Mein Großer und sein Schwimmkurs

Hallo zusammen,

nachdem ich ja so ein schlechtes Gewissen wegen dem Schwimmkurs hatte und es trotzdem durchgezogen habe, bin ich mir jetzt sicher, dass es für ihn der richtige Weg war.

Am Donnerstag ist er auf eigenen Wunsch die ersten Meter ohne Schwimmhilfe geschwommen :-)

Die Schwimmlehrerinnen haben das aber auch super gemacht, sie haben ihm immer Zeit gegeben und ihn dann sanft gedrängt und mittlerweile schwimmt er wirklich gern.

Aber ich fürchte, dass war nicht das letzte mal, dass wir sowas in der Art durchgemacht haben, er ist einfach immer sehr ängstlich bei neuen Sachen und steigert sich da manchmal total rein. Aber wir sind auch da auf dem Weg der Besserung, nur glaube ich, dass es noch ein langer Weg ist, bis er auch mal freudig was Neues ausprobiert.
Bei ihm muss ich immer wieder an den Ausdruck denken "man muss jemanden zu seinem Glück zwingen", wenn man ihm nicht ab und zu mal ein "nein" nicht durchgehen lassen würde, würde er vermutlich gar nichts tun und hinterher ist er immer total froh und stolz, dass er sich doch getraut hat.

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Laut VK ist dein Sohn 4. wieso muss er da schon schwimmen können?
Vielleicht wäre er ja mit 5 oder 6 gerne und freiwillig gegangen.

Lg

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Meiner ist auch 4 und ich werde ihn wohl auch demnächst zum Schwimmkurs bringen evtl auch Schleifen (er will auch nicht wirklich)!
Aber Nachbarn haben einen 1,70m tiefen Pool, der gerne mal durch eine offene Garage frei zugänglich ist. Natürlich weiß er, dass er dort nicht alleine hin soll aber wenn die 7 jährige Tochter ihn ruft, dann vergisst er es gern mal.

Daher möchte ich, dass er so schnell wie möglich zumindest sich über Wasser halten kann, denn ich hab ihn nicht jede Sekunde im Auge.

LG Flummie

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Guten Abend

Vorab: mein Kleiner konnte sehr früh schwimmen, allerdings war er einfach eine Wasserratte und nie aus dem Wasser zu bekommen, ich habe ihm das schwimmen selbst beigebracht und ich kann aus eigener Erfahrung berichten, dass Kinder früh schwimmen lernen können.

Aber: ich halte nichts davon, ein Kind in einen Schwimmkurs zu schleifen, wenn es das nicht will. Wenn ein Kind blockiert, dann wird es auch kaum richtig schwimmen lernen. Freude am Wasser und Sicherheit ist eine wichtige Voraussetzung.

Was ich auch für sehr wichtig halte, ist die richtige Selbsteinschätzung.
Ich habe Maxi oft probieren lassen, wieviel er sich zutraut (natürlich stand ich immer daneben, um im Notfall eingreifen zu können), aber er hat auch ab und zu mal Wasser geschluckt, so aber genau gelernt, wieviel er sich zutrauen kann.

In eurem Fall fände ich es deshalb wichtig (wichtiger als es gegen seinen Willen zu einem Schwimmkurs zu schleifen), dass sich das Kind bewusst ist, dass es nicht alleine in den Pool kann, genauso wie es nicht einfach auf die Straße laufen kann.
Und parallel dazu würde ich einfach viel mit dem Kind ins Wasser gehen und spielen, damit es ein Gefühl dafür bekommt, was es im Wasser kann und was nicht.

liebe Grüße

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hallo,

ich überlege gerade, wie ich es finden würde, wenn ich etwas (aus Angst) nicht machen wollen würde udn jedes Mal gezwungen werde, es doch zu tun, nur weil derjenige meint, ich würde dann besonders glücklich und froh sein. Finde ich persönlich sehr anstrengend und ich würde mich nicht wirklich ernst genommen fühlen.

Aber zum Glück bin ich erwachsen, darf selbst entscheiden und meine Entscheidung wird akzeptiert bzw. ich mit meinen Ängsten ernst genommen.

vg, m.

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Aber irgendwann muss ein Kind meiner Meinung nach schwimmen lernen, es ist sonst einfach viel zu gefährlich und wenn ich merke, dass seine Angst vorm Wasser immer größer wird, auch wenn wir mit ihm schwimmen gehen und er einfach nicht aus dem Babybecken will, bin ich der Meinung, dass man dann irgendwas gegen die Angst tun muss.

Beim Fahrradfahren sieht es z.B. anders aus, das tut er nicht gerne, da hatte er am Anfang auch Angst und dann musste er auch nicht. Und wenn er keine Lust hat das zu Lernen ist das seine Sache, aber wenn man so mitkriegt, wie viele Kinder nicht schwimmen können und dass immer wieder Kinder ertrinken möchte ich, dass meine Kinder wenn sie in die Schule kommen schwimmen können. Und gerade weil ich ihm dafür Zeit geben möchte und nicht erwarte, dass er innerhalb von ein paar Wochen richtig schwimmen kann hab ich mit 4 mit dem Kurs angefangen.

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Mein großer hatte Angst ohne Schwimmflügel im wasser. Er wollte nicht mal reinspringen, ohne dass ihn jemand gehalten hat. Seine Angst wurde immer dann größer, wenn wir ihn dazu gedrängt haben, etwas zu tun, was er nicht wollte. haben wir ihn in Ruhe gelassen, dann hatte er seinen spaß im Wasser, allerdings zu sienen Bedingungen. Letzes Jahr war er dann mit gerade 6 so weit und fing an ohne Schwimmflügel im Wasser schwimmen zu üben. Und es dauerte gerade ein paar tage, da konnte er allein eine ganze Bahn schwimmen (wir waren im Urlaub). Und das war auch der Zeitpunkt, ihn zum Schwimmen anzumelden, denn nun ging er dort ohne Angst hin und hat sich jedes Mal schon vor dem Schwimmkurs darauf gefreut.
Was ist denn soschlimm daran, wenn er im Babybecken seinen Spass hat? du gehst eh noch die nächsten Jahre mit, warum legst du fest, wie man Spaß hat, wenn man badet?
Die meisten kinder legen ihre Ängste von allein ab. aber nur dann, wenn man sie ernst nimmt und nicht ständig zu etwas drängt. er hat sein eigenes Tempo. und wenn er genau wie mein Sohn erst mit 6 oder vllt mit 7 schwimmen gelernt hätte, dann ist das auch nicht schlimm. Der unterschied wäre aber gewesen, er hätte es aus eigener innerer motivation getan. Google mal intrinsische Motivation.
Und was das Ertrinken betrifft: Es ertrinken selbst Erwachsene, dei schwimmen können oder Jugendliche. Die tatsache, dass man schwimmen kann, schützt nur bedingt vor dem ertrinken

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Hallo,

"Die Schwimmlehrerinnen haben das aber auch super gemacht, sie haben ihm immer Zeit gegeben und ihn dann sanft gedrängt und mittlerweile schwimmt er wirklich gern."
Das finde ich gut. Das liegt vielleicht daran das ich mein Kind auch ab und zu zum Glück schupsen muss.

Wenn die Angst das Verhalten (das erlernen von neuem) blockiert, geht die Angst eben nicht mal eben weg nur weil das Kind älter geworden ist. Ich nehme mal an du meinst mit Angst auch nicht das "kann ich nicht- mach ich nicht Verhalten" von Kindern. Da mische ich mich nicht ein aber das kann ich bei meinem Kind auch unterscheiden.

Gruß Karin

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Mein Sohn hat Angst gehabt. Und diese Angst ging von selber weg, denn wir haben ihm die Zeit gegeben.

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Genau das mein ich und das hat er nicht nur beim Schwimmen, das hat er bei fast allen neuen Sachen und wenn man ihn da nicht "zwingt" macht er überhaupt nichts Neues.

Er will ja die Sachen auch machen, aber er traut sich nicht und wenn er dann nicht den Anschubser kriegt, dann ärgert er sich auch hinterher.

Er hatte zwar die ersten Male immer richtig Panik vor dem Schwimmkurs, aber sobald er sich dann ins Wasser getraut hat, war es auch in Ordnung. Bzw. er hat manchmal noch etwas geschmollt, aber die Panik war dann weg.

Manchmal glaub ich bei ihm, es ist nicht die Panik vor der Sache an sich sondern vor was Neuem oder vor einer Veränderung. Er muss z.B. auch immer genau wissen, was wann passiert, deswegen hat er einen Kalender am Bett, wo der Schwimmkurs, das Turnen, der Kindergarten und die möglichen Abholpersonen farbige Klebstreifen sind. Jede Woche bastel ich das dann für die Woche zusammen und damit kommt er dann super zurecht.