emotionale Abhängigkeit

Hey in wie fern denn?
Ja ich hab das auch .. ich denke sehr sehr viele haben das. Was ist denn bei dir los ?

Sehr viele sind das. Aber darüber zu reden ist schwierig. V.a wenn du dich selbst nicht öffnest, wirst du nicht allzuviele Antworten bekommen.

Hallo 🙋‍♀️ (Achtung lang!)

Ich war leider emotional abhängig und es war die schwierigste Zeit für mich da wieder raus zu kommen. Aber ich habe das zum Glück selbst erkannt da ich eine gute Portion Selbstreflexion mit in die Wiege gelegt bekommen habe.

Ich war lange Zeit von meinem Partner emotional abhängig (wir sind immernoch zusammen) und hatte immer das Gefühl ich liebe ihn mehr als er mich. Ich habe geweint als er mit seinen !Freunden! Raus ging. 🤦🏻‍♀️😂 Es war für mich jedes Mal eine Qual wenn er nicht in meiner Nähe war. Er hat sein Leben so geplant wie es für uns passte, und ich habe mein Leben komplett nach ihm gerichtet obwohl das natürlich nie erwartet wurde von mir aber ich wollte das ja so.
Ich fühlte mich gekränkt wenn er bsw spontan ein Treffen mit seinen Freunden geplant hat, und ich dann allein daheim war, da ich selbst ja NIEMALS meine freie Zeit für etwas anderes außer für ihn nutzen wollte. Und ich erwartete unterbewusst das gleiche von ihm, was mir aber erst später richtig bewusst wurde. Ich begann sehr darunter zu leiden und das klammern wurde immer schlimmer.
Irgendwann kam ein Tiefpunkt an dem es mir plötzlich klar wurde, dass das keine „Tiefere Liebe“ ist, sondern schlichtweg krank, und so nicht weiter gehen kann. Ich quälte mich selbst mit meinen Emotionen und Erwartungen, die ich immer viel zu hoch ansetzte und dadurch natürlich immer enttäuscht war. Ich beschloss was dagegen zu unternehmen indem ich mich ein paar Tage (so weh es mir auch tat) physisch von ihm und seiner Nähe distanziert hab und mich regelrecht gezwungen hab zu kapieren, dass ich ein eigenes Leben habe und ich mich selbst nicht aufgeben darf, dass das Leben trotzdem schön ist auch wenn der Partner mal was ohne mich plant. Aber da war diese Leere in mir ohne seine Nähe. Es war irgendwie alles sinnlos wenn er mal nicht da war. Ich wollte und konnte irgendwie nicht alleine sein. Ich habe dann angefangen mir daheim Beschäftigungen zu suchen die mir Spaß machen, und begann mich um mich selbst zu kümmern. Freunde habe ich zwar ein paar, aber die wohnen entweder zu weit weg oder sind zu sehr mit ihrem eigenen Leben beschäftigt aufgrund ihrer Kinder, oder oder oder. Das störte mich aber nicht. Ich wollte lernen emotional nicht auf andere angewiesen zu sein, und los lassen zu können. Ich suchte mir ein Hobby und begann mit Wimpernverlängerungen. Das machte mir Spaß und ich konnte sehr gut abschalten wenn ich ab und zu noch ein Gläschen Wein dazu hatte. Das ganze liegt nun 8 Monate zurück und inzwischen kann ich sagen, bin ich ausgeglichener und ruhiger. Hin und wieder ertappe ich mich noch wie ich innerlich zusammen zucke wenn er sagt dass er am Wochenende einen Männerabend mit seinen Jungs plant. Aber in solchen Momenten sage ich dann selbst zu mir: „Stopp! Es ist okay wenn er etwas für sich plant, und es ist auch okay wenn ich etwas für mich plane, wir brauchen diesen Abstand auch manchmal, das tut gut mal etwas anderes zu erleben als ständig aufeinander zu sitzen. Lass los!“