Hallo zusammen,
Kennt sich jemand von Euch mit Entwicklungsverzögerungen aus????
Die Tochter (5,5 Jahre) einer Freundin ist sehr, sehr klein und wirkt auch von ihrer gesamten Entwickung wie eine Dreijährige. Ab dem Sommer ist sie im Kindergarten allerdings Vorschulkind und ich bin mir nicht sicher, ob man der Maus einen Gefallen damit tut, sie regulär im kommenden Jahr einzuschulen.
Derzeit bekommt sie im Kindergarten lediglich eine Sprachförderung, denn sie spricht immer noch sehr schlecht und unverständlich, dazu hat sie einen begrenzten Wortschatz. Was weiterhin auffällt ist ihr distanzloses Verhalten, sie ist sehr körperlich, kuschelt und küsst auch Fremde, gerne auch auf den Mund, so dass es schon unangenehm ist....
Letzte Woche war sie bei uns, wir haben Kuchen gebacken, sie verliert schnell die Lust und möchte etwas anderes machen, kann sich aber auf nichts lange konzentrieren. Egal ob Puzzle, Gesellschaftsspiel, Kneten, Fernsehen.....alles geht max. 10 Minuten, dann ist sie wieder "rastlos" und unkonzentriert.
Grundsätzlich ist sie ein fröhliches kleines Mädchen. Mein Sohn ist ein Jahr jünger und altersentsprechend entwickelt. Dennoch ist er ihr in vielen Dingen weit voraus.
Ich denke, der Maus würde es gut tun, noch ein Jahr länger im Kiga bleiben zu können, weiß aber gar nicht, wie ich das bei meiner Freundin thematisieren soll.
Kennt jemand von Euch so etwas und kann mir sagen, in welche Richtung man sich informieren kann??? Wenn ich der Sache einen Namen geben könnte, wäre es für mich leichter, es zu sagen als einfach nur zu äußern "ich glaube, mit Deiner Tochter stimmt etwas nicht!".
LG
Doro
Distanzloses Verhalten & Entwicklungsverzögerung?
Ich würde ihr anraten zum SPZ zu gehen. Wenn alle Untersuchungen abgeschlossen sind, bekommt man einen Bericht und kann damit Logopädie und sonstige Therapien beantragen, wenn Förderbedarf festgestellt wird.
Aber dazu müsste ich ihr ja sagen, dass ich der Meinung bin, dass "Etwas" nicht stimmt. Das würde ich gerne ein wenig konkreter ausdrücken können.
LG
Doro
Aber Ferndiagnosen können wir hier nicht stellen. Entweder bist du offen zu deiner Freundin und sagst ihr, dass du vermutest sie braucht eine logopädische Förderung bzw. könnte entwicklungsverzögert sein oder du hältst dich raus. Du musst ja nicht vorpreschen. Ich würde mich langsam herantasten und falls sie abblockt würde ich mich zurückhalten.
Hallo,
1) geht es dich nichts an, wann deine Freundin ihr Kind einschult
2) können Kindergarten-Erzieherinnen und Kinderarzt (und zum Schluss das Gesundheitsamt bei der Einschulungsuntersuchung) besser beurteilen, ob das Kind schulreif ist
3) das Kind ist ab dem Sommer VORschulkind, was ja wohl heißt, dass es erst 2014 regulär eingeschult würde (mit dann ca. 6,75 Jahren) - bis dahin kann das Kind deiner Freundin noch riesige Entwicklungssprünge machen, zumal viele Kinder ja auch erst bei Vorschulaktionen des Kindergartens gewisse Dinge, die für die Schule relevant sind, lernen
Ich wäre wohl ziemlich sauer gewesen, wenn eine meiner Freundinnen mit erhobenen Zeigefinger gesagt hätte "dies und das muss dein Sohn aber bis zur Einschulung können", obwohl bis zur Einschulung noch mehr als ein Jahr Zeit war.
"Mein Sohn ist ein Jahr jünger und altersentsprechend entwickelt. Dennoch ist er ihr in vielen Dingen weit voraus."
Dass mein Kinder untereinander nicht vergleichen soll, weil sie alle ein unterschiedliches Tempo im Erwerben von verschiedenen Fähigkeiten haben, ist dir aber schon bewusst, oder?
LG,
J.
Oh weia...ich möchte doch niemandem etwas Böses...
Manchmal ist man doch als Elternpaar den eigenen Kinder gegenüber "betriebsblind".
So hat eine Freundin mich vor zwei Jahren darauf angesprochen, dass Sie der Meinung sei, mein Sohn hätte Probleme mit den Augen. Uns ist nie etwas aufgefallen, auch der KiA und der KiGa hatten bis dato nie etwas festgestellt.
Letztendlich hatte mein Sohn sehr schlechte Sehwerte und auf einem Auge nur eine Sehkraft von 20%....und wir haben es NIE bemerkt - für uns waren viele Dinge einfach "normal".
Dank der frühzeitig Behandlung wird unser Sohn zwar wohl sein Leben lang eine Brille tragen müssen, die Sehkraft auf dem schlechten Auge hat sich aber normalisiert.
Dafür bin ich meiner Freundin sehr dankbar. Als unser Sohn seine Brille hatten, haben noch zwei weitere Bekannte geäußert, sie hätten auch schon einmal darüber nachgedacht, ob unser Sohn Probleme beim Sehen hätte, haben sich aber nicht getraut, etwas zu sagen.
Manchmal ist es hilfreich, wenn nicht alle schweigen....
Schwierig ist es halt, wenn man selber Kinder hat. Dann erweckt es schnell den Eindruck, als würde man seine eigenen Kinder immer über allen anderen Kindern sehen.....
Mir tut die kleine Maus leid, sie ist halt auch körperlich sehr klein und wird es wirklich schwer haben.
LG
Doro
Hallo,
ich finde auch, du solltest dich da raushalten. es gibt nicht umsonst unzählige Untersuchungen die den Enmtwicklungsstand der Kinder untersuchen. Angefangen bei der U9, den Schuluntersuchungen usw. Und dem Kindergarten sollte auch auffallen wenn die Entwicklung nicht in Ordnung wäre. Die sehen jeden Tag so viele Kinder und können sie am besten einschätzen.
Man soll niemals zwei Kinder vergleichen, denn alle sind unterschiedlich mit Stärken und Schwächen.
Zu dem Thema distanzlos kann ich dir aber nioch etwas sagen. Meine Tochter ist auch 5,5 Jahre alt und sehr intelligent. Sie konnte mit 18 Monaten mit 3 Wort Sätzen sprechen, hat mit 3,5 Jahren schreiben können usw. Also eher in der Entwicklung voraus. Und sie ist auch distanzlos wie du es nennst. Sie würde mit JEDEM mitgehen, spricht mit jedem, würde mit jedem knuddeln... auch mit fremden Menschen. Tja, wir arbeiten seit geraumer Zeit daran, da ich es für sehr gefährlich halte, aber sie ist einfach offen, kontaktfreudich und herzlich. Natürlich total übertreiben, aber sie denkt sich einfach nichts böses dabei und sie weiß nicht, dass es auch "böse" Menschen gibt. Aber wie gesagt, wir arbeiten daran, es ist aber sehr schwer ihr das abzugewöhnen.
LG
MIlka
Hallo!
Du kannst "der Sache keinen Namen geben" - das kann kein Laie und v.a. nicht ohne ausführliche Diagnostik.
Hat deine Freundin dich um Rat gefragt? Wenn nicht, wäre ich mit "guten Ratschlägen" sehr vorsichtig. Zeige ihr v.a. nicht durch Vergleiche mit deinem Sohn auf, wie weit das Mädel angeblich "zurück" ist.
Mein großer Sohn konnte ein halbes Jahr vor der Einschulung aufgrund seiner Sprachentwicklungsverzögerung (trotz zu dem Zeitpunkt 2,5 Jahre Logopädie) nur schwer in korrekten Sätzen sprechen und hatte auch mit einigen Lautkombinationen Schwierigkeiten. Eine Rückstellung wurde aber ncht für sinnvoll gehalten. Dank eines Aufenthaltes in einer Sprachheil-Rehaklinik hat er einen recht großen Sprung gemacht. Er geht jetzt in die 2. Klasse der örtlichen Grundschule, kommt im Unterricht prima mit und ist lt. Lehrerin leistungsmäßig im oberen Drittel.
In gut 1 1/4 Jahren können Kinder einen sehr großen Entwicklungssprung machen. Es spricht doch überhaupt nichts dagegen, das Mädchen erstmal regulär im Vorschulprogramm der Kita mitmachen zu lassen. Sollte sich dann bei der Schuleingangsuntersuchung oder durch Einschätzungen durch die Erzieherinnen herausstellen, dass ein Schulbesuch noch nicht sinnvoll ist, kann dann immer noch eine Lösung überlegt werden. Aber wie gesagt...es ist nicht deine Aufgabe, darüber zu urteilen!
LG Silvia
Mach Dir da mal keine Sorgen. Das Kind wird Vorschulkind und muss dann eh einige Tests durchlaufen. Da wird es genug Profis geben die eine eventuelle Entwicklungsverzögerung diagnostiszieren.
Eventuell wird sie zurückgestellt, eventuell kommt sie in eine Förderschule oder sie wird integratives Kind. Es kann aber auch sein das sie noch einen großen Sprung macht und ganz regulär eingeschult wird ...
ALLE Kinder kommen irgendwann in die Schule.
Ich denke auch, es ist nicht an Dir, da irgendwie einzuschreiten und Stellung zu beziehen. Die Schulreife wird von Betreuern und Ärzten getestet und wenn die Kleine da Defizite hat, wird das auffallen.
Du tust Dir und Deiner Freundschaft zu ihrer Mutter keinen Gefallen, wenn Du das ansprichst, denn Du als Laie kannst das nur begrenzt beurteilen.
Hallo,
wenn überhaupt würde ich fragen, wie die Us verlaufen sind. Ohne Wertung oder Vergleiche!
Eher auf der Ebene ... was macht euer Kinderarzt, ich bin unsicher, wegen unserem.
1. jeder Kinderarzt macht die U anders (von fast nichts, bis 2 Termine pro U)
2. selbst Zweifel zuzugeben, beim eigenen Kind, schafft vertrauen.
3. vielleicht ist sie selbst besorgt und durchläuft schon einige ärztliche Stationen! Nur weiß davon niemand, weil viele gleich meinen ihren Senf dazu geben zu müssen.
4. wenn überhaupt jemand dem einen Namen geben kann: SPZ oder Fachärzte.
5. Wer sagt denn, dass es so sicher ist, dass das Kind NÄCHSTES Jahr eingeschult wird?
a) Beharrt sie darauf und duldet keinen Widerspruch?
b) Wie war bisher die Einschulungsuntersuchung (ist hier 1,5 Jahre VOR Einschulung). Bei besonderen Auffälligkeiten noch mal eine Wiederholung im Einschulungsjahr.
c) ist die Einschulung vielleicht schon beschlossen - nur ist noch nicht klar, ob Regelgrundschule oder eine andere?
6. nur weil dein jüngeres Kind ihr in manchem voraus ist, muss das nicht heißen, dass sie hinterher ist (den Umkehrschluss überlasse ich dir).
7. es ist schon gut Auffälligkeiten nicht einfach ab zu tun.
Der Weg sollte aber sein: FRAGEN
Damit meine ich nicht diese nervenden Antwort vorhaltenden "Warum machst du nicht (einfach) ...)?" Fragen (die beste Weise mich auf Distanz zu halten!)
Sondern echtes Interesse zeigen, eigene Unsicherheit zeigen, ZU HÖREN !!!
je nach Antworten selbst antworten
Hilfe anbieten. Echte Hilfe. Ohne dabei mit der Tür ins Haus zu fallen oder aufdringlich zu werden.
Das ist der beste Weg, um mir etwas mitzuteilen, so dass ich mich näher damit befasse.
Auch umgekehrt, sind manche Mütter erleichtert, wenn ich ernsthaft frage. Erst mal ohne Tipps oder (Besser)Wissen. Sondern einfach zu höre! Weil das was mir auffällt, merken die meisten schon längst, laufen sich bei diversen Ärzten die Hacken ab und sind erleichtert zur Abwechslung mal berichten zu können ohne gleich mit Vorurteilen oder "Tipps" konfrontiert zu werden.