Das Langzeitstillen. Meinungen

Ich habe ein wenig recherchiert und war etwas bewundert, was man alles über das lange Stillen gedacht und gemeint wird. Ich wäre nie im Leben darauf gekommen, daß man sein Kind nicht loslassen kann, wenn man lange stillt (über 1 Jahr). Ich dachte ehe, daß man dem Kind nicht das Stillen wegen nehmen möchte, weil es einfach gerne trinkt. Auch über die Bequemlichkeit der Mutter hätte ich eher gedacht, das Kind nicht abstillen zu müsüßen, weil es so besser einschläft, aber doch niiie im Leben, daß die Mutter egoistisch ist und nicht loslassen kann, deshalb stillt sie ihr Kind so lange...

Ich habe viel über das Langzeitstillen gelesen und finde es gar nicht schlimm, wenn eine Mutter ihr Kind noch ein-zwei mal am Tag bzw. nachts stillt. Auch wenn es schon 2 Jahre alt ist. ICH bin der Meinung, das hat nichts mit Egoismus und Nicht-loslassen-können zu tuen. Die Muttermilch ist doch der natürlichste Weg sein Kind gesund zu halten.

Auch vom Pervers und Abartig habe ich gelesen. Findet ihr es auch ekelhaft, wenn jemand sein Kleinkind stillt?

Möchte gerne eure Meinungen höre und auch Erfahrungen.

Meine Tochter ist 1,5 Jahre. Ich stille sie noch zum Einschlafen und nachts 2 mal. Warum? Weil ich da keinen Nachteil sehe und auf mein Gefühl höre (das mich noch nie getäuscht hat). Ekelig und pervers? Oder doch natürlich und normal, jedem das seine?
Ich muss noch dazu schreiben, daß ich die Mütter, die nicht stillen wollten, nicht verurteile und finde es völlig in Ordnung, wenn sie nicht stillen möchten, wollen usw.

LG

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ich kann nur beurteilen, was ich sehe und das ist ein extrem seltsames Gesamtverhalten von Mutter (meine Schwägerin) + Kind (1J10M).

SIe stillt nachts ein paar mal / zum Einschlafen immer noch. -- und versucht sich gerade durchzusetzen, dass Tagsüber nicht gestillt wird. Ein Kampf - aber Mama hat jetzt entschieden, dass es gut sein muss .... -- aber die Kleine macht da grad gar nicht mit ....

Generell war dieses 2-er-Gespann (Alleinerziehen) schon immer irgendwie auffällig: Mutter Klammert, - hat über ein Jahr ihr kind keine 10 Minuten jemandem übergeben (z.B. Arzttermin musste der Babysitter mit und sie hat es nie geschafft, mal abzugeben an Oma, besuchender Papa usw... - die mussten für Termine immer mit, anstatt sie es geschafft hat, auch mal loszulassen -- dieses Kind war bis heute 22 Monate keine paar Minunten von der Mama getrennt )
Das Kind hat beim Besuch von papa sogar geschrien, nur wenn sie mal aufs Klo ist ... und sie hat diese paar Minütchen als Mama nicht aushalten können, sondern nachgegeben und fortan geht die kleine also mit aufs klo ..... seit 22 Monaten ..... sie haben es nicht geschafft, hier ein Verhältnis aufzubauen und bis heute kann Papa mit ihr nicht alleine im Raum bleiben bzw. erst seit einigen Wochen klappt es mal nebenan im Wohnzimmer und Mama kann einen Tee in der Küche machen ... aber das geht keine 5 minuten "gut" .... dann schaut sie und kuckt, wo Mama ist oder weint ...

sie waren jetzt eine Woche zu Besuch bei uns: - extrem, was sie der kleinen alles abnimmt, -- ungefragt Wörter übersetzt, eingreift, abnimmt, sie übermässig behütet und schützt usw.....
Dieses Geschrei, wenn sie tagsüber nicht mehr an Die Brust darf oder andere Dinge durchsetzt (ja, sie schafft es) .... dieses dauernde "mama-mit" obwohl es nur ans Ende vom Raum zum Spielzeug gehen soll ... --- nicht alleine am Tisch auf dem Stuhl nebenan sitzen können, - nur auf dem Schoß usw --uswf.....

für mich einfach eine ganz extrem auffällige Gesamtsituation von "nicht loslassen können" und zwar von beiden Seiten ...... --- deswegen kann ich dem Fall nur sagen, dass das schon ein Bindungsding ist ... und zwar in meinen Augen nicht wirklich gesund .... von der Mama aufs Kind wird bestimmt einges an Unsicherheit und Emotion übertragen .... ... und sie spiegelt das jetzt total ....

ich kenne eben nur solch einen Fall und kann deshalb nicht nachvollziehen, warum man sein Kind so lange stillt und vielleicht wirklich auf diese Weise "an sich bindet" und so viel Selbständigkeit nimmt....

Deshalb in ich wohl jemand, der absolut nicht nachvollziehen kann, warum man sein kind länger stillt ab dem Zeitpunkt, wo die Nahrungsaufnahme Vollwertig und sattmachend gewährleistet ist ... -- wir kuscheln bis heute viel --- der Große kommt heute noch wenn er fertig mit Essen ist oder es Wartezeiten am Tisch gibt und rutscht mit dem Stuhl zum Kuscheln näher am Tisch oder sonst wo, wo leerzeit entsteht ..... .... wir reden abends lange im Bett, lesen immer noch lange zu viert im Ehebett kuschlend vor, obwohl die Kids inzwischen 9+11 sind .... also Nähe können Kinder auch so kriegen, ohne dass das mit Nahrungsaufnahme gekoppelt ist ...

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Das was du da beschreibst ist natürlich ein echter "extremfall" ob das allein wegen dem stillen ist wage ich zu bezweifeln..
Nur weil sie noch stillt oder gestillt hat, ist die Bindung doch nicht so extrem das deine Schwägerin nicht mal 5m entfernt nen Tee machen kann..

Mein Kind ist knapp 14monate alt und wir stillen nachts noch recht häufig. Ich kann sie trotzdem ohne Probleme für stunden an Oma und opa geben, auch freu ich mich wenn der Papa mit ihr alleine einkaufen fährt,.. mein Kind brüllt nicht und lässt mich ohne Probleme gehen.. deine "Theorie" haut also irgendwie nicht ganz hin 🤪

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Ich glaube, da hast du schon in deinem ersten Satz den Nagel auf den Kopf getropfen: Das ist ein “extrem seltsames Gesamtverhalten“.

Das Kind so überhaupt nicht selbstständig agieren zu lassen, es gar nicht abgeben zu können usw. hat in meinen Augen nichts mit dem Stillen zu tun. Bzw. in dem Fall ist das Stillen vermutlich eine Ausdrucksform des Nicht-Loslassen-Könnens. Aber verallgemeinern würde ich das auf Grund eines extremen Falles nicht.

Ich hab das schon weiter oben geschrieben, aber meine Tochter hat z.B. auch während der Stillzeit ohne Probleme und sehr gerne (!) bei der Oma übernachtet. Auch zwei Nächte hintereinander (von meiner Tochter selbst so gefordert/gewünscht). Dass ich, bzw. wir unsere Tochter vermissen, wenn sie freitags nach der Kita zur Oma geht und dann erst Sonntag Nachmittag nach Hause kommt, halte ich für normal. Das würde uns allerdings nie davon abhalten, Tochter und Oma die Zeit miteinander nicht zu gönnen und uns darüber zu freuen, dass unsere Tochter so eine tolle Oma hat!

Und das Vermissen und trotzdem gönnen können hat sich auch nach dem Abstillen (Anfang März) nicht verändert.

Ich bin mir übrigens auch nicht sicher, ob meine Schwiegermutter weiß, dass ich nicht mehr stille. Vielleicht hat unsere Tochter es ihr erzählt, vielleicht auch nicht. Aber von einer Veränderung (was z.B. das Schlafverhalten oder die Bindung angeht) hat meine Schwiegermutter nichts berichtet.

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Bitte die Frage nicht zu verschieben.
Danke

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Wirst du denn in deinem Umfeld darauf angesprochen? Ich bin der Meinung leben und leben lassen. Kann mir nicht vorstellen, dass langes stillen oder eben nicht lang zu stillen, das Kind beeinträchtigen. Es muss für die Beteiligten passen, für niemanden sonst.

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Na direkt angesprochen nicht, ich stille nicht in der Öffentlichkeit. Doch ich weiß, dass einige in der angeheirateten Familie das unpassend für das Kind finden und viele "fehlerhafte" Handlungen des Kindes auf das Stillen schieben (ißt schlecht, fremdelt).

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Versuch, da drüber zu stehen.

Ich kenne deine angeheiratete Familie nicht, kann also gut sein, dass es hier nicht zutrifft. Aber meiner Erfahrung nach finden Menschen, die Verhalten bewerten (wie hier: “fehlerhaft“ - was ja schonmal echt ne Frechheit ist!) immer was zum Bewerten und Kritisieren. Und dann auch oft einen “Schuldigen“. Wenn es also nicht das Stillen wäre, wäre es vielleicht was anderes...

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Ach, naja, meiner Meinung nach wird da viel Wind um nichts gemacht.

Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt ausschließliches Stillen für 6 Monate und danach bis mindestens (!) zum 2. Geburtstag neben der (festen) Nahrung weiter zu stillen. Darüber hinaus so lange, wie es Mutter und Kind gut tut.

Mit diesen Empfehlungen kann nun jeder tun, was er für richtig hält.

Meiner Meinung nach ist eine Stillbeziehung immer eine private Angelegenheit. Selbst wenn sie (teilweise) in der Öffentlichkeit stattfindet.
Ich persönlich fänd das Bild eines 5jährigen, der gestillt wird “komisch“ - schlicht deshalb, weil ich es nicht gewohnt bin, das zu sehen. Ich würde mir aber nicht erdreisten, darüber hinaus ein Urteil zu fällen, ob das jetzt positiv oder negativ zu bewerten ist. Das geht mich ganz einfach nichts an.

Und was das Egoistische oder nicht loslassen können angeht, dass offenbar den länger stillenden Müttern vorgeworfen wird: Ich persönlich glaube nicht, dass man das (alleine) am Stillen festmachen kann. Es gibt mit Sicherheit Mütter (und Väter), die das Loslassen nicht hinbekommen, aber da wird es mehr Punkte geben, als nur das Stillen.

Falls du einen Rat möchtest: Google nicht so viel und vertrau auf dein Gefühl!

Ich selbst habe meine Tochter 2 Jahre und 8 Monate gestillt. Die längste Zeit davon nur zum Einschlafen und nachts. Und das auch nur, wenn ich da war. In der Kita beim Mittagsschlaf, wenn sie bei der Oma übernachtet hat oder der Papa sie ins Bett gebracht hat (weil ich noch auf der Arbeit war), natürlich nicht. Da gab es dann auch nichts anderes, keine Flasche, keinen Schnuller oder sonst was. Das war nie ein Problem. “Mamamilch“ (ihre Wortwahl) gab es halt nur bei der Mama :)

Ich hab mich da allerdings nie mit gestresst, wie andere (außer meinem Mann) das sehen könnten. Geht doch außer uns als Familie niemanden was an.

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Mindestens bis zum 2. Geburtstag stimmt meines Wissens nicht: bis zum 2. Geburtstag oder darüber hinaus.

https://mobil.bfr.bund.de/de/empfehlungen_zur_stilldauer___einfuehrung_von_beikost-54044.html

Aber natürlich spricht nichts dagegen länger zu stillen.

Neulich war ich aber doch kurz irritiert (klingt jetzt härter als es gemeint ist). Wir hatten kürzlich Besuch, wo die 4jährige nachmittags zu Mama "Busen" sagte und daraufhin gestillt wurde (ißt sonst normal). Für die beiden passt es so, aber ich muss gestehen, dass es für mich nichts wäre. Ich hab einmal nach gut 6 Monaten (Baby wollte essen, hat mich gebissen) und nach 10 Monaten abgestillt. Irgendwo um den ersten Geburtstag herum liegt der Zeitpunkt, der für mich passt. Ab Vorschulalter fände ich es aber doch eher befremdlich. Vermutlich hat mich deshalb das Erlebnis etwas irritiert. Die Kleine ist sehr fit und geht klar Richtung Vorschulkind.

Aber hey, leben und leben lassen. Ich mag sie deshalb nicht weniger und käme nie auf die Idee, da reinzureden. Das ist alleine ihre Entscheidung.

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Ich finde langes stillen super, habe aber auch schon viel negatives gehört.
Unter dem was du schon aufgezählt hast auch
"Man hat kein eigenes Leben mehr"
"Nach dem ersten lebensjahr braucht ein Kind keine Milch mehr"
"Der Papa muss das Kind auch mal ins Bett bringen können, damit du raus gehen kannst"

Meine kleine ist 7 Monate alt, bekommt brei und isst ihn gerne. Sie liebt aber auch ihre Milch und die soll sie auch bekommen. Leider werde ich sie tagsüber abstillen müssen, da ich an ihrem 1 Geburtstag wieder arbeiten muss aber abends und nachts werde ich weiter stillen, solange sie das möchte.
Tagsüber kann ich ja dann immer mal was für mich machen. 🤷‍♀️

Ich finde es toll, das du deiner Tochter die Zeit gibst, die sie braucht!
Wenn ich das richtig im Kopf habe ist das natürliche Abstillalter 3 Jahre.
Natürlich kann man abstillen, wenn man das möchte. Auch ich verurteile niemanden, meine Schwester hat ihre Tochter mit 8 Monaten abgestillt, weil sie einfach nicht mehr wollte.
Vollkommen okay aber dieses "Du musst mal langsam abstillen, damit du abends mal Party machen kannst" oder "Bah voll pervers" oder "Du kannst bloß dein Kind nicht loslassen" ist vollkommener Quatsch.

Ich denke, mein Kind und ich dürfen das selber entscheiden. Genauso wie alle anderen Eltern und Kinder auch

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"Wenn ich das richtig im Kopf habe ist das natürliche Abstillalter 3 Jahre."
Und wenn sich Kinder, wie meine, von selbst mit 13 bzw. 15 Monaten abstillen, dann ist das "unnatürlich"?

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Das, was sie als natürliches Abstillalter bezeichnet, ist der Durchschnittswert. Durchschnittlich stillen sich Kinder, die sich selbst abstillen, mit drei Jahren ab. (Hab die Zahl Hüft überprüft.)

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Ich habe ein Jahr lang gestillt, davon etwas über 6 Monate voll und in den letzten Monaten nur noch abends und bei Bedarf nachts. Ich kann nur von mir persönlich sprechen, das möchte ich betonen, um niemandem auf den Schlips zu treten. Aber ich finde und fand es sehr befremdlich, wenn Kinder verbal nach der Brust fragen. Würde die Mama dafür nicht verurteilen, aber könnte mir das für mich selbst nicht wirklich vorstellen. Ich kann auch aus meiner Erfahrung das mit dem Nicht-Loslassen-Können bis zu nem gewissen Grad bestätigen: als ich abgestillt habe, habe ich schon aus lauter Wehmut ein paar Tränchen vergossen, mein Sohn hat das Ganze irgendwie viel besser verknusen können 😅. Also ging es bei mir schon um meine Gefühle, während mein Sohn sich die Kuscheleinheiten jetzt anders holt und trotzdem zufrieden und ausgeglichen ist. Sogar Jesper Juul, der ja durchaus ein gewichtiger Name im Bereich der Bedürfnisorientierung ist, sagt, dass es irgendwann für ein Kind nur noch eine lieb gewonnene Gewohnheit und keine Notwendigkeit ist. Letztlich ist entscheidend, ob sich alle Parteien mit der Stillbeziehung wohlfühlen (auch der Vater des Kindes und seine Beziehung zum Kind ist da zu bedenken, finde ich).

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Also pervers finde ich nur wenn das Kind mit 4 immernoch gestillt wird...das ist für mich einfach nicht normal...gibt genug Frauen, die immernoch stillen bis das Kind 6 ist.
Aber sonst ist doch alles gut und würde auch auf andere Meinung nichts geben.

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Hui, dann bin ich ja in deinen Augen offiziell pervers.

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Ich muss betonen, dass ich nicht vor habe, mein Kind bis zum 4 LJ zu stillen.
Danke für die Antwort

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Hi in die Runde, meine persönliche Meinung ist dahingehend negativ geprägt dass ich es für absolut unnötig halte. Stillen an sich ist eine gute Sache - für Babies. Ein Kleinkind braucht keine Muttermilch mehr. Es soll ausgewogen essen. Die Nacht ist zum schlafen da, Kleinkinder haben nachts keinen Hunger wenn sie sich vernünftig ernähren und Milch jeglicher Form ist ein Lebensmittel. Trotzdem soll jeder tun wie er/sie meint.

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Also meiner Erfahrung nach, ist dieses Geschiss ums Langzeitstillen Pro & Contra ein Erste-Welt-Problem 🤷
Ich wohne in Südeuropa und hier wird munter viel und lange gestillt und kein Drama draus gemacht, um übrigen auch (diskret) in der Öffentlichkeit, das ist ganz natürlich.

Ich stille meine Tochter noch immer (13 Monate). Sie isst alles und so viel sie mag und wenn sie dann noch Brust will - bitteschön. Wenn nicht, zwinge ich sie natürlich nicht.
Sie ist sehr aktiv, hat viele Bezugspersonen, fremdelt nicht und bleibt wunderbar mit Papa, Bruder, Oma, Opa etc wenn ich nicht da bin.
Abstillen möchte ich so mit spätestens 2-2,5 Jahren, WENN sie überhaupt noch so lange möchte.