Verwirrt

Eigentlich gehört das vielleicht nicht hier hin.....
Bitte lacht mich nicht aus. Ich bin wirklich verwirrt.

Vor ein paar Wochen hatte ich eine Todgeburt.
(Wir haben noch kein lebendes Kind).
Die Einleitung dauerte ein paar Tage.
Als es richtig los ging war ein Oberarzt, ein Assistenzarzt, 2 Krankenschwestern und mein Mann bei mir.
Der Assistenzarzt stand neben meinem linken angewinkelt Bein und hatte seine Hände an meinen Schamlippen.....So als ob er sie offenhalten würde, damit mein Kind besser durchkommt.
Das Gefühl war ungewohnt, aber ich war eh damit beschäftigt die Wehen zu veratmen und zu pressen.

Zuerst dachte ich, dass ich es mir einbilde, aber.... Der Assistenzarzt hat zwischendurch immer wieder über meine Klitoris gestreichelt....leichten Druck ausgeübt.
Es war in dem Moment total verwirrend (und die Erinnerung ist es auch jetzt noch), denn naja.... einerseits berührt mich da ein quasi wildfremder Mann....und andererseits fühlte es sich gut an.

Vielleicht reagiere ich auch einfach über. Ich weiß es nicht, aber die Erinnerung verfolgt mich.


Mein Mann und ich hatten nun zum ersten Mal nach einigen Monaten wieder Sex. Ich konnte absolut nicht entspannen und dementsprechend tat es dann auch weh .

Hat jemand Tipps wie ich meinen Kopf wieder frei bekomme? 😔

Danke für eure Hilfe

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Hey,

Tut mir leid um dein kleines! Muss hart sein.

Ich verstehe nur gerade deine Frage nicht so recht.
Kannst du nicht entspannen weil du an an Assistenzarzt denken musst und lieber ihn willst?

Ich finde es seltsam was du da beschreibst und kann mir nicht vorstellen, daß es so richtig ist.
Da waren ja noch andere im Raum, das werden die gesehen haben.
Aber selbst wenn nicht, dann solltest du das Thema ansprechen.

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Mich verwirrt das, was passiert ist.
Das ist doch nicht normal was da gewesen ist?

Und nein, ich will nicht den Arzt. Ich liebe meinen Mann

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Ich kann mir das auch kaum vorstellen- falls es doch stimmen sollte- mein Beileid.

Bei meinen Geburten war die weibliche Hebamme diejenige die meine Beine aufgehalten hat und unten zu Gange war. Sie hat unter der Geburt auf den Dammbereich gedrückt, um eine Geburtsverletzung zu vermeiden. Daher bin ich etwas nach oben gerissen und hatte eine schürfwunde im Bereich der Klitoris. Viellicht hat bei Dir der Kopf auf dieses Gewebe gedrückt und der Arzt hat dich dort angefasst damit um eine Verletzung zu vermeiden. Vielleicht wollte er Blut wegwischen, was man normalerweise mit einem Tuch macht, oder er hatte so ein Tuch und du hast es nicht mitbekommen..

Sexuelles Interesse würde ich nicht vermuten. Das wäre schon ziemlich pervers und abartig..

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Danke für die Erklärung.

Ich habe keine Ahnung wie eine Geburt verläuft. Es war meine Erste und es war keine Hebamme dabei. (Ursprünglich wurde uns gesagt sobald es losgeht ruft man eine Hebamme und es geht in den Kreissaal. Keine Ahnung warum es nicht so war. Ich habe mein Kind im Zimmer bekommen)

Es geht mir nicht mal darum, dass ich dahinter sexuelles Interesse vermute.
Der Gedanke wäre noch verstörenden
Mich verwirrt das Ganze aber dennoch.

Mir ist auch bewusst, dass in diesem Forum - leider - diverse Fakes schreiben. Ich bin selbst sehr aktiv im Forum und mich ärgern Fake-Beiträge. Das führt nämlich dazu, dass Menschen die wirklich mal nen Rat in einer außergewöhnlichen Situation benötigen, einfach als Fake abgestempelt werden.

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Bitte wende dich lieber an eine Beratungsstelle mit geschultem Personal. Ich denke, dass kann man auch schnell googeln. Ich finde die Thematik für ein Laien Forum zu beklemmend und speziell. Zumal das in diesem Unterforum absolut nichts zu suchen hat.

Alles Gute

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Ich halte das nicht für unwahrscheinlich, dass er pervers war. Hab mit sowas aber auch beruflich zu tun.

Perverse suchen sich halt auch den passenden Beruf in dem Bereich, wo sie ihre Perversionen möglichst -zumindest ein bisschen- ausleben können. Das gibt es in nahezu allen Berufen.......

Es wäre sicher eine gute Möglichkeit, ihn anzuzeigen. Dann ist er mindestens aktenkundig -auch, wenn nicht ausreichende Beweise dafür vorliegen würden, vorteilhaft. Denn vielleicht ist er dafür schon bekannt oder es kommen im Laufe der Zeit mehrere Anzeigen dazu rein...dann kann entsprechend ermittelt und verurteilt werden.

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Wenn ich das mache kann ich vermutlich gleich umziehen 😔 Lebe sehr ländlich. Es ist das einzige Krankenhaus. Einige aus meinem Dorf arbeiten in diesem Krankenhaus.
(Besagter Assistenzarzt wohnt allerdings nicht hier vor Ort. Gott sei Dank. )

Ich will ihm ja eigentlich nichts unterstellen, aber andererseits waren diese Berührungen "übergriffig" und ich fühle mich schlecht damit.🥺

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Liebe Verwirrte,

erst einmal mein herzliches Beileid zu deinem/eurem Verlust.

Es ist mir ein Rätsel, wie Menschen so unsensibel mit deinem Erlebten umgehen können und dann auch noch deinen Post zum Streiten nutzen/missbrauchen.

Ich habe keinerlei Zweifel an deinem Erlebten, auch wenn es zunächst einmal abwegig erscheint, dass ein Mann eine solche Situation zum Missbrauch nutzt. Welche Beweggründe dahinter stecken, kann ich auch nur erraten, und selbst das fällt mir schwer.

Aber ich fände es fatal, wenn du jetzt deinen Gefühlen und deiner Reaktion auf das Erlebte misstrauen würdest. Du hast es als übergiffig empfunden, und ich denke, jede Frau kann zwischen einer normalen Untersuchung und unangemessenen Berührungen unterscheiden.

Die Frage ist, wie du damit umgehst. Die direkte Konfrontation mit dem Arzt würde ich wahrscheinlich nicht suchen, weil er es eh leugnen würde und die Situation für dich evtl. alles noch schlimmer machen würde. Aber wenn du das Gefühl hast, dass das dein Weg ist, gehe ihn!

Du könntest mit einem der anderen Anwesenden bei der Geburt reden, falls du da jemandem vertraust, und den-/diejenige fragen, ob er/sie etwas mitbekommen hat und wie sie/er das einschätzt.

Aber vor allem könntest du mit deinem Mann reden! Er war dabei, er ist dein Vertrauter, ihr habt zusammen schlimmes durchgemacht. Vielleicht wäre es gut, wenn er wüsste, dass für dich noch ein anderer Aspekt eine wichtige Rolle spielt.

Dass euer Sex gerade sowieso nicht so läuft wie sonst, hat bestimmt auch mit der Todgeburt zu tun, da geht einem sicher vieles im Kopf herum.

Ach so, und dass du mit Erregung auf die Berührung reagiert hast, ist normal und als rein körperliche Reaktion zu betrachten!

Ich denke, du hast einiges zu verarbeiten. Du schreibst, obwohl du verständlicherweise verwirrt bist, auf eine relativ gefasste, reflektierte Art, daher denke ich, dass du das auch schaffst. Aber du brauchst das nicht alleine zu schaffen, sprich mit deinem Mann, mit Freundinnen oder mit einer Beratungsstelle/Psychologin oder deinem Hausarzt.

Liebe Grüße und alles Gute!
Andrea

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Liebe Andrea,

Vielen Dank für deine Antwort 🖤

Die ganze Situation....der Verlust.... die Todgeburt....diese Berührungen..... es ist derzeit alles noch etwas viel.
Ich habe hier gefragt, weil ein kleines Fünkchen Hoffnung in mir war, dass ich "überreagiere".
Andererseits erklärt sich mir nicht, inwiefern ein Arzt während der Geburt kreisende Berührungen über meine Schamlippen machen muss und mit seinem Daumen Druck auf meinen Kitzler ausüben muss.
Und wieder andererseits denke ich mir dann, dass er vielleicht wie auch immer helfen wollte, dass das Kind durch kommt. (Alleine schon, weil er ja nicht als Einziger bei der Entbindung dabei war).

Und dann schäme ich mich, dass ich es in dem Moment "gut" fand....es sich gut anfühlte. Zwischen all den anderen Schmerzen.

Ich habe tatsächlich bisher mit niemandem persönlich gesprochen. Auch nicht mit meinem Mann oder meinem Psychologen.
Es fällt mir einfach schwer von Angesicht zu Angesicht darüber zu reden.

Die Situation ist einfach sche*ße 😔

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Im Endeffekt kann dir natürlich keiner von uns sagen, ob du überreagierst. Und ich kenne mich in Geburtshilfetechniken nicht aus. Aber auch wenn das Massieren des Kitzlers und der Schamlippen bei der Geburt helfen könnte, scheint es mir doch sehr unpassend und gerade bei einer Todgeburt absolut fehl am Platze, wenn ein Geburtshelfer/Arzt das einfach so durchführen würde, ohne zu fragen/darauf hinzuweisen/wie auch immer.

Ich habe 2 Kinder bekommen, und das lief doch relativ technisch ab von Seiten der Ärzte/Hebammen, mein Kitzler wurde meines Wissens nach nie angefasst, geschweige denn massiert. Aber ich kann es natürlich nicht mit Sicherheit sagen.

Sprich mit deinem Psychologen, auch wenn es dir schwer fällt. Du hast eh schon einen, er hat Schweigepflicht, und er hat bestimmt schon ganz andere Dinge gehört. Außerdem ist er Arzt und kann das vielleicht eher einschätzen.

Ich will dir hier auch keinen Missbrauch einreden, ich reagiere eigentlich nur auf dein Gefühl, weil du das so offensichtlich versuchst vom Tisch zu wischen. Nimm "einfach" deine Empfindungen ernst, was dann daraus wird, siehst du ja. Auch wenn da etwas falsch gelaufen sein sollte, muss das ja keine jahrelange Traumatisierung oder Ähnliches bedeuten. Und wenn du zu dem Schluss kommst, dass er nichts "falsch" gemacht hat und du wirklich irgendwie überreagiert hast, dann ist es auch gut und wäre in der Situation auch verständlich.

Liebe Grüße
Andrea

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Ich möchte dir nun auch noch antworten, da es dir evtl hilft.
Bei meiner Geburt haben sich die Berührungen der Hebamme beim Muttermund tasten "sehr angenehm" angefühlt. In meiner Erinnerung waren die Berührungen teilweise auch am Kitzler. Ich habe es mir jedoch so erklärt, dass sie teilweise tief in mich reinfassen musste, um den Muttermund und die Position des Kindes anhand der Fontanelle zu tasten und dass sie dabei mit dem Daumen an meinen Kitzler gekommen ist. Wenn sie dann etwas "gegraben" hat bzw. die Stellung nochmals verändern musste, kam es eben zu Reibung am Kitzler, die sich für mich dann "sehr angenehm" angefühlt haben. Als sie bei mir bei Geburtsstillstand nochmals Ultraschall machen mussten habe ich ihnen auch mitgeteilt, dass sich das kühle Gel zwischen meinem Beinen gar nicht so schlecht anfühlt. Sie haben da nur gelacht und meinten, ja wenigstens das, wenn sie schon so leiden müssen.
Niemals hätte ich diese Berührungen aber als "sexuelles Motiv" gedeutet. Soll nicht heißen, dass dies in deinem Fall nicht doch sein könnte oder ich dir etwas ausreden möchte. Ich wollte dir lediglich meine Erfahrung dazu weitergeben. Ich hatte vorher oft gelesen, wie unangenehm das Tasten nach dem Muttermund sein soll und war dann froh, dass es sich angenehm angefühlt hat.