Psychisch- Sexuelle Schwierigkeiten

Hallo 🤗 ich habe ein sehr sensibles Thema und die bitte das auch dementsprechend damit umgegangen wird wenn ich mich hier schon "oute". Ich weiß das mein Verhalten nicht immer OK, egoistisch usw. war. Verurteilungen kann ich daher nicht brauchen. Auch die Meinung mein Mann sei vielleicht nicht der richtige für mich möchte ich nicht zur Rückmeldung. Ich habe lange Zeit und viele Situationen gehabt dies für mich zu überprüfen und schätze mich selbst als relfktiert genuf ein das einschätzen zu können..
Was ich möchte ist eine Rückmeldung dazu wie ich evtl mit diese Thema umgehen kann. Es ist jahrelang Teil von mir und wirklich nicht einfach. Bitte geht daher dementsprechend damit um ☺️

Wir sind seit knapp 11 Jahren zusammen, davon knapp 1,5 verheiratet. Ich war damals 16. Haben immer eine harmonische Beziehung geführt, über die ich sehr dankbar bin..auch heute noch
Ehrlich gesagt war er optisch nicht mein Typ, aber da etwas was mein Herz berührte und sich im Laufe der Zeit zu liebe entwickelt hat.
Die ersten beiden Jahre hatten wir ein Sexualleben. Da ich so jung war, war alles neu und aufregend. Auch ich war seine erste Freundin. Dann finden die sexuellen "Probleme" an. Ich fing an steif zu werden, bekam eine ablehnende Haltung. Das ging so weit dass ich anfing teilweise zu zittern, mir übel wurde, ich mich während des sexuellen Kontakts selbst verletzte indem ich mir stellen auf kratzte. 🙄 Auch wenn es körperlich angenehm war, hat mein Kopf etwas ganz schlimmes in mir ausgelöst. Den Grund dafür kenne ich bis heute nicht oder nur bedingt. Ich habe oft darüber nachgedacht, wir haben oft darüber gesprochen... Aber so richtig auf einen Punkt gekommen bin ich nicht und finde keinen Weg da raus.
Eine meiner Theorien ist dass mir sexueller Kontakt schwer fällt, da ich als Kind sexuell angefasst wurde. Allerdings weiß ich nicht warum das dann erst nach 2 Jahren anfing und ich mit anderen Männern sexuellen Kontakt haben kann ( dazu unten mehr)
Eine andere Theorie, über die ich mit meinem Mann nie richtig sprach, auch wenn er weiß dass es die Situation gegeben hat:
2012 habe ich einen Kollegen kennen gelernt der 27 Jahre älter war als ich und mich scheinbar interessant fand🤷 unfairer weise ( meinem Mann gegenüber) fing ich eine Affäre mit ihm an. Wir hatten nie Sex..aber sexuellen Kontakt ( Petting) er hat mir immer das Gefühl gegeben was besonderes zu sein. Abgesehen vom optischen fand er wohl meine emotionale reife toll. Wir sprachen oft über tiefgründige Themen und auch wenn unsere Beziehung sich verändert hat glaube ich auch heutetmit knapp 28 noch das er mich wirklich schätzte und nicht nur Mal eben was mit der 19 jährigen Kollegin haben wollte. Vielleicht war ich auch ein wenig verliebt. Aber das was mir mein Mann auf emotionale weiße gegeben hat ( und noch immer tut) war da nicht. Der Kollege hat sich irgendwann von mir zurück gezogene. Wir haben ganz ganz selten noch Kontakt. Den genauen Grund dafür habe ich nie erfahren. Ich denke ein Grund ist aber weil er den Kontakt nicht mehr mit gutem Gewissen halten konnte auch wegen meinem Manne Meinem Mann habe ich 7 Jahre nach der Affäre davon erzählt und er konnte wirklich gut damit umgehen. Mir fällt heute manchmal noch immer auf, dass mein Kollege aber mit seinem Rückzug etwas negatives in mir ausgelöst hat. Die Zeit mit ihm würde ich nicht zurück haben wollen und habe nie mehr als eine Affäre gesehen. Dennoch hat er mich in meiner Persönlichkeit damals sehr geprägt und sein Rückzug ohne Erklärung hat mich verletzt. Ich Frage mich heute im sexuellen Kontext also ob es vllt auch daran liegt dass ich mit dieser Geschichte nie voll und ganz abschließen konnte wie ich es mir gewünscht hätte und das ich mir vielleicht unterbewusst auch einfach bis heute Vorwürfe mache im Bezug auf meinen Mann.
Ich habe im Laufe der Jahre allgemein festgestellt dass ich eine gestörte Sexualität habe.. muss ich ganz ehrlich und offen Sagen. Mein Mann und ich machten eine offene Beziehung im Laufe der Zeit aus. In dieser Zeit kamen andere Männer auch mit großem Altersunterschied. Vaterkomplex 🤷 besonders bei einem Mann habe ich gemerkt dass ich es mag wenn ein Mann respektvoll aber dominant ist. Das ist etwas was mein Mann nicht kann.
Im Studium lernte ich einen jungen Mann kennen der tatsächlich ein Jahr jünger als ich war. Er war der einzige mit dem ich auch tatsächlich geschlafen habe. Das ging auch eine ganze Weile. Ich mochte ihn sehr, auch das sexuelle. an dieser Stelle habe ich auch! intensiv über die Beziehung zu meinem Mann nachgedacht und sie hinterfragt. Manchmal habe ich ehrluch gesagt auch überlegt ob er wirklich der richtige für mich ist. Aber am ende kam ich immer wieder zum Entschluss dass er der richtige, einzige für mich ist. Selbst ohne meinen Partner hätte ich mit dem Kommilitonen auf Grund verschiedener Verhaltensweisen keine Zukunft gesehen.
Ich war also nicht immer treu, habe in einer offenen Beziehung gelebt.
Dann kam die Zeit in der ich keine Lust mehr auf sexuelle weitere Erfahrungen hatte. Ich bekam irgendwann einen Kinderwunsch und plötzlich ging es auch sexuell wieder besser. Wirklich Spaß hatte ich nicht daran, aber kam besser damit zurecht weil ich ein Ziel hatte dass nichts mit sexueller Befriedigung zu tun hatte denke ich.
Anfang diesen Jahres kam unserer Tochter zur Welt. Wir haben seit knapp einem Jahr keinen Sex gehabt
Er hat sich in der Schwangerschaft zurück gehalten, fragt jetzt aber wieder..was völlig natürlich ist aber genau wie vorher löst es Unruhe in mir aus. Ich werde unkontrolliert, habe kein gutes Gefühl.
Habt ihr Ideen hierzu? In Therapie bin ich bereits, natürlich auch wegen anderer Umstände aber möchte gerne Mal Ideen von aussen dazu finden. Entschuldigt den wirklich langen Text

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Guten morgen,

Wenn du magst, schreib mir privat. Das ist mir zu privat...

Liebe Grüße
Hopsi

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Auch mir fallen dazu einige Dinge ein, würde das aber auch nicht öffentlich schreiben (da schon noch einige Fragen offen sind und das eben schon sehr privat ist). Also PN wenn Du magst.

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Hallo, erstmal ziehe ich meinen Hut vor eurer Beziehung! Wirklich toll, das du weißt wo du hingehörst und wirklich toll, dass ihr den Schritt einer offenen Beziehung gegangen seid. Unterm Strich sind es nämlich die ehrlicheren Beziehungen. Das wollte ihr die unbedingt sagen.
Die Therapie wird dir sicher gut tun! Deiner Reflexion zu urteilen bist du dir Bewusst, dass da was "komisch" ist. Beruflich kann ich dir sagen, das beispielsweise Traumata Jahre später erst ans Licht kommen können.

Das ihr innerhalb der Schwangerschaft keinen Sex hattet, kann ich nachvollziehen. Ist vielleicht nicht so oft, kommt aber vor.
Das deine Lust aktuell noch nicht da ist, ist wohl den Hormonen geschuldet. Es bleibt nur offen zu sprechen, aber es ließt sich so, als würdet ihr das sowieso tun!

Sei dankbar über die verschiedenen Erfahrungen die du machen durftest und dich geprägt haben. Das ist doch was wunderbares. Warum will uns die Gesellschaft immer wieder weiß machen, dass man sich nicht verlieben kann, obwohl man in einer festen und vor allem guten Beziehung steckt. Das ist ein so schönes Gefühl.
Du weißt wer dich erdet, du weißt wo du hingehörst. Lass dir nichts einreden, du bist großartig, dein Mann ist großartig. Ihr als Familie seid großartig.
Alles Gute für dich...

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Vielen lieben Dank für die lieben Worte 🥰 ich bin häufig Menschen begenenet die das nicht so gesehen haben. Eine offene Beziehung scheint für viele Menschen ein Hinweis darauf zu sein das die Beziehung nicht gut läuft. Auch wenn wir mittlerweile ( oder im Moment) monogam leben und ja auch eine kleine Familie gegründet haben, sehe ich das völlig anders. Wie du schon sagst : nur weil ich in einer Beziehung bin heißt das nicht das ich kein Interesse an anderen Menschen haben darf. Irgendwie gehört dies ja zum Lebensinhalt, ist spannend, macht Spaß. Aus meiner Position heraus gibt es auch keinen Grund für ein schlechtes Gewissen. Da aber gesellschaftlich nicht sehr anerkannt ist so zu leben und mein Mann auch einige Male an dieser Form der Beziehung zweifelte ( nicht an der Beziehung selbst) glaube ich dass da trotzdem ein schlechtes Gewissen noch vorhanden ist.

Darf ich fragen was du beruflich machst ?

Wir hatten nicht nur in der Schwangerschaft keinen Sex sondern seit Jahren kaum. Die Schwangerschaft war vielleicht ein guter Grund zur "Ausrede" .. wie gesagt ist das dieses Verhalten, dieses negative denken, dieses überfordert sein. Oft reagiere ich genervt und angespannt wenn er dann ankommt. Wir drehen uns da auch im Kreis. Er fragt natürlich auch nicht mehr gerne nach weil er weiß wie es mir damit geht.

Ja ich bin sehr dankbar über meine Erfahrungen. Ich würde sie auch nicht rückgängig machen wollen. Aber sie haben halt auch Spuren hinterlassen.
Der junge Mann aus der Uni wollte irgendwann mehr ..eine fest Beziehung und ich glaube ich hätte ihm mehr zeigen und sagen müssen das es keine Zukunft gibt. Ich hatte nie die Absicht mit ihm zu spielen, ihn auszunutzen. Ich habe eher eine schöne Form der Beziehung in uns gesehen. Eine gute Freundschaft mit einem kleinen bisschen + dazu.
Er hat rückblickend glaube ich auch versucht meinen Mann und mich auseinander zu Bekommen. Er wusste von meiner sexuellen Schwierigkeit und hat dies natürlich immer wieder als Argument genommen die Beziehung sei nicht gut und ich solle mir Mal Gedanken machen warum es sexuell mit ihm selbst geht aber nicht mit meinem Mann usw.
Das habe ich getan.. daher dann teilweise auch das hinterfragen unserer Beziehung. Tatsächlich haben wir uns Mal für ganz kurze Zeit auch getrennt( vllt 2 Wochen) weil ich mit dem Druck nicht für zurecht kam. Auch stellte er mich einige Male vor die Wahl : "dein Mann oder ich"..das stand für mich aber gar nicht zur Diskussion. Das habe ich ihm aber leider nicht gezeigt oder wirklich stark genug gesagt.
Aber wie gesagt bin ich immer wieder an den Punkt gekommen das ich zu meinem Mann und er zu mir gehört. Und das sieht er ja scheinbae genau so, sonst hätte er die Dinge nicht so akzeptiert.
Auch dem Kommilitonen gegenüber war ich da vllt nicht immer ganz fair und hätte mehr Grenzen ziehen müssen. Aber es war von Anfang an schon klar das mein Mann der jenigen ist mit dem ich in die Zukunft gehen möchte. Auch hierfür werde ich dann teilweise von aussen *verurteilt" weil es aussieht als hätte ich mit ihm gespielt, was aber wie gesagt nicht meine Absicht war. Und um so hart das klingt: ich denke wenn man sich auf eine solche Art der Beziehung einlässt ( als Affäre) dann muss man damit rechnen dass das keine Zukunft hat und ein wenig auch die Verantwortung mit übernehmen. Das ist aber nur mein Gedanke dazu ...