Wie 4 Jährige auf OP vorbereiten?

Hallo, bei meiner Tochter steht am 02.02. eine ambulante OP an, Schiel-OP am Auge. Ich hab das jetzt schon angesprochen, wollte das immer mal durchspielen mit Püppis, aber ich hab sie dadurch wohl nur verunsichert. Sie schläft nachts schlecht, fragt zwischendurch sehr oft, wann sie denn nun ins Krankenhaus käme und dass sie keinen Verband will. Ich hab ihr oft erklärt, dass ich immer dabei bin und aufpasse, dass sie danach ein kuscheliges Krankenbettchen auf der Couch bekommt (das liebt sie) usw. Aber sie ist wirklich total verunsichert.
Außerdem ist nächsten Dienstag das OP-vorbereitende EKG und eine Blutabnahme. Oh man, Blutabnahme in der Armbeuge... haben eure da mitgemacht? Ich hab Angst, dass sie um sich tritt und das unmöglich durchzuführen ist.

LG Tina

1

Hallo,

die Blutabnahme lief bei uns jeweils super. Wir waren bisher 2x zur stationären OP und mußten jeweils 1 Std. vorher eine Betäubungs-Salbe auftragen, damit er beim Nadel stechen für die OP nichts spürt(bzw. wurde es auch so zur Blutabnahme gemacht).
Das KH hat extra gesagt, dass dies sehr wichtig für die Kinder ist, dass sie nicht schon vor der OP Schmerzen spüren. Ich fand es gut und habe diese extra Stunde Wartezeit gerne in Kauf genommen.Frag doch mal dort nach, ob sie es nicht auch machen!
Die OP selbst habe ich ihm immer soweit es ging schmackhaft gemacht: "ich bin dabei und habe die ganzen Tage im KH für ihn Zeit", "es gibt jeden Tag Kuchen/Eis dort", hab ein paar neue Geschenke gekauft, die er dann im KH bekam...und das fand er alles super toll.UND er durft in den OP-Saal sein Lieblingskuscheltier mitnehmen. Wobei er von dem leckeren" Himbeersaft" vorher eh schon halb weggetreten war :o)

Ach ja und ich hatte von der Bücherei noch ein paar Kinderbücher bzg. Kinderarzt, Krankenhaus...ausgeliehen.

Alles Gute euch!
Tanja

2

Hallo!

André war zwar "erst" drei als, er die Polypen entfernt und einen Trommelfellschnitt bekommen hat.
Wir haben ihn nicht lange Zeit vorher darauf vorbereitet. Da hätte er nur Angst auffgebaut. Und da Kindern eine Woche ewig lange vorkommt, bringt es nichts, die Kleinen sehr lange vorher darauf vorzubereiten.
Vier oder fünf Tage vor der OP haben wir André erklärt, dass er ins KH geht (für einen Tag), dass wir immer bei ihm sind. Er wird dort kurz schlafen und wenn er wieder richtig wach ist, darf er wieder nach Hause. Während er schläft, machen die Ärzte, dass er weniger Ohrenschmerzen hat (sinngemäß).
Das war okay für ihn. Aber Einzelheiten habe ich ihm nicht erklärt und würde es auch nicht bei einem vierjährigen Kind machen.

Vor der Blutentnahme und auch am OP-Tag hat er einige Stunden vorher ein Betäubungspflaster in die Ellenbeuge geklebt bekommen. Der Pieks tat dann nicht weh und für André war es völlig okay.

Eine Stunde vor der OP hat er einen Beruhigunssaft bekommen. Dadurch war es ihm egal, dass er alleine in den OP gebracht wurde. Und hinterher war ja direkt der Papa da (ich durfte nicht mit in den Aufwachraum weil ich schwanger war).

Ich war froh, als wir wieder zuhause waren...

LG Silvia

3

Das ist nicht einfach, ich kann Dich verstehen.

Mein Sohn (4) wurde operiert, als er 3 J. alt war, in der Leiste. Er hat es ziemlich gut gemeistert, allerdings war er damals noch sehr ängstlich, was Ärzte betrifft.

Heute ist er anders, ich erkläre ihm vor jeder Untersuchung, was passieren wird. Bin aber auch ehrlich zu ihm, wenn also Blutabnahme ansteht, sage ich ihm auch das es kurz pieksen wird. Und das es wichtig ist, und er still halten muß, für seinen eigenen Körper. Wenn die Untersuchung gut geklappt hat, mache ich im Anschluß immer eine Kleinigkeit mit ihm ( Kinderauto fahren, Kleiner Stopp am Spielplatz etc.) das funktioniert wirklich gut. Benimmt er sich daneben ( was auch früher vorkam) sage ich ihm auch, was ich davon halte, und ich enttäuscht bin. Seither klappen die Untersuchungen wirklich super, und in letzter Zeit mußte er oft zum Arzt. Ich vermittle ihm, das es leider Dinge gibt, die einfach sein müßen. Und hinterher fragt er auch stolz, ob er gut mitgemacht habe.

EKG kannst Du ja auch voher gut erklären, und am Teddy vormachen.

Mein Sohn war mal ein richtiger Ärzteschreck, seid wir es jetzt so machen, hat er sich sehr gut gewandelt.

LG,

Julia

4

Du könntest ihr auf einem Kalender markieren, an welchem Tag die OP ist. Dann kann sie die Tage bis dahin abkreuzen, so weiß sie dann ungefähr, wann es so weit ist.
Ausserdem würde ich alles so gelassen wie möglich erklären, nix von Skalpellen etc. sondern einfach nur sagen, dass die Ärzte machen, dass das Auge nicht mehr schielt. Dass sie schlafen wird in der Zeit und dass du bei ihr sein wirst.
Wir haben bisher beide Kinder operieren müssen (ein Mal Wasserbruch und gleichzeitig Phimose mit 4 Jahren bei Rasmus, ein Mal Polypen und Paukenröhrchen mit knapp 3 1/2 bei Mia), und beide haben nach dem Aufwachen im Krankenbett ein Geschenk vorgefunden.
Zur Blutabnahme wird meist eine Salbe mitgegeben, dann tut es kaum weh.
Ich würde nicht allzu viel mit ihr darüber reden, denn je mahr du davon sprichst, um so merkwürdiger kommt es deiner Tochter vor. Vor der OP würde ich aber mit ihr gemeinsam die Tasche packen, dann kann sie ihr Lieblingsschlafzeug raussuchen, ihre Spielsachen, Lieblingspulli etc. Mia hat extra einen neuen Schlafanzug bekommen, damit sie noch lieber hingeht, mir ist das recht, solange das Kind entspannt an die Sache herangeht.
Wir haben das Buch "Im Krankenhaus" von Meyers Lexikonreihe (diese kleinen Pappbücher mit Folienseiten darin), das haben wir vor den Op's besonders oft gelesen.
Wichtig ist, dass du dir evtl. Sorgen und Ängste NICHT anmerken läßt. Sicher ist eine OP ein Risiko, aber es nützt nichts, wenn das Kind Panik bekommt, weil die Eltern ihre Angst nicht verbergen können.
Toi Toi Toi!
Gunillina, die euch alles Gute wünscht!

5

Hallo Tina,

Moritz ist letztes Jahr im April mit genau 4 Jahren an den Polypen operiert worden.

Als Mama hat man immer Angst und macht sich verrückt. Moritz dagegen war total cool, obwohl er sonst eher ruhig und schüchtern ist.

Wir haben ihm am Tag der Blutentnahme ein Betäubungspflaster aufgeklebt damit dieses Erlebniss schon mal nicht "schlimm" ist. Hat alles total super geklappt.

Am Op-Tag war er schon aufgeregt, klar. Aber eigentlich doch eher ruhig und hat alles toll mit gemacht. Zauber-Schlaftrunk, neuer Schlafanzug, Lieblingskuscheltier und Mama durften noch mit bis ins OP-Vorzimmer und da war er dann doch etwas weinerlich, was wohl am Schlaftrunk lag.

Wenn ich ihn heute sagen würde das das in ein paar Tagen wieder anstehen würde, fänd er das nicht schlimm. Es war kein negatives oder traumtisches Erlebniss für ihn.

Alles Liebe und Gute für euch, Tanja mit Moritz (fast 5) und Marie (2 - welche evtl. Paukenröhrchen-OP braucht #augen)