Libido nach 2 Kindern

Hallo zusammen,

Wir leben als Familie im großen und ganzen gut zusammen. Anstrengend mit zwei kleinen Kindern. Beide sind sehr auf Mama fixiert.

Paarzeit haben wir abends daheim auf der Couch. Ausgehen ist nicht, mangels Betreuung. Meine persönlichen Hobbys sind auf Eis gelegt, ich bin tatsächlich wirklich nur noch Mama (demnächst wieder zurück in der Arbeitswelt) und mein Leben spielt sich im Haus und auf dem Spielplatz ab.

Figürlich halte ich mich gut, fühle mich dennoch unattraktiv mangels fehlender Spannung im Körper.

Und ich habe keine Libido mehr. Die Kids sind, wie gesagt Mama Kids, und verlangen ihren Anteil und ich bin abends einfach froh, nicht angefasst zu werden und mal meine ruhe zu haben. Verspüre überhaupt keine Lust mehr. Bin wie abgestorben.

So, jetzt meine Frage: Wie erlangt man das denn zurück? Ich würde so gern wieder eine Paarbeziehung leben aber ich habe einfach keine Lust auf ihn (oder irgendwen). Also da ist nichts mehr. Kennt das jemand und kommt sowas wieder?

LG

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Ich kenne das zum Glück nicht. Wir haben drei Kinder sehr nah aneinander, haben und hatten ebenfalls keine Betreuung. Wir haben aber von Anfang an alles getan, um nicht nur Eltern, sondern auch Paar zu sein. Das war damals nämlich vor den Kindern meine Angst.

Ihr müsst beide wach werden und wie dieser Lethargie kommen.
Kinder ins Bett und um euch kümmern. Und erwarte nicht zu viel, sondern geht das langsam an. Und vor allem: sprecht ehrlich miteinander.

Man kann abends wenn die Kinder im Bett sind so viel machen. Kuscheln, Fernsehen, candle light Dinner, Wein trinken und quatschen, Fotoalben durchsehen, den nächsten Urlaub planen, Sexshops gemeinsam durchstöbern, DessousModenschau,…

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Ich kenne das so auch nicht, könnte mir aber vorstellen, dass es wirklich am "Overtouching" liegt. Unser älteres Kind hatte eine Phase, wo es 24/7 immer meine Hand halten oder streicheln wollte. Ich dachte, ich verliere den Verstand. Dieses permanente Angefasse, diese dauernden Berührungen haben mich rasend gemacht. Vielleicht ist das Teil des Problems. Da hilft nur - ab einem angemessenen Alter natürlich - die Kinder auch mal in die Schranken zu weisen. Auch Mütter müssen nicht nonstop für Körperkontakt bereitstehen. Wir haben mit Kind 1 dann feste Kuschelzeiten eingeführt, was wirklich gut geklappt hat. Aber das geht natürlich nicht mit einem Einjährigen, hängt also wirklich sehr vom Alter ab.

Ansonsten klingt es für mich so, als müsstest du einfach mal wieder was für dich machen. Mama-Fixierung gut und schön, aber das kann man auch etwas aufbrechen. Was mir immer echt gut tut: Mit Freundinnen mal, wie früher, irgendwo was trinken gehen, ein kleines bisschen flirten, kinderfreien Spaß haben, dabei was Nettes tragen...dann kommt man wieder in den "Frau"-Modus und ist nicht ständig gefühlt nur die Mutter, sondern eben auch Partnerin. Bei Männern klappt das irgendwie besser - mein Mann kann das total gut trennen. Der ist in der einen Sekunde noch der Papa, der sich epische Erzählungen aus dem Kindergarten anhört und dabei die Brotdose für den nächsten Tag macht. In der nächsten ist er der Ehemann, der einem irgendwas Versautes ins Ohr flüstert. Für Frauen manchmal etwas schwierig, so im Alltag schnell mal umzuschalten, aber machbar. Deswegen unbedingt mal gucken, dass du wieder Zeit für dich hast, dir was Gutes tun kannst, mal nicht die Mutter bist, sondern einfach nur eine Frau. Mach bisschen Sport (bei mir reicht die Motivation auch nur für Pilates und ab und an mal Schwimmen oder Tennis, aber hilft trotzdem), kauf dir was Nettes zum Anziehen, geh mal wieder, wie man so schön oldschool sagt, "auf die Piste" :-D Dann wird einfach das Gefühl für dich selber wiederkommen, die anderen Anteile von dir werden wieder wach.

Und selbst wenn du abends keinen Bock mehr hast: Versuch mal, irgendwie ein Art Date pro Woche unterzubringen. Die Paarbeziehung darf nicht konsequent auf Platz 2 in der Hierarchie sein, die muss, gerade wenn die Zeiten hart und stressig sind, gepflegt werden. Ich bin da auch eher schluderig, aber mein Mann ist knallhart. Sonst sähe das bei uns wahrscheinlich auch anders aus.

Bearbeitet von roseately
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Vielen Dank für deine Zeilen. Overtouching, ja das trifft es ziemlich genau.

Ich schlafe bei den Kindern, weil der kleine noch viel, viel Mama braucht und dann einfach besser schläft und so auch ich einfach zu mehr Schlaf komme als dass ich immer wieder raus muss.

Ins Ehebett wollen beide nicht mehr. Der große war 3,5 Jahre bei uns und jetzt liebt er sein eigenes Zimmer. Der kleine behaart ebenfalls auf sein Bett.

Ist okay für mich aber das raubt natürlich noch mehr den Wunsch nach Sexualität. Der kleine braucht immens viel Körperkontant. Beim Großen sage ich manchmal, dass mir das jetzt zu viel ist und Mama eine Pause braucht. Akzeptiert er auch gut.

Denke erschwerend ist, dass ich dem Schlaf hinterher laufe. Wird sich aber sicher bald verwachsen, wie eben alles. Aber aktuell ist es nich sehr anstrengend.

Und ich verstehe meinen Mann, wenn er einfach auch mal das Verlangen hat. Er hat auch noch nie Druck aufgebaut aber sagt deutlich, dass es ihm zu wenig ist und er noch einige Zeit klarkommt aber wir auch irgendwann als paar zum Alltag zurückkehren sollten. Gebe ich ihm völlig recht. Die Kids werden größer und sind irgendwann außer Haus, mit meinem Mann hingegen möchte ich gemeinsam alt werden.

Morgens nehme ich mir manchmal vor, ihn abends zu verführen aber abends hake ich den Gedanken ab und bin platt. Wenn beide pennen und ich aus dem dunklen Kinderzimmer komme ist jedes kleine Fünkchen an eroik in mir gestorben.

Hinzu kommt, dass ich unzählige Untersuchungen während der Ss hatte und es einfach auch irgendwie satt bin, jemanden an meinen Körper zu lassen.

Meine Freundin (mit einer spreche ich drüber, sie selbst hat 4 Kids) sagt immer '2x die wichen tut ihm gut und dir nicht weh'. Der Satz ist symbolisch zu sehen und/aber es steckt viel Wahrheit drin.

Echt nicht einfach, die Kurve zu kriegen. ...

Bearbeitet von LiLust
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Es hört sich wirklich nicht gut an und nimm die Worte deines Mannes ernst.

Schlaf Gewohnheiten von Kindern züchtet man sich zum großen Teil selber heran. Ich habe bei keinem meiner 3 Kinder jemals mit im Zimmer geschlafen.

Sie waren alle ungefähr 1 Jahr mit im Schlafzimmer, aber auch da hatten sie ein eigenes Bett und konnten so sanft lernen auch mal alleine zu liegen.

Versuche wirklich wieder etwas zu dir zu stehen, eventuell Kuschel Zeit einführen und nicht ständig verfügbar zu sein.

Ich bin immer mind 1x im Monat mit Freundinnen weg und ich kann mir gut vorstellen, dass Sport gut tun könnte. Nicht nur gesundheitlich sondern sich mit dem eigenen Körper befassen, wieder wohlfühlen.

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Dein Beitrag ist schon etwas älter. Aber ich wollte dir trotzdem gern noch antworten. Mich wundert etwas, dass du hier so wenig Feedback von Leidensgenossinen bekommst. Ich bin in der gleichen Situation wie du und aber auch mit fast all meinen Freundinnen im Austausch darüber, dass sie sich genauso fühlen.
Natürlich sollte Sexualität einen Raum bekommen und schöner wäre sicherlich, man würde sich jeden Abend durch die Sofakissen vögeln. Aber „zweimal die Woche tut ihm gut und dir nicht weh“ empfinde ich als Zumutung. Sollst du dich dazu zwingen, damit für deinen Partner nichts auf der Strecke bleibt?
Ich sehe das so: in guten, wie in schlechten Zeiten. Sexuell betrachtet sind das gerade die schlechten. Die Kinder werden größer, schlafen besser, du wirst wieder freier sein und dich mehr als Frau fühlen. Eure Sexualität wird sich erholen. Verliert euch in der Zwischenzeit als paar nicht aus den Augen, sprecht über eure Bedürfnisse und freut euch gemeinsamen auf euren sexuellen zweiten Frühling.
Alles Liebe!

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Wie alt sind denn deine Kinder?

Ich finde, wenn du overtouched bist dann solltest du an der schlaf Situation etwas ändern. Und ja das geht wenn man konsequent ist.
Ich habe 5 Kinder und zerteilen kann ich mich nicht deshalb gibt es sowas bei uns nicht, dass wir bei den Kindern bleiben bis sie schlafen oder auch noch im Bett mit schlafen bei ihnen.
Wenn dir Paarzeit wichtig ist, dann muss was geändert werden an den Gegebenheiten, sonst wird sich nie was ändern in nächster Zeit.

Und Kinder können den Fokus sehr wohl auch auf das andere Elternteil lenken, wenn man das andere Elternteil mehr involviert. Bei uns gibt es nicht sowas dass immer nur einer zu Bett bringt, weil die Kinder einen vermeintlichen Fokus haben und der auch noch gefördert wird weiter...

Er soll sich mehr einbringen und du dich mehr zurück halten damit ein Gleichgewicht entstehen kann. So wirst du mehr entlastet und nicht mehr overtouched.
Aber der Wille zur Veränderung muss da sein und angepackt werden

Achja und Paarzeit und Sex sind uns mega wichtig. Wir haben jede Woche mehrmals Sex trotz der Kinder. Man muss sich nur selber die Zeit frei schaufeln

Bearbeitet von Author