Männer unter Druck?!

Hallo liebe Forengemeinde,

findet ihr nicht auch das unsere Männer durch die Medien enorm unter Druck gesetzt werden?
Ständig heißt es „Männer können und wollen immer“.
Gerade wieder ein Bericht gesehen. Janin Kunze bringt ein Buch heraus indem es ua. um Sex zwischen Mann und Frau nach der Geburt geht. Das ein Mann einfach nicht versteht wenn Frau „nein“ sagt.
Dadurch bekomm ich ein völlig falsches Idealbild von einem Mann. Wenn er mal „nein“ sagt, fühle ich mich als Frau gleich unattraktiv und zweifel an allem. Denn alle sagen mir ja, ein Mann hat immer Lust.

Geht es noch jemanden so?

Bei mir in der Ehe ist es so, dass eher ich Lust empfinde. Auch nach zwei Kindern! Mein Mann fühlt sich durch solche Beiträge oft unter Druck gesetzt. Er meint die Medien vermitteln da gerne ein völlig falsches Bild.

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Frauen doch auch! Ich meine... da stehen irgendwelche Stars und Sternchen 3 Tage !!! nach einer Geburt in knappen Kleidchen, gertenschlank, frisch gebügelt, ausgeschlafen und mit einem Breiten Lächeln auf den Roten Teppich rum und die Presse überschlägt sich fast: "WOW! 3Tage nach der Geburt schlank und sexy auf dem roten Teppich."
Medien setzten doch alles und jeden unter Druck wenn man sich den annehmen möchte.
Männer, Frauen, Eltern, Hundebesitzer, Katzenbesitzer, BMW-Fahrer.

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Mir kommen die Tränen....die armen Männer...allzuviel fällt mir dazu nach jahrelanger sexloser Ehe, bei dem es meinem Mann völlig wurscht war,dass ich unter seiner Sexunlust leide, nicht ein. Er hatte kein Problem, ich sollte ihn nehmen wie er ist, ansonsten gehen. Wer sich von Medien beeinflussen lässt, ist selber schuld. Flauten gibts mal, aber wer über längere Zeit im "jungen " Jahren keinen Bock auf Sex hat, mit dem stimmt was nicht, oder mit Beziehung. Da brauch ich keine Medien, das sagt mir der Verstand. Und das Märchen vom ewig geilen Sexprotz , das glaubt doch eh keiner.

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Huhu,
Also ich gebe auf die Medien in der Hinsicht auch überhaupt keinen Wert. Ich meine dort werden wir Frauen doch auch als Monster der Unlust mit ständiger Migräne dargestellt.. 🙄 und sind nur attraktiv wenn wir schlank sind, große brüste haben und was weiß ich nicht was. Das würde ich deshalb niemals auf meine eigene Beziehung ummünzen, man selber kennt den eigenen Partner doch am besten.
Obwohl ich sagen muss, dass ich es eigentlich nicht kenne von meinem Mann abgewiesen zu werden.
Zumindest nicht wegen Unlust, wohl weil es ihm eben auch Mal nicht gut geht o.ä., aber nicht weil er einfach nur nicht möchte..
Also denke, dass ihr euch da keine Sorgen machen solltet, solange euer Sexleben für euch okay ist.
Ich glaube, dass einer mehr will als der andere oder öfter könnte, ist in jeder Beziehung ganz normal. Ich glaube in den wenigstens Beziehung sind beide bedingungslos glücklich mit dem Sexleben. 😅 Es ist eben meistens einer super zufrieden und für den anderen ist es okay. 😋

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Ich habe nicht den Eindruck, dass dergleichen von Medien allgemein verbreitet wird.

Wie immer kommt es eben darauf an, mit welchen Medien man sich beschäftigt. Ich kenne jetzt keine seriöse Zeitschrift, die nicht eher mit diesen Klischees aufräumt als sie zu verbreiten.

Meiner Meinung nach wird der Mythos vom potenten Mann, der immer und dauernd will, von Opfern von uralten Rollenklischees in sozialen Netzwerken und Kommentarspalten künstlich am Leben erhalten, gestützt von mehr oder weniger geistreichen Komikern und Autoren, so billig kommt man ja selten zum Erfolg, das Thema zieht immer.

Dass dann Menschen sich selbst und ihren Partner an diesen Rollenbildern messen, ist natürlich traurig. Da musst du nur mal hier im Forum lesen, wie viele Frauen erstaunt sind, weil ihrer weniger oft als sie möchte, was ja gar nicht sein kann, denn er hat ja immer zu wollen, gefolgt von der Frage, ob mit dem was nicht stimmt. Ebenso gibt es ähnliche und entgegengesetzte Mythen über Frauen.

Basierend auf diesen Klischees gibt es natürlich Profiteure der Unterhaltungsindustrie, die wie Mario Barth eben ihr Zielpublikum finden, das sich dann brüllend auf die Schenkel klopft, wenn wir stets aufs Neue erfahren dürfen, warum Frauen nicht einparken können und Männer..., den Rest kannst du dir ja denken. Dasselbe gilt für die massenhaft verbreiteten Büchlein von mehr oder weniger Prominenten mit Titeln, bei denen man von vornherein weiß, dass man besser die Finger davon lässt (á la: Frauen wollen immer Liebe, Männer immer Sex usw.).

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Oha, Mario Barth. Der ist so hohl wie eine faule Nuss und bekommt dafür auch noch Geld.
Ich bin ganz bei dir mit dem, was du schreibst. Der Begriff der „seriösen Medien“ trifft es gut. Es kommt halt drauf an, was man so konsumiert. 😉
Was noch dazu kommt: es gibt auch noch Frauen (in Foren wie diesem), die der Meinung sind, Männer haben jedes NEIN (in Bezug auf Sex) zu akzeptieren, weil die Frau mit ihren Bedürfnissen ernst genommen werden soll. Was ja stimmt. Aber wenn es dann mal umgekehrt ist, hängt der Haussegen schief. Diese ambivalente Haltung nervt mich.

Aber nun. Ich denke, die Medien haben einen großen Einfluss und unser Handeln und Denken. Wichtig ist, mit welcher Haltung man an diese Medien herangeht. Und an das Bild vom Menschen, das uns vermittelt werden soll.

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Wer sich von den Medien unter Druck setzen lässt, dem fehlt es ordentlich an Selbstwert und an Realitätsbewusstsein.

Wer glaubt denn irgendwas davon? Frauen wollen wegen Migräne nie, bestimmte Personengruppen haben besonders Große, alle Frauen sind schlank und blond, der Haushalt ist easy trotz 10 Kindern und Managerjob, Milchschnitte ist aus Milch und CapriSonne ist frisch gepresster Orangensaft.

Echt jetzt?

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Grüß Dich!

Ich möchte mal so sagen, das Bild des Mannes hat sich gewandelt und zwar vom potententen Macher zum einfühlsamen, alles verstehen müssenden Partner.

Ergo ist Er nicht mehr so reizvoll, herausfordernd geil für Sie, weil der Blümchen-Sex
nicht das ist, was auf Dauer anmacht.

Was macht man da? Nun ja Jeder braucht ein Leben neben dem Partner wo er für sich
Kraft fürs Ego und die Lust schöpft.....die Frage ist nur: Darf er das ?

Hat man Freiräume, ohne Eifersucht ?

Reicht die Phantasie im Kopf für großes Kopfkino?

Erst wenn ich bekomme was ich mag und nicht das nehmen muss was mein Partner
geben will, bin ich am Ziel meiner sexuellen Wünsche!

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Bei mir und meinem Mann hat gegenseitiger Respekt und ganz viel Verstand gereicht....

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Ich habe ja gerne viel und lange Verständnis für andere Sicht-und Denkweisen, aber hier ehrlich gesagt nicht.
Es ist doch egal zu welche(n) Gruppe(n) man angehört: Mütter, Väter, Eltern, Ehepartner, Frauen, Männer, im Job, als Freundin oder Kumpel, als Sohn oder Tochter... für alle weiß irgendein Klatschmagazin einen Anforderungs- und -Bemitleidungskatalog...

Wenn man sich zum Bemitleiden in eines der vielen Bilder pressen möchte - bitte. Aber glücklicher machts bestimmt nicht.

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Ich bin gerade etwas erstaunt darüber, wie viele hier gelassen über gesellschaftliche Ansichten und Anforderungen stehen und gar der Meinung sind, dass gesellschaftliche Ansichten, Erwartungen, Anforderungen keinerlei Einfluss ausüben auf einen Menschen.
Das sehe ich nicht so. Ich glaube schon, dass besonders junge Menschen, die noch keine eigene gefestigte Identität und Persönlichkeit entwickelt haben, sich leichter beeindrucken, aber auch verunsichern lassen können durch z.B. die von dir angesprochenen Rollenbilder oder Stereotype. Dass sich das im Laufe der Jahre durch eigene Erfahrungen überholt, mag zwar sein; dennoch kenne ich z.B. aus Gesprächen mit Männern genau den empfundenen Druck, den du beschreibst und wenn der Penis dann mal nicht auf Kommando parat steht nagt das schnell am eigenen Selbstverständnis und ja auch so manche Frau fühlt sich dadurch dann auch mal zurückgewiesen bzw. abgelehnt.
Ich finde solche Diskussionen eher wichtig, da sie die Möglichkeit eröffnen, diese Stereotype kritisch zu hinterfragen und andere Alternativerklärungen durchlässig zu machen!

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Das finde ich auch, der Mensch ist halt ein Gruppenwesen und interessiert sich damit per se immer für die Meinung des Rudels -- lustigerweise auch dahingehend, dass man heutzutage möglichst individuell und unabhängig von Meinungen anderer erscheinen möchte.

Natürlich nimmt man nicht als zum Nennwert, aber so ganz kalt lässt einen sicher auch nicht.

Dabei treffen herrschende Meinungen natürlich nicht nur Männer, sondern auch Frauen.

Was die Potenz betrifft, so hat ein Mann zu können und wenn Er nicht hart wird, ist es ein behandlungsbedürftiger Defekt (komischerweise sind Frauen umgekehrt nicht dafür verantwortlich, wenn sie nicht feucht werden -- eher hat dann der Mann beim Vorsppiel gepatzt... ;-))

Und auch hinsichtlich der Libido haben Männer traditionell eher die Pflicht zu wollen, während es bei Frauen (so zumindest die Psychotherapeutin Esther Perel) immer eher akzeptierte Gründe für Unlust gab. Dafür dürfte der Mann aber auch untreuer sein, während die Frau sich bei vergleichbarem Verhalten schnell die Bezeichnung "Schlampe" eingefangen hätte.

Allerdings sind solche Zuschreibungen auch nicht für alle Zeit in Stein gemeißelt, so dass Männer heutzutage sicher mehr Schwäche zeigen und Frauen sich mehr austoben dürfen als vor 50 Jahren.