Schüchtern, verschossen... In Zweckehe und null Erfahrung. *kompliziert und lang*

Hallo zusammen, keine Ahnung, wie ich anfangen soll...
Bin seit ich 19 bin mit ein und denselben Mann zusammen und verheiratet. Vor einiger Zeit habe sich meine Gefühle für meinen Mann in Luft aufgelöst und vor 6jahren habe ich ihm auch gesagt, dass ich ihn nicht mehr liebe. Wir haben seither beschlossen, dass wir zusammen leben, alles finanzielle zusammen entscheiden, das leben organisieren, es jedoch zwischen uns keinerlei körperlichkeiten gibt,also kein paar mehr sind. wenn überhaupt mal ein bussi zum Abschied oder zur Begrüßung, so geht das seit Jahren. Wir haben schon vieles zusammen erlebt und durchgestanden, er ist mir wichtig, als Freund, aber mehr nicht.

Nun bin ich total verschossen in einen anderen Mann, habe jedoch keine Ahnung, ob da was ist. Was ich tun soll, noch wie. Dafür muss ich leider etwas ausholen...

Mein Mann war und ist seit jeher, der einzige Mann mit dem ich zusammen gekommen bin, auch auf intime Weise. Ich habe null Erfahrung mit flirten, geschweige denn mit dating oder ähnlichem.im zwischenmenschlichen Bereich bin ich auch sehr schüchtern, auch, wenn die meisten das nicht erwarten, da ich selbstbewusst rüberkomme, es jedoch nicht wirklich bin.
Den neuen Mann, um den es geht, kenne ich vom sehen schon gute 10jahre, fand ihn schon immer toll, jedoch war ich verheiratet und er, meiner Meinung nach, jenseits meiner Liga.
Ich arbeite im Krankenhaus als KS und er ist Arzt, jedoch keiner von unserer Abteilung, er kommt nur, wenn wir Hilfe in seinem Fachgebiet benötigen. Sehen uns also nur gelegentlich. Er starrt mich bei jeder Gelegenheit schon seit Jahren an, wenn ich ihn anschaue, sieht er weg. Normalerweise ist er ein selbstbewusster Mann, ist gut in dem was er tut, kompetent,redegewandt auch im Umgang mit anderen. Bei mir ist es genauso, ich bin souverän im Job, habe auch kein Problem zu sagen, was ich denke, ausser bei ihm. Ich bekomme, ausser Hallo und tschüss nichts hin, sterbe fast vor Nervosität, alle schlauen Sätze lösen sich in Luft auf🙄nicht, dass ich schon über 40. wäre, wie ein verdammter Teenager.
Bei ihm ist es leider genauso, er hat eine Tic-Störung, die mich so gar nicht stört, die ihn aber irgendwie hemmt...in meiner Gegenwart ist von dem selbstbewussten mann nichts zu erkennen, er wird rot und unsicher, hat sehr mit seinen tics zu kämpfen. Ausser Begrüßung und Verabschiedung geht nichts. Er hält mir oft die Tür auf, lächelt mich an,starrt mich länger an, kann mir aber dann nicht mehr in die Augen schauen. Wenn ich nicht hinsehen, beobachtet er mich, hab ihn schon mehrfach ertappt.
Als Problem kommt noch dazu, dass ein Krankenhaus, wie ein kleiner microkosmos ist, wo sich Gerüchte sehr schnell verbreiten, das macht das ganze nicht besser, man kann also nicht mal kurz um ein Date bitten, scheitern und alles ist vergessen...
Mittlerweile zweifle ich schon an mir selbst, ob ich mir das ganze vielleicht einbilde oder ich es einfach vergessen soll.man muss dazu sagen, dass er von Grund auf ein sehr netter Mensch ist, jeder, der seinen Namen hört und kennt, mag ihn sehr...
Keine Ahnung, was ich machen soll/kann.... Oder ob er einfach nur nett ist und ich mich da in was verrannt habe.
Er geistert halt ständig in. Meinem Kopf herum.
Bin für Tipps, Meinungen, Einschätzungen... Dankbar

Sorry für den redeschwall und die teilweise wirren Gedankengänge

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Sieht dein Noch-Ehemann das denn genauso, dass ihr nur noch in einer Zweckgemeinschaft lebt?
Oder macht er sich vielleicht noch Hoffnung, dass du ihn vielleicht eines Tages doch wieder liebst?
Hast du mit ihm denn irgendeine Vereinbarung getroffen was passiert wenn einer von euch beiden Jemand Neues kennen lernt?

Du schreibst er sei dir wichtig, als Freund und nur als das. Gilt das denn umgekehrt auch? Daran habe ich meine Zweifel.
Ich gönne dir ja eine neue Liebe, aber wenn ihr keinerlei Vereinbarung getroffen habt, dann stelle ich mir eine neue Beziehung schon sehr kompliziert vor. Dann kommt nämlich die Eifersucht mit ins Spiel, egal ob Zweckgemeinschaft oder Ehe.
Ich finde wenn man sich trennt dann sollte die Trennung auch räumlich sein. Nur meine Meinung.

Zu deinem Schwarm: Lade ihn doch einfach mal zum Kaffee ein und quatscht n bisschen. Ist doch egal was der Flurfunk sagt. Im Dorf reden sie halt gerne, na und?

Sonnst weiß ich nix...

Ich wünsche dir alles Gute

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Vielen Dank für deine Antwort. Als ich vor 6 Jahren meinem Mann eröffnet habe, war für uns klar, dass dieses Konstrukt nur so lange funktioniert/dauert, wie keiner von uns jemandem anderen bzw. Neuens hat. Von meiner Seite ist da nichts unklar. Wenn er sich noch Hoffnung machen sollte, dann kann ich es nicht nachvollziehen, da unser Verhalten einander gegenüber definitiv keine Luft für Spekulationen lässt, dass da irgendwann wieder Liebe zwischen uns sein wird.
In unserem Fall ist eher er der Nutznießer in unserer Zweckgemeinschaft, da ich die Hauptverdienerin bzw. Besserverdienerin bin und somit seinen Lebensstandard mit erhalte.
Mit dem neuen Mann tue ich mich schwer, da er ja schon bei der kleinsten Anstrengung meinerseits in die Defensive geht. Ich kann praktisch live und in Farbe sehen, wie seine tics schlimmer werden und er sich dadurch zurückzieht, weil ihm das total unangenehm ist. Deshalb hoffe ich, dass von ihm was kommt

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Ich schließe mich Toto an. Deine Ehe sollte "geklärt" sein. Drei Meter weiter gedacht: Soll der neue Partner dann mit in eure gemeinsame Wohnung kommen? Klingt jetzt lächerlich, aber das Konstrukt ist in so einem Moment gar nicht mehr zu halten. Bevor du dich auf was Neues einlässt, solltest du mit deinem Mann offen besprechen, wo ihr beide (!) steht. Vielleicht hofft er noch. Und sicher ist es auch für ihn besser, wenn er wirklich frei ist und sich evtl. selbst später neu orientieren kann. Man will doch nicht bis zum Tod in einer WG leben, nur weil es finanziell angenehmer ist. Lieber jetzt alles im Guten klären als dann in eine sehr unangenehme Situation schlittern.

Zum Arzt: Mutig voran. Vielleicht findest du einen fachlichen Aufhänger, um ihn mal alleine zu sehen. Klatsch und Tratsch wird es immer geben, aber man schafft es durchaus, sich heimlich außerhalb des Mikrokosmos zu treffen, ohne dass es jemand merkt 😉

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Natürlich nicht, es war von vorne weg klar, dass, wenn jemand anderes ins Spiel kommt, ob bei ihm oder mir, dass diese Gemeinschaft keinen Bestand mehr hat und, wir uns räumlich etc. trennen. Ich traue uns durchaus zu, dass wir das Ganze in einem friedlichen Rahmen auflösen.
Mein Mann ist ein doch recht spezieller Typ, dem emotionale Dinge und Gefühle nicht super wichtig sind, dies hat auch zum ersterben unserer Liebe geführt. Ich denke, wenn es nach ihm ginge, könnte diese Zweckgemeinschaft ewig so weitergehen. Er profitiert durchaus aus dieser Vereinbarung.

Ich tue mich sehr schwer bei dem neuen Mann die Initiative zu ergreifen, nicht, weil ich an alten Rollenbildern festhalten, sondern, da ich wirklich abartig schüchtern bin und ich merke, wie er sich aufgrund seiner Erkrankung bei Kleinigkeiten abschottet und zurück zieht,was meinen Mut meist im Keim erstickt. Ich werde deinen Tipp mit dem fachlichen Rat ausprobieren, zumindest ist es der Plan, dafür muss ich ihn mal unter 4 Augen erwischen, was schon ziemlich schwierig ist.

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Notfalls bleibt dir doch der ganz klassische Weg: Schreib ihm...?

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Hallo du,

ich würde ihn tatsächlich einfach mal spontan fragen, ob er Lust hat zusammen etwas zum Mittag zu essen oder einen Kaffee trinken gehen. Pause hat doch jeder mal ...auch in einem Krankenhaus. Und ja....Gequatsche gibt es immer mal. Aber ein Mittagessen unter Kollegen sollte ja wohl drin sein :-)

Er scheint ja genauso schüchtern zu sein wie du. Und er weiß, dass du verheiratet bist. Einer muss die Initiative ergreifen :-)

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Hi,

Leider ist es in unserem Bereich nicht möglich für einen Kaffee oder Mittagessen die Station zu verlassen, also wird das schwierig. Nicht, dass ich wüsste, wann er Mittagspause hat, komplett andere Abteilungen und ein riesiges Haus 🙄

Vor einigen Wochen hatte ich mich zusammen gerissen und wollte ihn ansprechen, als er bei uns war, als ich jedoch vor ihm stand, hat er mich komplett unsicher angeschaut und als ich über das Hallo hinaus war, ist sein Körper vor lauter tics ausgeflippt und er hat Panik bekommen. Es kam nur noch ein verschreckt Bis bald und weg war er. Er hatte sich vorher normal mit anderen unterhalten, kaum tics, doch bei mir flippt sein Körper leider regelrecht aus und das ist, wie ich sehe extrem unangenehm für ihn. Ich will es ihm ja nicht schwerer machen, sehe ja, was er hat, bin ja nicht blind, doch ich weiß auch nicht, wie ich es angehen soll. Es machts mir bei meiner Schüchternheit, die auch schon extrem ist, nicht unbedingt einfach, ich bin ja froh, wenn ich einen geraden Satz heraus bekomme 😵

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Wenn seine tics so schlimm werden, wenn er dich sieht, ist er aufgeregt
Nimm ihn da raus und frag ihn doch einfach, ob er nach der Arbeit was mit dir trinken gehen möchte

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Und? Gibt's ein Update?