Wieso haben es gute Kerle manchmal so schwer?

Hallo zusammen,

Ich schreibe nicht über mich sondern über einen guten Freund.

Er: 34, absolut kinderlieb, treu lustig, guter Job (Lehrer), sportlich und steht auf Metall

Er wurde im letzten Jahr auf übelste von einer Frau verarscht. Wegen ihr ist er Hals über Kopf von NRW nach Norddeutschland gezogen. (Innerhalb von 3 Monaten Beziehung) Ende der Geschichte ist, dass er direkt ein Haus dort gekauft hat und sie dann alleine mit ihren Kindern dort gewohnt hat und er selber in einer Wohnung... Es ist so absurd. Er hat alles für sie gemacht und sie hat ihn nach Strich und Faden verarscht... Im letzten Jahr hat er dann gottseidank die Reißleine gezogen und sie verlassen. (Ihr war es total egal)

Ich könnte seitenweise abstruse Geschichte schreiben die so absurd sind, dass selbst GZSZ Schriftstellern das zu strange wäre.

Jedenfalls wohnt er jetzt alleine in einem neuen Haus in Norddeutschland und hat totale Schwierigkeiten Frauen kennenzulernen. Er gehört echt zu den Männern die eine Frau auf Händen tragen und unbedingt eine Familie gründen wollen. Er ist aber eben kein "fuck Boy" sondern ein Mann fürs Leben.

Ich kann einfach nicht verstehen warum er es so schwer hat. 😔 Ich selber bin ähnlich wie er aber hatte das Glück schon vor Jahren meine Frau kennenzulernen. Ich würde ihm gerne helfen aber ich weiß nicht wie. Gerade die letzte Beziehung hat echt Spuren bei ihm hinterlassen...

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Huhu
Da ich deinen Kumpel nicht kenne, ist es schwierig den wahren Grund zu erkennen. Ich kann aufgrund deiner Worte nur mutmaßen.

Zunächst ist da einmal die Aussage, er würde eine Frau auf Händen tragen. Das klingt nicht nur total verzweifelt, sondern auch als wäre die Frau total austauschbar.
Welche Frau will bitte so angebetet werden und auf Händen getragen werden? Bei mir wären alle Zeichen auf Flucht gestellt.
Auch das er nach 3 Monaten gleich ein Haus kauft und zu ihr zieht. Das ist viel zu schnell und viel zu eng. So erstickt ein Mann eine Frau. Nach 3 Monaten kennt man sich noch nicht gut genug für so einen Schritt. Auch hier wirkt er wieder so verzweifelt, sich endlich zu binden- egal ob er sie gut kennt oder nicht.
Es wirkt als ginge es ihm nicht um die Frau selbst, sondern nur darum, endlich Familie zu Gründen. Dafür wäre ich mir auch zu schade.

Er wirkt nicht wie ein Hauptgewinn, sondern wie ein Trostpreis, den man vermutlich nicht mehr so leicht los wird.
Ein Mann, der alles für einen macht.... Warum sollte man so unselbständig werden wollen, alles gemacht zu bekommen? Die Frauen, die so etwas wollen, nutzen ihn vermutlich aus!

Niemand verliebt sich aufgrund der Tatsache, dass einen Gefallen getan werden. Wer deshalb bei jmd ist, ist es, um davon zu profitieren.

Die sogenannten "fuck boys" erdrücken die Frauen nicht mit zu viel Nähe und geben ihr so nicht das Gefühl, sie könnten gar nicht selbst bestimmen, wieviel Nähe sie wollen. Im Gegenteil. Der "fuck Boy" bleibt unabhängig und gibt der Frau zu verstehen, dass er auch alleine ohne sie gut zurechtkommt. Dadurch gibt er ihr erst die Möglichkeit das Verlangen nach mehr Nähe zu spüren. Sein Herz zu erobern ist schwer und wenn man es erobert dann deshalb, weil man DIE Frau für einen ist und nicht einfach nur weil er verzweifelt ist und man selbst weiblich.

Das heißt nicht, dass Mann ein fuck Boy werden soll. Aber die lockere, zunächst unverbindliche Art, wirkt weniger bedrohlich als ein Klammeräffchen, das aus Verzweiflung alles für einen tut. Das wirkt abstoßend!

Ich selbst lernte lange vor meinem Mann mal einen kennen, der beim ersten Date gleich von Familienplanung sprach. Er sah mich nie wieder!
Ja, ich wollte immer Familie und ja, er war total lieb, gebildet und sah auch gut aus. Aber nein, nein und nochmals nein.

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Jawoll. Unterschreibe ich zu 100%.

Frauen wollen Männer, zu denen sie aufschauen können. Keinen Hund, der bei jedem freudig mit dem Schwanz wedelt, solange er nur das Dosenfutter aufmachen kann.

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wenn Männer die gleichen Ansprüche hätten?

Schade das es nicht so ist. Da würden viele Frauen nämlich "dumm aussehen" .

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Hey, au Mann, ich habe auch genau so jemanden im Freundeskreis, nur in weiblich.
Sie ist absolut zuverlässig, lieb, hat einen festen Job, ist schlank, macht viel Sport- und trotzdem klappt es bei ihr einfach nicht.
Sie ist jetzt schon seit fast zehn Jahren Single.
Bei ihr ist es auf jeden Fall so, dass es teilweise ihr Beuteschema ist, das ihr im Weg steht. Sie findet nur Typen interessant, die auf irgendeine Weise nicht verfügbar sind und das auch signalisieren.
Männer, die eine feste Beziehung wollen würden findet sie entweder langweilig oder sogar übergriffig.

Da ist definitiv ein Schema erkennbar. Vielleicht ist es bei deinem Kumpel ähnlich? Vielleicht ist es gar nicht so, dass alle Frauen ihn verarschen würden, er aber einfach nicht auf ehrliche, verlässliche, beständige Partnerinnen steht?
Vielleicht fehlt ihm bei diesen Frauen der Kick, die Erotik? Vielleicht findet er nur die Frauen heiß, bei denen er sich nicht sicher sein kann?
Das gibt es durchaus.
Und dann entsteht natürlich schnell der Eindruck, dass er als ehrlicher Mann immer nur die falschen Frauen findet.

Wir tragen eine ganze Menge dazu bei, in wen wir uns verlieben. Leider sind solche Vorlieben nicht gut zu überwinden. Er kann ja nichts dafür wenn er immer nur eine bestimmte Sorte Frau interessant findet.

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Hallo,
das was du beschreibst, hätte mich eher abgestoßen. Wenn ein Mann total manipulierbar ist und total bedürftig nach Zuneigung giert - das ist anstrengend und schwierig. Interesse signalisieren ja, sein Leben nach 2 Monaten aufgeben und alles auf die Partnerin ausrichten nein.
Ich war lange Zeit auf Partnersuche - alle die nach zwei Wochen von der gemeinsamen Zukunft redeten und eine Familie gründen wollten habe ich nach kürzester Zeit ausgesiebt. Das hat am Anfang viel zu viel Verpflichtung. Und man darf nicht übersehen: Eine solche Erwartungshaltung von der anderen Seite birgt ja auch die Gefahr, diesen Menschen massiv enttäuschen zu müssen. Und wer will das schon?

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Erst einmal vielen Dank für die Antworten.

Die Antworten gehen ja in die Richtung wieso Frauen eher auf fuck Boys/Bad Boys stehen. Das er innerhalb von zwei Monaten sein Leben für sie aufgegeben hat liegt daran, dass sie ihn auf übelste Art manipuliert hat ("mein Mann schlägt mich (nie passiert!), Angeblich hätte sie Krebs gehabt in der Zeit (auch gelogen) und so vieles mehr. Wie gesagt... Diese Geschichten glaubt einem kein Mensch aber sie hat ihn wirklich eine Gehirnwäsche unterzogen. Im Normalfall wäre das bei ihm auch nicht so schnell gegangen. Bei seiner Freundin davor lief ja auch alles normal.

Und mit dem Ausdruck "auf Händen tragen" meinte ich übrigens nicht, dass er devot ist. Absolut nicht! Ich meinte damit, dass er treu ist, verlässlich und seine Partnerin immer unterstützen würde. Das halte ich per se für nichts schlechtes.

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Das was du beschreibst deutet zwar darauf hin, dass sie ihn ohne Zweifel manipuliert hat, dass er ihre Geschichten aber auch nur zu gerne geglaubt hat.
Beispiel Krebs: da hätte er schnell die Wahrheit herausfinden können ob es stimmt oder nicht, aber entweder hat er ihr wirklich alles abgekauft (was auf sehr viel Naivität hindeutet) oder aber er WOLLTE, dass das stimmt.
Und wenn sie noch so manipulativ war- er hat trotzdem eine Verantwortung für sein Handeln. Schließlich ist er nach zwei Monaten zu ihr gezogen- das setzt aktives Handeln voraus.
Ich habe von deinen Erzählungen her den Eindruck, dass er zum Typ "Klammerer" gehört. Solche Menschen wollen um jedem Preis eine Beziehung und suchen extreme Nähe, geben sich selbst für den Partner auf.
Und leider geht es ihnen dabei nicht um den Partner selbst, sondern um die Sicherheit, die ihnen eine Beziehung bieten soll. Sie sind oft gar nicht so sehr an der Person selbst interessiert, sondern an dem Gefühl, in einer Beziehung zu sein. Im Grunde haben sie große Ängste vor dem Alleinsein. Und diese Angst ist die wahre Motivation hinter ihrem Bedürfnis nach Nähe.
Das spüren natürlich potenzielle Partnerinnen und ergreifen die Flucht.
Und leider steigt dadurch die Chance, dass diese Menschen bei Manipulationen Personen landen, die keine Skrupel haben, andere Menschen auszunutzen.

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Ich finds total respektlos, Antworten, die beinhalten, dass Frauen nicht so sehr drauf stehen, wenn jemand aus lauter Bedürftigkeit sein komplettes leben aufgibt und sich auf eine andere Person fixiert, so zu interpretieren, dass sie eben leider auf fuck boys stehen würden. Wenn jemand sein Leben im Griff hat und auch in der Lage ist, allein zu sein, lässt er oder sie sich eben nicht auf jemanden ein, der offenbar extrem unsicher ist und nicht allein sein kann. Zu Manipulationen, die du schilderst, gehören immer zwei - jemanden, der manipuliert, und einen anderen, der sich manipulieren lässt. Vielleicht lässt du mal den Gedanken zu, dass dein Freund keiner allmächtigen Hexe anheim gefallen ist, sondern offensichtlich nicht gut abschätzen kann, was eine gesunde Beziehung ist.

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Das mit den fuck Boys war auf die ersten Postings bezogen und habe ich danach auch nicht mehr erwähnt.

Deinen Satz "es gehören immer zwei dazu" finde ich skandalös. Das heißt wenn jemand betrogen wird (z.B. Trickbetrüger) dann ist er selber schuld? Ernsthaft? Die Frau wusste genau was sie tat und welche Knöpfe sie drücken musste um einen Mann zu beeinflussen. Dabei hat sie nie direkt etwas gefordert sondern es geschafft, dass er selber auf die Idee gekommen "das und das" zu tun. Wie gesagt, so eine bösartige Frau habe ich im Leben noch nicht kennengelernt.
Sie hat das wohl vorher auch schon mit anderen Männern abgezogen... Natürlich kann man sagen "er hätte das früher selber merken müssen" aber von außen ist das oft einfach gesagt.

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Skandalös. Du beschreibst jemanden, der nach drei Monaten ein Haus kauft, alle Zelte abbricht und sich offenbar gnadenlos ausnutzen lässt. Das ist keine Trickbetrügerei, sondern pure Dämlichkeit - und ja, natürlich auch seine Verantwortung.
Der Mann ist nicht nach vielen Jahren vertrauensvoller Beziehung beschissen worden sondern hat offenbar nach wenigeb Wochen an die ganz große Liebe geglaubt und vollkommen überstürzt sein Leben aufgegeben. Wer sowas macht, ohne einen Moment das Hirn einzuschalten, ist einfach kein gutes Beziehungsmaterial, weil er nicht nachdenkt und offenbar komplett blind handelt. das spüren viele Frauen und wollen es nicht.

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Für mich hört sich das nicht nach einem tollen Mann an. Es hört sich nervig, unterwürfig, klammernd, meinungslos und ziemlich „unmännlich“ an.
Gibt sicher Frauen, die so einen armen Tropf toll finden, aber da hat er ein anderes Beutechema.

Mein Onkel ist so. Toller Kerl - als Kumpel. Er ist nun zum 6. mal verheiratet. Immer war er sofort dabei. Aber jede Frau fühlte sich eingeengt und schnell gelangweilt. Ja-Sager eben. Jetzt scheint er endlich angekommen zu sein.

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Hier unterschreibe ich.

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Hey!

Eine Planstelle macht es einem Lehrer eigentlich unmöglich, Hals über Kopf irgendwo hinzuziehen.

Aber dein Freund hat ein paar große Fehler gemacht: Er hat Hals über Kopf gehandelt, sein Leben komplett aufgegeben und die falsche Frau gewählt.
Wenn man diese Fehler in Kombination begeht, bricht es einem das Genick.

Er sollte sich über sein Beuteschema Gedanken machen. Wenn ihm das nicht zum ersten Mal passiert, mal mit einem Therapeuten aufarbeiten.. Wenn es das erste Mal war, abhaken und aus dem Fehler lernen.

Liebe Grüße
Schoko

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Weißt du, tut mir total leid für deinen Freund. Scheint ein netter zu sein. Wissen tue ich es nicht.

Und ich möchte darum bitten, meinen Text nicht als Angriff etc zu werten. Aber ich bin einfach nur genervt von etwaigen Diskussionen, welche die freie Lebensgestaltung von Frauen (oder Menschen generell!) Betrifft.


Aber was soll diese ewige Pauschalisierung gegenüber Frauen? Jede(r) wie sie/er will!
Soll ich mich jetzt schlecht fühlen, weil ich deinen Kumpel nicht rette? Soll hier irgendeine Frau ihr Beuteschema überdenken und bloß den netten, lieben oder whatever für ein Mann er sein mag, um jeden Preis eine Chance geben?
Wieso?
Ich persönlich habe mir meine (Sex-)Partner zuerstmal nach der Optik ausgesucht und erst dann habe ich auf den Charakter geachtet. Und?
Da kann der Mann noch so nett und lieb und bemüht sein. Wenn er nicht meinem Schema entspricht (Ausländer, breit etc), dann wird er definitiv nicht in mein Bett und mir damit auch anderweitig nicht näher kommen. 🤷🏻‍♀️ Und ich sehe es partout nicht ein, das zu ändern, damit "die netten" nicht traurig sind. Das ist einfach nicht mein Problem und nicht meine Aufgabe, die glücklich zu machen.

Ich möchte nicht gemein klingen, wirklich nicht. aber ich höre es ewig und drei Tage wie blöd die Frauen doch sind wegen Entscheidung X oder Y.

Jeder ist seines Glückes Schmied.

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(Edit: es sollte "Südländer" und nicht "Ausländer" heißen 🤦🏻‍♀️🤦🏻‍♀️🤦🏻‍♀️ Autokorrektur).

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Ich bin garantiert nicht von der Sorte Frau, die nem Mann aufblicken möchte. Augenhöhe rockt und dazu gehört für mich, dass jemand mit beiden Beinen in seinem Leben steht, was heißt, dass er es nicht nach 3 Monaten über den Haufen wirft und mir ein Haus kauft.
Das ist nicht liebenswert, sondern ganz schön psycho auf eine andere Art und Weise.

Nach vielen, vielen Jahren Beziehung mit diesem und jenen und einer 10jährigen Ehe glaube ich mehr denn je zuvor an das Gesetz der Anziehung: Bedürftige ziehen Menschen mit Helfersyndrom an, Beziehungsängstler mit Fluchttendenzen ziehen Beziehungsängstler mit Klammertendenzen an etc.etc....

Ich würde also mittlerweile IMMER und ausschließlich vor meiner Haustüre kehren: Die Menschen, von denen ich mich angezogen fühle, erzählen vor allem jede Menge über mich.

Ich war jahrelang in diesem Retterdings. Schlussendlich war ich der Überzeugung gar nicht geliebt werden zu können, wenn man mich nicht zeitgleich auch braucht. Und ich brauchte umgekehrt immer jemanden, der mich braucht, um meinen Selbstwert stabil zu halten.

"Normale" bindungswillige Männer, die habe ich entweder in die Flucht "gekümmert" oder die waren uninteressant für mich, weil mir unklar war, wofür die mich brauchen könnten...

Geholfen hat mir: eine lange Beziehungspause, eine Therapie, in der ich mein Beuteschema ausführlich reflektiert habe, Zeit, mir ein Leben aufzubauen, in dem ICH glücklich bin ohne einen Partner.

Mag nach Zauberei klingen, aber nachdem ich fein mit mir und meinem Leben war, habe ich Männer kennengelernt, die mich wollten und keine Kümmerin und seltsamerweise fand ich die auf einmal spannend.

Jemand, der mit so viel Drama im Gepäck in mein Leben treten würde, wie die Ex deines Freundes, der käme für mich gar nicht mehr in Frage als Partner...würde zu viel Energie ziehen, die ich für mich brauche. Selbstfürsorge ist ungleich Egoismus und übermäßiges Kümmern (Welt zu Füßen legen) ist oft kein Altruismus, sondern die Kehrseite der Medaille von Beziehungsangst.