Perplex & verärgert --- bitte auch Erzieher und/oder Heilpädagogen

Hallo & guten Morgen,

ich habe mich ja in den letzten Tagen auch schon zu dem tollen, für Benni am 08.02.2010 anstehenden, Delfin4-Test (Sprachstandsfeststellung) geäußert, von dem ich glaube, dass Benni durchfallen wird, weil er im Moment sehr in sich gekehrt ist und sich bei Gruppenbeschäftigung/-aufgaben immer wieder verkrümelt bzw. es zumindest versucht.

Benni war schon immer jemand, der eine gewisse Aufwärmphase brauchte bei Veränderungen jeglicher Art. Allerdings ist das schon extremer geworden, seit er das erste Mal operiert wurde inkl. den ganzen vorbereitenden und nachbereitenden Untersuchungen etc. Das gleiche Prozedere steht ihm ja mindestens noch einmal bevor, bislang wurden Termine immer wieder abgesagt/verschoben, weil Benni nicht fit genug war oder wegen Notfällen doch kein Mutter-Kind-Zimmer im KH frei war, so dass diese Anspannung nach wie vor über uns liegt.

Jetzt kommt es:
Ich hatte dann die Erzieherinnen von Benjamins Gruppe gebeten, ihn doch nicht immer so ohne weiteres aus den Gruppenbeschäftigungen herauszulassen, nur weil - Aussage der Erzieherinnnen: "Benni ist so artig, dass er sich dann ein Spielzeug oder Buch oder Malheft, worauf er halt Lust hat, nimmt, und sich abseits der Gruppe prima selbst beschäftigt".

Ich denke aber, dass das falsch ist und hatte deshalb darum gebeten, dass Benni wieder stärker einbezogen wird/dass man ihm das eigenen Ausgrenzen nicht so einfach macht, damit er wieder etwas in einen "normalen Trott" kommt.

Als Resultat meiner Bitte soll Benjamin jetzt zu einer Heilpädagogin, die darauf spezialisiert ist, mit LERNBEHINDERTEN Kindern zu arbeiten. Zitat Erzieherin: "Benjamin ist sehr intelligent, aber seine fehlende Mitarbeit in der Gruppe können wir nicht mehr hinnehmen. Er zeigt sein Können leider nur, wenn wir in einer sehr kleinen Gruppe oder einzeln mit ihm arbeiten."

Dass das nicht gut ist, weiß ich selbst. Deshalb hatte ich ja die Erzieherinnen um weniger Nachsicht für seine Marotten gebeten. Aber 1. haben sie ja selbst festgestellt, dass Benni weder lernbehindert noch entwicklungsverzögert ist und 2. findet diese "Nachhilfe" auch in sehr kleinen Gruppen und im Einzelunterricht statt, so dass Benni auch wieder ausgegrenzt wird, anstelle ihn zu integrieren.

Was soll ich denn jetzt tun?

Die nächste OP ist für Ende Februar avisiert, ob sie tatsächlich stattfindet, kann ich natürlich nicht sagen. Bis er dann wieder KiTa-fit ist, vergeht auch geraume Zeit, so dass es wieder eine längere Ausfallzeit geben wird, nach der er sich in der Gruppe neu orientieren muss. Zumal nach den Winterferien die Gruppen noch einmal umgestellt werden müssen, weil wegen Umbaumaßnahmen 2 Räume nicht genutzt werden können.

Und nun? Ich bin echt traurig und sauer. Benni ist schon so lange in dieser KiTa und eine der Erzieherinnen kennt ihn von Anfang an. Ausgerechnet diese Dame überbringt mir dann auch noch die "gute Nachricht" und wird richtig pampig, als ich hinterfrage, ob sie dieses Programm wirklich für die richtige Hilfestellung für das Problem von Benni hält...

LG & Danke für Eure Tipps und Denkanstöße

P.S. ...und sorry für den langen Text!

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Hallo!

Leider bin ich keines von beiden aber meine Mama arbeitet bei meinem Sohn im Kindergarten als Erzieherin und somit weiß ich ein bischen was überhaupt weil mein Sohn eine sehr schwierige und agresive Fase im Kindergarten hatte. ALso genau das gegenteil von deinem Sohn!

Ich finde das anunfürsich nicht schlimm das man zu einer Heilpädagogin geht aber das er Lehrnbehindert ist würde ich als zu vorschnelle Enscheidung sehen. Wobei bei meinem Sohn einmal im Monat eine Psychologin kommt das wissen aber so die Eltern nicht und da werden die Kindre beobachtet und dann wird so wie bei einer Bekannten von mir erklärt das Kind braucht eine Heilpädagogin bzw. gibt es da noch etwas anderes aber frag mich jetzt nicht wie das heißt da sich das Kind sich nicht selber "spührt" . Ich würde das vielleicht nicht so eng sehen und mir das genauer erklären lassen bzw. dann wirklich mit dieser Heilpädagogin reden.

Ich finde das nicht schlimm wenn mein Kind soetwas machen Sollte da es ja nur meinem Kind hilft.

LG Birgit

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Hallo Birgit,

danke für Deine Antwort.

Ich habe generell auch nichts gegen Förderung/Forderung, aber ich habe schon etwas gegen die Art und Weise, wie das jetzt ablaufen soll.

Mittlerweile weiß ich - dank der KiTa-Chefin, welche Kinder noch in dieser Gruppe sind und selbst die KiTa-Chefin ist der Meinung, dass mein Sohn nichts in der Gruppe bei dieser Heilpädagogin verloren hat. Alle Kinder dieser Gruppe haben Entwicklungsverzögerungen. Ein Punkt, der auf Benjamin absolut nicht zutrifft.

Wir haben ja nun bedingt durch die OPs und auch dadurch, dass er auch aus anderem Grund engmaschiger von Ärzten kontrolliert wurde, einige Ärzte kennengelernt bzw. die haben Benni kennengelernt. Benni wurde bislang durchweg als sehr intelligenter Junge mit sehr schneller Auffassungsgabe eingeschätzt. Er ist halt hin und wieder sehr schüchtern.

Was soll er dann in einer Gruppe von Kindern, die eindeutig "hinterherhinken", nur weil er im Moment leider noch immer unter großem Stress steht und sich nicht so einfügt, wie er soll? Ich bin entsetzt, dass ein Kind so schnell aus der regulären Gruppe abgeschoben werden soll, nur weil die Erzieher ganz sicher ja wenig Zeit haben. Das ist ja unbestritten, aber ist es wirklich so zeitaufwändig, einen Knirps, der gern mal verweigert, bei einer Gruppenaktivität dann eben direkt neben den Erzieher zu setzen, um Ausbüchsen zu verhindern?

Ich hoffe jetzt ein bisschen auf die KiTa-Chefin. Sie wird am Montag das Gespräch mit den Erzieherinnen suchen, ich kann leider aus Zeitgründen nicht dabei sein, aber am Donnerstag gibt es dann ein gemeinsames Gespräch (inkl. der Heilpädagogin).

Ich überlege jetzt schon, welche Fragen/Punkte in diesem Gespräch unbedingt geklärt werden müssen und vor allen Dingen fange ich jetzt schon an, mir die Worte zurecht zu legen, um ja nicht Gefahr zu laufen, irgendjemandem auf den Schlips zu treten. Schließlich kam die Aufforderung, meinen Sohn dieser Heilpädagogin zu überlassen, just einen Tag nachdem ich um mehr Integrationsbemühungen bat... Wer weiß, was da noch alles auf mich und Benni "zurollt", wenn ich meine Fragen jetzt auch noch falsch formuliere...

Nie im Leben hätte ich gedacht, dass meine Bitte an die Erzieher so etwas hätte lostreten können... Ich nahm bislang immer an, dass wir alle - Eltern wie auch Erzieher - im Interesse der Kinder immer gemeinsam nach sinnvollen Förderungen für die Kinder suchen würden. Aber scheinbar steht hier im Vordergrund, schnell irgendetwas zu tun, egal, ob es das Problem behebt oder nicht.

LG kate


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Hallo!

Da hast du recht, mach es auch so bei mir war damals das Problem das die Erzieherin meinen Sohn ablehnte und ihn immer beschuldigt hat wenn ein Kind geweint hat und dadurch war er so agresiev und Gott sei Dank diese Dame ist jetzt weg und er ist wieder normal wie jedes andere Kind auch!
Nur nicht locker lassen und im Notfall echt Kindergarten wechseln das habe ich nämlich damals auch als Alternative gesehen.

LG alles gute und bitte halt mich auf den Laufenden!
Birgit mit Leon 3 Jahre und Nico 6Monate

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Liebe Kate,

bitte nicht falsch verstehen, aber was du schreibst kommt mir ein bißl vor wie "Dusch mich, aber mach mich nicht nass".

Du bist hin und her gerissen zwischen deiner Sorge, das richtige für deinen Sohn zu tun und ihn entsprechend zu fördern und dem Wunsch/Anspruch ein ganz "normales" Kind zu haben.

Auf der einen Seite möchtest du, dass die Erzieherinnen sich bemühen dein Kind "in die richtige Richtung" zu fördern auf der anderen Seite bist du empört wenn die Erzieherinnen einen "Profi" (Heilpädagogen) hinzuziehen.

Schnauf mal tief durch und seh die Vorschläge der Erzieherin nicht als Angriff auf dich oder dein Kind. Führe ein gemeinsames Gespräch mit Erzieherin und Heilpädagogin und vereinbart eine Strategie wie ihr gemeinsam weiter vorgeht, was die Ziele der sind, wer was macht und wie man mit der Unterbrechung durch die OP am besten umgeht.

LG
Tanja

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Hallo Tanja,

so, wie Du das im ersten Satz beschreibst, komme ich mir auch gerade ehrlich gesagt vor. Ich wünsche durchaus, geduscht zu werden, allerdings scheue ich nicht das Wasser, sondern das gewählte Duschbad. Und dass mein Kind in klassischen Sinne nicht normal ist, weiß ich, seit er ca. 1 Jahr alt ist. Das hat aber eben andere Gründe als seinen reinen Wissens-/Entwicklungsstand.

Ich habe gerade in meiner Antwort an Birgit erläutert - vielleicht liest Du das bitte noch, ich mag hier nicht alles noch einmal schreiben (ich schreiben einfach zu viel...), dass ich mittlerweile die anderen Kinder der Gruppe kenne und mir auch von der KiTa-Chefin gesagt wurde, dass diese Kinder tatsächlich Entwicklungsdefizite aufweisen. Die KiTa-Chefin ist der Meinung, dass mein Sohn da fehl am Platze ist, da sein einziges "Defizit" die Schüchternheit ist.

Ich werde definitiv mit der Heilpädagogin sprechen, allerdings nur, um mir von ihr andere Möglichkeiten aufzeigen zu lassen. Das Gespräch wird nächsten Donnerstag stattfinden (hat die KiTa-Chefin schon organisiert) und da sind dann auch noch einmal die beiden Erzieherinnen dabei.

Mich ärgert ganz doll, dass mit mir nicht gesprochen wurde, sondern festgelegt wurde, dass Benni in die Gruppe gehen soll und basta. Mein Einwand, dass diese kleine Gruppe und die Einzelförderung Bennis Problem nicht behebt, wurde mit Kommentaren wie ´sie sind ja wohl kein ausgebildeter Pädagoge, wir können das doch wohl besser einschätzen´ von den Erziehern abgetan. Das ist wohl keine gemeinsame, wohlwollende Lösungssuche.

Ich hoffe wirklich, dass das am Donnerstag besser läuft, als gestern und vorgestern bei meinen Gesprächsversuchen mit den Erzieherinnen...

LG & Danke
kate

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Hallo,

ich kann Dich gut verstehen, es ist schon schwierig, so etwas zu hören.

Wir hatten eine ähnliche Situation, allerdings genau umgekehrt. Meine Kleine war im der Krippe auffällig und hat gekniffen, Haare gezogen usw. Leider haben die Erzieherinnen das als normal abgetan, sodaß mich irgendwann Eltern anriefen und meinten, mein Kind wäre verhaltensgestört.
Beim Gespräch mit den Erziehern wurde mir dann auch eine Frühförderung durch einen Heilpädagogen empfohlen.

Ich war erstmal total fertig und hab tagelang geweint, weil ich nicht akzeptieren konnte, dass mein Kind anders ist.

Mittwerweile bin ich froh, dass dass Ganze Thema auf den Tisch kam, denn nun habe ich die Möglichkeit, aktiv zu werden, bevor mein Kind Z.B. in die Schule kommt und dort Probleme kriegt.
Die Frühförderung nehmen wir zwar nicht Anspruch, dafür geht sie zur Ergotherapie.

Ich würde an Deiner Stelle dem Thema nicht so negativ gegenüber stehen, sondern die Hilfe annehmen. Wir können froh sein, dass es diese Möglichkeiten gibt und Kinder, die anders sind, nicht einfach ausgegrenzt werden. Ein Spezialist kann auch noch andere Ursachen für sein Verhalten finden als Du. Bei meiner Süßen ist es Z.B. ein vermindertes Schmerzempfinden und ein Ungleichgewicht im Muskeltonus. Darauf wäre ich nie gekommen.

Ob eine Heilpädagogin (die übrigens nicht nur mit Lernbehinderten arbeitet) oder eine andere Therapieform für Euch das richtige ist, wirst Du nur durch intensive Gespräche mit Erziehern und evtl. mit dem Kinderarzt herausfinden.
Auf jeden Fall denke ich, dass es für einen Sohn besser ist, denn ich glaube nicht, dass die Erzieher das allein hinkriegen. Sie können ihn ja schließlich nicht zum Mitmachen zwingen und müssen sich ja auch noch um die anderen Kinder kümmern.

LG,
Jessi

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Hallo Jessi,

danke auch für Deine Antwort.

Ich weiß nicht, ob Du meine Antwort auf die Schreiben der beiden anderen urbianerinnen gelesen hast: Die Gruppe, in die Benni soll, besteht ausschließlich aus Kindern, die tatsächlich dem geforderten Entwicklungsstand hinterherhinken. Das trifft auf Benni nicht zu, also ist er dort verkehrt. Was soll er An- und Ausziehen üben oder Malen usw., wenn er das kann und sein einziges Problem ist, sich wieder einzufinden in den Gruppenalltag - der ja leider mindestens noch einmal für relativ lange Zeit unterbrochen werden wird...

Ich weiß, dass mein Sohnemann anders ist als die anderen, aber eben nicht wegen Entwicklungsdefiziten. Das haben ja selbst die Erzieherinnen so bestätigt.

Für mich sieht es wirklich so aus, als wenn die beiden ihn loswerden wollen, weil es natürlich anstrengend ist, ihn immer wieder zu motivieren. Ihn aber dann in eine kleinere Gruppe - mal unabhängig von der Art der Gruppe - zu stecken oder gar in Einzel"unterricht", wird Benni auch nicht dazu bringen, nach Abschluss der Fördermaßnahme in der normalen Gruppe wieder besser mitzumachen. Ich denke, es wird genau das Gegenteil der Fall sein, zumal Benni ja mit dieser Förderung seinen Willen bekommt: Er bekommt eine Person, die sich ausschließlich um ihn kümmert. Das findet er toll.

Die KiTa-Chefin hat sich da jetzt "eingemischt" und hat noch den ein oder anderen Denkansatz mitgebracht. Nächsten Donnerstag findet dann das gemeinsame Gespräch mit Erzieherinnen und Heilpädagogin statt, von dem ich mir sehr viel erhoffe.

Ich muss wohl erst einmal darauf vertrauen, dass die Heilpädagogin Bennis Resourcen/Fähigkeiten erkennt und einen guten Lösungsweg für seinen Schwachpunkt findet.

Ich weiß ja einen, aber der ist - solange Benni sozusagen organisch nicht Ordnung ist - nicht machbar. Solange wir nämlich in der Musikschule den so genannten Musikgarten besucht haben (singen, tanzen, turnen), war Benni besser drauf, aber das mussten wir ja vor der ersten OP abbrechen und konnten/können bislang nicht wieder einsteigen.

Wie schon gesagt: Ich habe gar nichts gegen Förderung beim Heilpädagogen, nur speziell diese Gruppe halte ich für nicht sinnvoll.

Mit Bennis KiA habe ich selbst sogar schon über einen Psychologenbesuch gesprochen. Das hat allerdings nichts mit seiner Schüchternheit zu tun, sondern damit, dass ich den Eindruck habe, dass Benni von dem 1. OP-Geschehen mehr oder weniger traumatisiert ist. Es würde jetzt viel zu weit führen, das im Detail zu erläutern, aber es gibt da so ein paar Dinge, die mich das glauben lassen. Allerdings ist hier schlecht heranzukommen an einen Kinderpsychologen, so dass sich da noch nichts getan hat. Vielleicht muss ich das doch mehr forcieren.

Alles schön doof.

LG Kate

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Hallo
Also ich bin mir nicht sicher ob ich dich jetzt richtig verstanden hab: du hast einen Zwerg, der nicht ist wie die anderen Kinder seines Alters, jedoch ist er nicht lernbehindert, ist intelligent, und .... braucht einfach länger um sich zu öffnen. Und was aht das mit Oprtationen auf sich?
Ich denke dass es Benni gut tun wird wenn er in einer kleineren Gruppe integriert wird. an erster Stelle muss er ja mal lernen dass er sich überhaupt mit einbringt, denn er scheint sich ja sehr wohl dabei zu fühlen wenn er eben NICHt an der Gruppenaktivität teilnimmt.
Er beschäftigt sich lieber selbst, dass das für die erzieherin dann auch einfacher ist als in einer grossen Gruppe speziell an IHN eingehen zu müssen, das schient mir logisch.
...
Aber was genau hat denn Benni? wieso spricht er nicht? Ist Benni autistisch?
Auf jeden fall denke ich dass eine Heibädagogin ihm wahrscheinlich helfen kann. In der grossen Gruppe haben die erzieherinnen nicht diese Möglichkeiten.

Oder hab ich alles falsch verstanden?
Lg Sylvie