Huhu,
Ich weiß gar nicht, ob dieses Thema hier hingehört...
Ich muss auch etwas ausholen.
Als Kind bin ich viel Fahrrad gefahren. Mit 12 wurden eine Freundin und ich an einer Kreuzung von hinten angefahren, weil der Fahrer die rote Ampel ignoriert hatte. Es war mehr Glück als Leistung, dass die Räder kaputt, wir aber unverletzt waren. Wenig später bin ich noch einmal schmerzhaft gestürzt (Kies und Kurve).
Ab da ist die Angst eingezogen.
Erst bin ich Jahre nicht gefahren.
Im Studium wollte ich was für die Fitness tun und hatte da eine Strecke ohne Autos gefunden.
Dann wieder Jahre nicht.
Vor 6 Jahren hatte mein Mann mich motiviert, mit dem Rad zur Arbeit zu fahren. Das hat 2 Wochen funktioniert, auch wenn ich jede Fahrt Blut und Wasser geschwitzt habe. Dann habe ich ich eine Panikbremsung hingelegt (ich musste links abbiegen, von vorne kam ein Auto, das objektiv kein Problem war, aber ich hatte plötzlich soooo eine Angst vor einem Zusammenstoß) , mich überschlagen, das Handgelenk gebrochen und saß heulend auf dem Boden. Die Passanten, die den Unfall gesehen haben, haben mich ignoriert.
Seitdem saß ich nicht mehr auf dem Fahrrad.
Nun haben wir ein Kind, das mittlerweile in dem Alter ist, wo andere schon Fahrrad fahren können.
Auch fährt mein Mann jetzt viel.
Er wünscht sich immer wieder, dass wir gemeinsam Ausflüge mit dem Rad machen.
Zeigt mir Broschüren von Kinderanhängern usw.
Und ich bekomme jedes mal eine an Panik grenzende Angst.
Mittlerweile ist es so schlimm, dass ich schon Unwohlsein empfinde, wenn ich jemanden mit einem Fahrrad und ein Auto in Kollisionsreichweite nur sehe, und wenn ich mir vorstelle, selbst zu fahren, könnte ich vor Angst heulen.
Ich weiß, dass das völlig bescheuert ist, dass ich das nicht aufs Kind übertragen darf, dass ich maßlos ubertreibe.
Ich versuche, mir einzureden, dass ich das schaffe, aber das scheint genau den gegenteiligen Effekt zu haben.
Na ja, und mittlerweile liege ich schlaflos rum und komme aus diesem Karussell nicht mehr raus.
Aber was tun?
Hier in der Stadt gibt es zwar einen Verkehrspark, der für Erwachsene Kurse anbietet, aber da geht es um Verkehrsregeln, nicht um Panik vor dem Fahren, oder?
Was würdet ihr mir raten?
Fahrrad fahren wird zum Panik-Thema
Ich würde dir raten, dass du aufhören solltest, es zu wollen. Akzeptiere deine Angst und lass sie sein wie sie ist. Hör auf auf, verbissen zu sein.
Möchtest Du wieder angstfrei Fahrrad fahren können oder möchtest Du akzeptieren, dass Du nicht mehr aufs Fahrrad steigen willst?
Man muss sich ja seinen Ängsten nicht stellen, wenn man nicht will. Man kann auch offen damit umgehen und sie annehmen. Nur wenn sie einen quälen und belasten und man eben nicht akzeptieren möchte, dass man darunter leidet, dann ist es mit einer Therapie relativ leicht, sie zu überwinden. Phobien kann man wirklich gut behandeln, also falls Du das willst, dann nimm Hilfe vom Profi in Anspruch.
Ansonsten fährst Du eben kein Fahrrad mehr, das musst Du niemandem erklären. Ist einfach so, Punkt.
Hallo,
ich kann mich nur meiner Vorschreiberin anschließen - entweder mit professioneller Hilfe aufarbeiten oder akzeptieren.
Falls es um's Kind geht: Radfahren kann ja auch eine schöne exklusive Papa-Aktivität sein. Ein anderer Denkanstoß: als meine Tochter sehr klein war, wollte ich auch nicht im Straßenverkehr mit ihr fahren. Wir haben hier aber einen sehr schönen Rad-Wanderweg, wir sind bis dorthin mit dem Auto gefahren und ab da dann Fahrrad. Vielleicht gibt es in Eurer Nähe ja auch sowas, oder einen Park, wo man abseits des Auto-Verkehrs radeln darf.
Alles Gute!
H.
Lasse es doch einfach. Dein Mann hat dann etwas nur für die Papa-Kind-Beziehung. Solange Du deinem Kind keine Angst machst... Andere können nicht schwimmen, es ist kein Problem, es sei denn Du machst eins daraus.
Hallo,
ich habe gerade überlegt, ob ich einen ähnlichen Beitrag aufmachen soll.
War schon immer ein eher ängstlicher Verkehrsteilnehmer, zuerst mit dem Fahrrad, dann auch beim Auto fahren. Richtig wohl fühle ich mich eigentlich nur zu Fuß.
Bin in letzter Zeit auch mehrmals mit dem Fahrrad gestürzt Vorgestern auch wieder, musste in die Notaufnahme, eine Verletzung am Knie musste genäht werden.
Ich habe ein neues Fahrrad und die Vermutung, dass es etwas zu groß und schwer für mich ist.
Ich habe mir überlegt, ob ich mir ein Dreirad kaufen soll, damit kann ich nicht stürzen. Vielleicht wäre das auch eine Überlegung für dich.
LG
Mit der Vorgeschichte würde ich auch nicht mehr auf‘s Rad steigen, oder nur auf exklusiven Fahrradwegen. Es kann ja wirklich was passieren, das ist ja keine irrationale Angst...
Hallo,
wie andere schon sagten.
Wenn du deine Angst überwinden möchtest, weil DU SELBST wieder Rad fahren willst, dann aufarbeiten.
Wenn dir das Fahrrad an sich nicht fehlt, dann fährst du halt keins. Klar, dein Mann findet es sicher schade, weil so eine gemeinsame Unternehmung flachfällt, aber nu. Dann wird es eben eine Papa-Kind-Ding.
Mach dir das Leben nicht unnötig schwer.
Ich persönlich bin noch nie gerne Rad gefahren. Ich kann dem einfach nichts abgewinnen, obwohl ich mich nicht als unsportlich bezeichnen würde. Zu Schulzeiten ohne Führerschein und Auto, notgedrungen. Aber wenn es ging, bin ich lieber gelaufen als auf den Drathesel zu steigen.
Somit bin ich auch nie mit meinem Kind Rad gefahren. Wir haben dafür andere Dinge gemacht. Es ist also kein Weltuntergang, glaub mir.
Fahrradfahrer im Straßenverkehr nerven mich außerdem, weil viele meinen die StVö gilt für sie nicht, deshalb bin ich froh über jeden der nicht fährt (aber das ist ein anderes Thema )
Lass dich nicht von anderen unter Druck setzen, dass man ja Rad fahren müsse o.Ä.
Wenn du nicht willst, willst du nicht. Basta!
Vg