Katastrophales Sexleben

Ich muss mich hier leider mal im wahrsten Sinne des Wortes auskotzen, denn es muss einfach raus!
Kulturell und religionsbedingt gab es bei uns keinen Sex vor der Ehe, es war komplett tabu!
Bei allem anderen wurde ich komplett modern und offen erzogen, aber dieses eine Thema war einfach immer präsent und es wurde immer erinnert, bitte nicht vor der Ehe etc pp.
Natürlich hätte ich da meine Sachen machen können, es hätte eh niemand richtig kontrollieren können, aber ich habe mich daran gehalten und Punkt.
Nun ist es aber so, dass ich seit 7 Jahren verheiratet bin, gerade mal 32 Jahre alt bin und mein Mann auch komplett blutiger Anfänger ist und diese Situation sich wirklich gar nicht ändert.
Er hat höchstwahrscheinlich zu viele Filme gesehen, in denen absurde Sachen zur Schau gestellt wurden und er meint, dass es Realität wäre, z.B während des Akts 7 oder 8 mal die Stellung wechseln, weil das ja bestimmt mega anturnend ist.
Mal dauert sein eigentlicher Akt nur ungelogen eine Minute, da habe ich noch nicht viel von gemerkt oder es dauert ungelogen zwei oder mehr Stunden, weil er meint, es würde mich persönlich mehr befriedigen, wenn er immer kurz vorher sich rauszieht, sich eben einen Moment sammelt und dann wieder komplett von vorne anfängt.
Dass das irgendwann einfach nur noch weh tut, komplett uncool, komplett einfach daneben ist, ein richtiges Desaster ist, das möchte er nicht verstehen.
Wie oben erwähnt, sind wir bereits schon seit 7 Jahren verheiratet und ich habe ihm schon oft genug gesagt, was mir gefallen würde und was nicht, aber er geht da Null drauf ein und kann auch wirklich irgendwie nichts umsetzen, er ist dann in seinem eigenen Film, in seinem eigenen Kopf gefangen, möchte alles gefühlt auf einmal umsetzen, macht aber in dem Sinne einfach nur alles kaputt.
Das kann doch jetzt nicht so ein Leben lang weitergehen.
Nur deshalb Trennung kommt mir auch total komisch/blöd vor und auch nicht richtig, aber ich möchte doch auch noch was vom Leben haben und ich habe mich jetzt schon extra vor der Ehe zurückgehalten, nichts ausprobiert, nichts gemacht und das soll jetzt meine "Belohnung" dafür sein? Eher wohl Strafe...
Ein katastrophales Sexleben, was schlimmer gar nicht geht?
Mittlerweile ekel ich mich sogar davor 😮‍💨😮‍💨😮‍💨

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Puh, schwierig. Das ist einer der Gründe, warum ich das mir diesem „Keinen Sex vor der Ehe“ katastrophal finde. Ganz zu schweigen von der Intention dahinter, dieser ganze Bullshit mit Reinheit, Ehre und Aufheben. Von Männern für Männer gemacht. Ich breche.

Zurück zum Thema. Hier braucht es brutale Ehrlichkeit von dir und deutliche Sprache. Warum lässt du dich stundenlang wundrubbeln? Bei mir gibt’s da ne klare Ansage und Schluss. Wo kämen wir denn da hin? Nächste klare Ansage gibt es bei der Technik, du Schatz, das ist unangenehm und entweder du machst es so dass es mir gefällt (hier gerne seine Hand führen oder wie auch immer), oder wir beenden das Spiel. Auch die vielen Stellungen, Alter, ich mach doch nicht 8 Stellungen in 5 Minuten mit, auch hier darfst und musst du sogar sehr deutlich stopp sagen.
Ich glaube, du brauchst noch mehr Selbstbewusstsein und ja, du hast die Pflicht deinem Mann sehr wohl zu sagen, was gut ist und wann er falsch abbiegt. Nur so kann er lernen. Wenn er es nicht kapiert, musst du überlegen, ob diese Ehe eine Zukunft hat. Das Leben ist zu kurz für schlechten Sex.

Ich weiß jetzt nicht, wie gut ihr reden könnt über Sex. Wie deutlich warst du bisher zu ihm? Hast du knallhart gesagt, dass das blöd, unangenehm und schmerzhaft ist, was er da abzieht? Wenn nein, tu es jetzt! Wenn ja, ist dein Problem viel größer als Sex. Denn das hiesse, dass es ihn einen Scheiß interessiert, was du brauchst, willst und möchtest und er sein Ding durchzieht, er ist ja schließlich der Mann. #augen dann brauchst du keinen Rat, sondern einen guten Scheidungsanwalt.

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Aber hier habe ich doch eben die größten Probleme. Er nimmt gefühlt nichts an.
Ich kann nixhg deutlicher als deutlich reden, ich habe schon oft seine Hand geführt.
Ich habe schon oft genug mittendrin abgebrochen, weil ich irgendwann zu trocken und wund wurde, weil der Herr meint, er muss xy probieren oder machen, was mir aber nicht gefällt.
Er macht es beim nächsten Mal einfach etwas anders aber in dem Sinne sind es trotzdem die sekbeen Sachen nur in einer anderen Reihenfolge zB...

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Na dann bleibt wohl nur die Trennung, weil es ihm egal ist was du möchtest und er nichts ändern möchte.
Er hatte offenbar genug Zeit und Möglichkeiten es zu ändern, tut es aber nicht. Da wäre für mich klar, dass das keine Zukunft hat.

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Hast du ihn denn auch mal gefragt, was ihm gefallen würde? Kann mir irgendwie nur schwer vorstellen, dass es ihm Spaß macht, nach ner Minute abzufeuern oder stundenlang rumzuturnen und sich bestimmte Stellen wundzurubbeln.
Ansonsten würde ich das so schlicht und ergreifend nicht mitmachen, hätte aber auch garnicht erst die Katze im Sack gekauft. "Angefangen" hat zwar jeder mal und auch sehr viele "neue" Paare müssen sich erst aufeinander einspielen, aber wenns dann nach Jahren immer noch kacke ist und keinen Spaß macht, würd ich sicherlich auch nicht heiraten.

Bearbeitet von Fla.mingle
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Ja klar, ich weiß, was ihm gefällt, aber er weiß halt immer noch nicht, was mir gefällt und was gar nicht geht und damit nach so langer zu leben fällt immer schwerer.

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Wenn er in SIEBEN Jahren noch nichts dazulernen WOLLTE, will er es nach 20 auch nicht - oder wie lange willst Du warten?
Es ist echt schlimm, einen Jugendlichen zu zwingen, bis zur Ehe enthaltsam zu leben, dann kommt sowas dabei raus.
Ich hoffe sehr, dass Du Deine Kinder mal anders erziehst.
Du kannst ihm eine Sexualtherapie vorschlagen, ob er das annimmt, steht auf einem anderen Blatt, immerhin ist er ja von seinem phänomenalen Können überzeugt. Versuchen kannst Du es, ansonsten......tja.
LG Moni

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Es gibt bei verschiedenen Stellen Sexualberatung oder auch Sexualtherapie. Vielleicht wäre das einen Versuch wert bevor du die Flinte ins Korn wirfst.

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Mein Mitleid hält sich in Grenzen. Hat er denn auch auf dich gewartet oder hat er sich vorher austoben dürfen.

Viele Beziehungen gehen kaputt, weil es sexuell nicht passt. Es ist deshalb absolut wichtig und richtig vor einer Hochzeit auszuprobieren ob man sexuell zusammen passt.

Ich befürchte, dass ihr sexuell nicht kompatibel seid. Ich kenne solche Typen aus dem Bekanntenkreis... nur selten ändert sich hier ihr sexualverhalten.

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Sie hat geschrieben dass er blutiger Anfänger ist, also wahrscheinlich nicht.

Liebe TE, du hast ihm gesagt was dir gefällt, das finde ich super. Aber ignoriert er es dann?
Am besten beim Akt immer wieder seine Hand führen oder sanfte Ansagen machen.
7 Jahre sind dafür eine wirklich Lage Zeit 🤔 könnt ihr denn vorher oder nachher darüber reden?

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Naja, sie hat halt auch nicht geschrieben, dass er auch keinen Sex bis zur Ehe hatte.

Wenn ich mir dann Sprüche von muslimischen Männern im Bekanntenkreis anhöre, dass sie ihre Frauen nicht oral befriedigen, weil winzige Mengen Urin noch sich im scheidensekret befindet und Urin halt unrein wäre, dann kann ich nur den Kopf schütteln. Habe dann denen gesagt, dass am penis eventuell auch noch winzige Mengen an Urin wäre und die Frauen dann dementsprechend ihnen auch keinen blasen dürfte... sie haben das dann damit abgetan, dass sie sich ja unten regelmäßig waschen würden...

Kurz: einen geblasen zu bekommen ist okay aber lecken ist unrein... was für eine Doppelmoral.

Ja, das geht jetzt vom eigentlichen Thema hier weg aber mir tun einfach die Frauen dieser Männer leid. Das kernproblem ist übrigens immer das gleiche: reiner Egoismus vom Mann.

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Ich würde Bein nächsten mal ihm sagen, dass du dieses mal die Regie übernimmst. Er soll dich machen lassen und genießen. Dann machst du es so, wie es dir gefällt. Anschließend sagst du ihm, dass du es so magst und fragst ihn, wie es ihm gefallen hat.

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Das sexuelle Zurückhalten hat durchaus auch seine guten Seiten. Es schützt vor Enttäuschung und Ausnutzung.
ABER: wie immer ist das Maß entscheidend.
Vernünftig ist, sich zurück zu halten bis eine wirkliche Ernsthaftigkeit spürbar ist.
Man könnte auch sagen, dass man auf den Richtigen warten sollte und sich nicht zu schnell hergeben sollte. Damit fuhr ich ( als Katholikin ) in meinem Leben sehr gut.
Die absolute Enthaltung vor der Ehe wurde vor langer Zeit von Männern/ Menschen kreiert und ich selbst bin davon überzeugt, dass es Gott nicht als „Todsünde“ sieht, wenn man unverheiratet zusammen wohnt und sich körperlich liebt. Als Todsünde steht es so aber in der Bibel, ein sehr altes Buch, das ebenfalls von Menschen ( Männern ) geschrieben wurde.
Das ist keine ausschließlich muslimische Ansicht.

Der klare Menschenverstand sagt uns doch aber, dass es wichtig ist erstmal zusammen zu wohnen und auch zusammen zu schlafen, wenn man sich nicht unglücklich machen möchte. Und wie schon gesagt: Ich glaube nicht, dass es im Sinne von Gott ist, dass wir unglücklich sind.
„Drum prüfe, wer sich ewig bindet“ halte ich für richtig.
Prüfe, ob er es wirklich wert ist und wirklich ernst meint, bevor du dich körperlich hingibst. Prüfe aber ebenfalls, ob das Zusammenleben passt, bevor du einen Ehevertrag unterschreibst.

Religion ist wichtig, es sind Werte, Wurzeln, Weltanschauungen.
Aber sie wurde leider von vielen Menschen als Machtmissbrauch benutzt.
In Gottes Namen wurden Kriege geführt, Blut vergossen, Menschen klein gehalten. DAS ist Sünde und ich bin mir sicher, dass DAS von Gott gesühnt wird.
Nicht, wenn zwei unverheiratete Menschen, die es ernst miteinander meinen, sich körperlich lieben und zusammen leben.

Rede mit deinem Mann und vertraue ihm an, dass du dir Dinge anders wünscht. Sage ihm genau, wie du es dir wünschst.
Eine befreundete Muslima erzählte mir, dass im Islam die Frau heilig ist und sich deshalb bedeckt. Wenn das so stimmt, sollte es deinem Mann ein Anliegen sein dich glücklich zu machen.
Sage ihm das.

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Ich sag das mal in aller Offenheit: Religion (dabei ist es nahezu egal welche) ist fast IMMER lustfeindlich! Nicht zu viel essen, nicht zu viel trinken, nicht zu viel Sex haben (und wenn, dann nur zum Zweck der Zeugung), sondern sich ausschließlich auf das Leben danach, d.h. das Himmelreich konzentrieren. Daher ist das Konzept "Religion" generell einfach überholt. Es passt nicht zu dem, was konkret menschlich ist. Sex tut gut und Sex macht Spaß und das Bedürfnis nach Sex ist einfach zutiefst menschlich. Wer den Sex zu kontrollieren versucht, versucht den Menschen etwas zutiefst Natürliches zu nehmen. Und das ist barbarisch!

Für zwei Menschen, die Sex miteinander haben wollen und es aus religiösen Gründen nicht dürfen, trifft es folgendes Zitat von William Blake doch ganz gut:

He who desires but acts not, breeds pestilence.

Und außerdem kommt dann sowas wie bei der TE dabei raus. Meine Frau und ich haben erstmal 10 Jahre miteinander in Sünde gelebt, bevor wir geheiratet haben. Und das war gut und richtig so!

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„Nicht zu viel essen, nicht zu viel trinken, nicht zu viel Sex haben“

Der Kern dieser Dinge stimmt doch aber heute immer noch:
Zu viel essen schadet der Gesundheit, genauso wie zu viel ( Alkohol ) trinken die Sinne vernebelt und schädlich ist. Auch Sex kann durchaus Schaden anrichten. Eine frühe Schwangerschaft in der Jugend kann den weiteren Lebensweg durchaus negativ beeinflussen, Krankheiten können übertragen werden und nicht zuletzt kann es verletzend sein festzustellen benutzt worden zu sein und „danach“ fallen gelassen zu werden.
Man kann Sex nicht ausschließlich auf Spaß reduzieren. Alle Dinge haben zwei Seiten. Man sollte nichts zu absolut sehen.

Religionen haben auch heute noch ihre Berechtigung.
Man sollte vernünftig damit umgehen, ebenfalls wie mit allen Dingen.
Und deshalb ist man kein „halber Christ“ oder „halber Muslim“. Das reden einem allenfalls Fanatiker ein.
Wenn man es mit „religiösen Augen“ betrachtet, kennt Gott die Intention hinter Taten. Und wenn etwas aus reinem Herzen geschieht, kann es keine Sünde sein.
Mein Mann und ich lebten vor unserer Trauung auch jahrelang zusammen.
Und Gott hatte sicherlich nichts dagegen.

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Ich antworte jetzt mal zum eigentlichen Thema, nachdem ich gestern ja ein bisschen abgeschweift bin. Sorry dafür :-)

Du (und dein Mann) tust mir echt Leid! Für dich ist das natürlich sehr schlimm - keine Frage, aber ich glaube, dass es für deinen Mann ebenso schlimm ist. Er scheint sich selbst wahnsinnig unter Druck zu setzen und glaubt, dass er in der Kiste richtig abliefern muss, um dich zu befriedigen. Das ist halt das Problem, wenn man Sex nur aus Pornos kennt. Sex in Pornos ist Artistik, es ist Leistungssport, der mit echtem Sex nichts zu tun hat. Echter Sex ist Liebe, Hingabe, Leidenschaft, aber eben kein Leistungssport. Es ist nicht "möglichst viel", sondern es geht darum, sich auf die eigenen Bedürfnisse und die des Gegenübers einzulassen. Es geht nicht um Performance, sondern um Liebe.

In welchen Situationen hast du denn mit deinem Mann darüber gesprochen? Direkt beim Sex oder auch losgelöst davon? Ich würde mich mal jenseits des Schlafzimmers mit ihm zusammensetzen und das Thema mal ganz generell besprechen. Direkt beim Sex ist man vielleicht nicht ganz so empfänglich für derartige Botschaften, weil das Hirn nicht so wirklich arbeiten kann. Daher würde ich es eher mal bei Kaffee und Kuchen, also in einem nichtsexuellen Kontext probieren: "Du, Günther, mir fällt auf, dass du beim Sex immer alles geben willst. Ich weiß, dass du dir Mühe gibst, aber das ist nicht so ganz das, was ich möchte und was mir gefällt. Was hältst du davon, wenn ich mal die Führung übernehme und dir zeige, was ich mag?"

Du solltest ihm auch vermitteln, dass jede Frau anders ist und jeder Frau andere Dinge gefallen. Pornos sind keine Anleitung für guten Sex, weil sie nicht widerspiegeln, was allen Frauen gefällt.

Ich wünsche euch alles Gute.

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Dass Du einen lernresitenten Liebhaber zum Mann genommen hast, hat ja mit Religion erst einmal nichts zu tun. Ausser, dass Du Dich an die Regel gehalten hast, vor der Ehe nichts anzufangen.

Jetzt sitzt Du ein bisschen in der Falle. EInerseits kannst Du darauf hoffen, dass sich alles noch ein bisschen entwickelt. Andererseits klingt Dein Post nicht so, als hättest Du noch Jahre Geduld dafür.

Sage oder schreibe es ihm so, wie Du es hier getan hast. Bittere Erfahrung für ihn aber nur deutliche Worte lassen ihn einsehen, dass seine Kaspereien nichts mit guten Liebhaberqualitäten zu tun haben.

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Moin,

am schlimmsten finde ich deinen letzten Satz.
Ekel ist so quasi das maximale Gegenteil von einem liebevollen und erfüllten Sexleben.

Ich wünsche dir, dass du eine passende Lösung für dich findest!
Alles Gute!