, Magen-Darm,... Wenn es erneut auftritt, würde ich das vom Kinderarzt abklären lassen.

Meine Tochter hat mit 1,5 Jahren spontan eine Kuhmilcheiweißallergie entwickelt. Das wurde nach wochenlangem Durchfall durch einen Test beim KiA nachgewiesen. Sie musste dann peinlich genau alles vermeiden, was Kuhmilcheiweis enthält, selbst Lebensmittel, wo nur "Spuren von..." drin waren. Das war wirklich schlimm, weil sie kaum noch etwas essen durfte, denn das Eiweiß (nicht zu vergleichen mit dem Milchzucker) ist wirklich fast überall enthalten.
Wir haben uns ganz streng daran gehalten. Das ging so ca. ein halbes bis 3/4 Jahr, danach wurde sie wieder getestet und sie hat glücklicherweise das Eiweiß wieder vertragen, auch wenn sie mengenmäßig immer noch vorsichtig sein muss.
Je früher so eine Allergie auftritt, desto größer sind die Chancen, dass der Körper die Allergie wieder ablegen kann.
Aber im Zweifelsfall nicht selbst herumexperimentieren, sondern ärztlich behandeln lassen.