Mein Sohn (5) findet keine Freunde - bin traurig und gebe mir die Schuld! Bitte Erfahrungsaustausch!

Hallo Ihr Lieben!

Ich brauche dringend Unterstützung durch Mamas, die mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben!

Mein Sohnemann wird bald 6, kommt in die Schule, und hat bis heute im Kiga keinen Anschluß gefunden. Zuhause ein so liebes, süßes Kind, kreativ, bastelt, ist anhänglich. Im Kindergarten hingegen muß er sehr grob und aggressiv sein, wenn ihm andere Kinder doof kommen. Das schockt mich, weil ich ihn zwar als vorlaut und oberschlau kenne, aber nicht handgreiflich oder aggressiv! Er hat zwei Stiefgeschwister, Mädchen 6 und Junge 8, mit denen läuft es bestens!

Mein Sohn ist nicht der typische Junge, er bastelt lieber oder spielt mit seinen Plüschtieren Tierklinik, als diese klischeehaften raufigen Jungensachen. Dazu kommt eine vermutliche Hochbegabung, die wir in Kürze ergründen lassen. Sprich, er haut einem Fakten um den Kopf aus z.B. dem Naturwissenschaftlichen Bereich, die andere in seinem Alter noch nicht die Bohne interessieren. Und er kann bereits lesen und schreiben.

Ob eventuell eine Form von ADS/ADHS vorliegt, ist auch noch offen, denn er ist oft sehr überdreht und hat Probleme, sich auf etwas zu konzentrieren und aktiv zuzuhören. Bei Dingen, die sein Interesse fesseln, wie z.B. die Was ist Was Filme, fällt ihm das allerdings kein bißchen schwer.

Zu meiner Person muß ich anmerken, daß ich mich vor 4 Jahren von meinem Ex-Mann getrennt habe, mein Sohn bis 2011 sehr viel Unbeständigkeit erfahren mußte, ich nun nach zwei gescheiterten Versuchen endlich unseren Mr. Right gefunden habe und wir seit einem Jahr Gott sei Dank endlich ein harmonisches, sehr schönes Familienleben führen. Aber durch die 3 verkorksten Jahre, die ich meinem Kind in seinem kleinen Leben bereits zugemutet habe, fühle ich mich als Rabenmutter, daß ich schuld bin, daß er es nun so schwer hat, obwohl ich nun wirklich alles versuche perfekt zu machen. Er geht zur Selbstverteidigung, wir machen einmal in der Woche eine Büchereivormittag, basteln und gestalten ganz viel. Ich habe eben das Gefühl, meine Fehler nun glatt bügeln zu müssen, jetzt wo ich selbst endlich zur Ruhe gekommen bin und sagen kann "ich bin glücklich"!!!

Kann irgendjemand hier meine Situation nachvollziehen und ist bereit, sich ernsthaft darüber mit mir auszutauschen??? Ich bin tottraurig und von mir selbst enttäuscht, habe das Gefühl versagt zu haben und als ob ich nun nur noch Scherben zusammen kleben kann, aber nichts mehr kitten.

Liebe Grüße, Sandra #herzlich

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Hallo,

ich habe eine Tochter, auch fast sechs, kommt auch dieses Jahr in die Schule: sie ist kein typisches Mädchen. Spielt wenn dann gerne mit Jungen, spielt Fußball, spielt gerne mit Autos und so. Wir haben immer ein intaktes Familienverhältniss, mein Mann (auch der Vater der Kinder) lebt mit uns zusammen, Kontakt zu den Großeltern; Tanten, Onkel etc. ist sehr regelmäßig.

Aber trotzdem findet unsere Tochter keinen Anschluß im Kindergarten, sie hat kaum Freunde, nachmittags verabreden kommt bei unserer tochter nur sehr selten vor. Eine Erzieherin sagte zu mir, dass ihre Tochter genauso gewesen sei und in der dritten Klasse war dann auf einmal eine beste Freundin da. Unsere Tochter ist nicht unglücklich oder so, sie ist sogar sehr zufrieden. Nur ich als Mutter mache mir da sehr oft Gedanken drüber, aber laut den Erzieherinnen absolut unbegründet.

Ich wollte Dir damit sagen, dass es bestimmt nicht an Deiner Lebenssituation liegt oder lag, dass Dein Sohn keinen Anschluß hat, sondern vielleicht will er es noch nicht. Oder aber er hat wie meine Tochter im Kindergarten ein paar kollegen zum Spielen, aber einfach noch nicht mehr Interesse.
Und wenn sich Dein Sohn doch mit seinen Stiefgeschwistern gut versteht, dann ist das doch schon ein gutes zeichen.

Hast Du schon mal mit den Erziehrinnen im Kindergarten gesprochen?

LG
Jenny

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Ja, wir hatten schon mehrfach GEspräche, auch auf unseren Wunsch hin. Und ich war immer wieder enttäuscht und erschrocken, wie "fremd" mein Kind sich im Kiga verhält. Wie gesagt, seit einem Jahr ist bei uns nun Ruhe eingekehrt und mein Sohn scheint zunehmends zufriedener zu sein, akzeptiert meinen Lebensgefährten als Papa (der Kontakt zu seinem leiblichen Vater ist nahezu nichtig von dessen Seite aus), ist kuschelig und meist sehr lieb. Wir dachten, das würde sich auch auf sein Verhalten im Kiga auswirken. Jedoch wurden wir immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück geholt, daß er nachwievor stört bei z.B. dem Spielen und Singen im Kreis, weil er da keine Lust drauf hat, daß er handgreiflich wird, laut deren Aussage auch meist ohne Zutun der anderen Kinder, und daß so eben kaum ein Kind sich mit ihm befasst. Ich kann das einfach alles nicht verstehen, als wäre er im Kiga ein ganz anderes Kind als zu Hause!

Danke für deine netten Worte und den Zuspruch!!! #liebdrueck

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Was sagt denn Dein Sohn dazu? Fühlt er sich im Kindergarten nicht wohl?

Und wird er bestraft, wenn er die Gruppe stört (zum beispiel beim Singen im Kreis)?
Mein erster Gedanke war gerade, dass er versucht im Kindergarten die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Wenn ich das so lese, klingt das für mich eher nach einem Problem im Kindergarten. Evtl. fühlt er sich dort nicht wohl oder wird evtl. missverstanden oder er will um Aufmerksamkeit buhlen.

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Hallo Sandra,

Schwierigkeiten im Leben gehören dazu. Du bist nicht schuld und hast Eurer Leben wieder in den Griff bekommen. Sieh nicht zurück, sonder nach vorne.

Dein Sohn ist vielleicht anders als die anderen Kindern aber er ist so ok. Dass er im Kindergarten aggressiv ist, hängt vielleicht damit zusammen, dass er dort nicht akzeptiert wird so wie er ist.

Mein Sohn ist auch anders als andere Kinder. Das führt immer wieder zu Konflikten. Mein Sohn hat damals durch mich seinen besten Freund kennengelernt. Ich habe mich regelmässig mit einer Mutter aus dem Kindergarten zum Kaffee getroffen und die Kinder haben dann zusammen gespielt. Sie hatten vorher nicht wirklich etwas miteinander zu tun, sie waren im Kiga sogar anfangs in verschiedenen Gruppen, später zusammen in einer Gruppe. Daraus ist eine richtig tolle Freundschaft geworden, die sogar nach einem Umzug und einer Distanz von 800 km immer noch hält.

Vielleicht gibt es in eurem Kindergarten auch eine Mutter, die Du nett findest und die einen Sohn oder Mädchen in dem Alter deines Sohnes hat, dann könntest Du den 1. Schritt machen und sehen, ob es passt. Das merkt man ja ziemlich schnell. Im privaten Umfeld lernen sich die Kinder auf eine andere Art und Weise kennen als im Kindergarten. Du schreibst ja selber, dass dein Sohn sich Zuhause anders benimmt als im Kindergarten. Manchmal ist sogar ein neutraler Treffpunkt am Besten. Auf dem Spielplatz, Schwimmbad etc.

Liebe Grüße

Carola