Hallo,
ich muß mir erstmal meine Wut von der Seele schreiben, denn mir sind heute echt die Nerven durchgegangen.
Mein Sohn hat mich heute mal wieder (gefühltes 1000stes mal) vor der gesamten Muttischar im Kiga blosgestellt, ohne gleichen.
Jeden morgen das gleiche Drama (mittlerweile seit über 1 Jahr). Er steht auf, liebstes Kind, frühstückt, liebstes Kind, dann soll er seine Schuhe anziehen (er wird ende Oktober 4 und kann das!) da geht die Kasperei los, von wegen ich kann das aber nicht, ich haue dir sowiso ab, will ich nicht usw. Mit der Jacke das gleiche! Bis dahin habe ich dann schon echt die Schweißperlen auf der Stirn, denn ich muß ja das Baby auch noch anziehen usw.
Dann, gut 30 Minuten!!!! später hab ich den Wutzwerg endlich mitsamt allem was dazugehört ins Auto verfrachtet, (ja, ich fahre die 500 m Auto, weil ich echt kein Bock habe dieses Theater länger als nötig zu ertragen) und ab zum Kindergarten.
Dort will er dann nicht aussteigen, nicht reingehen, nicht die Schuhe ausziehen usw. und das geht dann mit Ohrenbetäubenden Protest einher.
Du bist die schlimmste Mama von allen, ich bin so sauer auf dich, immer nur was Du willst,
und noch so ein paar Sprüche.
Ich könnte dann immer im Erdboden versinken, so unangenehm ist mir das mittlerweile, weil es ist echt jeden besch... Morgen so.
Die Erzieherin hat mir dann bestätigt, das er sich wenn ich weg bin ganz normal benimmt.
Und hat mir dann einen "Erziehungskurs" empfohlen.
Beim abholen ist es übrigens dann genauso, und Nachmittags, wenn das Thema Kiga für den Tag abgefrühstückt ist, ist er wieder total lieb und süß.
Was soll ich machen?
Einknicken und ihn Zuhause lassen ist keine Lösung, was setze ich da für ein Signal für die zukünftige Schule?
Ich habe auch schon versucht mit ihm zu reden, was denn an seinem Kiga so schlimm ist, aber da kommt auch nichts vernünftiges bei herum.
Ich bin es auf jeden Fall so satt, mich jeden Morgen mit hochgezogenen Augenbrauen beobachten zu lassen, denn ich habe meiner Meinung nach nichts getan, was ein solches Verhalten meines Sohnes erklären könnte.
Er hat noch nie Schläge bekommen, und hat ein ganz normales Familienleben, mit Mama, Papa kleinem Bruder usw.
Alles ist gut, solange er nicht in den Kiga soll.
Was soll das?
Kleinehexe,
die mal wieder viel zu lange Romana schreibt, aber im Augnblick echt ratlos ist.
Kindergarten, die unendliche Geschichte... gebe es bald auf...
Hallo Kleinehexe,
so, erstmal TIEF durchatmen. Noch mal! Und jetzt lies mal Deinen eigenen Text. Der strotzt nur so vor "ich bin dermaßen was von entnervt. Ich KANN und WILL nicht länger!"
Kann ich gut verstehen. So eine Situation ist ja wohl für alle extrem anstrengend. Aber auch für Deinen Sohn!
Wenn das schon so lange (über 1 Jahr, ehrlich? Das ist hart...) so geht, dann ist die Karre dermaßen tief in den Dreck gefahren, dass es vermutlich ziemlich anstrengend wird, sie wieder rauszufahren.
Meiner Meinung nach geht das nur, indem Du den gesamten Ablauf (von Aufstehen bis Tschüss-Sagen im KiGa) änderst. Damit er nicht immer in seine alten Verhaltensmuster fällt. Ich habe selber zwei so kleine Drachen und an manchen Tagen könnte ich... argh. Aber die Zwerge sind ja nicht doof. Die merken ja sofort: ah, da hat Mama ihre Schwachstelle, die krieg ich!
Ich glaub Dir gerne, dass Dein Sohn keinen Grund hat für sein Verhalten (normales Familienleben, keine Schläge, usw.). AUS DEINER SICHT! Aus der Sicht des Kindes wird er diese Gründe schon haben, sonst würde er sich wohl kaum so aufführen. Diese Gründe können tief liegen (z. B. Eifersucht auf den kleinen Bruder) oder auch einfach nur ganz banal sein (er ist es vielleicht inzwischen einfach gewohnt sich so zu verhalten. Du machst ja auch jeden Morgen alles gleich.)
Ich glaube, da kann Euch nur helfen: versuch Deine Agressionen gegenüber Deinem Sohn mal außen vor zu lassen. Seh ihn mal als in sich selbst gefangenen Wutzwerg! Und dann hilf ihm, diesen blöden Kreislauf zu verlassen. Ist bestimmt schwer und so als Außenstehende schreibt sich das ganz logisch und einfach (ich hoffe, ich erinnere mich an meine Worte, wenn meine mir das nächste Mal so zusetzen... )
Aber was wäre so verkehrt daran, den Vorschlag der Erzieherin mal zu überdenken und sich vielleicht wirklich Hilfe von jemand Außenstehendem zu holen? Eventuell wäre die Lage ja schneller bereinigt als Du denkst...
Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Glück, gute Nerven und Geduld!
m.o.d.
Hallo!
ich denke, ein Erziehungskurs, vielleicht auch jemand erfahrenes, der euch mal morgens begleitet und Stop sagt, bevor es so eskaliert, wäre für euch wirklich ganz sinnvoll. Vielleicht ja ein Kursleiter vom Erziehungskurs?
Ihr schaukelt euch ja gegenseitig hoch, und Du bist schon längst bevor es richtig los geht so genervt und angespannt, dass Junior seinen Einsatz sicher nicht verpasst. Peinlich sein braucht Dir das nicht, es ist einfach nur ein fest gefahrenes Verhaltensmuster, dass Du jetzt so schnell nicht mehr los wirst. Da ist Hilfe einfach sehr sinnvoll.
Und das braucht Dir auch nicht peinlich sein - in jeder Kita gibt es ein oder zwei Kinder, die morgens Terror veranstalten, und die anderen Eltern sind eher froh drüber, dass ihre eigenen quengeligen Sprösslinge im Vergleich so viel braver sind. Wirklich, das ist in JEDER Kita so, das eine Kind ist schlimmer, das andere weniger schlimm.
wobei, wenn ich da so aus meinem Büro raus schaue - noch tiefer trifft es die Mamas, bei denen das Kind nur sagt "Tschüß", die Mama stehen lässt ohne sich umzudrehen, und dann beim Abholen nicht mitgehen will, weil die Kita viel spannender ist... das tut noch mehr weh. Manchmal führt eine Mama sogar Diskussionen, dass das Kind dann eben in der Kita schlafen muss, wenn es nicht mit geht, und das Kind sagt einfach "OK". Das ist genauso ein schlimmes Verhaltensmuster, aber da dann doch lieber die Mama sein, die vermisst wird, oder?
Was stört ihn tatsächlich? Der Kiga? Oder dass das Baby mit Mama zu Hause sein darf - er aber weggeschickt wird? War das erst seit der Schwangerschaft so?
Nein, das war von Anfang an so.
Das hat gar nichts mit dem Baby zu tun, denn zu Anfang gab es noch kein Baby.
Kleinehexe1
Hallo!
Punkt Nr. 1 könnte ich mir vorstellen das du in seinen Augen "blöd" bist, weil er in den Kindergarten "abgeschoben" wird, während das "blöde" Baby und du wieder heim gehst und er dann die ganze tolle Zeit daheim verpasst während das "blöde" Baby dich allein hat. Sein Verhalten könnte eine Konsequenz dafür sein.
Auch vermisse ich eine gewisse konsequente Haltung von dir. Du lässt dir das alles schön bieten, dümpelst ne 30 Minuten rum bevor er sich endlich angezogen ins Auto bewegt, wohlgemerkt ins Auto das du mittlerweile benutzt damit du das Theater nicht noch länger ertragen musst. Da hat er es ja wieder geschafft, er gibt das Tempo vor und du ordnest dich seinem "unmöglichen" Verhalten unter.
Ich würde den Spies mal umdrehen. Sage Sachen wie "zieh die Schuh an" einmal, hört er nicht, ein zweites Mal mit Androhung von Konsequenz z.B. "sonst musst du ohne Schuhe gehen" und dann wird es wenn er sich weigert umgesetzt. Auch würde ich gerade nicht mit dem Auto fahren. Soll er doch rumwüten, er kann auch gerne auf dem Bürgersteig liegen bleiben vor Wut, dann gehst du halt schon mal vor, er will doch gern pünktlich im Kiga sein um an allen Sachen teilnehmen zu können.
Lass dir nicht auf der Nase rumtanzen, sei konsequent, setz deinem Kind Grenzen und halte durch auch wenn es total nervig wird.
Meine Große hat es auch damals gebracht schreiend in einer Einfahrt zu liegen, ganze 30 Minuten übrigens. Ich habe mich damals hinter einem Auto versteckt (habe sie natürlich beobachtet!) bin aber nicht zurück gegangen und sie hat das dann niemals wieder gemacht.
LG, Nudelmaus
Hallo,
du wirst lachen, genau wegen solcher Konsequenzen, wie ohne Schuhe ect. dauert der ganze hipe ja halbe Stunde.
Und die Sache mit dem pünktlich im Kiga sein, weil man sonst was verpasst zieht leider nicht. Das ist ja genau seine Maschen: Ich will ja gar nicht pünktlich sein, weil ich da ja eh nicht hin will!!!
Das ist mittlerweile Starrsinn pur.
Und ich weiß echt nicht wiso, denn als der ganze Terror angefangen hat, gab es das Baby noch nicht mal. Da es ein Pflegekind ist, war isch auch nicht schwanger, also konnte er den Kindergarten auch gar nicht mit dem Baby in Verbindung bringen. Jedenfalls damals nicht.
Er war halt vor dem Kindergarten bei Oma, wenn ich Stundenweise gearbeitet habe.
Und da gab es wohl keine Grenzen, und ich höre seitdem immer nur, ich will aber zur Omi, die Schimpft wenigstens nie mit mir. Aber es war halt die einfachste Lösung, dachte ich jedenfalls...
Vielleicht hat es einfach nur was damit zu tun, das im Kiga Regeln herrschen, die auch eingehalten werden müssen, und bei mir gibt es die eben auch, und das ist für ihn nicht akzeptabel, weil er es auch anders kennt?
Du siehst, ich zergrübel mir das Hirn, aber es sind halt alles nur Mutmaßungen, was an Kindergarten nun so unzumutbar ist.
kleinehexe1
eigentlich hat jeder schuld, nur du nicht, oder?
Hallo,
na da hat dich dein Sohn ja schön im Griff. Meine Kinder wissen und wussten das es mir am Arsch vorbeigeht ob die in Unterhose oder Angezogen in den Kiga gehen. Ist ja nicht mein Problem. Auch bei uns gab es mal bei jedem Kind die Phase wo ausgetestet wurde wann wird Mama böse oder sonstwas. Da ich mich ja im Kindergarten nicht auf den Boden schmeiße oder blöde Sachen sage geht mir ein solcher Ausbruch auch am Allerwertesten vorbei. Ich reagiere also gar nicht groß drauf und dann hat sich sowas ganz schnell erledigt.
Dein Sohn weiß ganz genau das dir das peinlich ist und setzt genau da an. Mein jüngster Schwager hat das bei meiner Schwiema auch rauß und das funktioniert immer noch (er ist jetzt 23). Ich empfehle dir eine Portion Gelassenheit und du kannst ihn im ruhigen Ton wissen lassen alle Welt nun sieht wie er sich benimmt, aber das dich das völlig kalt lässt.
Gruß
Corinna
Hm, das ist schwierig.
Vielleicht würdest Du wirklich Entspannung rein bringen, wenn Du ihm morgens die Schuhe und Jacke einfach anziehst. Dann bist Du (trotz Baby) noch schneller und mußt Dir nicht ewig die Diskussionen und Beschimpfungen anhören.
Ich habe meinen (manchmal auch unwilligen) Kindergartenkindern dann gesagt, dass ich zuhause noch dringend aufräumen muss, damit ich nachmittags Zeit hab um mit ihnen zu spielen. Meinem 4. hab ich morgens dann die staubige Treppe oder den dreckigen Badezimmerspiegel gezeigt. Das hat er dann so akzeptiert. (Aber wehe man vergisst dann gerade das zu putzen)
Du kannst, wenn Du es zeitlich schaffst, mit ihm ausmachen, dass er einen Tag in der Woche daheim bleiben darf. (An diesen Tagen kannst Du vielleicht anfangs wirklich viel Haushalt machen, damit er sieht,dass es langweilig ist.)
Habt ihr ein Ritual wie er Dich im Kindergarten verabschiedet? Das ist meinem 5 Jährigen gerade sehr wichtig. Ich muss immer noch am Fenster winken. Manche "schmeissen" ihre Eltern auch raus.
Was macht er denn,wenn Du mittags kommst? Schreit er Dich dann direkt an? Viele Kinder sind ja dann echt müde. Deshalb würde ich dort auch nicht darauf bestehen, dass er sich selbst umzieht.
Ich wünsche Dir sehr, dass sich das bald ändert, denn ich hätte das kein Jahr durchgehalten
Viel Kraft!
LG Annette (mit 5 Kids)
Hallo,
leider haben wir bein Abschied gar kein Ritual, weil es meine einzige Möglichkeit ist in der Erzieherin an die Hand zu geben, weil er nämlich schon 3 mal ab durch die Tür und zur Straße Morgens ist ja noch nicht abgeschlossen, und sobald ich den Rücken zum gehen drehe, hängt er mir entweder albern lachend an der Jacke, oder er versucht auszukneifen.
Im übrigen ziehe ich ihm Jacke und Schuhe an, aber ich weiß, das er das kann, und eigentlich erwarte ich dann auch, das er das tut.
Wenn er im Garten spielen möchte geht es nämlich auch und zwar in affenartiger Geschwindigkeit.
Mittags kommt er dann erstmal freudestrahlend auf mich zu, und fängt dann beim Umziehen, (ja, ich helfe ihm auch her, und ziehe ihm die Schuhe an, die Matschklamotten aus, usw) zu treten, und zu beißen. Dann sage ich noch ruhig, das mir das weh tut, und er das lassen soll, er macht weiter, und die Sache eskaliert irgendwann wieder.
Wenn wir dann zuhause sind, macht er ein Schläfchen, und ist dann wie ausgewechselt.
Will schmusen, Spielt schön und hält sich auch an die Regeln.
Was soll ich denn machen, es geht immer nur um den Kiga.
Kleinehexe1
Was soll ich denn machen, es geht immer nur um den Kiga.
aufhören die schuld bei der kita zu suchen und dir eingestehen, dass es an DIR liegt.
dir hilfe holen, wenn du selbst nicht schaffst, dein handeln zu reflektieren.
Erst mal komm von dieser "mein Sohn blamiert mich vor den Mamis" Nummer runter. Deinem Sohn sind die anderen Mamis piepegal und die geht das Ganze auch gar nichts an.
Zieh das morgens schneller durch. 30 Minuten zum Schuheanziehen? Plan 10 Minuten ein, sonst geht er halt barfuß und die Schuhe nimmst Du in einer Tüte mit. Laß Dich nicht auf das ganze Drama ein. Ein vierjähriges Kind braucht auch nicht aus dem Auto aussteigen zu WOLLEN, das kann man sich ja nun noch untern Arm klemmen ...
Vielleicht kannst Du auch mit Belohnungen arbeiten - wenn er es schafft, in angemessener Zeit angezogen zu sein, gibt es einen kleinen Aufkleber auf den Kalender, nach 30 Tagen dann eine kleine Belohnung (Eis essen gehen, Matchboxauto, was auch immer).
Hallo,
bei meiner war es nicht beim Kindergarten, sondern bei Terminen die sein MÜSSEN.
Inzwischen ist es kein Problem mehr.
1. Ich weiß, dass sie vieles kann. Aber wenn wir um eine bestimmte Zeit wo sein müssen, diskutiere ich nicht. Und nur weil sie SCHON 4 Jahre alt war, so war sie auch ERST 4 Jahre alt.
Also habe ich von ihr viel erwartet - wenn wir Zeit und Ruhe hatten. Unter Stress hab ich nicht diskutiert, sondern sie sofort angezogen.
2. MEIN Stress überträgt sich auf mein Kind. Noch beVOR ich es bei mir merke, saugt mein Kind mein Innerstes auf und lebt es total aus!
Sobald ICH mich innerlich beruhige, beruhigt sich auch mein Kind.
Dass mein Kind ihr Verhalten ändert, damit ich zur Ruhe komme ist nicht. ICH muss was ändern, dann passt sich mein Kind meiner Gefühlslage an.
Bei euch: du bist gestresst. Verständlich, aber du bist es. Das spürt dein Kind und lebt Deinen Stress aus.
Sobald ich unter Zeitdruck stehe, kann ich davon ausgehen, dass mein Kind sich entsprechend verhält.
Oder wenn ich schon ahne, dass es stressig wird. Mein Kind beweist mir dann, dass es wirklich stressig wird.
Wenn ICH dann einen neuen Weg ausprobiere, was anders mache, mich selbst entspanne, BEVOR wir in die Situation mit dem Anziehen oder vorbereiten kommen und diese Entspannung aufrecht erhalte, dann staune ich, wie schnell mein Kind etwas kann
3. ja, sie kann so viel. Besonders wenn sie auf den Spielplatz will.
Aber mal ehrlich. Wenn ich etwas tun MUSS, wozu ich keine Lust habe, dann würde ich mir auch jemanden wünschen, der mir hilft oder mich anzieht oder ich brauche länger. Z.B. wir wollen zum Kindergarten los und es regnet in Strömen. Dann schalte ICH in den Sparmodus. Wir schaffen es pünktlich, weil ich weiß, dass wir MÜSSEN, weil ich mich der Uhr unterworfen habe, weil ich so organisiere, dass es trotz Sparmodus geht.
Bei meinem Kind ist der Sparmodus eben stärker. Und sobald sie meine innere Abneigung, Stress, Genervtheit spürt, dann stecken wir schon drin.
4. inzwischen geht es gut. Meistens. Sie zieht sich alleine an, wenn wir losmüssen. Jetzt mit 5 Jahren hat sie halbwegs! verstanden, dass es Dinge gibt die sein müssen.
Außerdem weiß sie inzwischen: was nicht sofort geschieht, geschieht später und dann bleibt weniger Zeit für Schöne Dinge.
5. wir haben immer wieder Rituale verändert. Meine braucht nicht die exakten Uhrzeiten, sondern klare Abläufe, die sich immer wieder neu anpassen.
So lange sie im Kindergarten beim Reingehen mindestens eine Erzieherin sieht und wir zu Hause ihr Vesper richten und auf dem Weg erzählen, worauf sie sich freuen wird (1 km), dann könnte ich sie theoretisch auch schon um 4 Uhr morgens bringen. Einfach weil sie den Ablauf kennt.
Wenn wir einen stressigen Termin haben, wo es für sie langweilig ist, dann erkläre ich ihr vorher, was wir machen, was ich von ihr erwarte und - was wir mit der Strecke verbinden. Geschenk bekommt sie keines, aber manchmal essen wir dann unterwegs eine Brezel, weil das Mittagessen kleiner war.
Bei einem anderen Termin hilft dann zu sagen, dass wenn sie gut mitmacht und mich dabei unterstützt, in dem sie mich reden lässt und in der Zeit nicht zickt/bockt, dann haben wir hinterher noch Zeit ein paar Minuten auf den Spielplatz zu gehen.
6. auf dem Rückweg lag meine öfter mal brüllend auf dem Boden. Einfach weil sie fertig war!
Kindergarten ist laut und so viel los, das muss meine erst mal verarbeiten.
In den ersten Wochen lag sie brüllend auf dem Gehweg.
Es half: daneben stehen und nicht zu viel reden. Jedes Wort von mir, machte meine noch gereizter. Und ganz wichtig: Geduld verteilen.
Sobald ich ungeduldig wurde oder selbst Termindruck hatte, konnte ich von einer Brüll- und Liegezeit von über 30 Minuten rechnen.
Wenn ich selbst ruhig blieb (gar nicht leicht), dann maximal 10 Minuten.
Wenn wir nicht mal für 10 Minuten Zeit hatten, dann half nur heimtragen!
Dann wusste ich sicher, dass wir rechtzeitig ankommen und das nahm mir deutlich den Stress....
... und wenn ich weniger gestresst bin, überträgt sich das sehr auf mein Kind. Es war dann nicht immer easy, aber um vieles einfacher, als wenn ich gestresst bin.
7. unsere Formel in Kurzfassung
ich entspannt = Kind zu 90% entspannt (Zähne, Infekt, zu viele Reize/zu laut im Kindergarten wären dann die anderen 10%)
ich gestresst = Kind zu 200% (100% innerlich und 100% auslebend)