wie weit dürfen Erzieherinnen gehen?

Hallo,

Wir haben eine ziemlich frühförderwütigen Kindergarten.

Wie weit darf sich eine Erzieherin einmischen wenn sie meint mein Kind gehört in die Diagnostik und ich meine nicht?!

Viele Grüße

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Hallo!

viele Eltern sehen ihre Kinder mit sehr liebevollem Blick - das sollen sie auch und das ist ja auch gut so.

Aber wenn eine Erzieherin, die immerhin 5 Jahre Ausbildung durchlaufen hat und auch intensiv gelernt hat, Entwicklungsprobleme zu erkennen, den Eltern sagt, dass sie Vermutet, dass da was nicht stimmt - dann ist es sehr wichtig, dass die Eltern dem Problem auf den Grund gehen.

Es kann natürlich auch vorkommen, dass eine Erzieherin sich dabei irrt, sie ist kein Arzt und hat keine Möglichkeiten zu einer umfassenden Diagnostik, aber deswegen rät sie Dir ja, zum Arzt zu gehen, oder?

Macht es wirklich so viel Aufwand, den Anfangsverdacht ernst zu nehmen und abklären zu lassen?
Im Schlimmsten fall hast Du eben ein paar Stunden umsonst beim Arzt verbracht - weißt aber ganz sicher, dass wirklich alles ok ist.

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Hallo,

ich meine, eine Erzieherin darf lediglich Ihre Meinung äußern, mehr nicht, was soll sie auch tun? Am Ende entscheidet Ihr doch #kratz

LG

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Natürlich. Erzieher begleiten, Eltern entscheiden.

Was heißt denn "In die Diagnostik"? Geht es um "Kann-Kinder"?

Gruß

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Hallo.

Also die Entscheidung liegt natürlich bei euch.der Kindergarten darf aber Hinweise/Empfehlungen usw aussprechen,ob ihr es dann macht steht auf nem anderen Blatt...
Um was geht es denn?

LG
Susanne

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Mein Sohn sollte damals ADS haben-nix war, alles ok - und nun meine Tochter mit angeblich Wahrnehmungsproblemen. Da sie wissen das ich von alldem nichts halte, hat die EZ diesmal angekündigt dass sie nachfragt ob ich tätig geworden bin.

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Hi!

Ich finde nicht, dass eine EZ zu weit geht, wenn sie dir sagt, dass sie bei deinem Kind Wahrnehmungsprobleme vermutet. Im Gegensatz zum Vorhandensein eines AD(H)S, worüber man sicher geteilter Meinung sein kann, äußern sich solche Schwierigkeiten doch ziemlich eindeutig.
Und sie haben massive Auswirkungen auf die Entwicklung des Kindes. Ich würde das Ganze nicht so einfach abtun sondern es mal beim nächsten KiA-Besuch ansprechen. Das würde ich der EZ so mitteilen und gut ist.

LG

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Hallo,

"Da sie wissen das ich von alldem nichts halte, hat die EZ diesmal angekündigt dass sie nachfragt ob ich tätig geworden bin. "
Wo will sie denn nachfragen? Sie könnte ja nur euch fragen.

Je nach Tonfall der Erzieherin ist sie bei dieser Ankündigung zu weit gegangen. Das meint jedenfalls mein Bauchgefühl.
Was für Wahrnehmungsprobleme soll deine Tochter denn haben? Wurden die wenigstens genau benannt?so mit Beispielen oder einfach nur Allgemein?

Gruß phoebus

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Hallo!

Ehrlich gesagt, finde ich es völlig okay, wenn Erzieherinnen den Eltern sagen, dass möglicherweise Förderbedarf besteht. Eltern nehmen mögliche Probleme ihrer Kidner manchmal nicht wahr. Und "einfach abwarten" ist auch nicht immer die beste Lösung.
Aus meiner Sicht überschreiten Erzieher ihre Kompetenzen nicht, wenn sie eine Förderung bzw. Diagnostik empfehlen. Sie kennen das Kind im Vergleich zu anderen bzw. sind auch über die durchschnittliche Entwicklung von Kindern gut informiert.

LG Silvia

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Wir stecken zur Zeit in ähnlicher Situation und kann Dich verstehen #liebdrueck

Der Kiga beanstandet ständig Louis Enrtwicklung und von der Ergo-Tante wurde ich zu "ADHS-Elterngesprächen" eingeladen, weil mein Sohn einmalig (!) einen Trotzanfall bekommen hat :-[ Naja, anderes Thema ;-)

Ich finde es schon gut, wenn Erzieherinnen genau beobachten und lieber frühzeitig behandeln/therapieren bevor es Probleme gibt.
Aber ganz ehrlich, manchmal sollte man die Kirche im Dorf lassen! Nicht alle Kinder sind selbstbewußt, wollen mit 4 schon schreiben,sind mit 2 Jahren schon trocken und puzzeln mit 3 Jahren schon Puzzle mit 49 Teilen ;-) Es gibt auch noch "normale" Kinder...

Bei uns gibt es vom Amt für Gesundheit eine Sprechstunde, wo Du Dein Kind untersuchen/beurteilen lassen kannst. Die geben dann eine Einschätzung ab und raten ggf. zu Logo,Ergo etc. ... Das werden wir jetzt machen. Denn auf der einen Seite geht mir die ganze Diskussion auf den Nerv, aber auf der anderen Seite will man nichts verpassen.

LG

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Die Bezeichnung "Ergo- Tante" finde ich ganz schrecklich #zitter und beleidigend!
Und Ergotherapeuten fördern ganz sicher nicht Kinder in der Hinsicht, dass sie mit 2 Jahren trocken sind oder mit 4Jahren schreiben sollen.....

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Das habe ich auch nie behauptet oder nahegelegt ;-)

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Hi,

lass Dir da keinen Bären aufbinden.

Beobachte selber Dein Kund und wenn Du merkst, es könnte was dran sein, geh zum Kinderarzt und besprich das.

Wenn Ihr einen Kiga habt, die ständig auf irgendwelche Förderungen bestehen...
geh zur Frühförderstelle, lass einen Test machen, gib den Damen das Ergebnis und sie lassen Dich bis zum Ende der Kiga Zeit in Ruhe#rofl

Diesen Spießrutenlauf hatten wir 3 Jahr in der Krippe und dann im Kiga.
Irgendwann war es mir zu dumm, Kiga gewechselt und die Kinder hatten echt schon Müh und Not den Schaden den der Kiga verursacht hat wieder abzulegen.

Lisa

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>>Beobachte selber Dein Kund und wenn Du merkst, es könnte was dran sein, geh zum Kinderarzt und besprich das.<<
Das "selber beobachten" kann aber ganz schön in die Hose gehen ;-)
Ich hatte ein Geschwisterpärchen...beide extrem sprachauffällig. Als Außenstehender hat man das nicht überhören können! Selbst als nicht-Pädagoge war klar: da MUSS was passieren.
Die Mutter hat nix mitbekommen. Wir haben sie drauf angesprochen ubd lange hat sich nix getan. Bis einige ihrer bekannten ebenfalls damit angefangen haben, das sprachverhalten anzusprechen.
Sie war so daran gewöhnt, dass es "normal" für sie war und sie wahrscheinlich die Sätze ubd Wörter im Kopf schon automatisch richtig gestellt hat #rofl

Das ist die Gefahr, wenn man selbst beobachtet...man sieht und hört als Mutter und nicht als objektive Außenstehende.

Lg Alex

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Sicherlich.....ich habe letztens mit einer Flöten-Mama geplaudert und wollte wissen, bei welchem Augenarzt sie mit ihrem Sohn geht "#gruebel wieso".... der hat total mit einem Auge geschielt#schock

ABER

Ich war auch in einem Kiga, wo jedes Kind mindestens in 1-2 + Therapien gehen sollte. Zuerst läßt man sich narrisch machen, dann hinterfragt man solche Meinungen und beobachtet sein Kind um so mehr und wenn nichts auffälliges ist und man immer moch vom Kiga ärger bekommt, läßt man es von der Frühförderstelle abklären....

ICH bin eher eine Mama, die Infos aufnimmt und dann auch selber hinterfragt und prüft.

lisa

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Letztendlich ist es deine Entscheidung, was du mit deinem Kind machst...
Aber es ist ihre PFLICHT, dich auf mögliche Schwierigkeiten deines Kindes / Fördermaßnahmen hinzuweisen!!!!

Bin selbst Erzieherin, wir lassen die Eltern unterschreiben, zu was wir ihnen raten (Frühförderstelle, Erziehungsberatung, Logopädie,...) und dann entscheiden die Eltern, wie es weitergeht. Und natürlich ist es absolut in Ordnung, wenn sie öfters nachfragt, das gehört auch zur Arbeit dazu!

Aber sie MUSS das tun! Das ist Ihr / unser Job!!!

Silvia :-)

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Schwierige Geschichte....
Äußert das Erzieherpersonal seine Vermutungen/Beobachtungen nicht, heißt es später, falls es doch zu Problemen kommt, der Kiga habe geschlappt und nicht richtig gearbeitet.
Deshalb sagen viele Erzieherinnen lieber eher was, damit duch professionelles Personal in Frühförderstellen etc. gezielt überprüft werden kann.
Ich weiß, dass das Eltern oft nicht gefällt, aber versteht bitte auch die Erzieherinnen, sie wollen nur das Beste für die Kinder und sich natürlich auch irgendwie absichern.
Wenn nichts rauskommt bei der Überprüfung - umso besser! :-)
Erzieherinnen können nur Vermutungen anstellen, sie können nicht alles wissen, und schicken die Eltern deshalb zu Frühförderstellen. Natürlich sind das nur Anregungen, das letzte Wort haben immer noch die Eltern.

Wenn es allerdings ganz massiv kindgefährdend ist, würde ich als Erzieherin das JA einschalten, wenn die Eltern sich weigern, was zu unternehmen.