Erzieherkinder...ich kanns nicht mehr hören.

Hallo ihr lieben

Meine gerade vor zwei Wochen 3 Jahre gewordene Tochter ist seit August im Kindergarten. Sie war vorher schon ein Jahr in der Krippe und zum Mittagessen in ihrer jetzigen Kigagruppe.

Nun ist sie zur Zeit in einer schwierigen Phase. Sie bockt wegen allem und jedem und aufräumen ist total scheiße.

Da ich Erzieherin bin, muss ich mir ständig anhören (von meinem Papa und div.anderen Leuten) "Du musst doch wissen wie du das abstellen kannst, du bist doch vom Fach"

Klar nervt es mich auch, aber mal ehrlich muss meine Tochter eine "Heilige" sein nur weil ich Erzieherin bin? Sie muss die Trotzphase genauso durch machen wie alle anderen Kinder auch. Im Kiga bekommt sie dann wohl auch mal Ärger wenn sie mist gemacht hat, aber dann klappt es auch wieder und sie räumt auf.

Aber zuhause hilft irgendwie fast nix, alles was ich im Kiga für Strategien anwende, klappt bei meiner Tochter zuhause nicht. Immer nur diese Wenn-Dann Dinge. Aber man fühlt sich auch total unter Druck gesetzt, weil sobald jemand weiß das ich Erzieherin bin, wird erwartet das alles wunderbar klappt und mein Kind sobald ich was sage sofort hört und das tut.

Kennt ihr das auch? Wie geht ihr damit um? Da rein-da raus? Oder nehmt ihr euch das zu Herzen?? Ich komme schon manchmal ins Zweifeln.

lg Schorti

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Hallo

also "offen" hat das niemand so bei mir angesprochen,

ich sehe eher die erleichterten Blicke der anderen Eltern - wenn meine Kinder einen Trotzanfall hinlegen, oder sich auffällig unangenehm verhalten.
da sehe ich immer die Gedanken: "Gott, sei Dank - ist es bei der genauso! " #winke

was ich eher empfinde, daß sich andere Mütter von mir schnell beobachtet und bewertet fühlen - so quasi, daß ich genau hinschaue wie sie das machen ect. .....

und in der Arbeit ist es ja auch eine ganz andere Situation - da stehe ich nicht so eng in der Beziehung, die Machtkämpfe sind anders ....
an manchen Tagen finde ich 25 Kinder easy zu händeln - als 3 schlecht gelaunte eigene Kinder :-p

und wenn jemand sowas zu Dir sagt
antwortest du einfach:
nein, zu Hause bin ich Mutter und nicht vom Fach #sorry

ich persönlich finde es manchmal schwer - das goldene Ei - Gequatsche in den Kindergruppen und am Spielplatz zu ertragen .....

Grüße Silly - die oft hört, daß ich keine typischen Erzieherkinder habe ....... :-p , also nochmals Schwein gehabt ( Bis jetzt )

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Schön zu lesen das auch deine Kinder Trotzanfälle bekommen obwohl du vom Fach bist ;-)

Aber wenn man dann hört "Erzieherkinder sind die schlimmsten" krieg ich auch nen Anfall- Mein Mann ist auch Erzieherkind und nicht gerade "einfach" er ist so lecksch was essen angeht und da heißt es dann auch immer Erzieherkind... total dämlich.

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Hallo

bei uns melden sich viele Mütter als Hausfrau beim Kindergarten an, und geben nicht ihren Beruf an - weil sie dann schwerer einen Platz - oder gar nicht bekommen.
Da bei uns das Recht auf einen Kindergartenplatz ( Bayern ) nicht eingehalten wird, gibt es einen üblen Kampf um die Plätze ...... da verschweigt man dann gerne unangenehme Wahrheiten :-p

Wobei ich auch schon schwierige Erzieherkinder kennenlernen durfte - aber was soll ich sagen - deren Mütter waren das eigentliche Problem ...... - denn es kann auch sehr unangenehm werden sich mit Erzieher-Müttern auseinander zu setzen.
Darum versuche ich immer besonders offen, ehrlich und nett zu sein ...... einfach weil sie nichts vor mir zu "befürchten" haben. Konflikte, Mißverständnisse spreche ich an ..... manches finde ich #zitter - aber sie mögen meine Kinder, erziehen sie toll, machen viel und sind wirklich besorgt wenn es um das Wohl der Kinder geht. Da muß ich einfach aktzeptieren, daß manches anders als bei mir läuft ....

und bei mir ist es noch schlimmer - Kindergartenleitung der Nachbareinrichtung - die teilweise um dasselbe Klientel kämpft, kennt oder sich ärgert :-p

Grüße Silly

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Hallo,
ich denke bei deiner Tochter bist du halt nur die "Mama". Da kannste mit deinem Beruf nichts ausrichten. Sie verhält sich Dir gegenüber halt wie dein Kind. Im Kiga bist du für die Kids eine ganz andere Bezugsperson. da bist du halt die Erzieherin und nicht die Mama mit der sie alles machen können. Ich habe selber mal Erieherin gelernt (Aber danach umgeschult) aber mit dem gelernten kommt man bei den eigenen Kindern nicht weit. Ist halt ein anderes Verhältnis.(Mama-Tochter) und nicht Erzieherin und fremde Kinder. Unsere beiden sind im Kiga auch anders als zu Hause. Da räumen sie sogar freiwillig auf. (Wie machen die das nur??) Zu Hause ist es ein Kampf. Mach dir keinen Kopf. Laß dich da nicht unter druck setzen . Halte Beruf und Privatleben auseinander, so wie es die meisten tun. Und sag es den anderen auch so. Es ist ein Unterschied eigene oder fremde Kinder zu erziehen.

LG
Anatoli

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Huhu,

kenn ich, ich bin systemische Beraterin, also Familienhilfe, Erziehungsberatung etc.
Und ja: Mein Sohn hat auch ne ausgebildete TRotzphase, manchmal könnte ich auch durchdrehen, grad jetzt mit 2 Kindern und ja, auch ich stehe manchmal wie n Ochs vorm BErg und hab grad keine Lösung.
Auch ich mußte schon den Raum verlassen und in ein Kissen boxen um meine Wut rauszulassen und auch ich habe immer das Gefühl,dass meine Kinder super erzogen sein müssen und nur geradlinig laufen sollten (zumindest vom Gefühl her).

Ich hab da so ne "Leck mich am Arsch"- Menthalität. Ich mach das, was ich für richtig halte und finde nicht, dass sowas Auswirkungen auf meinen Job hat oder mit der Ausbildung zu tun. JEdes Kind ist anders, Kinder sind in der Gruppe anders als allein und bei Mama und Papa leisten sich Kinder immer noch mehr als woanders.

L.G

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Ich bin keine Erzieherin, aber meine beste Freundin. Ihr Sohn und meine Tochter sind gleich alt. Meine Tochter kam schon recht früh in die Trotzphase, da hab ich echt immer gedacht:"Meine Güte, wie macht sie das nur?".

H. war das liebste Kind der Welt. Aber auch bei ihr kam die Trotzphase- und dann mit doppelter Wucht! Wie du schon schreibst, die Trotzphase gehört dazu, wenn sie nicht wäre, wären unsere Kinder nicht normal entwickelt. Das einzige, was Menschen mit deiner Ausbildung vielleicht ein wenig besser können, ist Nerven bewahren und besser ruhig zu bleiben. Aber selbst das gelingt meiner Freundin nicht immer.

Noch dazu kommt- meine Tochter kann herrlich toben und wüten- im Kiga hat sie es noch nie gemacht! Wenn ich mal erzähle, was zu Hause los war, staunen ihre Erzieher nicht schlecht, so kennen sie die Maus gar nicht. Seit 2 Jahren ist sie im Kiga das liebste Kind, tut was man ihr sagt, weint nicht, jammert nicht, trotzt nicht. Klar, dass das dann zu Hause raus muß, irgendwo muß es ja sein!
So wird es auch bei anderen Kindern sein- was im Kiga klappt, ist zu Hause etwas ganz anderes. Klar, unsere Kinder fühlen sich bei uns so sicher, dass sie ihre Grenzen austesten können. Das ist ja auch gut und richtig so!
Denn nur dort können sie die Aufmerksamkeit und Feinfühligkeit bekommen, die sie dort brauchen. Eine Autonomiephase kann man mit nix unterdrücken- Gott sei Dank!

Mach dich frei mit dem Gedanken, und argumentiere auch so! Das diese Phase wichtig ist und dein Kind zu einem selbstständigen Menschen weiterbringt!

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Hehe, ja, kenn ich.

Und ja, Erzieherkinder sind die schlimmsten.
Natürlich haben wir die Ausbildung und wissen eigentlich wie es geht. Und natürlich wird dann auch von Außenstehenden erwartet, dass unsere Kinder rund laufen.

Aber mal ehrlich, das eigene Kind ist doch immer was ganz anderes! Egal in welcher Beziehung! Man hängt da emotionaler viel mehr drin.

Wenn ich solche Sprüche höre, entgegne ich immer meinen Standartspruch, dass Erzieherkinder immer die schlimmsten sind. Da steh ich zu! Und ja, ich weiß eigentlich wie es richtig geht. Meine Mutter kriegt bei solchen Antworten immer den Affen. Um so lustiger für mich.

Nimm das Ganze nicht zu ernst sondern lächle drüber. Wenn ich mich über alles aufregen würde, was mich annervt hätte ich schon Falten und graue Haare. Aber eins habe ich durch die Ausbildung und den Beruf gelernt. Lächeln und weiter winken ;-) Das Leben mit ner ganzen Menge Humor nehmen und vieles läuft leichter!

Liebe Grüße

Bianca

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Ich glaube da würde ich mich nicht beirren lassen.
Wenn ich so im KIGA rumschaue, die Kinder der Erzieherinnen habe teilwiese sehr große Probleme.
Aber nicht alle, vielleicht so 50-60% (sind aber eigentlich alle schon älter, min. Grundschulalter).
Ich würde da aber niemals auf den Beruf der Mutter schließen.

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Hallo

Kläre diese Menschen auf :-)

Für die anderen Kinder bist Du die Erzieherin und es läuft
Ist eben Fremdautorität.

Bei Deiner Tochter bist Du aber nicht die Erzieherin sondern ganz einfach nur die Mama :-).

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hi,

ich bin auch Erzieherin
und habe auch ein ganz normales Kind
trotzig, zickig, bockig, hört nicht aufs erste und auch nicht aufs zweite Wort ;-)
aber sie ist eben erst 3 jahre alt
nur weil ich Erzieherin bin, ist meine Tochter keine kleine Erwachsene...

über Sachen reden, wie das im Kindergarten klappt, geht bei meiner Kleinen auch nicht immer....
sie weiß eben, dass ich nur Zeit für sie habe und mich nicht noch um 23 andere Kinder kümmern muss...

den Spruch würde ich einfach überhören....
oder auf seinen/ihren Beruf ansprechen und wie er/sie damit zu Hause umgeht
(z.b. koch "kochst du jeden Tag 3 Gang- Menüs für deine Familie")

Berufliches und Privates sollte man immer trennen
auch bei der Kindererziehung

lg
Sunny

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Hi Schorti,

mir sind doch Erzieher viel lieber, die die gleichen Probleme wie alle Eltern haben#liebdrueck, anstatt Erzieher, die dumm herreden und keine Ahnung von eigenen Kindern haben - die nur Lehrbuchwissen weitergeben.

Also, Kopf hoch.....mein Mann ist EDVler und was soll ich sagen, ich müßte einen Experten besorgen, damit mein Laptop mal ordentlich läuft.....#rofl

Grüße
Lisa